Zuckersüß 478: Ballerina Farm, Billie Eilish, Bella Hadid

zu Fuß in den USA

…mit wenig Gebackenem, meinem letzten Arbeitstag bei OH WOW Podcasts, einer Reise in die USA (FJUM Transatlantic Summer School), einem Backbuch (all about cake von Christina Tosi), drei neuen Mini-Strickprojekten – und wie immer, den besten Links der letzten Wochen.

Seit dem letzten Zuckersüß habe ich Erdnussbutter-Cookies mit Cornflake-Crunch und Marillen-Cornbread gebacken. Außerdem habe ich Basilikum-Eis (nach diesem Rezept von 2014) gemacht.

Gegessen

Quasi nix selbstgekochtes, weil auf Reisen in den USA. Nennenswerte Ausnahme: Kalte Tomaten-Aprikosen-Suppe mit Orangen-mariniertem Fenchel (nach diesem E&T-Rezept) und ein Champignon-Risotto. Die gefühlten 100 Restaurants, in denen ich in der Zwischenzeit in Lexington (KY), Cincinatti (OH) und Seattle (WA) gegessen habe, sammle ich in einem extra Blogpost.

Gesehen

Anatomy of a Fall (aufreibend), Una mujer fantastica (deprimierend/schockierend) und Booksmart (cute) im Delta Airlines inflight entertainment – alle drei standen wegen meines Lieblingsfilmpodcasts Flip the Truck schon lang auf meiner Watchlist.

FJUM Transatlantic Summer School

Ich nehme derzeit am zweiwöchigen Summer School Programm des FJUM an der University of Washington in Seattle teil. Autorin Lauren Kessler teilt hier ihr Wissen zu narrative solutions journalism mit uns, außerdem haben wir uns schon die Redaktion der Seattle Times und des lokalen NPR-Ablegers KUOW angeschaut. Ich schreibe bestimmt nochmal im Detail über das alles, meine unmittelbaren Beobachtungen sind in meinen ameisenstraßenartigen Instagram-Stories festgehalten.

Gelesen

all about cake von christina tosi

All about cake von Christina Tosi (deren momofuku milkbar Backbuch schon seit ein paar Jahren in meinem Regal steht, s. z.B. Geburtstagstorte, momofuku milkbar style). Es schlägt einen ziemlich unüblichen Ton für ein Backbuch an: voller Emojis und meme-Referenzen. Ein paar Rezepte daraus hab ich mir auf meine bald-mal-backen-Liste geschrieben: Mint Julep Bundt Cake (immerhin war ich im mint julep-Zentrum Kentucky), Banana Green Curry Cake (ließ mich an die Bananen-Miso-Cookies mit Knusperklebreis von 2022 denken), Celery Root Pound Cake, und Cherry Cola Bundt Cake (wobei mich mein allererstes Cherry Cola als Getränk, aus dem Dorm-Automaten, kürzlich alles andere als überzeugt hat).

Gestrickt

Zwei Knitting Badge Neckerchief nach einem kostenlosen Muster von Niklas Heed (ravelry): einmal aus einem rosa Baumwollgarn-Rest, einmal aus Muka Linen von Wollen Berlin. Und dann habe ich nach einem Garn-Großeinkauf bei der Fiber Gallery in Seattle noch ein drittes angeschlagen, aus dem Papier-Baumwoll-Seidengarn Vine von Shibui Knits.

Veröffentlicht

Im Blog: Erdnussbutter-Cookies mit Cornflake-Crunch

Anderswo: Zwei Folgen von Jeannes Varieté, dem Podcast meiner (ehemaligen) Chefin Jeanne Drach, den ich mitkonzipiert und laufend mitproduziert habe. Ende Juli war allerdings mein letzter Arbeitstag bei OH WOW Podcasts, d.h. es wird nur noch zwei handvoll Folgen geben, an denen ich mitgewirkt habe. Zum Beispiel Folge #23 Kein Bock – mit Beate Absalon und #24 Rock ab – mit Aminata Belli, in der ich den Podcast Articles of Interest von Avery Trufelman vorstelle.

Btw, wie genau es beruflich für mich weitergeht, weiß ich noch nicht – ich freue mich jedenfalls auf neue (Audio-)Abenteuer (hmu für neue Projekte)!

Hier folgen wie immer meine liebsten Links der vergangenen Wochen.

Rezepte

tomato and corn pie – smittenkitchen
Ein Sommer-in-den-Südstaaten-Rezept.

Tea Ceremony – Punch Drink
Whisky, Kokoswasser, Matcha, Kakaolikör.

Tiramisu Tres Leches – Jonathan Melendez
Konzeptuell klingt der Kuchen gut, ich schätze, ich müsste den Zucker aber wesentlich reduzieren, um ihn zu mögen.

Texte

Meet the queen of the ‘trad wives’ (and her eight children) – The Sunday Times
Hannah Neeleman aka Ballerina Farm ist weiterhin mein liebstes Social Media-guilty pleasure-rabbit hole.

I want to ask her about birth control, but we are surrounded by so many of her children and Daniel is back in the room now too. Do you — I pause and look at her fixedly — plan pregnancies? “No,” Daniel says. “When he says no,” Neeleman responds gently, “it’s very much a matter of prayer for me. I’m, like, ‘God, is it time to bring another one to the Earth?’ And I’ve never been told no.” 

What’s Up With Billie Eilish’s Style ? – The Cut
Sie hat ihren Style schon wieder neu erfunden, Cat Zhang ist nicht überzeugt:

In 2021, she shocked the masses by gracing the cover of British Vogue in blonde curls, a rose-colored bustier, and latex gloves, transforming from punkish young iconoclast to golden-age bombshell. The backlash was instantaneous. Eilish recounted to Elle, “I lost 100,000 followers, just because of the boobs.” The Vogue cover teased the old-Hollywood theme of her second album, Happier Than Ever, which she envisioned as a “timeless record,” inspired by (white) jazz singers like Julie London and Frank Sinatra. Later that year, for her Met Gala debut, Eilish paid homage to Marilyn Monroe in a peach-colored Oscar de la Renta ball gown. Eilish said her sartorial 180 was a reaction to feeling pigeonholed: “I felt pretty trapped in the persona that people had of me,” she told NME. “I wanted to have range and to feel desirable, and to feel feminine and masculine — and I wanted to prove that to myself, too.” But to skeptics, it was irritating proof of how carpetbagging white artists are free to try on then cast-off Black aesthetics at will. (Eilish is, to put it mildly, an inelegant interviewee, and her earlier, haphazard remarks about rap hyperbole didn’t help.)

How Much Would You Pay to Save Your Cat’s Life? – The Atlantic
Wow, Organtransplantationen für Haustiere (Der Text ist schon zwei Jahre alt).

She couldn’t help but see her cat’s experience refracted through the inequality in human health care. Take even the specific example of kidney disease. Holly, who is Black, points out that kidney disease disproportionately affects Black Americans, including her own family. “It is the most bourgeois bullshit [that] I was able to get a kidney transplant for my cat,” she said, “and one of my family members passed because he couldn’t get a transplant.”

Booted From the Army, He Spiraled. Now He Works to Solve the Veteran Homelessness Crisis. – The War Horse
Summer School-Kursleiterin Lauren Kessler hat uns diesen Text als Beispiel für *uplifting* solutions journalism gegeben, mich hat er allerdings sehr aggressiv gemacht: Der Protagonist hilft zwar Obdachlosen, wieder Stabilität in ihr Leben zu bringen, aber nur, wenn sie mal im Militär gedient haben.

If Johnson is searching for veterans he’s never met, he knows to look for hats that sit squarely on the head, brim lowered, and back raised—as the military prefers. An American flag outside an encampment is also a clue.
And if he senses unfriendly territory, he backs off, but not before passing out water or socks or hygiene kits because, as he sees it, someone might know a veteran in need, and it’s good public relations to bound in with supplies.

Nur eine Idee: Man hätte angesichts der Geschichte, der sensiblen Weltlage auch einfach ein jüdisches oder israelisches Model fragen können? „Olympias erster Posterboy“, wie der Spiegel schrieb, war übrigens Mark Spitz. Ein amerikanisch-jüdischer Sportler, der 1972 bei der Siegerehrung verbotenerweise seine Adidas-Turnschuhe in die Luft hielt und damit eines der offensivsten und ersten Sportmarkenmodels war. Und der unter Decken versteckt, nach dem Attentat auf die israelischen Sportler, aus dem Olympischen Dorf gebracht werden musste. Das wäre, werbehistorisch betrachtet, tatsächlich retro-inspiriert.

Audio/Video

Zeitfragen. Feature: Wiedervereinigung – Warum Deutschland sich keine neue Verfassung gab
Darüber hatte ich als Post-Wiedervereinigungs-(Wessi-)Kind noch nie nachgedacht.

Das Grundgesetz galt ursprünglich nur vorläufig. Im Fall einer Wiedervereinigung sah es eine Verfassungsreform durchaus vor. Ideen dafür gab es viele, Gehör fand keine. Beginnt hier der anhaltende Frust im Osten gegenüber dem Westen? 

KUOW – Ghost Herd
Beim KUOW-Redaktionsbesuch haben wir mit dem Producer dieser Podcastserie gesprochen, in die 8 Monate geflossen sind. Ich will sie unbedingt durchhören, die erste Folge hat mich schon am Haken.

A true story of family, fraud, land, and power in the American West. Ghost Herd is a joint production of KUOW and Northwest Public Broadcasting, both members of the NPR Network.

Tommy Richman – DEVIL IS A LIE
Auf KEXP (dem lokalen Musikradiosender in Seattle) entdeckt.

Canned Heat – On the Road Again
Der Song lief kurz darauf auf KEXP (und wegen obsessiven Woodstock-Schallplatten-Hören in meiner frühen Jugend erkannte ich die Band sogar aus dem Stegreif, erstaunlich).

Sonst So

Fortunas Wheel Pullover – Elspeth Vance – ravelry.com
Dieser Pulli schaut so verrückt aus!

Yoko Top – Pernille Larsen – ravelry.com
Spannende Konstruktion.

Backkatalog



Hi, ich bin Jana.
Seit 2009 veröffentliche ich hier wöchentlich Rezepte, Reiseberichte, Restaurantempfehlungen (meistens in Wien), Linktipps und alles, was ich sonst noch spannend finde. Ich arbeite als Podcastproduzentin und freie Kulinarikjournalistin. Lies mehr über mich und die Zuckerbäckerei auf der About-Seite.

Meine Sketchnotes:
jasowieso.com

Creative Commons Lizenzvertrag
Porträtfoto: (c) Pamela Rußmann

IMPRESSUM

DATENSCHUTZERKLÄRUNG

Newsletter

Meine Lieblingslinksammlung Zuckersüß wöchentlich direkt in deinem Postfach!

Powered by Buttondown. Ohne Tracking!

Rechtliche Angelegenheiten

Impressum
Datenschutzerklärung
Creative Commons Lizenzvertrag
Alle Bilder und Texte der Zuckerbäckerei sind lizenziert unter einer Creative Commons Namensnennung - Nicht-kommerziell - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0 International Lizenz. Wenn du Fragen zur Verwendung meiner Inhalte hast, schreib mir einfach eine E-mail. Danke!

Kategorien

Tags

Archiv

Zuckersüß

Im Zuckersüß sammle ich (fast) jeden Sonntag meine liebsten Links der Woche: Rezepte für die Nachback-Liste, lesenswerte Blogposts, Zeitungsartikel und Longreads, Podcasts oder Musik, die mir gerade gefällt und oft genug auch Internet-Weirdness. Außerdem schreibe ich auf, was ich sonst so interessant fand: neue Rezepte in meiner Küche, Lokale, in denen ich gegessen, Pullover, die ich gestrickt oder Texte, die ich geschrieben habe.