Mein Jahresrückblickspost 2024 ist mal wieder etwas spät, aber auslassen will ich ihn auch nicht, weil die vergangenen ein so praktisches Archiv sind. Meine Statistiken sind händisch geführt und nicht à la „Wrapped“ automatisch/algorithmisch erstellt, was ich dabei tracke ist auch jedes Jahr anders.
Siehe: 2023, 2021, 2020, 2019, 2014, 2013, 2012.
Blog
Ich habe 34 Rezeptposts und 30 Zuckersüß-Linksammlungen veröffentlicht, das mit dem „wöchentlich, sonntags“ war abermals eher grobe Leitlinie als tatsächlich umgesetzt. Außerdem habe ich vier Posts über Bücher geschrieben, 16 mal explizit über Lokale (die Kurzberichte im Zuckersüß nicht mitgezählt) und dann noch eine handvoll andere Posts, insgesamt waren es 96. Die Zuckerbäckerei ist nun im sechzehnten Jahr ihres Bestehens, das wird mit wachsender Zahl immer unglaublicher.
Meine liebsten/erinnerungswürdigsten Rezepte 2024 waren: Brandteiggebäck mit Rosenwassercreme, Himbeeren und weißer Bittermandel-Ganache (zum MA-Abschluss!) Kirschblatt- und Brombeerblatt-Butterkekse, und Bravetarts Brownies.
Coole Projekte außerdem: Löwenzahn- und Holunder-Blüten-Likör, Urlaub zum Marmelade-Kochen? Gerne wieder!, und selbst eingelegte Oliven (ongoing).
Ich würde sehr gerne wissen, wie viele Kaiserschmarrn ich 2024 gebacken habe, leider habe ich das nicht mitgeschrieben (und es aus meinen auch nicht vollständigen Insta-Stories herauszuzählen ist mir zu doof). Für 2025 starte ich einen Kaiserschmarrn-Counter!
Dinnerparties
Je nach zählweise habe ich mindestens drei Dinnerparties (d.h. mit langer Vorbereitung, vielen Rezepten und vielen Gäst_innen) geschmissen: einmal auf der Dachterasse eines Freunds unter dem Motto Glut, einmal zum Kochbuchpreis-Rezepttesten der Kategorie Orient, und dann noch eine übertriebene Dezember-Dinnerparty. Ein großer Spaß!
Anderswo veröffentlicht
Bis August war ich als Podcast-Produzentin bei OH WOW Podcasts angestellt, und war in dieser Position an vielen verschiedenen Podcastfolgen beteiligt. Mein liebstes Projekt war das wöchentliche Jeannes Varieté, meine liebste einzelne Folge die über Veza Canetti in Gerstl & Marie.
Daneben habe ich einiges, hauptsächlich Kulinarisches, im Print veröffentlicht:
- „Ein Pinienwald am Meer“ – Effilee #68/69
- „Adulting“ – Seattle Times
- „Kenji kocht korrekt“ – Der Standard RONDO
- „Obst für alle“ – Die Presse Schaufenster
- „Grünalgen stören im Meer, helfen aber auf dem Acker – und speichern auch noch CO2“ – DerStandard Edition Zukunft
- „Begrenzt durch physikalische Realitäten“ – Effilee #70/71
- „Geldlos in Seattle“ – Augustin
Restaurants
Meiner händischen Zählung zufolge habe ich 2024 etwa 80 Mal auswärts gegessen, der Anteil an „mal schnell irgendwo essen gehen“ ist im Vergleich zur Vergangenheit stark gewachsen – ich war viel unterwegs, traf mich häufig außer Haus mit Freund_innen, war auf Reisen ohne Kochmöglichkeit. Das finde ich ehrlich gesagt gar nicht gut, ich spare mir mein Geld lieber für spannende/hochwertige/augenöffende Gastrobesuche zusammen, als es für Essen auszugeben, das ich mir günstiger (und manchmal besser) auch selber kochen könnte. Viele der außer-Haus-Mahlzeiten waren dementsprechend nicht besonders bemerkenswert, ich liste sie hier nicht auf. Restaurants, die ich aus ganz unterschiedlichen Gründen weiterempfehlen würde, in chronologischer Abfolge. Wo ich davon möglichst schnell wieder hin mag: Café Caché (1150), Le Petit Jeudi (1200), Bab Al Yemen (1100), Reznicek (1090).
- Reznicek, s. Reznicek und Zuckersüß 484
- J Bar (München)
- Elviras (1030), s. Elviras
- omk 1010, s. Zuckersüß 466
- Ashraf, König der Bohnen, Fatteh und Falafel am Brunnenmarkt (1160), s. Snacks am Brunnenmarkt
- Pizza Mari (1020)
- Brösl (1020)
- Empanadas Blitz (1020), s. Empanadas Blitz
- Rosebar Centrala (1200), s. Zuckersüß 471
- Café Azurro (1070), s. Zuckersüß 472
- Hongkong Grillhaus (1060), s. Zuckersüß 475
- Cucina Alchimia (1140), s. cucina alchimia
- Café Caché (1150), s. Zuckersüß 477
- Toma tu Tiempo (1070), s. Zuckersüß 477
- Tao Mini Bar (1180)
- Allreis BKK Street Food (1150), s. Zuckersüß 479
- Le petit Jeudi (1200), s. Le petit Jeudi
- Bab al Yemen (1100), s. Bab al Yemen
- Teddy’s American Diner (1060), s. Zuckersüß 482
- Maka Ramen (1070), s. Zuckersüß 483
- Puerta del Sol (1080). s. Zuckersüß 483
- Asia Pavillon (1040), s. Asia Pavillon
- Meinklang (1040), s. Zuckersüß 484
- Elvis Pizza (3300)
- Heunisch und Erben (1030), s. Heunisch & Erben
- SOPHOS (1170)
- Trabant (1180), s. Zuckersüß 490
- Laolao (1070), s. Zuckersüß 492
Tasting Menus
Fünf mal habe ich ganze Abende mit Tasting-Menus verbracht, am meisten Spaß hat das im Mraz&Sohn gemacht:
- Sartory (Augsburg), s. Sartory
- Flora & Rauna bei Augora (1060)
- Steirereck (1030)
- Japatapa Toshibar (München)
- Mraz & Sohn (1200), s. Mraz & Sohn
Cafés
Ich gehe höchstselten in Cafés (weil ich Kaffee nicht mag und eh *immer* Kuchen im Haus habe), diese vier habe ich aber ins Herz geschlossen:
- Marischka (1020)
- Lazy (1180), s. Das Lazy
- Kanopi (1180)
- Cafétière (1010), s. Zuckersüß 483
Bars
Ich war etwa zehnmal Cocktailstrinken, und mochte es v.a. in der Sign Lounge (1090, s. Zuckersüß 464), Dinos Apothecary (1010), St. George (1070, s. Zuckersüß 483) und im Krypt (1090, s. Zuckersüß 491). In Hamburg hat es mir die Weinbar Die Alte Druckerei angetan.
Bücher
2024 war das Jahr der angelesenen Bücher, durchgelesen habe ich nur acht davon (in Kursiv). Mein Buchclub schwächelte in seinem fünften (?) Jahr auch ein wenig, hier lasen wir drei Romane (und ich nur einen davon fertig).
- Sophie Reyer: Veza Canetti
- Eds. Benjamin R. Cohen, Michael S. Kideckel und Anna Zeide: Acquired Tastes (s. Zuckersüß 463)
- Sheena Patel: I’m a fan (s. Jeanne’s Varieté #26 Fan me – mit Verena Bogner, wo ich mit Jeanne sehr geteilter Meinung bin)
- Rudolf Paulus Gorbach: Typografie intensiv. Ein Handbuch für Einsteiger und Profis (s. Zuckersüß 463)
- Patrick Rothfuss: The Slow Regard of Silent Things
- Bruno Latour: We have never been modern
- Judy Wajcman: Pressed for time
- Leila Slimani: Sex und Lügen (s. Zuckersüß 468)
- Toxische Pommes: Ein schönes Ausländerkind (s. Buchpost dazu)
- R.F. Kuang: Babel (s. Buchpost dazu)
- Berit Glanz: Automaton
- Beate Absalon: Not Giving a Fuck (s. Zuckersüß 474)
- Susan Sontag: Über Frauen (s. Zuckersüß 474)
- Teresa Präauer: Kochen im falschen Jahrhundert (s. Buchpost dazu)
- Evan Tempest: Schreib den Namen deiner Mutter
- Nadja Shehadeh: Anti-Girlboss
- Katja Lewina: Was ist schon für immer (s. Zuckersüß 477)
- Theresia Enzensberger: Schlafen (s. Zuckersüß 477)
- Naomi Klein: On Fire (s. Zuckersüß 481)
- Laura Wiesböck: In besserer Gesellschaft
- Bianca Jankovska: Potentiell furchtbare Tage (s. Zuckersüß 481 zur Lesung in der Wiener Hauptbücherei)
- Theresa MacPhail: Allergic (s. Zuckersüß 483)
- Lily King: Writers and Lovers
- Marge Piercy: Woman on the Edge of Time (s. Zuckersüß 484)
- Gillian Anderson: Want
- John Sullivan: Podcasting in a Platform Age (s. Zuckersüß 488)
- Silvia Federici: Caliban and the Witch (s. Zuckersüß 491)
- Susanne Götze, Anika Joeres: Durstiges Land (s. Zuckersüß 492)
In der Kategorie Indie-Magazine sind mir das Cake Zine (s. Zuckersüß 469), die letzte Printausgabe vom Mold Magazine (s. Zuckersüß 475) und derivé (s. Zuckersüß 489) in besonderer Erinnerung geblieben.
Filme
Gemäß meiner händisch geführten Liste habe ich 41 Filme gesehen, zehn davon im Kino. Wenn ich mir drei Favoriten aussuchen müsste, wären es All of us strangers, Thelma und Inside Out 2.
- All of us strangers
- Sultanas Dream beim Tricky Women Festival, s. Zuckersüß 468
- Dune II
- Inside Out 2
- The Substance
- Thelma
- Anora
- The Apprentice
- E-Mail für dich, s. Zuckersüß 490
- Wicked, s. Zuckersüß 491
Theater
Ich war nur ein einziges mal im Theater, gleich Anfang des Jahres habe ich Die Angestellten im Volkstheater geschaut (s. Zuckersüß 466).
Ausstellungen
Ich war 19 Ausstellungen, in vier Ländern! Das Weltmuseum hat sich 2024 zu einem go-to-Haus für mich entwickelt und das MAK von dieser Position verdrängt (vgl. Jahresrückblick 2023). Wenn ich unter den Ausstellungen Favoriten aussuchen müsste, wären das Showbiz Made in Vienna. Die Marischkas im Theatermuseum, Auf dem Rücken der Kamele im Weltmuseum (noch bis 26.1.25!) und Pippis Papa. Und eine wirklich wahre Geschichte aus dem Pazifik im MARKK, Hamburg (läuft auch noch).
- Science Fictions – Weltmuseum (s. Zuckersüß 463)
- Showbiz Made in Vienna. Die Marischkas – Theatermuseum (s. Zuckersüß 463)
- Comics im 4lthangrund (s. Zuckersüß 464)
- Haunted Landscapes. Valentina Berthelon – Bildraum 07 (s. Zuckersüß 468)
- HARD/SOFT – MAK (s. Zuckersüß 470)
- Protest/Architektur – MAK (s. Zuckersüß 470)
- Musée des Oudayas, Rabat
- Mapping the 60s – Mumok (s. Zuckersüß 477)
- Sound Check! The Music we Make – Wing Luke Museum, Seattle
- Breaking Bread: Foodways and Cuisine in Print – UW Library Seattle
- The Medium is The Message: Lived Experience is the Story – UW Library, Seattle
- Musée Banque al Maghrib, Rabat (s. Zuckersüß 480)
- Bahnhöfe. Stationen in Europa – Architektur im Ringturm (s. Zuckersüß 483)
- Der Europäische Koran – Weltmuseum (s. Zuckersüß 483)
- Auf dem Rücken der Kamele – Weltmuseum (s. Zuckersüß 483)
- Pippis Papa. Und eine wirklich wahre Geschichte aus dem Pazifik – MARKK, Hamburg (s. Zuckersüß 489)
- Erste Dinge – MARKK, Hamburg (s. Zuckersüß 489)
- Hamburg und Tirol. Eine Alpenfreundschaft – MARKK, Hamburg (s. Zuckersüß 489)
- Aleksandra Domanović – Kunsthalle Wien (s. Zuckersüß 490)
Stricken und Häkeln
2024 habe ich 15 Handarbeitsprojekte fertiggestellt, darunter sieben Kleidungsstücke für mich selber.
- Drawstring Camisole blaues Leinen (mein ravelry / pattern von Purl Soho)
- Doja Cat Say So Music Video Dress (mein ravelry / Kleid von No Sesso SS20 bzw. Musikvideo)
- Knitting Badge Neckerchief rosa Baumwolle (mein ravelry /pattern von Niklas Heed)
- Knitting Badge Neckerchief blaues Leinen (mein ravelry / pattern von Niklas Heed)
- Knitting Badge Neckerchief lila Papier (mein ravelry / pattern von Niklas Heed)
- Banco Dress (mein ravelry / pattern von LePull)
- Rumble Raglan bunt (mein ravelry / pattern von Lydia Morrow)
Über die selbstgemachten Geschenke habe ich mich glaube ich mindestens so sehr gefreut wie die Beschenkten: Häkelrosen-Ohrringe zur Hochzeit einer Freundin, ein Frosch zum Geburstag einer Freundin, zwei Simple Pleasures Hats zum Jahresende und Christbaumkugeln für meine Tanten.
Den Garnverbrauch kann ich nicht genau rekonstruieren, es müssen ein paar Kilometer sein.
Reisen
Ich war in Perugia, Florenz und Venedig (s. Zuckersüß 471) Essaouira, Rabat, Agadir und Taghazoute (s. Zuckersüß 472), Lexington, Cincinatti und Seattle (s. Essen in den USA (KY & WA)), nochmal Rabat (s. Zuckersüß 480) München und Hamburg (s. Zuckersüß 489).
Und ich habe 94 (!) Fahrten/Reisen (außerhalb Wiens) mit dem Klimaticket gemacht, bin sehr großer Fan!
Events
Tolle Veranstaltungen in diesem Jahr:
- auf der Jeannes Varieté-Party im Februar bin ich im Glitzerkleid einradgefahren und habe Podcast-Wahrsagerei betrieben (und mitorganisiert), s. Zuckersüß 467
- bei den Radiodays Europe im März in München wurde mein Sketchnote SEHR groß dargestellt, s. jasowieso.com
- beim Podcast-Meetup im Depot im April habe ich die Ergebnisse meiner MA-Arbeit präsentiert, s. podcasterei.at
- das International Journalism Festival in Perugia war meine liebste Konferenz des Jahres, s. jasowieso.com
- ich war Ende August für etwas mehr als drei Tage in Rabat, bei einer marokkanischen Hochzeit, die ich nie vergessen werde, s. Zuckersüß 480
- ich bin im September zufällig ins erste Wiener Storytelling Meetup gestolpert und fand es ziemlich spannend, s. Zuckersüß 480
- die Tutzinger Radiotage haben die beste Location überhaupt, und auch erinnerungswürdigen Input, s. jasowieso.com
- die So many voices Podcast-Konferenz in München im November gewinnt klar als most wholesome, s. jasowieso.com
- Jury-Mitglied beim Deutschen Kochbuchpreis zu sein, war eine spannende (und aufwendige!) Erfahrung, s. Zuckersüß 489
Sonst So
Ich habe 2024 meinen Master abgeschlossen (The platformization of the podcasting ecosystem through the lens of podcasters in Austria hier im Volltext) und bin nun nach acht Jahren keine Studentin mehr, was mich schon ein bisschen stört. Das universitäre Umfeld habe ich nämlich enorm bereichernd empfunden und die Möglichkeit, einfach akademische Papers zu jedem Thema der Welt nachlesen zu können, fehlt mir jetzt im Alltag tatsächlich. Mal sehen, ob es mich irgendwann auch doch wieder an die Uni zurückführt?
Meine 2023 entdeckte Leidenschaft fürs Eis(kunst)laufen hat sich intensiviert. Ich habe mir ~professionelle~ Schlittschuhe gekauft, gleich meinen Namen draufgestickt und in der aktuellen Wintersaison schon überraschende zwölf mal trainiert.
Ich wünsche das Allerbeste für 2025!