Ananas-Fenchel-Kuchen

Ananas-Fenchelkuchen, Vogelperspektive

Rezepte mit eher unintuitiven Zutaten-Kombinationen bekommen in der Regel sehr schnell meine Aufmerksamkeit (s. z.B. Erdnussbutter-Miso-Cookies, Schoko-Tahini-Kekse mit Nori und Schwarzem Sesam, Feigen-Sahne-Eis mit Karamellisierten Oliven). So auch Ananas-Fenchel.

Das Rezept stammt von Helen Goh, Chefbäckerin des Ottolenghi-Imperiums, die mit Sicherheit weiß, was sie tut. Sie schreibt folgendes über ihren Kuchen:

The idea of adding fennel to the sugar coating for the pineapple comes from Phillip Searle’s famous chequerboard ice-cream of the late ’80s. He used star anise and licorice, but I’ve tried to simplify with ground fennel seeds. Orange zest in the batter adds complexity to the pineapple – a partnership which cook and flavour expert Niki Segnit describes as having „all the joie de vivre of a Hawaiian shirt without the stigma of wearing one“. That’s got to be a good thing!

Helen Goh’s salted pineapple and brown sugar cake

Normalerweise finde ich simplen Rührkuchen todlangweilig, so saftig er auch sein mag. Aber hier gibts ja die karamellig-fenchlige Ananasschicht als Ausgleich, und im besten Fall noch einen Klecks Sauerrahm dazu. Langweiligkeitstest klar bestanden.

Beim nächsten Mal würde ich den Kuchen allerdings in einer schmäleren Form backen, damit er etwas höher wird. Und wirklich nur so lange Ananasstücke nehmen, wie die Form breit ist, das sieht vermutlich weit schöner aus am Ende.

Falls ihr Ananas mögt, aber Fenchel nicht – wie wärs mit Ananas Tarte Tatin oder Ananastorte?

Ananas-Fenchel-Kuchen

nach einem Rezept von Helen Goh

Ananastopping
20 g weiche Butter
1/2 TL Fenchelsamen
80 g brauner Zucker
1/4 TL Salz
1 mittelgroße Ananas (ca. 1 kg)

Kuchen
180 g Mehl
3/4 TL Backpulver
1/2 TL Natron
1/4 TL Salz
100 g Butter, Raumtemperatur
80 g Zucker
40 g brauner Zucker
Zeste einer Orange
2 Eier, Raumtemperatur
150 g Sauerrahm
1 TL Vanilleextrakt

für eine Kastenform mit etwa 23×13 cm, wobei ich glaube, dass eine „normale“ mit 30×10 cm besser gewesen wäre

Die Kastenform mit Backpapier auskleiden. Die Butter für das Topping auf dem Boden verschmieren. Den Ofen auf 190°C vorheizen.

Die Fenchelsamen in einem Mörser zerkleinern. Mit dem braunen Zucker und dem Salz auf einem kleinen Teller vermischen.

Die Ananas vorbereiten: Die Blätter und den „Boden“ wegschneiden, dann die Schale außen wegschneiden. Die „Augen“ herausschneiden. Die Ananas vertikal halbieren und der Länge nach in etwa 2 cm lange „Stäbchen“ schneiden. Diese sollten so lang sein, wie die Backform breit ist. So viele Stücke zuschneiden, bis der Boden der Form damit bedeckt werden könnte.

Die Ananasstücke im Fenchelzucker wälzen und dann nebeneinander in die Form schlichten.

Für den Kuchen Mehl, Backpulver und Natron vermischen.

In einer Rührschüssel Butter, Zucker, braunen Zucker und Orangenzeste fluffig aufschlagen. Die Eier einzeln zugeben und einarbeiten. Abwechselnd die Mehlmischung und den Sauerrahm unterrühren. Wenn die Masse fast glatt ist (er darf nicht zu lange gerührt werden!) den Vanilleextrakt zugeben und mit einem Teigschaber einarbeiten.

Die Masse auf die Ananasstücke füllen und gleichmäßig verstreichen.

Für 45-50 Minuten backen. Mit einem Holzstäbchen testen, ob er durch ist. Wenn noch feuchte Teigkrümel daran kleben, noch ein bisschen länger backen.

Aus dem Ofen nehmen und für 10 Minuten in der Form abkühlen lassen. Den Kuchen auf einen Rost stürzen und abkühlen lassen.



Hi, ich bin Jana.
Seit 2009 veröffentliche ich hier wöchentlich Rezepte, Reiseberichte, Restaurantempfehlungen (meistens in Wien), Linktipps und alles, was ich sonst noch spannend finde. Ich arbeite als Podcastproduzentin und freie Kulinarikjournalistin. Lies mehr über mich und die Zuckerbäckerei auf der About-Seite.

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Im Zuckersüß sammle ich (fast) jeden Sonntag meine liebsten Links der Woche: Rezepte für die Nachback-Liste, lesenswerte Blogposts, Zeitungsartikel und Longreads, Podcasts oder Musik, die mir gerade gefällt und oft genug auch Internet-Weirdness. Außerdem schreibe ich auf, was ich sonst so interessant fand: neue Rezepte in meiner Küche, Lokale, in denen ich gegessen, Pullover, die ich gestrickt oder Texte, die ich geschrieben habe.

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