Zuckersüß 373

In der vergangenen Woche habe ich Joy the Bakers Peanut Butter and Jelly Fudge Brownies gebacken, mal wieder SeriousEats Esquites und Miso-Aubergingen (sehr lose nach dem Rezept im IZAKAYA-Kochbuch des Mochi) gemacht und außerdem eine handvoll neuer Cocktails ausprobiert: Midnight Stinger (nicht ganz mein Fall, weil sehr rauchig/bitter), Endless Summer und Giuseppe Gonzalez Jungle Bird, letzteren wirds bald hier im Blog geben.

Fürs Radio habe ich ein Interview zum Thema Sake geführt und bei der Gelegenheit auch gleich ein paar Schlucke probiert – sehr erstaunlich welche Vielfalt sich aus demselben Grundprodukt erreichen lässt (andererseits: wie Wein halt).

Und dann habe ich noch angefangen „Der Ursprung der Liebe“ von Liv Strömquist zu lesen und das „Cinna Top“ angeschlagen, denn ein drittes Handarbeitsprojekt kann nicht schaden :D

Hier folgen meine liebsten Links der Woche:

Rezepte

Jasmine – PUNCH
Gin/Zitrone/Cointreau/Campari – klingt gut!

Super Schokoladen-Cupcakes mit Bananen-Topping aus 130 Gramm Liebe – Chrstina Macht Was
Dieses Frosting (Banane/Quark/Mascarpone) will ich mal ausprobieren.

Texte

Mordecai Ogada: „Naturschutz ist der neue Kolonialismus“ – [GEO]
Die Interviewführung ist stellenweise grenzwertig (herablassend), aber das macht den Rassismus im Diskurs nur noch sichtbarer.

Diese Zäune sollen Menschen fernhalten. Im Norden Kenias hat eine NGO ein Schutzgebiet für Nashörner eingezäunt. Dort gibt es gutes Weideland und dauerhaft Wasser. Die Gegend ist sehr trocken, also ist Wasser sehr wichtig. Wegen des Zauns können aber die Menschen dort ihre ­Herden nicht mehr tränken. Sie zerschneiden den Zaun und werden verhaftet. Das ist ein Konflikt, den es ohne Zaun nicht gäbe. Naturschutz ist nicht nur Biologie. Er ist Soziologie, Geschichte, Politik, ­Anthropologie. Diese Nashörner leben nicht auf einer einsamen Insel. Und somit trägt die Wissenschaft zur Apartheid bei.Wir müssen Naturschutz völlig neu denken. Wir können nichts dekolonialisieren, was auf einer kolonialen Struktur beruht. Alles, was ein Weißer über Naturschutz in Afrika sagt, wird als Wahrheit angenommen. Wir akzeptieren keine Lügen von unseren Bankern. Wir akzeptieren keine Lügen von unseren Lehrern. Aber beim Naturschutz sagen wir: Es ist eine Lüge, doch sie ist für einen guten Zweck.

‚Challenge Accepted‘ on Instagram: Black and White Selfies for Women – The New York Times
Eine neue Runde Hashtag-Aktivismus…

Though the portraits have spread widely, the posts themselves say very little. Like the black square, which became a symbol of solidarity with Black people but asked very little of those who shared it, the black-and-white selfie allows users to feel as if they’re taking a stand while saying almost nothing. Influencers and celebrities love these types of “challenges” because they don’t require actual advocacy, which might alienate certain factions of their fan base.

The Joy of Fountain Pens — Die, Workwear!
Ich habe vor ein paar Wochen meine Füllfeder verloren und mag jetzt gar nix mehr mit der Hand schreiben, weil Kulis sind ja wirklich doof.

The reasons given for buying a fountain pen are often sentimental, connected to a romanticized ideal of a well-appointed desk, or more beautifully written thank you notes. Some also like fountain pens as status symbols. It’s said that the top of a Montblanc Meisterstück protruding from a man’s inbreast pocket says something about him before anything is even written down. Let me give you the best reason for using fountain pens: on a purely tactile level, they feel good.

How Cardi B’s Showstopping Couture Wardrobe Came Together for the Grammys – VOGUE (via Anke Gröner)
Mode(design) interessiert mich, seit ich viel mehr Kleidung für mich stricke, auch immer mehr.

The stylist had long been obsessed with Mugler’s Fall 1995 couture collection, originally shown on the 20th anniversary of the French fashion house. The monumental runway show was held inside the famed Cirque d’Hiver exhibition hall in Paris and featured a performance by James Brown. Veruschka was there and so was Patty Hearst. Though all eyes that day were on the clothes: waist-cinching latex dresses with sculptural headpieces, voluminous velvet capes, and sharp-as-a-knife silhouettes. It was, however, the Venus crinoline sheath gown modeled by Mugler muse Simonetta Gianfelice that captured Carter’s attention. Made of blush satin and velvet, the showpiece came with a sequin bodysuit and matching gloves. “That dress is worth not being able to walk. I knew she’d be happy to just tiptoe down the carpet,” he said. And Cardi did just that last night, navigating the red carpet with her usual irreverent flair.

Stadtschriften sind mehr als nur Fassade – Wien – derStandard.at
Ich freue mich immer über alte Schriftzüge im Stadtbild.

Viele Großstädte mit Charakter lassen sich durch ihre Fassadenbeschriftungen und Lichtreklamen recht eindeutig identifizieren – New York, Miami, L.A., Paris, Moskau, Rom, ein Blick auf einen Straßenzug genügt, wir wissen, wo wir sind, da braucht’s weder Eiffelturm noch Kreml. Manche sind gar ihre eigenen Ikonen: Las Vegas etwa ist die Stadt, in der – wie der amerikanische Journalist und Schriftsteller Tom Wolfe so schön sagte – sogar die Skyline selbst nicht aus Gebäuden, sondern aus neon signs besteht.

Sprachkenntnisse: Arabisch? Klar, kann ich! | ZEIT Campus
Arabisch ist sauschwer. Einfach zu behaupten, mann könne es fließend, ist sehr unfair. Und dreist.

Und darin besteht das größte Problem: Ich spreche Arabisch, ich kann Sprachkenntnisse bei Bewerbungsgesprächen überprüfen – aber viele Personaler oder Unternehmen können das nicht. Es existiert für Arabischkenntnisse kein standardisiertes Zertifikat wie für andere Sprachen. Der europäische Referenzrahmen ist für europäische Sprachen entwickelt worden. Dieser Rahmen ist schwer auf das Arabische übertragbar. Manche Hochschulen haben ihre eigenen Einstufungen entwickelt, diese sind aber nur intern gültig und nicht allgemein.

Die Sache mit dem Sake – Effilee
Aus Recherchegründen gelesen, sehr interessant gefunden (und überhaupt: Effilee <3)

Die durchschnittliche Klientel von Frau Kurihara macht deutlich, dass Sake ein kleines Imageproblem hat. In Japans jüngerer Generation gilt er im Allgemeinen als ultrapassé: Junge Japaner haben genauso wenig Lust auf das Getränk ihrer Väter, wie sie den Wunsch verspüren, deren Badewasser zu trinken. Bier ist das meistkonsumierte Getränk, doch auch Hochprozentiges und Wein haben enorm aufgeholt und dem Sake – oder nihonshu, wie er in Japan genannt wird – große Marktanteile abgenommen. Erst jüngst hat Japans heimischer Branntwein shochu – hergestellt unter anderem aus Süßkartoffeln, Reis, Buchweizen und Gerste – dank Anpassung an den Markt und geschicktem Marketing den Sake überholt. Sake liegt aktuell bei unter zehn Prozent der in Japan konsumierten alkoholischen Getränke.

Im Homeoffice-Zeitalter? Fragen und Folgen – Kopfzeiler.org
Interessante Überlegungen:

Selbst, wenn wir eine Lohnanpassung bei Umzug in günstigere Städte wegrechnen, ist es unterm Strich ein Gewinn für die Tech-Firmen. Facebook zum Beispiel macht sich mit seinem Open-Floor-Konzept in der Zentrale angreifbar für Klagen: Wer sich als Mitarbeiter dort mit Corona infiziert und nachweisen kann, dass er zur Anwesenheit verpflichtet war, hat gute Erfolgsaussichten. Dazu kommen Einsparungen bei Tech-Bussen, exzessive Catering-Kosten etc. Insgesamt lässt sich das Homeoffice als Umlegung auf externalisierte Kosten des Mitarbeiters betrachten: Mittags-Selbstversorgung ohne subventionierte Kantine, Nutzung des privaten Internet-Anschlusses, Abnutzung der Privatwohnung & Einsparung von Büromiete durch Wohnungsnutzung. Das extremste Beispiel: In den USA haben einige Hedgefonds Zeitungen gekauft, die Immobilien in guter Lage weiter vermietet und die Reporter zum mobilen Arbeiten (also Café oder daheim) angewiesen.

Egoistische Zweisamkeit: Ersatzreligion Liebe – FAZ
In meinem Evernote zufällig wiederentdeckt und nochmal gelesen. So viele Parallelen!

Religionskritik hat es dagegen schwer. Wer seine Stimme gegen den quasireligiösen Liebeskult erhebt, hat ganz schlechte Karten. Er gilt entweder als herzloser Technokrat, unromantisch und gefühlskalt, oder man mutmaßt, dass er selbst wohl nicht die Richtige gefunden hat und deshalb anderen ihre glückliche Beziehung neidet. Wer darauf hinweist, dass Liebe eigentlich etwas ganz anderes ist als die schrille, immer leicht überdrehte Liebe unserer Populärkultur

Audio/Video

Hotel Matze: Sascha Lobo – Wie hat sich dein Leben verändert?
Ich war erstaunt, wie stark Sascha Lobo seine Position ausnutzt, um auf gesellschaftliche Ungleichheiten hinzuweisen (guter Ally!). Außerdem hat er lustige Vergleiche: „Instagram als das Social Media- Nichtschwimmerbecken“

Jorja Smith – Tiny Desk Concert
So ein schönes Minikonzert!

Sonst So

Nahtzugabe. Nähen und DIY in Berlin. (via Anke Gröner)
Dieses Blog wanderte vergangene Woche in meinen Feedreader.

Foto

Almwiese.

Backkatalog:



Hi, ich bin Jana.
Seit 2009 veröffentliche ich hier wöchentlich Rezepte, Reiseberichte, Restaurantempfehlungen (meistens in Wien), Linktipps und alles, was ich sonst noch spannend finde. Ich arbeite als Podcastproduzentin und freie Kulinarikjournalistin. Lies mehr über mich und die Zuckerbäckerei auf der About-Seite.

Meine Sketchnotes:
jasowieso.com

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Porträtfoto: (c) Pamela Rußmann

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Im Zuckersüß sammle ich (fast) jeden Sonntag meine liebsten Links der Woche: Rezepte für die Nachback-Liste, lesenswerte Blogposts, Zeitungsartikel und Longreads, Podcasts oder Musik, die mir gerade gefällt und oft genug auch Internet-Weirdness. Außerdem schreibe ich auf, was ich sonst so interessant fand: neue Rezepte in meiner Küche, Lokale, in denen ich gegessen, Pullover, die ich gestrickt oder Texte, die ich geschrieben habe.

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