Bravetart’s Zimtschnecken

Ich habe endlich mal wieder was gebacken! Deshalb kann ich euch hier diese super Zimtschnecken aus Bravetarts Buch vorstellen.

Das habe ich mir in Lexington gekauft, als ich mehr oder weniger zufällig bei der Buchpräsentation gelandet bin. Ihr glaubt nicht, wie sehr es mich freute, das erste Buch einer meiner absoluten Lieblingsbloggerinnen mit Widmung direkt bei der Autorin abzuholen! Und außerdem gabs Cupcakes:

Bravetart
Ich bekam mein Buch signiert und einen Cupcake!

In besagtem Buch habe ich schon ziemlich viel gelesen, denn zu jedem Rezept gibt es eine ausführliche Geschichte. Dass ich endlich mal etwas daraus gebacken habe, verdanke ich @floriansimon, der mich auf Twitter auf Zimtschnecken hinwies, die er nach dem Basis-Hefeteig hier im Blog gemacht hat.

Stella Parks Rezept erfordert um einiges mehr Geduld, denn die Zimtschnecken müssen über Nacht im Kühlschrank gehen.

Zimtmasse

Pecans

Bevor es dazu kommt, muss aber erstmal der Teig geknetet (20 Minuten lang!), stehen gelassen und ausgerollt werden. Dann folgt die fluffig aufgeschlagene Zimt-Butter-Masse, die insgeheim vor allem aus Zucker besteht. Darauf kommen dann geröstete Pecans und das ganze wird zusammengerollt und in 12 Scheiben geschnitten.

Ich habe die Zimtschnecken in zwei Formen gepackt, weil ich keine zur Hand hatte, die groß genug für 12 davon war. Anschließend wickelte ich beide gut mit Frischhaltefolie ein (Kührschrankgeruch ist der größte Feind guten Backwerks) und ließ sie über Nacht im Kühlschrank aufgehen.

Zimtschnecken Kühlschrank
Zimtschnecken nach einer Nacht im Kühlschrank

Der Gast, dem ich die Zimtschnecken servieren wollte, musste recht früh morgens los. Deshalb stand ich früh genug auf, dass kaum Tageslicht in die Küche fiel. Nur am offenen Fenster war ein Vor-dem-Backen-Foto in der Dämmerung möglich.

Zimtschnecken

Das schrecklich früh aufstehen und gefühlt ewige vorbereiten hat sich jedoch absolut gelohnt. Die ganze Wohnung duftete nach Zimt und Hefeteig.

Auf die Zimtschnecken kommt dann noch Frischkäseglasur. Seit ich zum ersten Mal amerikanische Zimtschnecken gesehen habe, fragte ich mich, wie es nur eine solche Konsistenz haben kann. Wie sich herausstellt ist das Geheimnis kein großes: Einfach nur wahnsinnig viel Puderzucker macht die Glasur so flüssig und glänzend.

Zimtschnecke

Supertolles (und -süßes) Frühstück!

Die anderen sechs Zimtschnecken habe ich übrigens nach ihrer Nacht im Kühlschrank in Frischhaltefolie und einen Gefrierbeutel gesteckt und eingefroren. Ich freue mich schon auf den Tag, an dem ich sie wieder auftaue!

Übrigens: Nach Rezepten aus Bravetarts Blog finden sich in der Zuckerbäckerei schon Pie, Chocolate Chip Cookies und Beeren-Muffins.

ein Rezept aus Bravetart. Iconic American Desserts von Stella Parks

Anmerkung: Ich habe die Grammangaben gerundet (im Original Ounces) und die Komponenten in der vorgeschlagenen Reihenfolge gemacht, sodass möglichst wenige Schüsseln (im besten Fall nur eine) dreckig werden. Stella Parks merkt an, dass das Natron nicht als Triebmittel sondern zur Regulierung des pH-Werts da ist, damit die Zimtschnecken schön bräunen.

Bravetart’s Zimtschnecken

Frosting
115 g weicher Frischkäse
Mark von 1/2 Vanilleschote
140 g Puderzucker

Zimt-Füllung
115 g weiche Butter
170 g brauner Zucker
2 EL gemahlener Zimt
1/2 TL frisch geriebener Muskat
1/4 TL Salz
115 g Pecans

Teig
455 g Mehl
100 g Zucker
2 TL Trockenhefe (ich habe eine ganze Packung von Dr. Oetker verwendet, vgl. diese Tweets)
1 3/4 TL Salz
1/4 TL Natron
115 g Butter
115 ml Milch
230 g griechischer Joghurt

für 12 Zimtschnecken

Für das Frosting den Frischkäse, Vanillemark und die Hälfte des Puderzuckers in eine Rührschüssel geben und bei niedriger Rührgeschwindigkeit vermischen. Den restlichen Puderzucker nach und nach zugeben und sobald alles vermischt ist, etwa 5 Minuten bei mittlerer Geschwindigkeit schlagen. Das Frosting sollte dann elfenbeinfarben und sehr glänzend sein. In einen luftdicht verschließbaren Behälter oder einen Gefrierbeutel umfüllen und zur Seite stellen (bei Raumtemperatur max. 24h).

Für die Füllung (ggf. in der gleichen Schüssel!) Butter, braunen Zucker, Zimt, Muskat und Salz bei niedriger Rührgeschwindigkeit vermischen. Bei mittlerer Rührgeschwindigkeit etwa 5 Minuten lang aufschlagen, bis die Masse fluffig und hell wird. Ebenfalls in einen luftdicht verschließbaren Behälter oder einen Gefrierbeutel umfüllen und zur Seite stellen (bei Raumtemperatur max. 24h).

Die Schüssel säubern (oder eine andere verwenden), dann darin Mehl, Zucker, Hefe, Salz und Natron vermischen.

Die Butter bei niedriger Temperatur in einem kleinen Topf schmelzen lassen, dann Milch und Joghurt zugeben. Auf etwa 25°C erhitzen, dann zur Mehlmischung geben. Mit einem Teigschaber vermischen, sodass die Zutaten beginnen, zusammenzukleben. Den Teig anschließend gut 20 Minuten mit Teighaken bei niedriger Rührgeschwindigkeit durchkneten. Danach sollte er elastisch und glänzend sein.

Die Schüssel mit Frischhaltefolie zudecken und etwa 90 Minuten gehen lassen – jedenfalls bis sich das Volumen des Teigs verdoppelt hat.

Währenddessen die Pecans rösten: Auf einem mit Backpapier belegten Blech verteilen und bei 180°C (vorheizen nicht notwendig) 8-10 Minuten rösten, bis sie dunkler geworden sind und duften. Aus dem Ofen nehmen, abkühlen lassen und mit den Händen in grobe Stückchen zerdrücken.

Den Teig auf einer leicht bemehlten Arbeitsfläche zu einem etwa  30cm großen Quadrat ausrollen. Die Zimtfüllung gleichmäßig darauf verteilen (ggf. für ein paar Sekunden in der Mikrowelle erwärmen, damit es wieder weich wird). Die gerösteten Pecans gleichmäßig darüber streuen.

Eine große (20x30cm) oder zwei kleinere Backformen mit Backpapier auslegen.

Das Teigquadrat aufrollen, sodass das „Ende“ der Rolle unten liegt. Die Teigrolle halbieren und die Hälften dann jeweils in sechs gleich große Scheiben schneiden. Die Zimtschnecken-Scheiben in die vorbereitete(n) Form(en) legen.

Die Form(en) in Frischhaltefolie wickeln und über Nacht (min 8h, max. 48h) im Kühlschrank gehen lassen.

Den Ofen auf 180° C vorheizen. Währenddessen die Frischhaltefolie von der Form abnehmen und die Zimtschnecken  bei Raumtemperatur stehen lassen.

Die Form mit Alufolie bedecken und die Zimtschnecken auf der mittleren Schiene gut 45 Minuten backen. Danach sollten sie schön aufgegangen und fest sein, aber noch etwas blass. Deshalb die Alufolie entfernen und gut 15 Minuten weiterbacken, bis die Zimtschnecken golden sind.

Die Zimtschnecken aus dem Ofen nehmen und noch warm mit der Frischkäseglasur bestreichen. Sofort servieren und recht bald aufessen (nach einem Tag sind die Zimtschnecken schon recht zäh).

Einfrieren: Wenn ihr nicht alle 12 Zimtschnecken auf einmal essen wollt oder das ganze überhaupt für später vorbereiten wollt, könnt ihr die Zimtschnecken vor dem Backen einfrieren. Nach der Nacht im Kühlschrank einfach gut in Frischhaltefolie wickeln und in einen Gefrierbeutel geben. Bis zu drei Monate einfrieren. Dann über Nacht (ca. 8 Stunden) auftauen lassen, dann im voll vorgeheizten Ofen 45 Minuten (mit Alufolie zugedeckt!) backen und nochmals 15 Minuten golden backen. Mit Frosting bestreichen und servieren.



Hi, ich bin Jana.
Seit 2009 veröffentliche ich hier wöchentlich Rezepte, Reiseberichte, Restaurantempfehlungen (meistens in Wien), Linktipps und alles, was ich sonst noch spannend finde. Ich arbeite als Podcastproduzentin und freie Kulinarikjournalistin. Lies mehr über mich und die Zuckerbäckerei auf der About-Seite.

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Porträtfoto: (c) Pamela Rußmann

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Im Zuckersüß sammle ich (fast) jeden Sonntag meine liebsten Links der Woche: Rezepte für die Nachback-Liste, lesenswerte Blogposts, Zeitungsartikel und Longreads, Podcasts oder Musik, die mir gerade gefällt und oft genug auch Internet-Weirdness. Außerdem schreibe ich auf, was ich sonst so interessant fand: neue Rezepte in meiner Küche, Lokale, in denen ich gegessen, Pullover, die ich gestrickt oder Texte, die ich geschrieben habe.

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