Zuckersüß 427

palmen

…mit einigem Gebackenem, ein paar Lokalen (Maka Ramen, bruder, Tarte a tata, brutal, brösl, Diwan), ein paar Radiosendungen, den Zitrustagen in Schönbrunn, Healthy Times 3 – und wie immer den besten Links der letzten Tage Wochen.

Seit dem letzten Zuckersüß habe ich Rhabarberkuchen mit Grieß und Rosenwasser, Grießschmarren (s. Rezept von 2020), Lofthouse Style Cookies nach Bravetart, Zitronen-Kurkuma-Muffins (nach dem Zitronen-Kurkuma-Kastenkuchen von 2021),eine Marillen-Frangipane-Tarte (wie die Zwetschgen-Frangipane-Tarte mit Orangenblütenwasser und Thymian, nur mit Rosenwasser und ohne Thymian) und Schoko-Bananen-Muffins (nach diesem Rezept von 2019) gebacken. Vor wenigen Tagen habe ich einen neuen Backofen (geschenkt!) bekommen, der meine Küche endlich mit einer Umluft- und Grillfunktion aufwertet, ich bin gespannt, was sich da bei meinem zukünftigen Gebäck tut.

Gegessen

Tempura-Brokkoli, Seidentofu und Ramen im Maka Ramen (1070, hier hab ich mehr drüber geschrieben). Ein ganzes Menü minus Getränkebegleitung (nach der falle ich üblicherweise fast vom Sessel) im bruder (1060). Mein liebster Teller des Abends bestand aus blanchiertem und gegrilltem Spargel in Zitronenverbene-Dressing mit quietschigem hausgemachten Frischkäse, fein gehacktem Rhabarber, zwieback-igen frittierten Brotwürfeln, Brotchips und ein paar Tupfern Mayonaise. Über das bruder habe ich hier (2020), hier (2020) und hier (2021) schon mal geschrieben.

Sehr gute selbstgemachte (nicht ganz von mir) Bao-Buns (nach diesem Rezept, mit Kokosmilch im Teig!) mit Szezchuan-Melanzani-Füllung.

Ein Vanille-Eclair (4,90€) und ein Kalamansi-Macaron (2,20€) im Tarte a tata, das so hübsche französische Süßigkeiten hat, wie ich gehofft hatte (1070). Einen Seitan-Döner (4,90€) im brutal (1060), dessen Kräuter- (Dill, Petersilie) und Fermentlastigkeit (eingelegte rote Zwiebel) ich sehr mochte, die hype-bedingte Wartezeit von ~25 Minuten hätte ich mir lieber gespart.

Einen ganzen Tisch voll Tellern im brösl (1020), u.a. „Mechoui Lamm“ (12,50€), also geschmortes Fleisch mit Kichererbsen und Harissa. Den Fleischsaft mit gerösteter Koriander- und Kuminsaat fand ich so super, dass ich ihn mit dem ebenfalls großartigen saftig-luftig-olivenöligen Focaccia komplett auftunkte. Die gerösteten Erdäpfel (6,20€) mitsamt Schale, kräuterdip und viel frischen Kräutern (Minze, Dill, Petersilie) mochte ich auch sehr.

Einen sehr guten Döner mit Rind und Lamm bei Diwan (1150). Kimchi-Pizza vom WG-Pizzabäcker, der neuerdings in die 5L-Fass-Kimchi-Produktion gegangen ist.

Veröffentlicht

Im Blog: Orangen-Quark-Ecken. „Lofthouse Style Cookies“ nach Bravetart. Maka Ramen.

Anderswo: „Weintrinken als Beruf“ war am Freitag, 27.5. um 15.30h auf Ö1 zu hören, es ist leider schon depubliziert. Hier habe ich über die Recherche geschrieben.

Neu am Herd. Wie, wo und von wem man Kochen lernt“ lief am Sonntag, 22.5. um 18.15h auf Ö1, hier hab ich ein paar Zeilen über die Sendung, die ich gemeinsam mit Johanna Steiner gestaltet habe, geschrieben.

„Kochen im Gemeindebau“, mein Ö1 Kulinarium-Beitrag vom 13.5. ist leider schon wieder depubliziert (hier ein paar Worte dazu), genauso wie mein help-Beitrag über Smart Speaker. Immerhin ist der zugehörige Aritkel „Sicherheitstipps für Smart Speaker“ noch online.

Gesehen: Zitrustage Schönbrunn

ein Indoor-Zitrushain!

Eine Freundin hat mich am letzten Maiwochenende zu den Zitrustagen in der Orangerie Schönbrunn geschleppt. Dort waren dutzende Zitrusbäume in großen Kübeln zu einem Indoor-Hain aufgestellt und mit Funfacts zum Anbau versehen. Ich fand es wahnsinnig angenehm, unter den tief hängenden Ästen zu stehen, wunderte mich aber sehr über den mangelnden Duft der Pflanzen und Früchte. Leider gab es auch keine Zitrusfrüchte zu kaufen.

Gelesen: The Healthy Times 3

Mitte Mai war ich zur Release Party der dritten Ausgabe des Healthy-Boy-Band-Magazins „The Healthy Times“ eingeladen (ich hatte die drei schon mal zum Thema interviewt, für eine Radiosendung über Indie-Food-Magazine). Diesmal hat das die Form eines Taschenbuchs Wissenschaft, die Chefredaktion übernahmen Künstlerin Sophia Süßmilch und Food-Journalist Andrea Petrini. Beim Event las Lydia Haider ihren (sehr artsy) Text „Zuvor: Auf-Quer-Hinschnitt zu Zertretenden, das wäre zu viel gesagt (es soll nicht verraten werden), der Verrat und die Hunde sind bestellt“, und ebenso artsy/weird las Vito Baumüller seinen Beitrag „Marina Abramovic, Mark Zuckerberg und ein generischer Rabbiner gehen in ein Hard Rock Café“, das sich um die Adrenochrom-Verschwörungstheorie und Kinderblut-Trinkende dreht.

Außerdem vorgetragen (nicht von den Autor_innen) wurden „Unter seiner Haut: Einführung des Latex-Kochs. Maskiert vorrücken, nackt den Rückzug antreten (Chinesisches Sprichwort) von Andrea Petrini und „31 Titel für Köche zum Ausleihen“ von der Frankfurter Hauptschule. Zum Abschluss kam noch Severin Corti mit „Kunst – Essen – Scheiße“ zu Wort. Die Leitfrage „Ist Essen Kunst“ wird also in passender (nicht gerade zugänglicher) Kunstbuch-Form diskutiert. Um zu wissen, ob sie beantwortet wird, müsste ich es erstmal fertiglesen…


Rezepte

Olive Oil Ice Cream with Fleur de Sel | Love and Olive Oil
Nächstes Eis-Projekt!

Kitchen Project #69: Trifle showdown
Nicola Lamb mit absurd tollen Trifle-Varianten.

Hotteok (Sweet Filled Pancakes) Recipe – NYT Cooking
Koreanische Pfannkuchen.

Who Took the “Gua” out of “Bao”? – Lady and Pups
Ist mir auf meinen Baobun-Recherchen untergekommen.

Best Momofuku Pork Buns Recipe – How to Make Steamed Chinese Pork Belly Bao
Und hier die Dave-Chang-Variante.

Talli di Zucchine – Gruss aus der Küche
Schade, dass ich keine Zucchini-Staude besitze.

Texte

Triggerwort: Kuchenbasar – DasNuf
Über Erwartungen an Müttern von Schulkindern.

Zumal: Der soziale Druck, der mit diesem Spaß verbunden ist:
Schon mal eine Fertigbackmischung oder GOTT BEWAHRE einen Aufbackkuchen zum Basar gebracht? Nicht selten muss man sich dann anhören: “Wie herzlos ist das bitte??? Warum hat sich die Mutter von Leni keine Mühe gemacht???”
Schonmal einfach einen Marmorkuchen für 4 Euro gebacken? Dann wird möglicherweise getuschelt: “Orrr ey, die Mutter von Paul macht es sich immer schön einfach. Schon ein bisschen herzlos so ein Marmorkuchen!”
Schonmal 10 Euro in die Kasse geworfen und gar keinen Kuchen gebacken? Dann heißt es evtl.: “Die arme Sanni, wie peinlich war es bitte für das Kind, dass die Mutter nicht gebacken hat? Die anderen haben es doch auch geschafft…”

How The ‚5-Minute Face‘ Became The $5,000 Face – Jessica Defino (via Links I Would GChat You If We Were Friends)
Ein kritischer Blick auf das No-Makeup-Makeup:

Minimal makeup, then, is maximal everything else. It’s more masquerading as less. Framing the trend as a “five-minute makeover” or “two-minute makeup” or simply “clean” allows customers of a certain class — the beauty bourgeoisie — to reap the rewards of cosmetic labor without the gauche appearance of having performed said labor. (As Elizabeth Spiers wrote in an opinion piece for the New York Times, “Elites are often socialized into affecting ‘ease’ and eschewing displays of effort. [S]trivers cannot behave as if things come easily because pretending that they do often requires resources we lack.”) Average consumers may purchase the same concealer and blush as the influencer who proffers them, but when the products don’t produce the same effect, they continue consuming, striving, rarely reaching the “rich skin” summit — an aesthetic analog of the American dream.

Silicon Valley Private Chefs Dish on Catering to the Tech Class – Business Insider
Selbe Zielgruppe wie das No-Makeup-Makeup?

Despite the risks, high-end cooks are increasingly leaving the hustle and bustle of Michelin-starred kitchens for the mansions and vacation homes of Silicon Valley’s elite. They say the salary and other perks make it worthwhile, especially if you end up with a family that treats you with respect.

Framing Sebastian: “Österreich“ pushte die ÖVP auch im Wahlkampf 2019 • Kobuk!
Meine Freundin und Kollegin Franziska Schwarz hat sich durch viele Ausgaben der Gratiszeitung Österreich gewühlt:

Kurz‘ Wahlkampftour wurde in der „Österreich“ enorm viel Platz und Aufmerksamkeit geschenkt. In den vielen Berichten wird er als Mann des Volkes, volksnah und häufig mit älteren Menschen und Kindern dargestellt. Die Spitzenkandidat:innen der anderen Parteien haben keine vergleichbaren Touren durch das Land unternommen, haben aber auch sonst nicht annähernd eine Berichterstattung im selben Ausmaß bekommen. Die SPÖ-Wahlkampftour („Rot-Show“) wird etwa angekündigt, große Reportagen wie bei der Kurz-Tour gibt es nicht. Manchmal gibt sogar in Berichten über die SPÖ-Kampagne ein Lob für die ÖVP

Don’t Look Away: Photojournalists Are Documenting the Brutality of Russia’s War in Ukraine – Nieman Reports
Eine Washington-Post-Fotoredakteurin über ihre Aufgabe:

It is essential to remember that Ukrainians are allowing journalists into their devastated communities not only to document, but to follow through and publish the harsh truths of this — or any — war. And as an editor, I have a responsibility to consider the importance of when and how to publish these images, to bring the work of the photographers in the field to fruition. There are ways to be mindful of the line between publishing important images and being shocking. The public needs to be aware that people — civilians and military — are dying in this war. Do they need to see identifiable faces of these people? Not usually.

Mühltalhof in Österreich: Philip Rachingers Gourmetküche im „Ois“ – Reise – SZ.de
Da war ich im Februar und fands super, mein Blogpost dazu wird wohl nie mehr fertig…

Überhaupt ist das Menü über weite Strecken vegetarisch gehalten, ohne dass man etwas vermissen würde, im Gegenteil. Rachinger führt die Karnivoren hinters Licht, indem er auf drei Tellerchen Selchfleisch in verschiedenen Rottönen serviert – es sieht täuschend echt aus. Doch nur auf einem liegt auch tatsächlich geselchtes Fleisch, bei den anderen beiden handle es sich um „Rauna-Gsöchts“, wie Rachinger in seiner Mühltaler Mundart verkündet. Die Auflösung des sprachlichen Enigmas kommt sofort beim Essen: Es handelt sich um ordentlich geräucherte Rote Bete, die dadurch ein unglaubliches Aroma samt schinkenartiger Textur entwickelt haben.

Audio/Video

Crypto Boy – Salem Ilese
Ohrwurmtaguliche Abrechnung mit nervigen Crypto-Bros per TikTok-Song. (Wie millenial ist es, das auf Twitter gefunden zu haben..?)

Die Punk-Rubbelbuchstaben Letraset – Flick Flack – arte.tv
Als Kind ist mir mal ein altes Letraset-Packerl in die Hände gefallen, ich habe es gehütet wie einen Schatz. Wie sehr die Rubbelbuchstaben mit der Punkbewegung zusammenhängen war mir nicht klar.

Top Gun Maverick
Neulich im Kino gesehen. In etwa so kitschig/trashig wie ich erwartet hatte und erstaunlicherweise fast eine Kopie des ersten Teils.

Backkatalog:



Hi, ich bin Jana.
Seit 2009 veröffentliche ich hier wöchentlich Rezepte, Reiseberichte, Restaurantempfehlungen (meistens in Wien), Linktipps und alles, was ich sonst noch spannend finde. Ich arbeite als Podcastproduzentin und freie Kulinarikjournalistin. Lies mehr über mich und die Zuckerbäckerei auf der About-Seite.

Meine Sketchnotes:
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Porträtfoto: (c) Pamela Rußmann

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Im Zuckersüß sammle ich (fast) jeden Sonntag meine liebsten Links der Woche: Rezepte für die Nachback-Liste, lesenswerte Blogposts, Zeitungsartikel und Longreads, Podcasts oder Musik, die mir gerade gefällt und oft genug auch Internet-Weirdness. Außerdem schreibe ich auf, was ich sonst so interessant fand: neue Rezepte in meiner Küche, Lokale, in denen ich gegessen, Pullover, die ich gestrickt oder Texte, die ich geschrieben habe.