Zuckersüß 490: Beige-core, Biometrie, BigTech-Macht

Ausstellung von gogos-kunstwerke.de

…mit viel Gebackenem, Käsefondue (Trabant), einer Ausstellung (Aleksandra Domanovic in der Kunsthalle Wien + Donna Haraways Cyborg Manifesto), Stricken im Votivkino, Bluesky, zwei neuen Strickprojekten (Socken, Sun-Ray Ribbing)und wie immer, den besten Links der letzten Woche.

Seit dem letzten Zuckersüß habe ich Quitten-Marshmallows (nach Nicola Lamb / Sift) gemacht, Schoko-Pfeffer-Ringe, Polenta Cornbread (nach diesem Rezept von 2019), gebrannte Mandeln (nach diesem Rezept von 2011), Vanillekipferl (nach diesem Rezept von 2012), Croissants/Pain au Chocolat (lose nach Nicola Lamb / Sift), Gateau invisible (wieder nach SeriousEats und ZEIT Magazin) gebacken.

Gegessen

Käsefondue im Trabant

super Fondue

Ich war mit Freund_innen im Trabant (eines der gemütlichsten Lokale in 1180 – inkl. Holzofen), wo es den ganzen Dezember und Januar ein Jumi-Käsefondue-Special (25€ p.P.) gibt. Wir waren am ersten Dezembermontag die allerersten, die das Fondue überhaupt bestellt haben, und wir wurden nicht enttäuscht. Zum Käse (Appenberger, Schlossberger) gabs Brot, Essiggurkerl, Perlzwiebeln, Pepperoni und Birne. Tolle Winter-Montagabendunternehmung!

Kaiserschmarrn. Grießnockerlsuppe und gefüllter Giggl (Hendl) mit Kartoffelsalat von Oma. Pilzsalat mit thailändisch inspiriertem Dressing nach Spice Kitchen. Kartoffelgulasch mit Essiggurkerl und Sauerrahm. Wirsing-Eintopf mit Brot. Spaghetti alla Puttanesca. Kichererbsencurry mit Reis.

Dezember Dinnerparty

Konfekt und Likör zum Abschluss des Abends

Ich habe mal wieder Restaurant gespielt und einem Tisch von 10 Leuten ein Menü aufgetischt, die Details dazu muss ich noch aufschreiben. S. a. Dachterassen-Dinnerparty (2024), Winter Supper Club (2022), Eine fast vegane Dinnerparty (2018).

Gesehen

Die endlich wiedereröffnete U2 mit ihren automatischen Türen für irgendwann autonomen Betrieb.

Love Actually (kein Dezember ohne diesen tollen, fragwürdigen, bald-altmodischen Weihnachtsfilm). Ladybird (schöne coming-of-age-story in den frühen 2000ern).

ich hatte weniger Licht erwartet, hätte auch ein anderes Projekt als Blind-Strick-Socken mitnehmen können

Em@il für dich in der ersten „Stricken im Kino“-Vorstellung im Votivkino. Der Saal war fast voll besetzt, und die Dichte an Leuten in tollem Selbstgestrickten sehr hoch. Selten war ich in einer so wholesome Kinovorstellung, und das obwohl die Lovestory ziemlich fragwürdig ist (es gibt wohl kaum 25 Jahre alte RomComs, die in Sachen Geschlechterrollen/Beziehungsdynamik gut gealtert sind, Tom Hanks aka Joe ist öfters hart aufdringlich). Random Verbindung zu meinen Gedanken zur Aleksandra Domanović-Ausstellung (s.u.): Meg Ryans aka Kathleens unausstehlicher Kulturkritiker-Exfreund nennt im Film als Buchidee eine Geschichte der Ludditen und der Relevanz ihrer Ideen für die Gegenwart (1998).

Aleksandra Domanović in der Kunsthalle Wien

Auf den Hinweis eines Bekannten hin bin ich am Freitag zum Denkraumgespräch. Versuche in der Welt zu Hause zu sein in die Aleksandra Domanović-Ausstellung in die Kunsthalle Wien. Im Zentrum stand diesmal Donna Haraways Cyborg Manifesto1 (das ich trotz STS-Studium erstaunlicherweise noch nie zur Gänze gelesen habe?), in vorherigen Veranstaltungen wurden offenbar u.a. Texte von Karen Barad, Ursula K. LeGuin (s. „The Dispossessed, über das ich letztes Jahr hier geschrieben habe) und Laboria Cuboniks diskutiert.

Im nagelneuen Vermittlungsraum des Museums kamen etwa ein dutzend Teilnehmer_innen um einen Tisch zusammen, der mit Begriffen aus Haraways Theorie, Papier und Stiften bestückt war. Zur Vorstellung sollten wir zuallererst eine boundary aufzeichnen (ich malte einen Gartenzaun mit Tor, das Gras auf der anderen Seite war grüner), dann einen der Begriffe aussuchen (ich wählte agency) und zuletzt das Wort aufschreiben, „mit dem wir die Welt erfahren“ (in meinem Fall schreiben – ich tippsle nicht ohne Grund tausende Wörter pro Woche in dieses Blog). Die Vorstellungsrunde über diese Werke hinweg geriet ziemlich holprig, ohne Namen (allerdings trug jeder ein Namensschild) oder Kontext wusste ich als einzelne Teilnehmerin zu wenig über die anderen, um auch nur irgendein Gespräch anzuleiern.

In der Ausstellung selbst (die ich zuvor nicht gesehen hatte), sollten wir dann Anknüpfungspunkte zu unserem Werk/Begriffen finden. Ich landete bei The Future was at her fingertips (2014), einer Zeitleiste beginnend mit „1843 Ada Lovelace writes what is considered the first computer program / 1867 The typewriter is introduced“. Unter den Meilensteinen außerdem: „2000 Saint Isidore of Seville is declared the patron saint of the Internet by the Vatican; he is also the patron saint of computers, computer users and computer technicians“ (was mich an das Rest of World Web/Spiritualitäts-Feature denken ließ, das ich neulich verlinkt habe), und „2010 .yu is the most heavily used top-level domain ever to be deleted“ (was mit der nahenden Einstellung von .io nicht mehr lange zutreffen kann, s. The Disappearance of an Internet Domain). Als nächstes stach mir If these walls could talk (2024) ins Auge, einer Textilarbeit mit komplexem Webmuster und Schriftzug auf BKS, von dem ich leider kein Wort verstand.

Anschließend setzten wir uns für das veranstaltungstitelgebende Denkraumgespräch in die Mitte der Ausstellungshalle. Die Diskussion verlief leider eher zäh und war mir zu nah an unseren eigenen Erfahrungen und zu weit weg von der Künstlerin. Ich hatte keine Zeit gehabt, die ausführlichen Ausstellungstexte/Booklets zu lesen, um irgendwelchen Kontext zu den Werken oder Aleksandra Domanović zu bekommen. Eine andere Teilnehmerin sprach dieselbe Frustration an, die Kunstvermittlerin empfahl darauf sinngemäß, dieses Gefühl einfach anzunehmen. Ich finde das *überhaupt gar nicht* zufriedenstellend und ziemlich schade, dass ich mich jetzt erst beim Schreiben über die Ausstellung, über den Umweg verschiedener Kritiker_innentexte, so richtig mit ihr auseinandersetzen kann.

The whole assemblage of re-cast or rendered robot hands in shiny metal or coated with seemingly organic surfaces point to a cyborg fantasy that itself has become history. Domanović names Sadie Plant’s Zeros and Ones (1997) as a reference, but it has been sixteen years since that crucial text of the cyberfeminist movement appeared. Of course, the discourse did not end there (Rosi Braidotti’s 2013 book The Posthuman is just one recent example). But this is not the artist’s point. The exhibition takes an almost nostalgic or even romanticizing look back at early feminist attempts to imagine a technoid future. In this respect, the figure of the cyborg resembles the state of Yugoslavia: both futures did not take place.

Aleksandra Domanović’s “The Future Was at Her Fingertips” – e-flux criticism

In der letzten der drei Stunden der Veranstaltung lasen wir gemeinsam ein paar Stellen aus dem Cyborg-Manifest, wo Haraway die drei crucial boundary breakdowns des späten 20. Jahrhunderts auflistet:

  1. Mensch/Tier („Biology and evolutionary theory over the last two centuries have simultaneously produced modern organisms as objects of knowledge and reduced the line between humans and animals to a faint trace re-etched in ideological struggle or professional disputes between life and social sciences“).
  2. Organismus/Maschine („Our machines are disturbingly lively, and we ourselves frighteningly inert“)
  3. physikalisch/nicht-physikalisch („Cyborgs are ether, quintessence“)

Ihr Cyborg-Begriff ist nicht einfach knapp zu fassen, aber folgende Stelle illustriert gut, woran ich denke, wenn ich Haraway höre (Situiertheit):

From another perspective, a cyborg world might be about lived social and bodily realities in which people are not afraid of their joint kinship with animals and machines, not afraid of permanently partial identities and contradictory standpoints. The political struggle is to see from both perspectives at once because each reaveals both dominations and possibilities unimaginable from the other vantage point. Single vision produces worse illusions than double vision or many-headed monsters.

Donna Haraway: A Cyborg Manifesto

Zum zweiten Handout voller Literaturzitate kamen wir gar nicht mehr, im Nachhinein stellte ich aber fest, dass ich unbedingt mal in Sadie Plant reinlesen muss. Nicht nur stammt Domanovic Werktitel the future was at her fingertips (s. e-flux critisim) aus einem ihrer Texte, sondern hat sie auch 1995 einen Journal-Artikel mit dem Titel The Future Looms: Weaving Women and Cybernetics 2geschrieben, der mit seinen Verweisen auf Textilien, Digitaltheorie, Feminismus und Luddismus genau nach meiner Interessenskombi klingt.

tl;dr: Nächstes mal lieber wieder auf eigene Faust (statt im interaktiven Vermittlungsprogramm) ins Museum.

  1. Haraway, D. J. (1991). Simians, cyborgs, and women: The reinvention of nature. Routledge.
    ↩︎
  2. Plant, S. (1995). The Future Looms: Weaving Women and Cybernetics. Body & Society, 1(3-4), 45-64. https://doi.org/10.1177/1357034X95001003003 ↩︎

Gelesen

Bluesky

In den letzten paar Tagen habe ich mich überraschend mit Bluesky angefreundet (ihr findet mich dort als @zuckerbaeckerei.bsky.social). Und ich glaube immer mehr, dass es für mich das Loch füllen könnte, das Twitter hinterlassen hat.

Ich war von 2015 bis Juli 2023 echte Twitter-Poweruserin, habe jeden einzelnen Tag meine Timeline bis zum Ende durchgelesen und dadurch unendlich viele Perspektiven und Linkempfehlungen gewonnen, die sich deutlich im Zuckersüß niedergeschlagen haben. Twitter hat außerdem dafür gesorgt, dass die lächerlich prekären Arbeitsbedingungen, die im ORF-Gesetz verankert sind (und mich dazu zwangen Ö1 zu verlassen) eine größere Aufmerksamkeit bekommen haben. Im Sommer 2023 war es mir aber genug, X ein unhaltbares Umfeld geworden, sodass ich die App löschte und auf kalten Entzug ging (ja, wirklich, reflexartig App öffnen ging nimmer). Meinen Account (@jasowies_o) gibt es noch, ich nutze ihn aber weder lesend noch schreibend.

Schon 2019, kurz nachdem ich auf dem 35c3 in Leipzig war, hatte ich mir als mögliche Alternative einen Account bei Mastodon geklickt, mit dem ich aber trotz viel Guten Willens (ich finde dezentrale Netzwerke aus politischer Überzeugung wichtig, Plattformmacht und damit Infrastrukturkontrolle sollte nicht in privaten, profitorientierten Händen liegen) nie richtig warm wurde. Meine Timeline dort war um Längen weniger bunt als meine beim ursprünglichen Twitter – zu deutsch, zu tech/nerd-lastig.

Bei Bluesky habe ich erstmal eine Stunde lang händisch Accounts abonniert, und dann ein paar „Starterpacks“ (super Funktion!) durchgeklickt. Ich folge jetzt knapp 400 Accounts (einige davon gespiegelt von Mastodon), was ggü. Twitter, wo es mal mehrere Tausend waren, immer noch mau ist. Aber meine Timeline ist international (mit USA-Überhang, zugegeben), voller Wissenschaftler_innen, Journalist_innen, Autor_innen etc. Ein Großteil der Longread-Empfehlungen weiter unten habe ich durch Bluesky entdeckt, was bei Mastodon nie funktioniert hatte.

Ob es Breaking News, oder mein geliebtes Konferenztwitter (Hashtags live mitlesen, beste!) „ersetzen“ kann, ist schwierig zu sagen. Eine „Community“, die mit mir interagieren würde, habe ich auch noch nicht (derzeit 62 Follower, von denen einige ziemlich spam-mig scheinen). Dennoch bin ich sehr froh, jetzt wieder ein schnelles, textbasiertes soziales Netzwerk in meinem Alltag zu haben, das mich dazu bringt, gleich noch viel mehr zu lesen, als mein RSS-Reader eh schon.

Randbemerkung: Die Enshittification von Instagram, meinem anderen Lieblings-Social-Network, schreitet auch immer weiter voran. Jetzt gibt es beim (lange schon nicht mehr chronologischen) Scrollen schon 5-sekündige Zwangswerbepausen, die mich allerdings konsequent dazu verleiten, die App einfach auf der Stelle wieder zu schließen.

Gestrickt

Einen Socken aus gefundenem weihnachtlichen Garn, nach mündlich überliefertem Muster von meiner Mama.

Ein kleines Stückchen von Sun-Ray Ribbing von Susan Crawford (raverly), einem vintage-Pulli-pattern, das in Einzelteilen gestrickt wird (vermutlich, weil es „früher“ noch keine Rundstricknadeln gab?). Ich hoffe die glitzrige Tweedwolle Rendevous von Fangirl Fibers, die ich im Sommer beim flock fiber festival in Seattle gekauft hatte, reicht mir bis zum Ende…

Veröffentlicht

Im Blog: Schoko-Pfeffer-Ringe, Schoko-Pistazien-Kekse

Anderswo: Einige Fotos von neuen Schnitzereien meines Vaters auf gogos-kunstwerke.de, s. Titelbild.

Rezepte

KP+: Christmas Biscuit Bonanza continued – Nicola Lamb
SO ein schöner Plätzerlteller!

Shiitake and Brown Sugar Shortbread
Natasha Pickowicz hat so spannende Rezeptideen.

Black Bean Soup – Mississippi Vegan
Seit ich in Seattle Arepas mit schwarzen Bohnen gegessen habe, will ich unbedingt mal damit kochen.

Ginger Scallion Chicken Soup – Gimme Some Oven
Diese Geschmackskombi stelle ich mir ziemlich gut vor.

Texte

My Life As a Homeless Man in America – Esquire (via Marie Segger auf bsky)
Woah, hat mich dieser Longread fertig gemacht. Warum haben US-Polizeibehörden die Möglichkeit, die Handys von Obdachlosen zu überwachen und sie so zu tracken und drangsalieren?!

The police are the ones who told me to go the Walmart parking lot. I park where they instructed. They know I’m here and see me in the same spot every day and night. Chief Gingerella knows who I am, that I have no criminal record, am a professional and productively engaged, am not a threat and keep to myself. When I’m asleep, I’m not visible, and my car is parked among other cars. They know which car is mine and come, and come, and come, systematically robbing me of peace and a sense of well-being.

Location Tracking Tools Endanger Abortion Access. Lawmakers Must Act Now. – EFF
Nicht nur Obdachlose werden in den USA locationgetracked:

Much of our mobile data, like our location data, is information law enforcement would typically need a court order to access. But thanks to the data broker industry, law enforcement can skip the courts entirely and simply head to the commercial market. The U.S. government has turned this loophole into a way to gather personal data on individuals without a search warrant.

Fara Dabhoiwala · A Man of Parts and Learning: Francis Williams Gets His Due (via Alex Konrad auf bsky)
Was für eine spannende Story über einen frühen schwarzen Gelehrten aus Jamaika, dessen Brillanz aus rassistischen Motiven jahrhundertelang verschwiegen wurde.

What does the picture mean? It shows Francis Williams, the scholar of Jamaica, in his study. The objects around him, and the titles of the books on the shelves, testify to the huge, polymathic range of his interests and scholarship – English, Latin, history, medicine, architecture, poetry, theology, philosophy, geography, science, astronomy. If the painting was nothing more than a realistic portrait of an 18th-century Black scholar in his study, that would be extraordinary enough. It’s the earliest such image in Western art, the first self-presentation of a Black person as an intellectual.

On the Coming Merger of Tech and State Power | TechPolicy.Press (via mspr0)
~goldene~ Aussichten:

First, the relationship between tech companies and Washington is transforming into something we haven’t seen before. While Silicon Valley has always wielded influence in American politics, what’s emerging now is different – a world where the interests of select technology companies become indistinguishable from US government policy.

The influencer lawsuit that could change the industry – The Verge
Wofür copyright nicht alles instrumentalisiert wird. #sadbeige

This aggressively neutral aesthetic is wildly popular — it’s so ubiquitous online that I might be the weird one for not liking it. This minimalism is also aspirational; millions of people have seen Gifford’s and Sheil’s videos, and thousands have likely purchased products from their affiliate links. What I was not prepared for, even after watching hours of their content online, was that it wasn’t just their social media profiles that were monochrome: their lives and their homes are exactly the same. It’s like you grabbed the corners of your phone screen and expanded a TikTok video out into a world of neutrals.

Stop using generative AI as a search engine – The Verge
Dieser AI-Fail wäre eigentlich ganz lustig, wäre er nicht ein Armutszeugnis über unsere derzeitige Informationslandschaft.

ChatGPT, it turns out, is a woefully bad way to explore the historical record. When I opened it up and asked, “How many US Presidents have pardoned their relatives?” I got one correct answer: Bill Clinton pardoned Roger Clinton, his half-brother. But alongside that, ChatGPT also told me that George H.W. Bush pardoned his son Neil.

Opinion | The Rage and Glee That Followed a C.E.O.’s Killing Should Ring All Alarms – The New York Times (archive.ph ohne Paywall) (via mspr0)
Von Zeynep Tufecki hab ich schon lang nix mehr gelesen.

The concentration of extreme wealth in the United States has recently surpassed that of the Gilded Age. And the will among politicians to push for broad public solutions appears to have all but vanished. I fear that instead of an era of reform, the response to this act of violence and to the widespread rage it has ushered into view will be limited to another round of retreat by the wealthiest. Corporate executives are already reportedly beefing up their security. I expect more of them to move to gated communities, entrenched beyond even higher walls, protected by people with even bigger guns. Calls for a higher degree of public surveillance or for integrating facial recognition algorithms into policing may well follow. Almost certainly, armed security entourages and private jets will become an even more common element of executive compensation packages, further removing routine contact between the extremely wealthy and the rest of us, except when employed to serve them.

‘Gun control is dead, and we killed it’: the growing threat of firearms that can be made at home – The Guardian
Eine 3D-Druck-Horrorstory aus Finnland:

The FGC-9 changed everything. Unlike those early models, the FGC-9 includes no regulated components: it can be made using just a 3D printer and parts available from a hardware store; it requires only some metalworking skills. Today, 3D printers are available for a couple of hundred pounds, while strong plastic polymers to print with are relatively inexpensive. The upper and lower receivers of the FGC-9 (the barrel assembly and trigger sections) are fully 3D-printed from plastic, as are the pistol grip and stock. The magazine can also be printed. Unlike previous 3D-printed gun models, it is a semi-automatic weapon. “It was revolutionary,” says Dr Rajan Basra, a researcher from King’s College London who studies 3D-printed weapons. The FGC-9 is now thought to be the most popular 3D-printed weapon in the world. It is particularly difficult to police, given that it doesn’t involve illegal parts. As Basra says, “You can’t regulate a steel tube or a spring.”

Inside Clear’s ambitions to manage your identity beyond the airport – MIT Technology Review
Auch dystopisch (im Sommer, als ich in den USA war, habe ich die „agents“ von Clear im Sicherheitstheater mehrerer Flughäfen beobachtet):

A prospectus to investors from the company’s IPO makes the pitch simple: “We believe Clear enables our partners to capture not just a greater share of their customers’ wallet, but a greater share of their overall lives.”

The Gendered Battle Over Digital Sexual Abuse in South Korea – New Lines Magazine
WTF.

In August, a South Korean journalist discovered the existence of dozens of closed Telegram group chats with the sole purpose of creating and sharing deepfake images of women and girls. Dubbed “acquaintance humiliation rooms,” they encouraged users to share photos of the women in their lives. Pornographic deepfakes would then be sent back. Some of the chat rooms were dedicated to named universities; others targeted specific women or girls. Some targeted schools. 

The Pioneering Feminism of Niki de Saint Phalle – The New Yorker (via Julia Pühringer auf Bsky)
Mit Niki de Saint Phalles Kunst hatte ich schon in der Grundschule Kontakt, den Kontext ihrer Arbeiten kannte ich aber bis zu diesem Text gar nicht:

Then, in 1965, after some fetching sculptural works, mostly in soft materials, on themes of melancholy brides and elaborate, not terribly menacing monsters, came the first of what she called Nanas, using the French slang that was the rough equivalent of “broads” or “chicks.” The Nanas were inspired by a pregnant friend whose body was very curvy—almost hyperbolically female. (It was Clarice Rivers, wife of the painter Larry Rivers.) Saint Phalle fashioned the shape as a container, hollow but apparently formed of seismic internal forces. Nanas proliferated at sizes small and gigantic, turning dancerly and acrobatic. Saint Phalle mastered gloss techniques for preserving their painted surfaces—in black-and-white and, often, sizzling secondary and tertiary hues—outdoors, in all weather. Nothing about the work jibed with anything then current in art. Most critics, especially American ones, dismissed it. Today, as categorical distinctions among art mediums and styles deliquesce, it comes off as heroic.

The world’s hunger watchdog warned of catastrophe in Sudan. Famine struck anyway. – Reuters (via misssarahleo auf bsky)
Ein Bürokratieversagen, das viel zu viele Menschenleben kostet, datenjournalistisch aufbereitet.

While the IPC’s working group debated and the international community failed to ramp up its response, hundreds more died.
Reuters reporters have continued using high-resolution optical and radar satellite imagery to examine activity in the burial grounds around Zamzam. They identified more than 1,200 new graves dug at seven cemeteries between June 2023 and November 2024.

in praise of writing on the internet – personal canon
Ich liebe diesen Newsletter/Blog und lese, seit ich ihn entdeckt habe, jeden einzelnen Text. Nach einem Jahr reflektiert Autorin Celine Nguyen über ihr Schreiben im Web.

A lot has been written about how the internet radicalizes people. But the same dynamics that turn a slightly lonely young man into a seething misogynist—recommendation algorithms; social contexts that concentrate and intensify discourse—are also the dynamics that turn a young person who “likes reading” into someone who spends a year reading Proust, and then the next two years trying to find friends who want to reread Proust together.
These dynamics are acting on us all the time. If you’re a writer, you can choose to intentionally enact them on whatever audience is available to you. The preexisting audience might be quite small, but if you’re a good writer, you can make the audience for your interests bigger.

🟧 The new rules of media – One Thing
Ich bin nicht ganz sicher, wie ernst Kyle Chayka diese Liste meint, ich fand sie jedenfalls als „state of the industry“ ganz interessant zu lesen.

No one is media literate. The more you explain who you are and what you do, the better. Preface your newsletter with the explanation of wtf you’re writing, anyway, because your subscribers don’t remember. The “enhanced bios” of NYT, Vox, etc, are long because of SEO but they also make explicit the expertise that was once just assumed from professionalized media.

Audio/Video

Traumschiffe des Sozialismus – Kreuzfahrten in der DDR – Die ganze Doku | ARTE
Die DDR hatte Kreuzfahrtschiffe, die auch für Staatsbesuche eingesetzt wurden??

Jon Batiste Hears Green Day For The First Time
Eine Freundin hat mir dieses Video gezeigt, es verbreitet außerordentlich gute Laune.

500 Years of Lace History ft. Elena Kanagy-Loux
Eine Stunde Nerderei über Spitze – für sowas liebe ich das Internet. Wusstet ihr z.B. dass Maria Theresia eine der wenigen in der Geschichte war, die eine ganze Robe aus handgemachter Spitze hatte (ein Porträt davon hängt im KHM btw)? Note to self: beim nächsten Venedigbesuch nach Burano fahren und ins Spitzenmuseum gehen, dasselbe gilt für St. Gallen und Flandern im Allgemeinen.

Regina Spektor: Tiny Desk Concert
Ich hatte vergessen, wie cool ich Regina Spektor finde.

RIAN – Verwandtschaftstreffen (Weihnachtsversion) Musikvideo
Im Radio gehört, lustig gefunden.

Anda Morts – Adidas für Mama
Ähnliche Songkategorie.

Wildfires – SAULT
Empfehlung einer Freundin für „angenehme Hintergrundmusik“. Stimme zu.

Sonst so

Sidelines Cardigan – sosu – ravelry
Eine Freundin hat mir einen Gutschein dieser Strickdesignerin geschenkt, ich habe mir dieses Pattern zugelegt. Btw, das pattern für das Klimawandeltuch (s. Daten Stricken in der Klimakrise) und den Lizzie Sweater (s. Zuckersüß 410), die ich in den letzten Jahren gestrickt habe, sind auch von sosu.

Every hex codes – Explore 16.7 Million Hex Color Codes (via Web curios)
Wie viele Farbnamen könnte man hier finden!

Timey Wimey (via Web curios)
Schöne Visualisierung der Zeitzonen der Welt.

Backkatalog



Hi, ich bin Jana.
Seit 2009 veröffentliche ich hier wöchentlich Rezepte, Reiseberichte, Restaurantempfehlungen (meistens in Wien), Linktipps und alles, was ich sonst noch spannend finde. Ich arbeite als Podcastproduzentin und freie Kulinarikjournalistin. Lies mehr über mich und die Zuckerbäckerei auf der About-Seite.

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Im Zuckersüß sammle ich (fast) jeden Sonntag meine liebsten Links der Woche: Rezepte für die Nachback-Liste, lesenswerte Blogposts, Zeitungsartikel und Longreads, Podcasts oder Musik, die mir gerade gefällt und oft genug auch Internet-Weirdness. Außerdem schreibe ich auf, was ich sonst so interessant fand: neue Rezepte in meiner Küche, Lokale, in denen ich gegessen, Pullover, die ich gestrickt oder Texte, die ich geschrieben habe.