Ein-Topf-Schokotorte mit Ganache und Beerenmarmelade

Schokotorte, yay!

Ich habe beschlossen, „Besonderes“ nicht immer nur für „besondere Anlässe“ aufzusparen, sondern einfach viel öfter im Alltag „Außergewöhnliches“ zu machen. Also zum Beispiel ohne Anlass wochentags in ein fine-dining-Lokal gehen, an zwei aufeinanderfolgenden Abenden fancy Cocktails trinken, oder eben an einem „normalen“ Mittwoch um 22 Uhr eine dreistöckige Schokotorte backen – denn warum eigentlich nicht?

Diese Torte heißt im Original One-Bowl Devil’s Food Layer Cake und stammt aus dem Bravetart-Buch meiner Rezeptentwicklungsheldin Stella Parks (s. a. Honig-Salz-Erdnuss-Cookies nach Stella Parks, Bananen-Kokos-Frühstücksmuffins, Karottenkuchen-Muffins mit gebräunter Butter, „Lofthouse Style“ Cookies nach Bravetart, Bravetart’s Zimtschnecken).

Devil’s Cake ist im deutschsprachigen Raum kein Ding und in Wahrheit braucht man bei der Zubereitung nicht eine Schüssel, sondern einen einzigen Topf (und diverse Behältnisse zum Abmessen, je nachdem) – falls ihr euch fragt, wie ich auf den fragwürdigen Titel gekommen bin. Alles in allem sind die Tortenböden auch für eine spätnächtliche Backaktion ein überschaubares Projekt, das Frosting, eine gut gesalzene Ganache, braucht allerdings ein paar Stunden Kühlzeit, weshalb ich die Torte erst am nächsten Morgen zusammengesetzt habe.

Überhaupt habe ich die Menge des Frostings reduziert, damit die Torte nicht allzu übertrieben US-amerikanisch schwer und süß würde. Ich finde das Glas Birnen-Holunder-Konfitüre mit seiner fruchtigen Säure hat ihr ganz gut getan, wobei ich dennoch oft genug rückgemeldet bekommen habe, dass eins nur ein sehr kleines Stück davon essen könnte.

Ein-Topf-Schokotorte mit Ganache und Beerenmarmelade – Rezept

nach dem Rezept für „one-bowl Devil’s Food Layer Cake“ aus „Bravetart“ von Stella Parks

Tortenböden

340 g Butter
340 ml schwarzer Kaffee (ich habe ihn in einer Mokka gekocht)
85 g Kakaopulver
170 g dunkle Schokolade (das Originalrezept empfiehlt 72% Kakaoanteil, bei mir warens bloß knapp 50%)
450 g brauner Zucker
1/2 TL Salz
6 Eier
3 Eigelb
1 EL Natron
260 g Mehl

Ganache

3/4 der Menge des „Milk Chocolate Frostings“ aus „Bravetart“ von Stella Parks

430 g dunkle Schokolade (ich habe welche mit knapp 50% Kakaoanteil benutzt, im Originalrezept ist es 35%ige Milchschokolade)
Salz
510 g Sahne

+ ein Glas Marmelade, in meinem Fall Holunder-Birne aus dem Garten meiner Tante
+ Kakaosplitter zum Bestreuen

für eine dreistöckige Torte mit 26 cm Durchmesser

Drei Springformen auf dem Boden mit Backpapier auslegen und an den Seiten einfetten. Den Ofen auf 180° C Umluft vorheizen.

Butter und Kaffee in einen großen Topf geben und bei geringer Hitze schmelzen lassen. Von der Hitze nehmen, dann Kakaopulver, Schokolade, Zucker und Salz zugeben und rühren, bis die Masse glatt ist.

Eier und Eigelb einrühren, dann Natron einarbeiten. Zuletzt das Mehl zugeben und alles glattrühren.

Die Masse gleichmäßig auf die vorbereiteten Formen aufteilen. Gut eine 30 Minuten lang auf dem Rost backen, die Formen dabei mindestens einmal vertauschen, damit alle Böden möglichst gleichmäßig backen. Bei mir haben die drei Formen nur ganz knapp übereinander in den Ofen gepasst, die heiße Luft konnte deshalb nicht besonders gut zirkulieren, und sie haben unterschiedlich lange gebraucht – ein Tortenboden ist dann fertig, wenn er auf Fingerdruck fest wirkt, er wird allerdings nicht wie ein Biskuit zurückspringen. Ein Holzstäbchen in die Mitte hineingesteckt sollte noch ein paar feuchte Krümel dranpicken haben.

Die Tortenböden gut in der Form vollständig (!) auskühlen lassen.

Währenddessen die Ganache vorbereiten: Die gehackte Schokolade mit einer großzügigen Prise Salz in eine große Rührschüssel geben. Die Sahne in einem kleinen Topf erhitzen, bis sie zu dampfen beginnt. Sofort über die Schokolade gießen und mit einem Schneebesen glattrühren. Über Nacht (oder zumindest sechs Stunden lang) kühlstellen.

Die Tortenböden, sollten sie schief sein, horizontal so abschneiden, dass sie sich „gerade“ aufeinanderstapeln lassen.

Die kalte Ganache mit der Küchenmaschine oder einem kräftigen Mixer dick-cremig aufschlagen, das dauert 1-2 Minuten.

Die Torte auf einer Tortenplatte zusammensetzen: Einen Tortenboden darauflegen, dann das ganze Glas Marmelade darauf verteilen. Einen zweiten Tortenboden daraufsetzen und etwa ein Drittel des Frostings daraufgeben und mit einem Teigschaber gleichmäßig verteilen. Den letzten Tortenboden daraufsetzen und ein Drittel des Frostings gleichmäßig darauf verteilen. Mit dem übrigen Frosting die Seite der Torte einstreichen. Mit Kakaosplittern bestreuen.

Ich habe sie wenige Minuten nach dem Zusammenbauen angeschnitten, weil die Tortenböden eh so saftig sind, war das kein Problem. Die Torte kühl aufbewahren.

Hinweis: Wenn du keine drei Springformen hast, oder nicht alle drei auf einmal im Ofen Platz haben, kannst du die Böden nacheinander in der selben Form backen, meint Stella Parks im Originalrezept.



Hi, ich bin Jana.
Seit 2009 veröffentliche ich hier wöchentlich Rezepte, Reiseberichte, Restaurantempfehlungen (meistens in Wien), Linktipps und alles, was ich sonst noch spannend finde. Ich arbeite als Podcastproduzentin und freie Kulinarikjournalistin. Lies mehr über mich und die Zuckerbäckerei auf der About-Seite.

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Im Zuckersüß sammle ich (fast) jeden Sonntag meine liebsten Links der Woche: Rezepte für die Nachback-Liste, lesenswerte Blogposts, Zeitungsartikel und Longreads, Podcasts oder Musik, die mir gerade gefällt und oft genug auch Internet-Weirdness. Außerdem schreibe ich auf, was ich sonst so interessant fand: neue Rezepte in meiner Küche, Lokale, in denen ich gegessen, Pullover, die ich gestrickt oder Texte, die ich geschrieben habe.