Zuckersüß 501: Risiko, Rassismus, Reggaeton

der Fastnachtsbrunnen in Mainz vergangenes Wochenende

…mit wenig Gebackenem, zwei Restaurantbesuchen (Café Caché, Herzig), ein paar gestrickten Reihenund wie immer, den besten Links der vergangenen Tage.

Seit dem letzten Zuckersüß habe ich Bravetart’s Zimtschnecken mit Mandeln statt Walnüssen und Tahini-Blondies (nach Sami Tamimi) gebacken.

Gegessen

Chips zum Abendessen (???). Crêpes Suzettes. Piadina. Fischstäbchen. Kichererbsen in Tomatensauce mit türkischem Käse und italienischem Brot. Allerlei Verschiedenes von einem Überraschungsgeburtstagsbuffet für einen Freund, darunter Quiche, Lauch-Zitronen-Dip, selbstgemachte Oliven und die genannten Tahini-Blondies.

Pizza mit Mais, roten Zwiebeln, Speck und Knoblauch (13,60€) von Elvis Pizzazz (3300).

Café Caché

Ein paar Teller im tollen Café Caché (1150), mehr dazu hier.

Herzig

Ein ganzes Menü im Herzig (1150), s. mein ausführlicher Post dazu.

Gestrickt

Ein paar Reihen an der Seascape Stole. Einen Mini-Pullover aus Chenille-Garn für eine Geschenkkarte.

Veröffentlicht

Im Blog: Café Caché, Herzig, Grapefruit-Frangipane-Tartelettes

Anderswo: Einen Text für futurezone.at: Anlässlich der Rückkehr der beiden neun Monate lang auf der ISS gestrandeten US-Astronaut_innen: Wie lange kann ein Mensch im All bleiben, bis es gefährlich wird?. Dabei ist mir dieses hübsche scrollytelling-Stück der Washington Post untergekommen What space does to your body: Swollen heads, shrunken legs, round hearts und auch eine rückblickende Analyse der Mond-Missions-Quarantäne, die offenbar nur Farce war: Cosmic Luck: NASA’s Apollo 11 Moon Quarantine Broke Down – The New York Times (archive.ph).

Rezepte

Cream Cheese Scones | Buttermilk by Sam
Das Rezept liest sich simpel, aber ausgeklügelt.

Texte

The World’s Deadliest Infectious Disease Is About to Get Worse – The Atlantic (archive.ph ohne paywall)
Über Tuberkulose („Schwindsucht“) wusste ich bis zu diesem Text kaum was, ich hielt sie für ausgerottet.

For billions of people, TB is already a nightmare disease, both because the bacterium is unusually powerful and because world leaders have done a poor job of distributing cures. And yet, to the extent that one hears about TB at all in the rich world, it’s usually in the context of a looming crisis: Given enough time, a strain of tuberculosis may evolve that is resistant to all available antibiotics, a superbug that is perhaps even more aggressive and deadly than previous iterations of the disease.

Rocks and racism? How geologists created and perpetuated a narrative of prejudice – The Guardian
Kathryn Yusoffs Text Golden Spikes and Dubious Origins aus A Billion Black Anthropocenes or None war einer der einprägsamsten aus meinem STS-Studium. Hier im Guardian geht es um ihr neuestes Buch.

The discovery that vertebrate life had become increasingly more diverse and complex over time also gave the illusion of progress though the strata. Yusoff says Indigenous and black people were seen as a link between extinct species and white “modern” people. They were part of the past, in the strata, while white Europeans imagined themselves as representing the present and the future – standing firmly on the surface. “There was a constant narrative that Indigenous people would go extinct and that black people were children who needed to be guided by the hand of whiteness,” says Yusoff.

Nach dem Assad-Regime in Syrien: Die Leichen im Keller – taz.de
Karim El-Gawhary hat ein gerichtsmedizinisches Team durch Damaskus begleitet.

Nach ersten Zeugenaussagen seien die Menschen bereits vor zehn Jahren von Assads Sicherheitsapparat getötet wurden, erzählt er. „Es gibt hier überall Überreste von verbrannten Autoreifen. Sie haben offenbar die Leichen in die Reifen gesteckt und die dann angezündet. Außer einem DNA-Vergleich gibt es damit keine Chance, diese Menschen zu  identifizieren“, sagt Al-Salmo.

What Autocrats Want From Academics: Servility – The Chronicle of Higher Education (archive.ph ohne Paywall) (via Marina Weisband auf bsky)
Nur 12 aller über 1200 italienischen Professoren weigerten sich 1931 einen Loyalitäts-Eid auf Mussolini zu unterzeichnen, die Wissenschaftsfreiheit und kritischer Diskurs war damit dahin. Die Autorin dieses Kommentars, Anna Dumont, warnt vor ähnlichen Zuständen in den USA. Sie forscht btw zu Textilien im Italien des 19./20. Jahrhunderts vom Futurismus bis zu faschistischen policies, das klingt auch so, als sollte ich da mal reinlesen. Eine kurze Google Scholar-Suche ergab, dass sie ein Buch über die norwegische antifaschistische Textilkünstlerin Hannah Ryggen (zu der ich vorletzte Woche einen Text verlinkt hatte) rezensiert hat – irgendwie finde ich überall noch Zusammenhänge…

Free inquiry and the public exchange of our findings pose a real threat to authoritarian government. If we continue to preemptively change our language, pretend that the deep inequities of class and race and global power that shape our world are not relevant to the governance of our institution, or demonstrate to both Trump’s agents and the public that we will fold under the slightest pressure, we will find ourselves, perhaps not so long from now, without any dignity left to protect.

AI Slop Is a Brute Force Attack on the Algorithms That Control Reality – 404 media
Ein langer Text, aus dem ich mir auf jeden Fall die Formulierung „AI […] as brute force internet pollution“ merken werde.

In that sense, there isn’t even a cat-and-mouse game occurring. Platforms and new types of startup companies aren’t trying to stop this spam. They benefit from it, enable it, and worst of all, are finding ways to supercharge it. Brute forcing the algorithms with AI is not just a trick that entrepreneurial teenagers have discovered. The social media giants who themselves make the algorithms that are under attack are not only paying AI spammers to slopify their platforms, they are building tools that will help them spam more profitably. This means that, unlike most security vulnerabilities that are urgently fixed, there is no indication that any help is coming.

Casinonutzer der Merkur-Gruppe verlieren nicht nur ihr Geld sondern auch ihre Daten – Lilith Wittmann
Ein Blick in die Funktionsweise legaler und illegaler Online-Glücksspiele:

Dank der öffentlichen Zahlungsdaten ist mir jetzt z.B. bekannt, wo ein Manager eines illegalen Casinos sein Sparkassenkonto hat. Liebe Grüße nach Augsburg, Danny! Und LiGrü an den Bodensee, Christian!

„Es ist uns super wichtig, dass die Räume in denen wir spielen, auch wirklich sicher sind“ – Gatafiera im mica Interview
Meine Freundin Ania Gleich hat die beiden Künstler_innen hinter dem Projekt Gatafiera interviewt:

Und wie kam es zu eurem Sound?
Luí: Bei „Perreo Deculonizado“ wollte ich ursprünglich einfach nur einen sehr standardmäßigen Reggaetón-Beat nachbauen. Ich hatte nicht vor, besonders innovativ zu sein. Aber da ich aus Indie- und Pop-Rock komme, musste ich natürlich eine Gitarre hinzufügen. Und als wir die Demo Leuten vorgespielt haben – vor allem anderen Latinxs – war die Reaktion: Wait… Ist das eine Gitarre in Reggaetón? Das ist crazy!

Audio/Video

“In a World…” The epic evolution of movie trailers — Twenty Thousand Hertz
20k Hz hat üblicherweise komplett ausproduzierte Erzählstücke, das hier ist „nur“ ein Gespräch, das ich aber dennoch aufschlussreich fand.

Movie trailers have changed dramatically over the decades, from the classic “Voice of God” narrators of the ‘80s and ‘90s, to today’s thunderous “bwaahs” and “boojes.” In this episode, Dallas and producer Andrew Anderson take a deep dive into the evolving art of trailer sound design, breaking down the most iconic trends and overused tropes. Featuring legendary trailers from Star Wars to Predator, plus an intimidating encounter with the most famous trailer voice of all time.

Jeannes Varieté #53 Falten fotografieren – mit Libuše Jarcovjáková — OH WOW Podcasts
Wegen solcher Spielereien wie dem Fake-Werbespot für ein Unsterblichkeitspräparat ganz am Anfang höre ich dieses Format so gerne.

Emmanuel Jal X Bun Xapa – Chaak (Official Music Video)
Diese südsudanesisch-südafrikanische Kollaboration fetzt sehr.

Backkatalog:



Hi, ich bin Jana.
Seit 2009 veröffentliche ich hier wöchentlich Rezepte, Reiseberichte, Restaurantempfehlungen (meistens in Wien), Linktipps und alles, was ich sonst noch spannend finde. Ich arbeite als Redakteurin bei futurezone.at, als freie Audio-/Kulinarikjournalistin und Sketchnoterin. Lies mehr über mich und die Zuckerbäckerei auf der About-Seite.

Meine Sketchnotes:
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Porträtfoto: (c) Pamela Rußmann

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Zuckersüß

Im Zuckersüß sammle ich (fast) jeden Sonntag meine liebsten Links der Woche: Rezepte für die Nachback-Liste, lesenswerte Blogposts, Zeitungsartikel und Longreads, Podcasts oder Musik, die mir gerade gefällt und oft genug auch Internet-Weirdness. Außerdem schreibe ich auf, was ich sonst so interessant fand: neue Rezepte in meiner Küche, Lokale, in denen ich gegessen, Pullover, die ich gestrickt oder Texte, die ich geschrieben habe.