…mit vielen Weihnachtsplätzchen, einem Besuch im MAK (Bakelit und Sheila Hicks), zwei Büchern über Kleidung (Zur Hölle mit der Mode und Die Welt der Stoffe), einem neuen österreichischen Kulinarik-Kunst-Magazin (The Healthy Times), zweimal Takeout (SOPHOS und kikko ba) – und wie immer, den besten Links der letzten Tage.
So, es ist quasi Weihnachten, und ich hab keines meiner Plätzerlrezepte, die seit Wochen im Entwurfsstadium festhängen, hier gepostet. Aber immerhin aufgegessen: Vanillekipferl (schon seit 2012 im Blog, puh), Dirty Chai Earthquake Cookies nach Susan Spungen, Marmorkekse und Rugelach nach Molly Yeh. Und meinen allerliebsten weißen Glühwein nach Stevan Paul (ohne Vanilleschotensparsamkeit, weil 2020 ist nicht das Jahr für Sparsamkeit an guten Gewürzen) hab ich im Dezember auch schon mindestens dreimal gemacht.
MAK: Bakelit und Sheila Hicks
Es ist außerdem schon wieder quasi Lockdown, deshalb habe ich die Chance ergriffen und bin mal wieder ins MAK gegangen (dank verlängerter Jahreskarte musste ich nichtmal Eintritt zahlen!). Ein paar Tage vor deren Abbau habe ich es ich die Bakelit-Ausstellung geschafft, in die ich schon im August wollte (damals ging ich stattdessen in Show Off und Sitzen 69 Revisited).
Die einzigen zwei Dinge aus Bakelit, die ich jemals bewusst in der Hand hatte – die auch mein Interesse für diese Ausstellung begründen – waren einerseits ein Spitzer, der noch immer in meiner Kinderzimmerschreibtischschublade herumliegen sollte und andererseits uralte Dreh-Lichtschalter. Ich war sehr verwundert, dass diese beiden Dinge nicht in der MAK-Ausstellung auftauchten (es waren bestimmt 100 Objekte über den Raum verteilt, s. Titelbild), jedenfalls nicht in der mir bekannten Form. Anspitzer gab es neben anderen Schreibtischdingen einige, aber die waren alle elektrisch. In der Kategorie „frühe Elektronik“ gab es insgesamt recht viele Objekte anzuschauen: Telefone, Radios, Fernseher, Staubsauger, Bügeleisen, Föns, Schreibtischlampen oder Mixer, alle im typischen braun-schwarz.
Wikipedia verrät, dass diese Farbe chemisch bedingt wenig variabel ist (und auch dass dieser erste vollsynthetische Kunststoff eigentlich polyoxybenzylmethylenglycolanhydride heißt – so viele Silben!!). Und doch gabs ein paar bunte Gegenstände in den MAK-Vitrinen, z. B. wunderschöne Thermoskannen aus den 1930ern. Die waren dann aber schon nicht mehr aus Bakelit, sondern aus dem verwandten Aminoplast, das auch helle Farben erlaubte.
Beim Tippen dieses Posts bin ich noch über diese Besprechung von Sabine B. Vogel gestolpert, die offenbar in der Welt am Sonntag erschienen ist – sie gibt einen Überblick über die mittlerweile geschlossene Bakelit-Ausstellung.
Ausstellungsplakat „Tangier“
Weil ich schon mal da war, ging ich auch noch in „Sheila Hicks. Garn, Bäume, Fluss“ (noch bis 18. April 2021) und erwartete mir erstmal nicht so besonders viel (Update, 16.01.21: man kann jetzt einen Online-Rundgang durch die Ausstellung machen, in 3D!) Doch schon bei den ersten paar Wandteppichen stellte ich fest, dass ich mit Textilkunst doch etwas anfangen kann. „Tangier“ erkannte ich sofort als einen marokkanischen Hauseingang, der riesige Teppich daneben (bestimmt doppelt so groß wie die Küche meiner WG?!) beeindruckte mich allein wegen seines Ausmaßes.
Am längsten schaute ich aber die gewebten Bilder an, die im weitesten Sinne nach Sprache benannt sind: Conversación en suspension III (2019) und Dialogue and Divergence (ca. 1980):
„Conversación en suspension III“ (2019) „Dialogue and Divergence“ (ca. 1980)
Manche der Webereien (oft mit Muscheln, Pflanzenstängeln o. Ä. durchzogen) in der Ausstellung sind nicht einmal so groß wie ein A4-Blatt, manche Werke sind fast einschüchternd groß, z.B. La sentinelle de safran (2018). So heißt der meterhohe Haufen von gelben, orangen und apricotfarbenen Acrylfaserbündeln, die von Fischernetzen zusammengehalten werden und in einem ansonsten annähernd leeren, turnhallengroßen Saal ausgestellt sind.
Leider habe ich erst im Nachhinein erfahren, dass es auf Soundcloud einen kostenlosen Audioguide zur Ausstellung gibt. Dort kann man sich auch weitere Erzählungen zu Objekten im MAK anhören, gut zu wissen!
Zur Hölle mit der Mode & Die Welt der Stoffe
Diese beiden Bücher habe ich bestimmt in früheren Posts schon einmal erwähnt, aber weil sie so gut zur obigen Ausstellung passen, gleich noch einmal. Tatsächlich sind beide auch im MAK-Shop zu kaufen – ich glaube, hauptsächlich wegen der Show Off-Modeausstellung vom Sommer.
Zur Hölle mit der Mode wurde 1938 von der Modezeichnerin-, Designerin, -Journalistin und Maßschneiderin Elizabeth Hawes geschrieben und erst dieses Jahr von Constanze Derham ins Deutsche übersetzt (hier bei Twitter ein Thread der Übersetzerin mit ein paar Worten zum Inhalt und Links zu Fotos der Autorin und ihrer Entwürfe). Es liest sich ein bisschen wie ein Blog, und es freut mich sehr, dass ich auch einmal die Alltagserfahrungen einer jungen Frau, die vor gut 90 Jahren so alt war wie ich jetzt, zu lesen. Das einzige Buch, das mir bisher einen ähnlichen Einblick in den Alltag junger Menschen vor langer Zeit gegeben hat, war Stefan Zweigs Die Welt von Gestern. Als ich es gelesen hatte, dachte ich mir, dass es kaum an Aktualität/Relevanz verloren hat, und genauso ging es mir mit Zur Hölle mit der Mode.
In den 1930ern fing die Massenproduktion gerade erst an, doch Elizabeth Hawes kritisierte bereits die Erfindung von ständig wechselnden Trends, die diese Maschinerie am Laufen hielt. Ich selbst habe schon seit mehreren Jahren kaum und wenn dann großteils second hand Kleidung gekauft/zusammengesammelt (aus Nachhaltigkeits- und knappem-Budget-Gründen), trendy bin ich fix nicht (mehr) – meine Jeans sehen alle so mid-2000s aus, noch fünf Jahre und so tief sitzende Hosenbünde sind wieder in… Auf die Idee, mir etwas schneidern zu lassen, das mir wirklich passt (in jeder Hinsicht!) und das ich dann 10 Jahre behalten kann, wie Elizabeth Hawes das vorschlägt, bin ich aber noch nicht gekommen.
Während auch die letzten meiner H&M-Kleider aus der Schulzeit mittlerweile zerfleddern, gibt es tatsächlich Stoffe, die mehrere Jahrtausende überstanden haben. Ein kleines Fleckerl südamerikanischen Webstoffs von irgendwann vor unserer Zeitrechnung ist in der Sheila-Hicks-Ausstellung im MAK zu betrachten. In Kassia St Clair’s Die Welt der Stoffe ist sogar die Rede von jungsteinzeitlichen Fasern, die bis heute erhalten geblieben sind. Andererseits: Die beispielsweise gut konservierten Leinentücher von Tutanchamuns Mumie wurden bei dessen Entdeckung in den 1930ern als eher wertlos betrachtet und wenig sorgsam behandelt, ein anderer altägyptischer Stoff zerfiel sogar während Ausgrabungsarbeiten noch zu Staub.
Bei diesem Buch bin ich noch nicht über die ersten 50 von 350 Seiten hinaus, aber ich finde es wirklich interessant, den Stellenwert von Textilien über die menschliche Geschichte hinweg nachzulesen.
The Healthy Times
Die Healthy Boy Band bestehend aus den drei Köchen Lukas Mraz, Philip Rachinger und Felix Schellhorn haben ein Magazin gestartet! Nachdem ich sehr traurig darüber war/bin, dass das All You Can Eat-Magazin eingegangen ist, dachte ich nicht länger nach und bestellte mir sofort ein Exemplar der ersten Ausgabe The Healthy Times (für 18€ + beachtliche 8 € Versandkosten im Inland!). Mittlerweile ist es auch in ein paar IRL-Geschäften zu haben (z.B. im Pop-Up-Laden meines allerliebsten Lokals bruder), aber das wusste ich zu dem Zeitpunkt noch nicht.
Jedenfalls: Mein Exemplar habe ich mittlerweile aus dem Postkasten gefischt und schon bis zur Hälfte gelesen. Das gestaltete sich gar nicht so einfach, denn das Magazin ist eher auf Effekt und Edgyness ausgelegt als auf Leserlichkeit: Die Texte sind artsy, teilweise kopfüber, in schwer entzifferbaren Fonts oder bis knapp zum Seitenrand gesetzt. Das passt allerdings nahtlos ins sonstige Auftreten der Healthy Boy Band (und auch des Mraz&Sohn, über meinen dortigen Besuch im Oktober habe ich hier immer noch nicht gebloggt?!). Auch inhaltlich hat es den Anspruch, sich von anderen Kulinarikmagazinen abzuheben, z. B. mit einem Blick nach Afrika, der Suche nach den (best) male gay chefs oder einem Gastroguide für Zugreisende in Österreich. Rezepte gibts auch ein paar, z.B. für Jollof Rice mit gefühlten 1000 Zutaten oder einem schrecklich anmutenden White Thai Breakfast mit fadem Toast, Spiegelei und Würstchen.
Auswärts Essen: SOPHOS Pizza und kikko ba
Auf Instagram bin ich vor einigen Wochen über eine Empfehlung für Pizza vom neuen U6-Alser-Straße-Imbiss gestolpert. Vor den meisten als Streetfood verkaufte Pizzastücken in diesem Land nehme ich reißaus, doch diese hier wurde in den besten Tönen gelobt.
Die Pizzastücke (mit meiner üblichen Restaurantbegleitung probierte ich mich durchs komplette Sortiment) stellten sich als wirklich wahnsinnig gut heraus – genauso wie ich Snackpizza bei meinen vielen Italienausflügen 2018/19 lieben gelernt hatte: knuspriger, lockerer, großporiger alles andere als geschmackloser oder hefiger Teig mit wohlüberlegtem und gut portioniertem Belag und direkt aus dem Ofen. Zum Beispiel klassisch Margherita, oder Pilze/Petersilie (vegan) oder eine Pizza Biancha mit Schinken und Olivenöl. Der Preis ist mit 2,60€ pro Stück sehr fair, das Ambiente halt ~U6~, aber der Pizzabäcker so sympathisch, dass das auch wieder passt.
Der Laden hat weder Schild, Visitenkarten oder Webseite, nur die Registrierkassa verrät den Namen SOPHOS. Bald soll der ganze Imbiss innen und außen mit Kunst ausgestattet werden (wenn schon, dann Werbematerial, das zum Gesamtkonzept passt) gerade fehlt dafür noch das Geld, erzählte der Pizzaiolo.
In der Folgewoche kam ich nachmittags und hungrig bei der kikko ba im Vierten vorbei, und beschloss mir ein Mittagessen mitzunehemen: bing bread und spicy edamame.
Das frischherausgebackene, warme bing bread erinnerte mich geschmacklich an einen Krapfen: ziemlich süß und ganz leicht fettig. Die Krume war sehr weich, obenauf ein bisschen grobes Salz. Das Hummus dazu war ziemlich sauer und sehr großzügig bemessen (ich bräuchte doppelt oder dreimal so viel Brot, um es aufzutunken) das scharfe rote Öl gibt dem ganzen einen „Asia“-Touch. Die Edamame waren knackig gegart und dampfend heiß, mit einer süß-salzig-scharfen Chilisauce, die mir sehr gut geschmeckt hat – ich glaube, es könnte sich dabei um dieselbe handeln wie beim Hummus.
kikko ba bing bread spicy edamame
Gegessen hab ich ein paar hundert Meter vom kikko ba entfernt auf einer Karlsplatz-Bank, der von irgendwoher mit Hot8BrassBand-Musik beschallt wurde. Das Essen war insgesamt ziemlich gut, aber hätte ich nicht so einen Spatzenmagen, hätten mich bing bread und edamame (für mehr als 10€!) wohl nicht sattgemacht. Aber dass die Restaurants der Mochi-Familie in einer hohen Preisklasse spielen, wusste ich schon vorher. Dafür wird das Branding auch bei Abholung/Lieferung durchgezogen. Die hochwertig wirkenden Takeout-Behälter sind aus Karton, mit aufgestempeltem Logo. Die Stäbchen schauen nicht aus wie die vom 08/15-Asia-Imbiss. Bei der Eingangstür stehen die verschiedenen Mochi-Getränke, das Kochbuch und die Brausezuckerl, die auch bei den Waschbecken in den Restaurants zu finden sind.
Und hier folgen endlich mal wieder Lieblingslinks:
Rezepte
Mapo Panisse | lamiacucina
Mapo Tofu hab ich noch nie gegessen, im oben erwähnten Mraz&Sohn gabs Mapo mit Steinpilzen, dieses Rezept greift auf Kichererbsen zurück.
Pignoli – Krebsen&Aluette
Gut, dass in meinem Adventskalender eine Packung Pinienkerne versteckt war!
Texte
What We Talk About When We Talk About Christmas Cookies – Lottie + Doof
Very opinionated.
There are two ends of the spectrum when it comes to cookie platter makers. One one end is my Aunt Marilyn and her iconic cookies. She made the same cookies year after year. We knew what to expect and look forward to. One the other end is, I guess, every food magazine that tries to reinvent the wheel each holiday season with a dizzying onslaught of trending flavors. I fall someplace in the middle. I’ve settled on two or three recipes that are repeated every year and try a couple of new ones that fall within the already established general idea. It offers me new challenges and offers the people I love a return to their favorites each year. If I want to include a new recipe, I always test it first.
My Highly Unexpected Heterosexual Pandemic Zoom Wedding | WIRED
Laurie Penny!!
I had long ago decided that if I had to choose between being trapped in one of the traditional, structurally imbalanced straight pairings that sucked the spirit out of generations of women in my family and being single, I would choose to be single.I had in fact specifically designed my life so I would never be obliged to shape it around a man, and was open enough about that fact that the issue had so far failed to come up.
Excerpt: How Berlin went from almost bankrupt to techno capital – EXBERLINER.com (via DasFilter)
For a Berliner, it is almost impossible to imagine the peculiar life of East Berlin’s bohemia at the beginning of the 1990s. Renting a flat was extremely cheap, there were – in the middle of the industrial nation Germany – no telephones, next to each door there was a little roll of paper where you could leave messages if you wanted to meet up with others. Most flats were still at a post-war standard with coal ovens for heating and single glazed windows, despite the very cold Berlin winters. Most of the furniture was found on the streets, as East German neighbours bought new furniture and threw the old stuff away. Many buildings were empty and inspected by squatters. It was not unusual to break into those buildings, change the locks, and open an improvised bar in the rooms you liked.
COVID-19 Changed Science Forever – The Atlantic
Den Text will ich in fünf Jahren nochmal lesen.
Amid a long winter of sickness, it’s hard not to focus on the political failures that led us to a third surge. But when people look back on this period, decades from now, they will also tell stories, both good and bad, about this extraordinary moment for science. At its best, science is a self-correcting march toward greater knowledge for the betterment of humanity. At its worst, it is a self-interested pursuit of greater prestige at the cost of truth and rigor. The pandemic brought both aspects to the fore. Humanity will benefit from the products of the COVID‑19 pivot. Science itself will too, if it learns from the experience.
‚Is anybody in there?‘ Life on the inside as a locked-in patient | News | The Guardian
Gruselig und faszinierend zugleich.
At the end of one of our meetings, Jake asked me a curious hypothetical question. “Would you rather be able to walk without a mind, or think without a body?” Jake spoke in a rush before I could formulate an answer: “I would choose my mind over my body. Even after being locked in, I would still choose my mind.
Journalists will learn influencing isn’t easy » Nieman Journalism Lab
Taylor Lorenz, wohl eine der bekanntesten Social-Media-Journalistinnen der Welt, schaut fürs Nieman Lab in die Zukunft (die mir gar nicht rosig erscheint):
As more journalists become digital creators, they’ll also recognize the precarity of building a business on a tech platform. YouTubers know this well; many have weathered multiple storms that reduced their income overnight. Journalist influencers will need to walk the same tightrope. Veer too far into commentary, and you could be subject to stricter community guidelines. Building a news page on Instagram is all good and fine until the platform launches a new feature that throttles your reach.
Blogging is back, but better » Nieman Journalism Lab
In der gleichen Reihe erschienen, ebenfalls wenig erstrebenswert (in meinen Augen). Und die Headline find ich ganz und gar unwahr.
Just two Substack subscriptions at $5/month will cost you as much as an entire year of The New Yorker. Most of us are going to max out soon, if we haven’t already.
Writers know this. It’s a good gig if you can get it, as they say, but just as there’s only one Stephenie Meyer despite modern-day self-publishing entering middle age, there’s also only one Andrew Sullivan and one Glenn Greenwald (thankfully). And though we’d like there to be more, there’s also only one Ann Friedman, who recently wrote openly about how newsletters are “a bit of a pyramid scheme” in that “a few successful people at the top make it seem like the system works for everyone, when in fact there is no way for most folks to make it up from the bottom.” When the venture capital funding that Substack is passing on to creators in order to lure them to the platform runs dry, we’ll see how many are making enough to keep putting in the hours on their own.
Substack launches an RSS reader to organize all your newsletter subscriptions – The Verge
Pivot to RSS?
The goal was to “create a distraction free space” for people whose email inbox isn’t their ideal reading experience
America’s postal service is a rural lifeline—and it’s in jeopardy – Nathional Geographic (via CJ Chilvers)
Eine Fotoreportage, die ich gerne im Print gelesen hätte.
The much-discussed financial crisis surrounding the USPS today has unique significance for rural delivery. The essential democratic backbone of the agency—guaranteeing the same postage rate for all Americans, regardless of their location—is not profitable. To maintain their own bottom lines, Amazon, UPS, FedEx and other private delivery companies contract the service for “last mile” delivery to far-flung customers.
Tunnel statt Fähren: Färöer graben sich unter Atlantik durch – news.ORF.at
Ein neueröffneter Auto-Tunnel? 2020?
Der Kreisverkehr unter dem Atlantik wurde vom färöischen Künstler Trondur Patursson ausgestattet – mit einer Kombination aus Skulpturen und Lichteffekten. Der für die Umsetzung des Bauprojekts verantwortliche Teitur Samuelsen sagte, das Kunstwerk, das wie eine riesige, blau leuchtende Qualle aussieht, symbolisiere den Weg aus der Dunkelheit ins Licht. Es erinnere außerdem an den traditionellen färöischen Tanz, bei dem sich die Menschen an den Händen halten und einen Ring bilden.
Wiener Elementarteilchen – Wiener Zeitung Online
Ich wohne in so einem Gebäude.
Das Wiener Zinshaus der Gründerzeit hat viel erlebt – zwei Weltkriege, den Wiederaufbau, Wirtschaftskrisen, den Kalten Krieg, gesellschaftliche Umschwünge. Nun wächst Wien wieder. Die Stadt erlebt ihre zweite Gründerzeit. Der Druck auf den Wohnungsmarkt steigt. An allen Ecken und Enden wird gebaut. Doch diesmal ist alles anders. Leistbarer Wohnraum nimmt ab, die Erdgeschoße veröden, die Strukturen werden monofunktionaler. Die Entwicklung läuft einer urbanen, vielfältigen, durchmischten, sozialen Stadt der kurzen Wege entgegen. Qualitäten, die Stadtplaner immer vehementer fordern. Qualitäten, die das Gründerzeit-Stadthaus seit 180 Jahren vereint. Sie geben Wien Atmosphäre und Charme. Nicht die prunkvollen Fassaden der Zinshäuser stiften Identität. Die Struktur dahinter formt die Stadt.
„Ich existiere transdisziplinär aufgespannt wie ein asymmetrischer Regenschirm […]“ ‒ ANNA KOHLWEIS (SQUALLOSCOPE) im mica-Interview – mica – music austria (via soulzeppel.in)
Schönes Interview, mit einer Künsterlin, durch deren Diskografie ich mich nun hören will.
Ebenfalls heuer erschienen ist der Song „Holy, Holy, Holy“ sowie das Song-Paar „Investments / Insults“. Was hat dich zur Veröffentlichung dieser Lieder bewogen?
Anna Kohlweis: Es war mir einfach danach. Außerdem machte uns der Spotify-CEO Daniel Ek in seinem kapitalistischen Kunstverständnis dieses Jahr ja unmissverständlich klar, dass wir Musikschaffende alle faule Nichtsnutze sind, wenn wir nicht permanent neues Material veröffentlichen wie ein Haufen seelenloser Roboter. Beep. In „Holy, Holy, Holy“ geht es um unersättlichen Hunger nach Nähe und Substanz, und es stellte sich heraus, dass dies nicht nur mein diesjähriger Pandemie-Dauerzustand war. Der Song zur Lage.
Hören/Sagen 20: Der Drosten-Podcast als das deutsche Serial
Sandro Schröders Podcast-Newsletter ist zurück!
Eigentlich ist es gar nicht so überraschend, dass „das deutsche Serial“ eben kein „Serial“-Klon ist. (Nochmal Glück gehabt.) Denn einerseits lässt sich Viralität nicht im selben Umfang reproduzieren, was sich an ungefähr allen „Serial“-Kopien zeigte und an Coronavirus-Update-Kopien zeigt. Der Drosten-Podcast fügt sich aber sowieso gut in den deutschen Podcast-Markt, war und ist die deutschsprachige Podcast-Landschaft immer noch sehr gesprächig geprägt. Wissenschaftsinhalte mit Bildungsaspekten erfreuen sich schon immer großer Beliebtheit. Der Hang zum Nerdtum war schon immer da. Insofern ist es eigentlich keine Überraschung, dass eines der beliebtesten Formate 2020 eben aussieht, wie zuvor andere beliebte Formate aussahen.
Audio/Video
L’amour fidèle (feat. Kadero Rai)
Auf FM4 gehört und gewundert, dass marokkanisches arabisch im österreichischen Radio zu hören ist.
NENDA – Mixed Feelings (via @StefanHechl)
Britisch/Deutsch/Tirolerischer Rap.
Odyssey – Native New Yorker (via @JuliaPuehringer)
Disco!
„evermore“ of a good thing – Switched on Pop
Mein liebster Pop-Podcast über Taylor Swifts neues Album – das erste von, das mir so gut gefällt, dass ich es mehr als einmal am Stück gehört habe. In dieser Folge habe ich auch erstmals von „hinge figures“ gehört, die in Country-Songs offenbar sehr üblich sind. Taylor Swift singt z.B. in „‚tis the damn season“:
So we could call it even/ You could call me „babe“ for the weekend
Discothesen
Neuentdeckter Popmusik-Podcast, durch den ich mich schon fast komplett durchgehört habe. Besonders gefallen haben mir DT 23 // Ariana Grande – Biedermeier-R’n’B aus dem Eigenheim und DT 20 // Let’s get physical – Disco-Revival in der Coronakrise?.
Spotify, Audible und Co. – Plattformkapitalismus erobert den wilden Podcast-Westen – DLF Breitband
Interessantes Gespräch zwischen Philip Banse, Dirk von Gehlen und Sandro Schröder.
Foto
Bakelit-Ausstellung im MAK.
Backkatalog:
Weihnachtsplätzerl 2019 Glitzer-Heidesand für den 35c3 Quitten-Zimt-Eis Lebkuchenhaus-Tiramisu Maroni-Eis mit Orangenmarmelade Dattelpralinen Ingwer-Shortbread Spitzbuben Schneeflocken
- 2019: Weihnachtsplätzerl für 2019
- 2018: Glitzer-Heidesand für den 35c3
- 2017: Quitten-Zimt-Eis
- 2016: Lebkuchenhaus-Tiramisu
- 2015: 23: Maroni-Eis mit Orangenmarmelade
- 2014: 20: Dattelpralinen
- 2013: 21: Ingwer-Shortbread
- 2012: 21: Spitzbuben
- 2011: 22: Schneeflocken
- 2010: 23. Adventskalendertürchen: Weihnachtscupcakes
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