Zuckersüß 412

Türkranz mit Tanne und Eukalyptus

…mit den ersten Weihnachtskeksen, fancy Burger to-go (von Lukas Mraz im Gasthaus Woracziczky), zwei Radiosendungen von/mit mir – und wie immer, den besten Links der letzten Tage.

Seit dem letzten Lieblingslink-Post habe ich Orangen-Sterne mit Karamellfüllung und zwei Weihnachtsplätzerl-Weirdos (Klassiker sinds wirklich nicht) aus dem Archiv gebacken: Lakritz-Kekse und Ingwer-Shortbread. Zum Samstagsfrühstück gabs außerdem Kaiserschmarrn nach Frau Ziii (Lieblingsrezept!).

Burger von Lukas Mraz × Gasthaus Woracziczky

Am Feiertag (an dem ich auch erwerbsarbeiten musste, juhu.) hab ich mit meiner Lieblingsrestaurantbegleitung einen Mittagspausen-Ausflug nach Margareten gemacht. Denn Lukas Mraz machte mal wieder die mittlerweile lokal berühmten Korean Fried Chicken Burger, die für 13€ pro Portion am Fenster vom Gasthaus Woracziczky zu haben waren.

Um Hinzufinden war Google Maps eigentlich unnötig, es reichte völlig, sich an den sehr hippen (ironische Basecaps, pastellfarbene plusterige Daunenjacken, gekrempelte Hosenbeine etc) cornernden Grüppchen zu orientieren, die verstreut über ein paar Blocks ihren Slot abwarteten. Die Burger waren nämlich nur auf Bestellung zu haben (den besten Slot, den ich vier Tage vorher ergattern konnte, war um 14.30h!?), dafür war die Wartezeit auch echt nicht lang (wir hatten unsere Burger um 14.34h). Bis zum ersten Reinbeißen vergingen weitere zwei oder drei Minuten, die wir zu unserem vorher gescouteten „Tisch“ (ein Rollsplit-Kistl zweimal ums Eck vom Lokal) brauchten.

Bei Temperaturen nahe des Gefrierpunkts auf einem Rollsplit-Kistl mit den Händen zu essen war jetzt nicht die allerbeste Experience, muss ich sagen, aber der Korean Fried Chicken Burger war dennoch außerordentlich gut. Das dampfend heiße Hendl hatte eine süß-scharfe, knusprige Kruste, als Condiments gabs eingelegte Hollerblüten (?!), grünen Salat, cremige Mayo und geriffelte Essiggurkerl. Das Bun (aus Sauerteig wahrscheinlich?) war warm, fluffig und sehr buttrig. Die vegetarische Variante mit gebackener Melanzani (ebenfalls 13€) war auch gut, aber ich finde, sie konnte im Direktvergleich kaum mithalten.

Wenn man bedenkt, wie viel eins in Wien für mittelmäige 08/15-Systemgastroburger zahlt, war das hier ein unschlagbarer Deal – so viele besondere Komponenten, à la minute zusammengesetzt und sofort aus dem Fenster hinaus verkauft. Für mich ein echter Lichtblick im tristen Gastro-Lockdown.

Zweimal im Radio: „Modisch. Und nachhaltig“ und „Spielzeug für Erwachsene“

Am Dienstag lief eine Moment-Sendung von mir, an der ich schon seit vielen Wochen gearbeitet habe. „Öko-Marken, Second Hand oder Selbernähen. Modisch. Und Nachhaltig“ ist noch kurze Zeit hier nachzuhören. Drüben im Podcast-Blog hab ich ein paar Zeile zur Entstehung der Sendung aufgeschrieben.

Ein Legoblumenstrauß im Wohnzimmer eines Protagonisten der Spielzeug-Sendung

Gestern war ein 45-Minüter zu hören, den ich gemeinsam mit meinem Kollegen Noel Kriznik gestaltet habe: „Spielzeug für Erwachsene. Actionfiguren, Plastiksteinchen, Sammelkarten“, die Sendung ist noch eine Woche lang online. Auch hier gibts einen Hintergrund-Blogpost.

Ich hab mir ein bisschen Freizeit zurückerobert und darin schon erste Maschenproben für die Netherton Cardigan gestrickt und Nil von Anna Baar (es kam in meiner Radiosendung über Buchclubs im November vor und liegt seitdem bei mir herum) angefangen. Im Internet war ich auch ein bisschen unterwegs, hier folgen meine liebsten Links der vergangenen Woche:

Rezepte

New York Times Holiday Cookies 2021 – Constellation Inspiration
Alle 24 Rezepte in einer Nacht nachbacken? Wow.

Fruity Meltaways – NYT Cooking
Beim Durchklicken der Holiday Cookies 2021 mein Favorit. Aber wahrscheinlich €€€ (s. Schoko-Himbeer-Torte).

Double Marbled Ornament Christmas Cookies – Bake at 350 / Imperial Sugar
Die schauen echt schön aus… Und ich weiß schon jetzt, dass ich zu faul dafür bin.

checkerboard cookies – smitten kitchen
Klassiker. Für die ich wahrscheinlich auch nicht genügend Motivation finden kann.

Chewy Cheesecake-Stuffed Snickerdoodle Recipe – Joy the Baker
Da ist Puddingpulver im Teig? (Die Frage ist jetzt: Was ist alles in US-amerikanischem Puddingpulver drin..?)

Spitzbuben Rezept mit Baiser – Marmeladenplätzchen
Die schauen lieb aus!

Hutzelbrot nach Tanja Grandits – HighFoodality
Projekt für nächsten Winter?

Kahlua buns stuffed w/ mascarpone cream and salted pistacchio powder – Lady and Pups
Woah.

Kitchen Project #48: Quick Kouign Amann – by Nicola Lamb
Viennoiserie ist mir in 99% der Fälle zu schwierig/anstrengend zum Selbermachen, diesem Rezept könnt ich in den Ferien mal eine Chance geben.

Geschmorter Spitzkohl mit Eigelb und Butterbröseln – HighFoodality
Sowas ähnliches hat einer meiner Mitbewohner neulich gemacht (leider kann unser umluft-loser Ofen nix).

Gochujang-Glazed Eggplant With Fried Scallions – NYT Cooking
Ha, wieder eine Idee für die vergessene Dose Gochujang im Kühlschrank!

Texte

Chip Shortage 2021: Semiconductors Are Hard to Make and That’s Part of the Problem – Bloomberg.com (via kottke)
Die Produktionsanlagen sind steriler als OP-Säle?

Chip companies try to pack more transistors into chips, enhancing performance and making devices more power efficient. Intel’s first microprocessor—the 4004—was released in 1971 and contained only 2,300 transistors with a node size of 10 microns, or 10 millionths of a meter. But Intel’s undisputed leadership of the following decades ended between 2015 and 2020 when rivals Taiwan Semiconductor Manufacturing Co. and Samsung Electronics Co. started building chips with better transistors: ones with dimensions down to 5 nanometers, or 5 billionths of a meter (for comparison, an average human hair is 100,000 nanometers wide.)

Gastbeitrag: Wie man Hitler entsorgt – science.ORF.at
Die Kuratoren der gleichnamigen hdgö-Ausstellung:

Die paradoxe Kombination der Worte „Hitler“ und „entsorgen“ ist also wie eine Aufforderung zu verstehen. Für eine demokratische Gesellschaft ist es zentral, Propaganda zu hinterfragen. Es darf nicht mehr relativiert werden, dass die Geschichte des Nationalsozialismus eine kollektive Geschichte ist, die nicht allein anhand von Einzelpersonen erzählt werden kann. Erklärungsversuchen entlang von Charisma, Verführung und Massenwahn muss widersprochen werden, indem Gesellschaften Wege erschließen, wie eine Gewalt- und Propagandageschichte und auch deren Objekte zu einer produktiven Auseinandersetzung in der Gegenwart genutzt werden können. Mit „Hitler entsorgen. Vom Keller ins Museum“ laden wir BesucherInnen ein, aktiv an dieser Debatte teilzuhaben, und machen sichtbar, in welcher Verantwortung wir uns als Museum in diesem gesellschaftlichen Diskussionsprozess sehen.

Querdenker: „Man macht dieselben Fehler wie bei Pegida“ | ZEIT ONLINE
Ein Interview mit Miro Dittrich, der bei der #rpREMOTE im Frühjahr 2020 schon einen Talk mit dem Titel „Die Coronavirus-Pandemie als Agitationsfeld für Rechtsextremismus“ gehalten hat (ich habe hier drüber gebloggt).

Man hätte bei den ersten Demonstrationen eingreifen müssen. Aber das hat man nicht getan – weil die Leute dort angeblich so bürgerlich aufgetreten sind. Für mich ist es so frustrierend, dass sich alle Fehler wiederholen, die schon bei der Pegida-Bewegung passiert sind. Die Verantwortlichen haben argumentiert, dass sie auf die Sorgen der Bürger hören wollen – aber man hat nicht ernst genommen, was da eigentlich gefordert wurde, nämlich der Umsturz des Systems. Es hätte viel früher Strafverfolgung geben müssen, zum Beispiel, als es die ersten Mordaufrufe in Telegram-Gruppen gab. Es hat sehr lange gebraucht, bis die Sicherheitsbehörden verstanden haben, was dort passiert.

Vor Sebastian Kurz ist schon sein Mediensystem abgestürzt – Übermedien
Jonas Vogt mit einer Rückschau auf österreichische Innenpolitik und die Berichterstattung dazu.

Die eher traditionell arbeitenden Politikjournalisten im Land waren es gewohnt, mittelmäßiger Polit-PR zu begegnen – und wurden von Kurz und seinem professionellen Team oft überrollt, ohne es zu merken. Unter Kurz hatte die Presseabteilung des Kanzleramts mehr Personal als so manche Redaktion. Die Kombination aus einem starken Freund-Feind-Schema und einer selektiven Informationspolitik ließ Journalisten die Nähe zur Macht noch mehr suchen als sonst. Mancher kam ihm dabei wahrscheinlich ein Stück zu nah. „Profil“-Chefredakteur Christian Rainer ging mit Kurz wandern, vom „Die Presse“-Chefredakteur Rainer Nowak gibt es ein amikales Foto mit dem Kanzler aus einem Backstageraum, das immer gepostet wird, wenn die „Presse“ auch nur etwas entfernt Gutes über Kurz schreibt.

How to Spend 432,870 Minutes on Spotify in a Year – Galaxy Brain
Flucht in die Musik und:

Most tech platforms intentionally shy away from showing users the amount of time they’ve spent watching, clicking, and scrolling. But Spotify proudly promotes it. Perhaps that’s because music is generally more nourishing than an autoplay feed of Jordan Peterson videos and highlights from old NBA games. It’s definitely much more socially acceptable to have music on all day in the background than it is to be constantly scrolling Facebook.

Audio/Video

Garbage artist of Zarzis | Mohsen Lihidheb
Als Vorbereitung für ein Referat geschaut, denn im zugrundeliegenden Paper von Amade M’charek kommt ein Kunstwerk dieses tunesischen écoartiste vor.

Sonst So

mitalles.xyz
Der zugehörige Instagram-Account sammelt alle Lockdown-Gastro-Popups und ermöglicht bequeme Routenplanung. Super Initiative (ich frag mich, wer da dahinter steckt!).

Backkatalog



Hi, ich bin Jana.
Seit 2009 veröffentliche ich hier wöchentlich Rezepte, Reiseberichte, Restaurantempfehlungen (meistens in Wien), Linktipps und alles, was ich sonst noch spannend finde. Ich arbeite als Podcastproduzentin und freie Kulinarikjournalistin. Lies mehr über mich und die Zuckerbäckerei auf der About-Seite.

Meine Sketchnotes:
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Porträtfoto: (c) Pamela Rußmann

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Im Zuckersüß sammle ich (fast) jeden Sonntag meine liebsten Links der Woche: Rezepte für die Nachback-Liste, lesenswerte Blogposts, Zeitungsartikel und Longreads, Podcasts oder Musik, die mir gerade gefällt und oft genug auch Internet-Weirdness. Außerdem schreibe ich auf, was ich sonst so interessant fand: neue Rezepte in meiner Küche, Lokale, in denen ich gegessen, Pullover, die ich gestrickt oder Texte, die ich geschrieben habe.

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