Zuckersüß 398

Kragen des Lizzie Sweater auf einer Rundstricknadel
Lizzie Sweater von sosu auf den Nadeln

…mit wenig Gebackenem, einem Menü im Bruder, ein paar Drinks, Strickcontent – und wie immer, den besten Links der letzten Tage.

Seit dem letzten Zuckersüß habe ich Vanille-Sandgebäck, Heidelbeer-Lavendel-Muffins, einen Stapel Pfannkuchen und Cong you bing nach Immer schon vegan gebacken.

Ein ganzes Menü im Bruder

Am Mittwoch war ich mit meiner üblichen Restaurantbegleitung im Bruder. Weil es mein liebstes Lokal der Stadt ist, wollte ich zur Gastroöffnung als Erstes dorthin, doch es war zwei Wochen ausreserviert! Als ich dann endlich einen Tisch bekommen hatte, entschied ich mich zur Feier des Tages (beendigten Lockdowns, beginnenden Sommers, was auch immer) das ganze Menü zu essen – 5+ Teller und 5+ Getränke dazu. Darüber werde ich in den nächsten Tagen noch bloggen. Wirklich!

Ein paar Drinks

Letzte Woche habe ich sowohl den Jasmine-Cocktail (gesehen im Punch Magazine) als auch Porto Tonic (getrunken im Trabant) erwähnt. Dieses Wochenende habe ich beides in meiner WG serviert.

Mehr Strickcontent

Hold Me Close Top, fertig.

Mein Hold me Close Top darauf (Design von Ksenia Naidyon hier bei ravelry) ist jetzt ganz fertig! Und beim Lizzie Sweater (Titelbild) bin ich auch schon ein paar Reihen weitergekommen.

Gelesen habe ich auch ein bisschen, hier folgen meine liebsten Links der Woche:

Rezepte

Früchtebrot oder Brot mit Früchten? – La mia cucina
Muss ich mal dem WG-Bäcker zeigen.

twisty cinnamon buns – smitten kitchen
Nix für den Hochsommer, aber vielleicht gibts ja bald wieder einen Wetterumschwung.

Texte

Mitten im Ersten | misik.at
Es hat mich schon lange nix mehr so grantig gemacht wie die Karlsplatz-Sperre durch die Wiener Polizei am Wochenende. Robert Misik hat zu diesem Anlass einen Text aus seinem Archiv geteilt, der auf die Kämpfe um den öffentlichen städtischen Raum zurückblickt.

Eine der Schlüsselepisoden dieser Zeit ist die „Burggartenbewegung“. Im Burggarten lungerten die Freaks herum und wurden regelmäßig von der Polizei vertrieben – am Rasen zu sitzen war nämlich verboten (damals war überhaupt noch ziemlich viel verboten). Die Kronenzeitung prangerte „öffentlichen Rauschgiftkonsum, Entenmord und Sexorgien“ an. Es ging um nichts, aber wir lernten, wie Martin Blumenau in einer schönen Rückschau auf seinem FM-4-Blog schrieb, „dabei eine der zentralen Lektionen jugendlicher Subversion“. Blumenau: „Ich bin mitten hineingeraten in etwas, was man die Burggarten-Bewegung nannte, eine heute absurd anmutende kommunale Posse, deren Kampf aber nachhaltige Wirkung zeitigte (…) So ab 78/79 gab es eine andauernde, völlig hirnrissige Kraftprobe zwischen der damals aufkeimenden sichtbaren Jugendbewegung (…) und der dem Burggarten sehr benachbarten Exekutive. Nicht nur die Gemeinde, sondern auch die Medien spielten diese Kleinigkeit als eine Art österreichische RAF hoch, und kriminalisierten harmlose und berechtigte Anliegen (die heute völlig selbstverständlich sind) auf eine unerhörte und geradezu verbrecherische Weise.

Wissenschaftlicher Nachwuchs: Warum fünf Menschen das Forschen aufgegeben haben – DER SPIEGEL
So prekäre Arbeitsbedingungen…

An der Uni sagt dir niemand, was du tun musst, damit deine Karriere weitergeht. Es ist wie bei einem Spiel, für das es zwar Regeln gibt, die du aber nicht kennst. Andere Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler sind deine Konkurrenz in einem diffusen Rennen um die wenigen Stellen, auf denen man dauerhaft bleiben kann. Das hat auch eine politische Dimension: Du musst es dir erlauben können, unterbezahlt zu arbeiten, ständig umzuziehen und deine Zukunft nicht planen zu können. Das hat mich desillusioniert.

A real turn-off: are celebrities ruining podcasting? | Podcasts | The Guardian
Zwei Männer, die sich unterhalten x 1000.

While much of the entertainment industry has been devastated by the pandemic, podcasting has proved largely virus-proof, making it an attractive proposition to those who, a year earlier, might not have given it a second look. As a result, the celebrity podcast has become the bindweed of the audio industry, hoovering up budgets, threatening to smother the competition and, in some cases, heralding a dispiriting drop in quality.Right now, it is almost easier to count the actors, comedians, influencers, musicians, reality TV stars and retired politicians who do not have a podcast than those who do.

On Ideas – From the Desk of Alicia Kennedy

Writing isn’t a hard job, yet isn’t it performing a function? Are you not entertained? I and other freelancers are balancing the need to be an endless font of ideas with attempting to run ourselves as a business. We are the business, in ways a writer with a full-time job is not. The precariousness of contemporary media culture made it this way. When my book is out in the world, I might start selling cakes out of my window instead. Maybe I’ll pursue my dream of having a café. I wanted to work in magazines because I love them. I was young and naive, but I don’t know what I ever would’ve done instead.

Are U.S. Officials Under Silent Attack? | The New Yorker
Klingt wie im Film?

The opportunity to do blood tests was lost, but specialists at the University of Pennsylvania’s Center for Brain Injury and Repair have been able to use MRIs to study the brains of forty Havana Syndrome patients. They found no signs of physical impact to the victims’ skulls—it was as if the victims had “a concussion without a concussion,” one specialist told me—but the team found signs consistent with damage to the patients’ brains: the volume of white matter was smaller than in a similar group of healthy adults, which indicated that something structural in the brain had been affected.

The economics of movie product placements – The Hustle
Seltsam geschrieben, aber ganz interessant.

Unlike traditional commercials, good films are timeless, and those values can increase exponentially.“Product placement is the gift that keeps on giving,” he says. “The ROI can be ridiculous; a brand might get into a film for free and get $3m in value from it.”Outside of equivalent ad value, brands can reap both short- and long-term sales benefits from placements

Corsets Were One of 2019’s Biggest Fashion Trends — Here’s the History Behind Them | Teen Vogue
Bin in ein Korsett-rabbit-hole gefallen, das war der umfassendste Artikel, der mir untergekommen ist.

But also, the corset was an instrument of social domination that differentiated the noble or the rich, in other words, someone idle, from the worker. The most familiar silhouette is most likely the S-curve of the early 20th century, says Gorin-Paracka: a corset that pushed out the bust in a „pouter pigeon“ fashion and extended down to emphasize the rear end. “Much of the prevalent views on the corset are thanks to the rather extreme and short-lived Victorian trend of tightlacing, and the subsequent dress reform movement that spoke out against the evils and health issues spurred by wearing a corset.”

Zugvögel | Buddenbohm & Söhne
Beobachtungen in Hamburg:

Es geschah tatsächlich von einem Tag auf den anderen, am Montag waren sie plötzlich wieder da, all die jungen Männer in Anzügen. Wie Zugvögel kamen sie in Schwärmen, auf einmal waren sie überall und jetzt halten sie die Gegend hier wieder für ihr Revier. Im ganzen Stadtteil liefen sie auf einmal herum, wie im letzten Sommer auch. Eilige Schritte in neu aussehenden Schuhen mit teils laut klackernden Absätzen, lautes Telefonieren, wichtig, wichtig, nebenbei gestikulierend irgendwas bestellend, Espresso in der Außengastronomie stürzend, dabei immer weiterredend, laut, immer so laut, und über so wichtige Sachen, aber es war alles not rocket science, das wussten sie genau und das sagten sie auch, mehrmals sagten sie das. Die Anzüge superslimfit, die Hosenbeine viel zu kurz, also aus meiner altmodischen Sicht jedenfalls, ich weiß, dass man das heute so trägt, aber ich werde mich nicht mehr daran gewöhnen, es sieht falsch aus.

jungle.world – Das echte Essen
Über „Authentizität“.

Tatsächlich entstehen strenge Aus­legungen landestypischer Küche oft in der Dias­pora. Erst unter dem Eindruck von Migration und Fremdheit wird aus Nahrungszubereitung ein kulturelles Gut, das es zu bewahren und verteidigen gilt.

Polinnen aus der Spargelhof-Quarantäne packen aus – DW
So arg.

In den Arbeitsverträgen, deren Kopien der DW vorliegen, lesen wir von Bezahlung „in einem Bonussystem unter Beibehaltung des Mindestlohns“ (aktuell 9,50 brutto pro Stunde). Die Arbeiter sprechen lieber vom Nettolohn. Für sie ist es wichtig, wie viel sie mit nach nach Hause bringen können. Dieser Satz schwankt jedoch täglich. Zuletzt sei es 6,80 Euro netto pro Stunde, sagen zwei Angestellte. Pro Tag werden 9,80 Euro für die Unterkunft und Mittagessen abgezogen.

Audio/Video

Scala & Kolacny Brothers – Cordula Grün
Lustiges Cover.

Backkatalog



Hi, ich bin Jana.
Seit 2009 veröffentliche ich hier wöchentlich Rezepte, Reiseberichte, Restaurantempfehlungen (meistens in Wien), Linktipps und alles, was ich sonst noch spannend finde. Ich arbeite als Podcastproduzentin und freie Kulinarikjournalistin. Lies mehr über mich und die Zuckerbäckerei auf der About-Seite.

Meine Sketchnotes:
jasowieso.com

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Porträtfoto: (c) Pamela Rußmann

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Zuckersüß

Im Zuckersüß sammle ich (fast) jeden Sonntag meine liebsten Links der Woche: Rezepte für die Nachback-Liste, lesenswerte Blogposts, Zeitungsartikel und Longreads, Podcasts oder Musik, die mir gerade gefällt und oft genug auch Internet-Weirdness. Außerdem schreibe ich auf, was ich sonst so interessant fand: neue Rezepte in meiner Küche, Lokale, in denen ich gegessen, Pullover, die ich gestrickt oder Texte, die ich geschrieben habe.