
…mit einigem Gebackenem, viel Selbstgekochtem, einer Cocktailbar (If Dogs Run Free), einem Vortrag (Uli Felt über Mikroplastik), zwei weirden Filmen (Queer, I saw the TV glow), einem Buch (Assembly), ein paar gestrickten Reihen (Seascape Stole, PlanetA, Maschenprobe), einigen Veröffentlichungen bei der futurezone – und wie immer, den besten Links der vergangenen Tage.
Seit dem letzten Zuckersüß habe ich Chouquettes (aka Brandteigkrapferl/Windbeutel mit Hagelzucker, aber ohne Füllung, nach diesem Rezept von 2012), zweimal Blutorangen-Joghurt-Kuchen (bald im Blog!), Zimtschnecken mit Frangipanefüllung aus dem Gefrierfach (fail) und spontane Frangipane-Tartelettes mit Grapefruit-Marmelade (bald im Blog) gebacken.


Gegessen



Ramennudeln mit TK-Erbsen und Miso-Butter. Vanille-Mandelmilch-Pudding. Kichererbsen-Wurzelgemüsesuppe. Risotto mit Selleriestangen, Petersil, Erbsen und Zitrone. Gemüselasagne.




Pizza Margarita mit Mais. Mittelmäßige Pizza Hawaii (L’Osteria, Augsburg). Kürbis-Mascarpone-Ravioli in gebräunter Butter aus dem Gefrierfach (Ende Oktober eingefroren, upsi, s. Zuckersüß 484). Hühnersuppe mit Nudeln.


Fenchel und weiße Bohnen aus dem Ofen. Unfotogenen Semmelschmarrn. Kartoffelgratin mit Butter-Karotten und -Kohlrabi und grünem Salat. Popcorn zum Stadtspaziergang.
Zwiebel-Pakora, Samosa und Papadam (11,90€), und Chicken Biryani (14,90€) bei Bollyfood (1180). Schon ganz gut, aber zwei Stunden Wartezeit für die Hauptspeise ist definitiv zu viel.
Getrunken


Einen Kid n Play (16€) im If Dogs Run Free (1060) – im Endeffekt ein rauchiger Pornstar Martini. Beobachtung am Rande: Ein so „gespaltenes“ Publikum wie in dieser lowkey hip wirkenden Cocktailbar habe ich schon lange nicht mehr gesehen: Auf der einen Seite ~basic~ Millenials in engen Hosen und mit vielen goldenen Ohrringen, auf der anderen ~fashion-forward~ Gen-Z-ler mit dünnen Drahtbrillen, schmalen Jersey-Schals, weiten Tribal-Pullovern, Statement-Frisuren und, keine Übertreibung, Digi-Cam mit grellem Blitz. Der Modezeitgeist ist längst an mir vorbeigezogen.
Cynar Spritz (7,50€) bei Roma (1180). Zweimal heiße Schokolade in Augsburg (Pow Wow, Thalia).
Gesehen
Uli Felt. Mikroplastik


Ich war bei den Wiener Vorlesungen und gleich doppelt nostalgisch – meine ehemalige Professorin Uli Felt hat in meinem ehemaligen Arbeitsgebäude (ok, mittlerweile ists nur mehr das RadioKulturhaus, das Funkhaus war einmal) angelehnt an ihr Forschungsprojekt Innovation Residues über Mikroplastik gesprochen. Das beste daran war, dass ich komplett unerwartet zwei Handvoll ehemaliger Studienkolleg_innen getroffen habe, die nebenbei den Altersschnitt der Veranstaltung (alle 60+) wesentlich senkten.
Innovationsrückstände – seien es Mikroplastik, Atommüll oder Daten – kann man als Archive unseres Lebens lesen, und als „Linse“ nutzen, Gesellschaft zu verstehen, meint Uli Felt. Die historischen Beispiele, die sie nannte, wollte ich gleich alle nachgoogeln:
Sie zitierte anfangs aus dem Buch „Plastics“ der britischen Chemiker Victor Yarsley und Edward Couzens von 19411, dass Plastik „eine Welt frei von Motten und Rost, eine Welt voller Farben“ ermögliche. Kunststoff und die Wegwerfgesellschaft waren von da an noch mindestens fünfzehn Jahre lang eine positive Vision (ich musste an die Bakelit-Austellung im MAK 2021 denken, s. Zuckersüß 386). Das LIFE-Magazine titelte 1955 mit “Throwaway Living” und einem Foto, in dem eine Familie Plastikgeschirr in die Luft wirft.
Fünf Jahre später wurde Kritik an diesem Gesellschaftsentwurf laut, „The Waste Makers“ von Vance Packard (Wikipedia) wurde zum Bestseller. 1972 erschien der erste wissenschaftliche Fachartikel über Plastikverschmutzung im Meer2. Für mich überraschend: der Begriff „Mikroplastik“ wurde erst 2004 geprägt3. Und die gesundheitlichen Auswirkungen der weltweiten Mikroplastikbelastung rückten erst zehn weitere Jahre später erst so richtig in den Fokus der Forschung. In der Zwischenzeit hat sich Wasser von der öffentlichen Ressource durch allgegenwärtige PET-Flaschen zum Verkaufsobjekt gewandelt.
Während ich das hier schreibe, läuft im Hintergrund Olivia Rodrigos Tiny Desk Konzert und im Song making the bed singt sie tatsächlich „Want it, so I got it, did it, so it’s done / Another thing I ruined I used to do for fun / Another piece of plastic I could just throw away“, was für ein Zufall!
Der Vortrag ist hier auf YouTube nachzuschauen.
- Yarsley, V. E., & Couzens, E. G. (1941). Plastics. Allen Lane, Penguin Books. ↩︎
- Carpenter, E. J., & Smith, K. L. (1972). Plastics on the Sargasso Sea Surface. Science, 175(4027), 1240–1241. https://doi.org/10.1126/science.175.4027.1240
↩︎ - Thompson, R. C., Olsen, Y., Mitchell, R. P., Davis, A., Rowland, S. J., John, A. W. G., McGonigle, D., & Russell, A. E. (2004). Lost at Sea: Where Is All the Plastic? Science, 304(5672), 838–838. https://doi.org/10.1126/science.1094559
↩︎
Filme
Queer (weird, zu Beginn sehr fesche Outfits). I saw the TV glow (noch weirder, mit billigem product placement).
Gelesen
Zwei Drittel von Assembly (Natasha Brown), der aktuellen Lektüre meines Buchclubs. Die Figuren darin sind detailliert gezeichnet, es beeindruckt mich, wie die Autorin es schafft, mit so unterschiedlichen Methoden so klare Bilder in meinem Kopf zu erzeugen, z.B.:
„Lou’s not in yet. He rarely shows up before eleven. As if each morning, fresh mediocrity slides out of the ocean, slimes its way over mossy rocks and sand, then sprouts skittering appendages that stretch and morph and twist into limbs as it forges on inland until finally, fully formed, Lou! strolls into the lobby on two flat feet in shined shoes. Shining, tapping, waiting for the lift to our floor. Nodding to the Beats buds in his ears.“
Assembly, S. 10
„Rach’s nails, peachy-manicured as alwys, tip-tapped against her almond latte. […] She was a Home Counties, Kat-eloving, Jaeger-shopping, Lean In-feminist who arranged animal-welfare fundraisers at the weekends and bought handmade earrings from Etsy. She once called me in tears from the Hermès store. It’s all too beautiful, she’d sobbed in halting syllables as the shop assistant packaged her scarves.“
Assembly, S. 20
Gestrickt


Weiter am Endlos-Projekt Seascape Stole. Die letzten Januar-Reihen meines PlanetA-Klimawandelschal (s. Titelbild/ Daten Stricken in der Klimakrise über das Exemplar von 2023), in strahlendem rosa (+2,6°C, WTF). Eine Maschenprobe aus einem Garn, das mir in der Originaltüte mit Beleg von 1979 (Kaufpreis 155 Schilling, also ca. 11€ für 10 Knäuel) gegeben wurde. Leider steht nirgends, wie weit es läuft, weshalb ich nicht recht weiß, was ich mich trauen soll, daraus zu stricken.
Veröffentlicht
Im Blog:
Vanille-Cupcakes mit Orangenkaramell und Blutorangen-Frischkäse-Frosting
Anderswo:
Sechs Texte für futurezone.at. In allen Recherchen sind mir dabei Dinge untergekommen, die ich unbedingt auch hier verlinken will – wenn das so weitergeht, wird das Zuckersüß bald unendlich lang!
- Kann „weißer“ Wasserstoff aus den Alpen fossile Brennstoffe ablösen? (28.02.2025). Am Rande dieser Recherche (in der es um digitale Simulation geht) gelernt: geologische Prozesse werden noch immer auch in Sandkästen experimentell untersucht. (s. Analogue modelling Wikipedia)
- Schutz vor Sprengung und Manipulation: Wie werden Bankomaten gesichert? (26.02.2025). Anlässlich vermehrter Angriffe in Wien habe ich mich in die Marketingmaterialien verschiedener Geldautomaten-Hersteller eingelesen, die Banken wollten auf meine Presseanfragen nämlich alle nichts sagen. Liebster Recherche-Read: Eine kleine Geschichte des Bankomaten in Österreich. Der Automatische „Geldspucker“ beim Technischen Museum Wien. Und, fun fact: „Bankomat“ ist eigentlich ein markenrechtlich geschützter Name der PSA, die rund 6800 der knapp 8600 Geldautomaten in Österreich betreibt.
- Wie Birkenpollen allergisch gegen Äpfel machen (24.02.2025). tl;dr: Der Körper verwechselt Proteine in Äpfeln mit denen in Pollen.
Wenn man die eigenen Apfelallergie-Symptome ertragen kann, kann man sein Immunsystem selbst „trainieren“: „Es gibt Studien, die zeigen, dass man sich selber behandeln kann, indem man sehr diszipliniert jeden Tag ein Stückchen Apfel isst“, sagt Bohle. Mit der Zeit sollten die Symptome weniger werden.
futurezone.at
Eine dieser Studien stammt vom EU-finanzierten-Projekt „AppleCare“.
- Neue Apfelsorte für Allergikerinnen und Allergiker (24.02.2025). Begleit-Story zur obigen – ich will jetzt unbedingt mal einen Prinzregent Luitpold-Apfel finden und probieren.
- Neuartiges Kühlsystem für Server spart Strom und nutzt Abwärme (21.02.2025). Die Pressekonferenz zu dieser Neuerung fand im A1-Rechenzentrum in Floridsdorf statt, und ich bin nicht sicher, ob ich schon mal in einem besser abgesicherten Gebäude war. Kritische Infrastruktur hat so viele Sicherheitsschleusen! Und abgesehen davon unendlich viele exakt gleich aussehende Gänge und Türen – ich hätte alleine nie wieder aus dem Serverraum gefunden.
- Microsoft stellt bahnbrechenden Quanten-Chip vor (19.02.2025). Diese Meldung hat mich viele Nerven gekostet, ein quantenmechanisches paper („Interferometric single-shot parity measurement in InAs–Al hybrid devices„) mit einem neuen Aggregatszustand (weder fest, flüssig, noch gasförmig, sondern topologisch) ist wirklich weit außerhalb meiner comfort zone. Wegen der angehängten Sperrfrist war es mir nichtmal möglich, bei Expert_innen um Einordnung zu bitten, kritisch ist mein Artikel deshalb nicht. Für diese Perspektive empfehle ich die NYT („Microsoft Says It Has Created a New State of Matter to Power Quantum Computers„), die aber ganz offensichtlich priviliegierten Zugang zum Forschungsteam bekommen hat.
Erwähnungen:
Während ich es vergangenen Sonntag nicht auf die Reihe gebracht habe, ein Zuckersüß zu posten, hat Joël Adami in seinem Blog soulzeppel.in eine großartige Linksammlung inkl. Lob für meine Lieblingslinksammlungen veröffentlicht. Einige der Dinge, die ich dort entdeckt habe, finden sich weiter unten, aber ich will direkt auch seinen Post empfehlen, denn er symbolisiert für mich genau das, was die Blogosphäre so bereichernd macht.
Also, hier folgen meine Lieblingslinks der letzten zwei Wochen:
Rezepte
Passionfruit Crème Brûlée – Kitchen Projects
Ich habe noch nie Passionsfrucht verarbeitet, dieses Rezept lässt mich nun danach Ausschau halten.
Meyer Lemon Cheesecake Bars with Lemon Curd Swirl – Love and Olive Oil
Hui, sowas mach ich bald!
Brown Sugar Caramel Whipped Cream – Matt Adlard
Lesezeichen für den Fall, dass ich mal wieder eine Torte backen sollte.
Winterschlusskochen mit Panais – lamiacucina
Pastinake / Rosenkohl / Kürbis.
Texte
Schwere Vorwürfe gegen Sternekoch Konstantin Filippou | Wiener Zeitung
Arbeitsrechtsultra always and forever. Hoffe sehr, da tut sich was!
„Traut ihr euch das auch mit großen Namen?“ Diese Nachricht erreichte uns, nachdem wir die Missstände in den Szenelokalen Wirr und Adlerhof öffentlich gemacht hatten. In der Spitzengastronomie sind raue Arbeitsbedingungen kein Geheimnis, doch aus Angst, keinen Job mehr in den besten Restaurants des Landes zu bekommen, schweigen viele Betroffene. Nach der Berichterstattung meldeten sich jedoch ehemalige Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Sternerestaurants Konstantin Filippou bei der WZ – und brachten damit die Recherche über das Nobelrestaurant ins Rollen.
Editorial: A president just disrespected America in the Oval Office. It wasn’t Zelensky – Kyiv Independent
Mein Vorhaben, weniger deutschsprachige/US-amerikanische Zeitungen zu lesen, bei der neuesten Trump-Eskalation umgesetzt.
For sure, Zelensky could have done a better job composing himself and restraining his reactions, but it’s fair to say that he was put in a situation he couldn’t win. If he let Trump and Vance — and apparently, it takes two of them to win a verbal argument against one non-native English speaker — continue their line of attack on Ukraine, unchecked, he would be seen as weak both at home and abroad. Weakness is something a country at war can’t afford to project.
You can never truly go back – Garbage Day
Ryan Broderick:
I ruffled more than a few feathers on Bluesky earlier this month when I argued that Elon Musk’s Department of Government Efficiency should be thought of, first, as a propaganda outlet, and a federal agency second. I mean this literally. It is not an actual department and is, instead, classified as a “temporary organization” within the US Digital Service. But it, also, has very little legal authority to do anything. Now, you can say that laws don’t matter in Trump’s America anymore, but if you honestly do think that, well, you’ve already lost the game.
My Afternoon With the ‚Normal Gay Guys‘ Who Voted for Trump | GQ (archive.ph ohne Paywall) (via UserMag)
???
The right’s fascination with classical gender roles, and classical masculinity in particular, isn’t a turn-off to these gays—it’s one of its main selling points. Fahs believes Trump has resurrected a “rational, realistic” vision of masculinity—“the protector role”—and it’s one that many MAGA gays seek to emulate.
Ostbayern ist AfD-Hochburg: Tutzinger Wahlforscher erklärt warum – PNP
Die Wahlergebnisse in meiner Heimatregion lassen mich nur den Kopf schütteln, was geht da?!
Der inzwischen schon längerfristige Erfolg der AfD in Ostbayern hat mehrere Ursachen. Es handelt sich bei den betroffenen Wahlkreisen nicht nur um Grenzregionen zu Tschechien und Österreich, in denen das Thema Migration möglicherweise eine besonders herausgehobene Rolle spielt. Vielmehr zählen diese Wahlkreise auch zur geografischen Peripherie Bayerns – München ist da weit weg, was den Eindruck mancher Wählerinnen und Wähler verstärkt, etwas aus dem Blick der Landespolitik zu geraten. Und als ländlich geprägte Landkreise sind große Teile der Wählerschaft traditionell eher konservativ eingestellt. Alles zusammengenommen kann die regionale Stärke der AfD zumindest teilweise erklären.
So meisterst du deine Voranzucht – Schreibers Hortarium
Ich gärtnere wahnsinnig ungerne, aber bin so halb dazu gezwungen, deswegen fand ich diesen Text ziemlich lehrreich. (Außerdem: Freundliche Abwechslung zwischen politischen doomsday-Links)
Gärtnern ist so viel mehr als nur Samen in die Erde legen, ein bisschen gießen und auf die Ernte warten – es ist angewandte Biologie direkt vor deiner Haustür, auf deinem Balkon oder im Schrebergarten! Je besser du verstehst, wie Pflanzen wachsen oder wie Bodenstruktur und Mikroklima deine Erfolge beeinflussen, desto besser wirst du deine Pflanzen unterstützen können. Eigenständig auszusäen statt Jungpflanzen zu kaufen bringt dir außerdem die Möglichkeit, die biologische Vielfalt direkt in deinem Garten zu fördern und leckere Sorten auszuprobieren, die du im Laden nirgends kaufen kannst.
Oh, This Old, Tattered, Moth-Eaten Thing? – The New York Times (archive.ph ohne Paywall) (via UserMag)
Und dann, als weitere freundliche Abwechslung: seltsame Modetrends aus NYC:
“I have a pretty broad vision of what is acceptable to wear,” said Connor Gressitt of Legarbaage, who hosts a twice-annual event called Distressed Fest with Mr. Lange. “I’m really into this idea of negative space in clothing, or what a normal person would call ‘holes.’”
Yes, I’ve Been Selling My Book on Dating Apps – Lithub (via Internet Observatorium)
Most US-American Story ever – Dating mit Sales verbinden.
So, while filling out my profile in summer of 2023, I decided to go hard. Not only did I put “writer” who worked at “writer” for my employment, but also:
„What if I told you that I wrote the book WOMEN, iykyk“
Originally, I wrote the above to make my group chat laugh. I was raw from an overnight divorce, a marriage that had entirely repressed my queerness. I didn’t have an apartment, and was in my mom’s guest room. I had nothing to lose. I knew it was a flex, and I needed the win.
“Platform Realism”. AI Image Synthesis and the Rise of Generic Visual Content – Transbordeur Photographie
Ein neues paper des Bildwissenschaftlers Roland Meyer:
The recursive algorithmization of taste does not stop with filtering training data. AI image-synthesis tools such as Midjourney produce masses of data about how customers react to their model and its output through their interface design—simply by quantifying which images are upscaled, shared, and liked by other users. Commercial AI tools are optimized to predict and adapt to their paying customers’ aesthetic and ideological preferences by constantly monitoring reactions to images. As it turns out, those customers do not expect unbiased representation. This became very clear when Midjourney, in its fifth version, released in March 2023, switched to a generic stock photography look as its default mode rather than the exaggerated illustration style it had been known for, while at the same time allowing for more ethnic diversity. Apparently, this was not a success with the user base, as the next release, version 5.1, made whiteness the norm again (fig. 5).
Aus dem Internet Observatorium #127
Über non playable characters im politischen Diskurs:
Ich schreibe auf meinem Blog seit 2016 immer wieder über die beginnende Entmenschlichung, die wir erleben. “NPC” ist Entmenschlichung, die durch den Games-Kontext harmlos anmutet, aber im Kern einen Dualismus eröffnet: zwischen Menschen von Wert und Menschen, die keinen Wert haben. Die Barbararei, die daraus oft folgt, ist in dieser Logik bereits angelegt.
Und das Perfide an dieser Strategie ist, dass sie anders als Alice Weidels menschenverachtendes Gerede von “Kopftuchmädchen” und “Messermännern” abstreitbar ist (“plausible deniability”).
So durchleuchten Mobilfunkanbieter deine SMS – netzpolitik.org
Wie ist das wohl in Österreich?
Die SMS-Kontrolle der Handy-Provider geschieht weitgehend ohne öffentlichen Aufschrei, während etwa die von der EU geplante Chatkontrolle auf breite Ablehnung stößt. In beiden Fällen geht es um die automatische Kontrolle von Nachrichten und einen potenziellen Eingriff in die Vertraulichkeit von Kommunikation. Eine Infrastruktur, die beispielsweise automatisch Links zu Phishing oder Malware erkennen soll, könnte rein technisch ebenso dafür eingesetzt werden, beliebige andere Links zu filtern.
Data Colonialism Comes Home To The US: Resistance Must Too | TechPolicy.Press (via mspr0)
Mediensoziologe Nick Couldry und Kommunikationswissenschaftler Ulises Mejias mit einem globalhistorischen Konzept angewandt auf aktuelle Vorgänge:
This phenomenon can no longer be explained through the rubric of ‘surveillance capitalism’ since the point is not merely to make money by tracking what users do. The point of DOGE appears to be to put all the data that exists about US citizens in the hands of private corporations and government employees operating outside the law. In neoliberalism, citizens become consumers; in data colonialism, citizens become subjects. If the difference is not apparent, think of how government data, down to their DNA, is used to control the Uyghur population in China. In this version of colonialism, what’s being appropriated is not land but human life through access to data.
5 questions for Meredith Whittaker – Politico
Die Signal-Chefin über Hype in der Techbranche:
It’s not simply that one piece of technology is overhyped, it’s that hype is a necessary ingredient of the current business ecosystem of the tech industry. We should examine how often the financial incentive for hype is rewarded without any real social returns, without any meaningful progress in technology, without these tools and services and worlds ever actually manifesting. That’s key to understanding the growing chasm between the narrative of techno-optimists and the reality of our tech-encumbered world.
How I’m Building a Trump-Proof Tech Stack Without Big Tech – Joan Westenberg (via Magdalena Miedl auf bsky)
Die Datenschutz-Bewegung gewinnt zur Zeit wieder richtig an Fahrt, selbst in den USA:
If you care about your rights, if you care about your data, if you’re paying attention to U.S. decline, it’s time to start looking for alternatives to American tech domination.
Why Personal Websites Matter More Than Ever – Joan Westenberg
Diese Einordnung des Begriffs walled garden merk ich mir:
I don’t know why we talk about walled gardens.
That seems to imply something beautiful, something worth defending.
It conjures images of beautifully maintained flowerbeds protected from the outside world. But that’s not what Facebook built, what Instagram built, what Twitter built.
They built paved, unshaded, barren hellscapes, trapped us in them, and surrounded us with guard towers and razor wire, intended to keep us in, not protect us from anyone else. There’s no „garden“ here.
I am a poem I am not software – Robin Rendle
Schön formuliert:
A personal website sits on the blurry line between a corporate entity and a skate park. Because a personal website has everything in its future; career connections and maybe weirdo web friends out there, potential ad money to be squeezed out of it or analytics to be siphoned. These constraints and incentives push our websites to be reserved or fabulous and there’s really no right answer here since a personal website can be anything we want it to be.
This page is under construction – localghost
Und nochmal zum Thema Indie-Web:
I see the personal website as being an antidote to the corporate, centralised web. Yeah, sure, it’s probably hosted on someone else’s computer – but it’s a piece of the web that belongs to you. If your host goes down, you can just move it somewhere else, because it’s just HTML.
Sure, it’s not going to fix democracy, or topple the online pillars of capitalism; but it’s making a political statement nonetheless. It says „I want to carve my own space on the web, away from the corporations“. I think this is a radical act. It was when I originally said this in 2022, and I mean it even more today.
Gen Z teens tell us why they stopped trusting experts in favor of influencers on TikTok – fortune.com (via UserMag)
Diese Reportage stammt von einer 15-jährigen, die in ihrem Umfeld recherchiert hat:
Platforms like Instagram and TikTok provide Gen Z with the instant validation that most teenagers crave. It engages them with familiar and comforting content. The problem is that when the internet keeps showing you the same viewpoint over and over until, at some point, it stops feeling like an opinion and starts feeling like fact. “It shapes how you see the world. If you believe something, it’ll keep showing you proof that you’re right,” said Liam, 15, from South London.
Opinion | Our obsession with this d-word is only growing – The Washington Post (via UserMag)
Eine Kritik an Namens-Trends im KI-Kontext:
But lately, one meaning has become trendier than the rest. Close ties to artificial intelligence have led to a surge in “deep” being used for AI-related endeavors, to the point that the word is fast becoming shorthand for “cutting-edge tech”— and is already starting to feel derivative. In 2025, “deep” is to the tech world what the plus sign (+) became a few years ago to streaming platforms such as AppleTV+, Disney+ and Paramount+.
The women who made America’s microchips and the children who paid for it | The Verge
Das ist richtig schlimm:
By the mid-1980s, there was increasing talk of miscarriages among fab workers, the majority of whom were women. No link had yet been established between semiconductor chip manufacturing and miscarriages; perhaps for that reason, companies freely cooperated with academic researchers, confident that they would ultimately dispel concerns about working conditions. But the series of studies that followed would reach grave conclusions.
As a nonsense phrase of shady provenance makes the rounds, Elsevier defends its use – Retraction Watch (via soulzeppel.in)
AI-Slop in wissenschaftlichen Journals:
The phrase was so strange it would have stood out even to a non-scientist. Yet “vegetative electron microscopy” had already made it past reviewers and editors at several journals when a Russian chemist and scientific sleuth noticed the odd wording in a now-retracted paper in Springer Nature’s Environmental Science and Pollution Research.
The ludicrous phrase is what sleuths call a “fingerprint”: an offbeat characteristic found in one or more publications that suggests paper-mill involvement.
Fake papers are contaminating the world’s scientific literature, fueling a corrupt industry and slowing legitimate lifesaving medical research – The Conversation
Eine ausführliche Reportage zum oben beschriebenen Problem:
The problem reflects a worldwide commodification of science. Universities, and their research funders, have long used regular publication in academic journals as requirements for promotions and job security, spawning the mantra “publish or perish.”
Not a Coder? With A.I., Just Having an Idea Can Be Enough. – The New York Times
Eine kleine Prise Technooptimismus für diese Linksammlung:
Vibecoding, a term that was popularized by the A.I. researcher Andrej Karpathy, is useful shorthand for the way that today’s A.I. tools allow even nontechnical hobbyists to build fully functioning apps and websites, just by typing prompts into a text box. You don’t have to know how to code to vibecode — just having an idea, and a little patience, is usually enough.
The Magic of Moldovan Black Cake – Gastro Obscura
10 Stunden im Holzofen!
Also contributing to the cake’s texture is a precise combination of baking soda, sugar, and vodka or brandy (often cognac), which then produce the small bubbles that make babă neagră light and spongy. But the most peculiar thing about the cake is its color transformation during baking. Despite using mostly pale ingredients, it turns a deep brown color as it bakes. “The secret is in the interaction between ingredients over time and the caramelization of the sugar,” says Zabrian.
Mäuse leisten Erste Hilfe – Studie zeigt verblüffende Fähigkeiten – DER SPIEGEL
Ich werde nie in meinem Leben eine Mausefalle aufstellen.
In mehr als der Hälfte der Versuche zogen sie ihrem bewusstlosen Gegenüber sogar die Zunge aus dem Mund, womit sie de facto die Atemwege vergrößerten. Wenn sich ein Fremdkörper, etwa eine Plastikkugel, im Maul des regungslosen Tiers befand, entfernte die helfende Maus diesen in der Regel.
Audio/Video
FALTER Radio: Timothy Synder und Ivan Krastev über die Welt von Trump, Putin & Co
DIE weltpolitisch einflussreichsten Ereignisse der Jahre 1989 und 2001 sieht Krastev rückblickend nicht im Mauerfall und 9/11, sondern im Tiananmen-Massaker und dem Beitritt Chinas zur WTO.
The Internet, Power, and the Deep State: Zeynep Tufekci on Technology and Democracy Today – New Books Network
Über die türkischen Ursprünge des Begriffs „deep state“.
How to Use Renaissance Paintings to Improve the Farming of Tomorrow | Smithsonian
Über die Suche nach den Früchten auf jahrhundertealten Malereien.
“The ‘Umbrella’ Effect: How Rihanna’s Breakout Hit Changed Pop Music Forever” — Switched On Pop
Wegen dieser Podcastfolge habe ich Rihannas Debütalbum vergangene Woche zweimal durchgehört.
Killing me with Promises – Wally & Ami Warning
Frühmorgens im DLF gehört und sofort fröhlicher geworden.
Sonst So
RSS is (not) dead (yet) (NED #3) (via soulzeppel.in)
Cuter Webcomic.
Backkatalog:














- 2024: Snacks am Brunnenmarkt: Ashraf und Dilies
- 2023: Pistazien-Frühstücks-Buns
- 2022: Erdbeer-Sandgebäck aka „Fruity Meltaways“
- 2021: Kerndl-Muffins nach Ottolenghi
- 2020: Apfel-Rosmarin-Muffins
- 2019: Zitronen-Cheesecake mit Blutorangensauce
- 2018: Neues aus Nancy 3 – Ein Fotospaziergang
- 2017: Cantuccini mit Walnüssen
- 2016: Baisers de Namur
- 2015: Kardamom-Vanille-Scones
- 2014:Schokoladen-Hefezopf-Brot
- 2013: Wagner-Omas Sandgebäck mit Kakaoglasur
- 2012: Schoko-Mandel-Donuts
- 2011: Mohnkuchen
- 2010: Hippenschälchen mit Sahnebeerenfüllung