Zuckersüß 356

Kein Feminismus ohne Intersektionalität! (Foto von meiner Parisreise vor ein paar Wochen). Aus Zeitmangel hier nicht mehr zum Weltfrauentag (Frauenkampftag!), drüben im Sketchnotes-Blog habe ich aber über business-bla-lean-in-Pseudo-Feminismus gerantet.

Seit meinem letzten Sonntagspost vor einem Monat habe ich viel zu viel gemacht, um alles genau aufzuschreiben, aber merken (und durchsuchbar machen!) will ichs mir trotzdem:

Ich habe nochmal Zitronenschalen kandiert, Mohnmuffins damit gebacken, Herzen aus dem Lieblingsquarkteig gemacht, Schoko-Tahini-Muffins gebacken (und die Fotos dazu verschustert??), später bemerkt, dass sie mit Schokokaramellguss noch viel besser schmecken (Rezept folgt!) und aus Bakkalaureatsarbeitsprokrastination Mini-Eclairs mit Zitronen-Mascarpone-Füllung gemacht. In meinem Vorhaben, den Kübel Äpfel in der WG weiterzubringen sind außerdem Apfel-Rosmarin-Muffins und Apfelradl mit Zimteis entstanden. Und dann waren da noch zwei Rezepte, die mehr Testerei brauchen, nämlich Tahini-Rugelach und ein Quarkgugelhupf mit allen möglichen Trockenfrüchten.

Ausstellungen: Maximilianmuseum und AZ

Ich war in Augsburg im Maximilianmuseum, in dem ich zwar ein paar interessante Exponate sah (z. B. silbernes Tafelgeschirr, eine über und über mit bunten Kristallen besetzte Standuhr oder ein mechanischer Schrittzähler), insgesamt aber viel zu wenig Kontext bekam, um wirklich etwas davon mitzunehmen. Auch schade: das Fotografierverbot im ganzen Haus!

Ein paar Tage drauf fand die letzte Führung durch „Kalter Krieg und Architektur. Beiträge zur Demokratisierung Österreichs nach 1945“ im Wiener Museumsquartier statt. Nachdem diese Ausstellung schon wochenlang auf meiner To-Do-Liste gestanden hatte, ging ich hin, obwohl letzte Austellungsführungen meistens schrecklich überfüllt sind (s. „Das Rote Wien“ im Januar) – und genauso war es auch hier. Erstaunlicherweise war der Eintritt für Studierende kostenlos, solange eins die 2,40 € für die Führung bezahlte.

Die Kuratorin führte die Teilnehmer_innen, eine Mischung zwischen „snobbiger mittelalter Architekt“ und „superalternativer Studi“, in etwas mehr als einer Stunde durch den Raum, doch irgendwie sagte sie nie recht viel mehr als eh schon auf den Tafeln stand. Dass eine Führung der reinen Ausstellung gegenüber so wenig Mehrwert hat, ist mir noch nie vorher begegnet und ziemlich schade. Ein paar (fun) facts, die ich mir gemerkt habe:

  • Der Wiener Hersteller Lobmeyer lieferte Luster für Ost (Kreml) und West (Kennedy-Center)
  • Die großzügige Verwendung von Aluminium für Fassaden, Dächer usw. war nicht allein seiner Ästhetik geschuldet, sondern vor allem der Alu-Überproduktion nach Ende des zweiten Weltkriegs (weniger Kampfflugzeuge nötig!).
  • Das Hotel Panam bzw. Intercontinental wurde weltweit strategisch nah an historischen Stadtzentren positioniert und sollte mit seiner modernen, überall ähnlichen Architektur herausstechen. Das Innere wurde i. d. R. aber von lokalen Architekt_innen gestaltet.
  • Das Design des Wiener Donauturms von Hannes Lintl wurde nach Baghdad und Jakarta exportiert, wobei der eine laut Wikipedia im Krieg zerstört und der andere niemals gebaut wurde.

Kino: Brot

Im Votivkino habe ich „Brot“ angeschaut und bin zufällig in gerade die Vorstellung geraten, an deren Anschluss Regisseur Harald Friedl spontan aus dem Entstehungsprozess erzählte und Fragen beantwortete. Die Doku zeigt viele Perspektiven zum Thema: es kommt die Biobäckerei Öfferl vor (deren Inhaber ich letzten Sommer für meine Baguette-Sendung im Ö1 Moment Kulinarium interviewt habe, btw), außerdem der Gründer der Großbäckerei Harry, zwei franzöische Artisans Boulangers, der PR-Typ des Backzusatzmittelherstellers Puratos, ein Biobauer und EU-Parlamentarier und eine Pestizidforscherin. Der Regisseur erzählte, dass er eigentlich auch die Saatgutbranche zu Wort kommen lassen wollte, die daran aber wenig Interesse hatte. Alle anderen seien dem Projekt sehr aufgeschlossen gegenüber gestanden, was, wie er sagte, seiner neutralen Herangehensweise geschuldet war.

Auch aus Zuseherinnenperspektive fand ich den Film sehr ausgeglichen: die Brot-Industrie wird nicht dämonisiert, die Vorteile von Handwerksbetrieben und vor allem biologischen Zutaten aber klar gezeigt. Nur: der (vor allem in Österreich!) immense Preisunterschied zwischen einem Biobrot vom (meist noblen) Handwerksbäcker und dem beim „Aufbackbäcker“ (aka irgendeiner Bäckereikette) wird nicht thematisiert. Bei ersteren kostet ein kleiner Laib (600g?) schnell mal an die acht Euro, was mein Studi-Budget wirklich nicht alltäglich hergibt. Außerdem muss eins in Wien gefühlt eine Weltreise (meistens in die Innenstadt) zurücklegen, um überhaupt einen „echten“ Handwerksbäcker zu finden – ganz anders als z. B. in Paris wo es spätestens alle paar Blocks einen Artisan Boulanger gibt, der vor Ort (und günstig!) produziert.

Sonst so

Dieser Blogpost zieht sich langsam wieder ins unendliche, aber ich habe noch so viel mehr gemacht, über das ich erzählen könnte… Ich habe das Podcasting-Meetup 17 mitgehostet, meine letzte Bakk-Arbeit (#girlboss – Das Selfbranding von Unternehmerinnen auf Instagram) abgegeben, einen Sketchnote-Workshop für Jugendliche im Freiwilligen Sozialen Jahr gehalten, im Café Ansari gegessen (ich schreibe hoffentlich noch drüber), in der Tür 7 einen Mezcal-Cocktail und im Café Trabant Porto Tonic (eine erstaunlich gute Kombi!) getrunken und weiter an meiner Cardigan gestrickt.

Gelesen habe ich auch sehr viel, alles was davon online und teilenswert war, folgt hier:

Rezepte

The Oldest Cake Recipe From the Oldest House in New York – Food52
Auch was für meine Apfelrezeptserie.

Salted Black Cocoa Sables with Caramelised White Chocolate Chunks — The Boy Who Bakes
Karamellisierte weiße Schokolade… klingt super interessant!

Pull-Apart Biscuit King Cake – Joy the Baker
Fasching ist vorbei, aber wieso nicht trotzdem Mardi Gras-Gebäck machen?

Bienenstich -Plötzblog
Ich habe in 10 Jahren noch keinen Bienenstich gebacken?

Rhubarb Marshmallows (Vegan option) – Izy Hossack – Top With Cinnamon
Jetzt muss es nur noch Rhabarbersaison werden.

Vienna’s „Fächertorte“—Jewish Budapest’s „Flódni“ Layer Cake in Disguise. #RachelRaj #Demel | SCHIBBOLETH
Die gleiche Füllungskombination (Mohn, Walnuss, Apfel, Powidl) habe ich in Ljubiljana mal als Strudel gegessen! Und das nächste mal, wenn ich bei Demel vorbeikomme, muss ich die Torte unbedingt probieren. Dieses großartige Blog habe ich btw neuerdings abonniert, so detaillierte Hintergrundrecherche zu Rezepten ist echt selten:

In many families, fächertorte was a traditional treat for Yom Kippur. And because of the presence of poppy seeds—which is Mohn in German and mon in Yiddish, and a sound similar to Haman, the villain of the Purim story—it was also a Purim treat, just like its Hungarian counterpart, the flódni cake.

Pão de Queijo (Brazilian Cheese Bread) – The Kitchn
Tapioka-Brandteig?

Erbsen avocado sandwich aufstrich | Zucker, Zimt und Liebe
So etwas ähnliches habe ich mal auf einem Empfang gegessen und fand es 1000x besser als den üblichen Eiersalat.

Creamy Swiss Chard Pasta With Leeks, Tarragon and Lemon Zest Recipe – NYT Cooking
Für mehr Semmelbrösel auf Pasta!

Vegetarian Mushroom Meatballs With Honey-Ginger Glaze Recipe
Klingt nach viel Aufwand, aber lecker.

Cauliflower Adobo Recipe – NYT Cooking
Spannende Marinade.

mushroom bourguignon – smitten kitchen
Mit viererlei Pilzen (Kräuterseitlinge, weiße und braune Champignons und getrocknete Steinpilze) nachgekocht und für sehr gut befunden.

Baking Substitutes – Your Most Common Questions About Baking Swaps, Answered By Us – Bon Appetit
Kein Rezept, aber passt gut in die Kategorie.

Think of each baked good like an ecosystem in a delicate state of equilibrium. You might be able to alter something—to replace all-purpose flour with buckwheat flour, say—without seeing a big impact but, then again, if you tweak one pivotal component, the whole network could collapse. System failure!

Käse-Nacho-Dip von Stevan Paul im aktuellen Mixology-Magazin
Leider ohne Link, aber ziemlich gut zu allem möglichen.

Rishta bi adds von Katharina Seiser in „Immer schon vegan“
Super Nudelgericht, auch ohne Link (kauft das Buch, es ist toll!)

Texte

Sag niemals Jobcenter – stadtsprachen magazin
Die syrische Autorin Rasha Abbas über Alltagsrassismus:

Später wurde mir bewusst, dass offenbar viele andere Menschen ebenso von diesem Problem betroffen waren. Mir fiel auf, dass andere Flüchtlinge, denen ich zufällig in öffentlichen Verkehrsmitteln, Behörden oder an der Sprachschule begegnete, ein ganzes Repertoire an Ersatzwörtern für das Jobcenter erfunden hatten, damit sie es ja nicht in der Öffentlichkeit aussprechen und womöglich damit jemandes Missgunst erregen würden. Manche begnügten sich damit, „Das Job“ zu sagen.

Rassismus: Und am Ende steht Hanau – SPEX
Rechter Terror passiert nicht im luftleeren Raum:

Denn das white supremacist capitalist patriarchy, von dem bell hooks schrieb, steckt auch in jenen drin, die es gut mit uns meinen. Sie würden Hautfarben nicht mehr sehen, sagen sie, und damit verschließen sie ihre Augen auch vor den Realitäten der Welt. Davor, dass sie durchsegeln, wo wir über Dornen klettern müssen. Sie verschließen ihre Augen vor der Diskriminierung und der Gefahr, die uns entgegenschlägt. Sie dürfen vergessen, dass jedes Wort von Alexander Gauland, jedes Plakat der AfD auch mich und meine Familie meint. Kein Pass, kein Titel, kein Kapital, keine Errungenschaft schützt uns davor, immer wieder als die Fremden gesehen zu werden. Als die, die eigentlich nicht dazugehören.

Is Patriarchy Too Big to Fail? -Baffler
Laurie Penny schreibt so super:

The justice system has failed to protect women from male violence just as the democratic system has failed to protect citizens from unscrupulous grasping oligarchs who get off grabbing government power by the pussy and getting away with it. The system has failed to do what nice white liberals expected it would, hoped it would—it failed to be reasonable or “decent.”

Gemischte Gefühle, gemischte Zustände – Merkur (via WMR151)
Hanna Engelmaier und Kathrin Passig über internalisierte Misogynie und wie Twitter bei deren Überwindung hilft.

K: Ich weiß gar nicht, ob ich das überhaupt bin, eine Frau. Ich habe das neulich mal mit Aleks besprochen, Anlass war, dass jemand, der einen Eintrag in Aleks’ Badetagebuch-Blog gelesen hatte, bei Twitter fragte: “Wieso weiß ich nach einem Satz, dass da eine Frau schreibt?” Ich habe ihm dann angeboten, dass er meinetwegen auch gern offiziell eine Frau sein kann, jetzt, wo es alle wissen, aber er wollte nicht: Er sei sich eigentlich ziemlich sicher, keine Frau zu sein. Auf die Frage, woran er das merkt, wusste er allerdings auch keine Antwort: “Vermutlich einfach Gewohnheit.” Aleks Scholz, Mann aus Gewohnheit. Auf seine Rückfrage, woher ich denn wüsste, dass ich eine Frau bin, sagte ich: “Ich fürchte, ich bin ungefähr so eine Frau wie du. Ich plane, demnächst löten zu lernen, dann wird man es noch weniger wissen. Außerdem beweist mein YouTube-Verlauf ja wohl alles, da geht es nur um alte Männer, die aus einem Wald und einem Schweizer Taschenmesser ein Haus bauen.” YouTube sagt einem ja, wofür man sich interessiert: “Woodworking, Bushcraft, Seinfeld, Rain, Bows and Arrows, Galileo, Electrical Engineering, Hiking, Machines, Computer Science, Building, Kittens.” Immerhin Kittens.

Wie ich nach einer deutschen Burkaträgerin suchte – Schantall und Scharia
Turns out:

Es ist die gleiche Antwort, die ich auch von vielen anderen erhalte. Ich frage bei weiteren Imamen und Islamwissenschaftlern, Vertretern von afghanischen Vereinen und Verkäuferinnen in islamischen Bekleidungsgeschäften: Keiner von ihnen hat jemals eine Burka-Trägerin in Deutschland gesehen.

How the Horrific 1918 Flu Spread Across America – Smithsonian Magazine
Alles was ich bisher über die spanische Grippe wusste… wusste ich aus Twilight. Dieser Artikel gibt glücklicherweise weitaus mehr her und setzt die gegenwärtige Corona-Panik in ein neues Licht:

Wherever it began, the pandemic lasted just 15 months but was the deadliest disease outbreak in human history, killing between 50 million and 100 million people worldwide, according to the most widely cited analysis. An exact global number is unlikely ever to be determined, given the lack of suitable records in much of the world at that time. But it’s clear the pandemic killed more people in a year than AIDS has killed in 40 years, more than the bubonic plague killed in a century.

Die Gedankenpest – Republik
Corona darf nicht zum ultimativen Konkurrenzkampf werden:

Susan Sontag hat […] die Frage nach der symbolischen Macht von Krankheiten auf den Begriff gebracht. Wer mit medizinischen Bedrohungen einen vernünftigen Umgang finden will, so Sontag, der muss ihre metaphorische Suggestiv­kraft durchschauen.
Sontag tat dies für Tuberkulose – eine bis zum Zweiten Weltkrieg sehr verbreitete, zugleich aber auch stark mythologisierte Krankheit –, für den Krebs, der lange Zeit als unheilbar galt und der deshalb quasi tabuisiert wurde, und für Aids, die stigmatisierende Krankheit par excellence, die dem sündigen Träger angelastet wurde, seiner «devianten» Sexualität oder seinem Drogen­missbrauch. Wofür ist das Corona­virus eine Metapher? Die erste Antwort lautet wohl: für die Schrecken der Globalisierung.

Kenji López-Alt: The Nerd King of Internet Cooking | The Tech
Der Serious-Eats-Gründer ist einer meiner Foodblogging-Idole.

Unlike many other chefs, López-Alt’s culinary inception did not begin with a childhood full of cooking with tradition-laden family dishes. Despite living in a multicultural household, López-Alt grew up with little exposure to anything beyond the classic American diet. When López-Alt’s mother came to America from Japan at age 16, she tried very hard to assimilate, which meant that most of the food on López-Alt’s dinner plate consisted of Betty Crocker dishes — things that were definitely not Japanese.

Why don’t we get the news we need? – Vicki (via Nerdcore)
Interessante Einordnung des viralen NYT-Artikel zum Gesichtserkennungsstartup. Und großartiger Newsletter (soweit eins das nach 2 Ausgaben beurteilen kann).

if you’re an editor, you need to be able to package up this story with as much outrage and fear as possible so that people will click on it so that you can justify your advertising and subscription revenue to fight against shrinking margins. So then you pick a headline like, “The Secretive Company That Might End Privacy as We Know It”, even though the end of privacy has already been declared at least once in Russia, and maybe more times in China.  You need to get people to click. 

Why time management is ruining our lives – The Guardian
In letzter Zeit versuche ich mich in mehr Lotterleben, denn Zeiteinteilungsselbstoptimierung ist auf Dauer echt nicht gut:

The allure of the doctrine of time management is that, one day, everything might finally be under control. Yet work in the modern economy is notable for its limitlessness. And if the stream of incoming emails is endless, Inbox Zero can never bring liberation: you’re still Sisyphus, rolling his boulder up that hill for all eternity – you’re just rolling it slightly faster.

Will the Millennial Aesthetic Ever End? – The Cut
Diesem Text liegt offenbar sehr viel von den feministischen Theoriesträngen (v.a. Gills Postfeminismus-Konzept!) zugrunde, auf die ich mich in meiner Bakk-Arbeit stütze. Und Instagram spielt ebenfalls eine zentrale Rolle.

Pink is a color with baggage, of course. It arrives trailing associations of repressive femininity from previous eras of pastels: the 1950s, most pointedly, but also a childhood of 1980s and ’90s Barbie plastic. Millennial pink mutes those bright bubblegum colors, chews them up a little, leaves them faded. In doing so, it suggests a slight, winking self-awareness, albeit one that stops short of irony or critique. It’s pink that’s sweet even though it knows better. And something of the tension captured in that color — a placid surface and a knowing attitude — seems to mark the millennial aesthetic at large. It is a constantly self-conscious sensibility, that of someone who is always performing, always watching themselves be watched: Maybe that was once primarily the condition of women, but it seems increasingly to apply to us all.

Good Content vs Good Architecture: Where Does ‘Instagrammability’ Take Us? — Strelka Mag (via drikkes.com )
Nochmal Insta-Einfluss aufs die physische Realität:

According to Wainwright, a number of architecture studios have gone as far as to admit that “Instagrammability” is now at the forefront of their concerns when working on new projects. In his words, Instagram has in fact become “one of the most influential forces in the way our environments are being shaped.” Many architecture firms are being quite open about this phenomenon: from public squares to private developments, from hotels to boutiques, every client is now requesting that they design with the Instagram feed in mind. What will prompt users of different spaces to share their photos on the app, and which hashtags will they be happy to use?

Garbage Language Why do corporations speak the way they do? – Vulture (via RECS newsletter)
Die Startup-Szene ist mir auch wegen solcher Sprache unsympathisch.

As the leaked Slacks make clear, Korey, as well as her employees, were working under the new conditions of surveillance-state capitalism (or, from the company’s perspective, a culture of “inclusion and transparency”). One reason for the uptick in garbage language is exactly this sense of nonstop supervision. Employers can read emails and track keystrokes and monitor locations and clock the amount of time their employees spend noodling on Twitter.

Why Netflix’s Teen Dramas Feel So Retro – The Atlantic
Über dieses offenbar Zielgruppen-definierende Phänomen habe ich mich schon mit einigen Freund_innen unterhalten…

Rather, it’s that I Am Not Okay has the particular aesthetic that has come to define Netflix’s best shows about teenagers. Like Sex Education, it appears to exist in an odd retro hinterland with analog technology and modern mores, where teenagers talk fluently about body positivity and vaping and pansexuality but don’t seem to have heard of the internet. Every home is a ’70s torment in varying shades of brown. The moment is—probably—now, but it’s a version of now that’s sanitized, stripped of contemporary anxiety, and filtered through John Hughes movies. […] The characters might be Gen Z, but the music they listen to is pure, synth-saturated Gen X: Prefab Sprout, T. Rex, Roxy Music, Frankie Goes to Hollywood. Modernity has been thoroughly rejected.

‚The Life of Pablo‘ Reinvented the Album As We Know It. Why Has No One Followed Suit? – Complex.com
Kanye West veröffentlichte sein Album als sich veränderndes work in progress, aber blieb mit dieser Taktik weitestgehend alleine.

This isn’t an issue of technology; it’s an issue of culture. For many artists, albums are long form manifestos that take months, or even years, to craft in a way that accurately reflects their own creative vision. Under this approach, releasing an album is almost like birthing a child: The process is intensely personal and cannot be rushed, and there’s a collective sigh of relief, awe and/or wonder among the artist, the fans, and the wider public once the album is alive in the wild.

Why Spotify’s fake artists problem is an Epidemic. Literally. – Music Business Worldwide
Spotify wird ja langsam wirklich evil walled garden wie Facebook?

This is why, even if you pay $9.99 a month and play nothing but Bill Withers, he will only ever see a sliver of your cash. Your money gets pooled with everyone else’s before being distributed – and today’s biggest hits take the lion’s share.)So what would happen if Spotify was able to secure a significant discount on a tranche of fake artists – perhaps “hand-picked royalty free” artists – and then promote them so heavily they end up with hundreds of millions of streams?Bingo. It would inevitably reduce the playcount share of every other artist, and every other label, on its service.

Mathematicians Discover the Perfect Way to Multiply | Quanta Magazine (via kottke.org)
Nicht, dass ich mich besonders oft und/oder gern mit Mathematik beschäftigen würde, aber die Katsuba-Methode zum Multiplizieren ist ziemlich faszinierend:

Karatsuba’s method involves breaking up the digits of a number and recombining them in a novel way that allows you to substitute a small number of additions and subtractions for a large number of multiplications. The method saves time because addition takes only 2n steps, as opposed to n2 steps.

System ohne Stabilität: Der Niedergang der Volksparteien – Blätter für deutsche und internationale Politik
Und dann gleich noch Politikwissenschaft in die Linksammlung :)

Heute erleben wir eine tiefgreifende strukturelle Krise der Repräsentation, insbesondere eine große Unzufriedenheit mit den beiden Volksparteien. Die historische Ausrichtung des Parteiensystems auf die Mitte hat nun geradezu einen „Extremismus der Mitte“ hervorgebracht. Die Entpolarisierung im Innern hat eine Polarisierung an den Rändern und schließlich eine populistische Konstellation erzeugt, die vor allem von Angriffen gegen die parlamentarische Demokratie lebt. Es ist eine tragische Paradoxie: Im Ergebnis haben die Demokraten der extremen Mitte ihre Krise mit herbeigeführt, indem sie der Demokratie ihre Resonanzfähigkeit nahmen und sie in einem wirtschafts- und gesellschaftsliberalen Konsens sedierten. Dieser postpolitische Konsens verstärkt die tiefe politische Unzufriedenheit in Teilen der Bevölkerung und ist sowohl Treiber wie auch Ziel des neuen Rechtspopulismus.

The violence of the French police is not new, but more people are seeing it now – The Guardian
WTF?

The recent changes in police violence are part and parcel of the neoliberal restructuring that started in the early 1970s with the launch of global security and defence markets. New approaches to management evolved to boost police productivity, which increasingly governed itself like a “business” with “targets” to achieve. The police are valued for their performance in hitting these targets; and the easiest way to do this is to make arrests for drug possession or irregular identity papers, which means targeting ethnic minorities and the working classes.

Audio/Video

Be A Lady They Said – Girls Girls Girls
Ein Gedicht von Camille Rainville von Cynthia Nixon über die unmöglichen Anforderungen an Frauen.

Divine Goldmine – Lou Asril
Dieser österreichische Popsänger ist aktuell auf dem Cover von The Gap – weshalb ich überhaupt nur auf seine Musik gestoßen bin.

Who – my ugly clementine
Noch eine coole (recht neue) österreichische Popband.

Habibi Funk // حبيبي فنك: A & A (Early 1990s Hip Hop from Morocco)
Was Habibi Funk nicht immer alles ausgräbt!

Koffee: NPR Music Tiny Desk Concert
Schöner Reggae!

Der Hinterhalt ist das Versteck des Feiglings: Österreich – Opferland – SWR2
Barbara Kaufmann verknüpft das historische Opfernarrativ mit neuerer österreichischer Politik

How I Built This with Guy Raz: Wikipedia: Jimmy Wales (2018)
Interessantes aus den Anfangstagen der Enzyklopädie.

Podcast #153 – Der beste aller Podcasts
Adrian Goiginger, Regisseur von „Die beste aller Welten“ zu Gast in meinem Lieblingsfilmpodcast.

Bye, Bye, Bohème! – Kehrt die Klassenfrage in der Politik zurück? – ZÜNDFUNK – Generator | BR Podcast
Der Zündfünk Generator bleibt eine meiner liebesten Radiosendungen (die ich eigentlich ausschließlich als Podcast höre) überhaupt.

Sonst So

If you like RSS, you’ll love Fraidycat
Ich liebe RSS, ob ich mit Fraidycat, das zusätzlich Social Media in den Feedreader wirft, was anfangen kann, weiß ich nicht recht…

Printing Money
Lustige Webseite.

Backkatalog:



Hi, ich bin Jana.
Seit 2009 veröffentliche ich hier wöchentlich Rezepte, Reiseberichte, Restaurantempfehlungen (meistens in Wien), Linktipps und alles, was ich sonst noch spannend finde. Ich arbeite als Podcastproduzentin und freie Kulinarikjournalistin. Lies mehr über mich und die Zuckerbäckerei auf der About-Seite.

Meine Sketchnotes:
jasowieso.com

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Im Zuckersüß sammle ich (fast) jeden Sonntag meine liebsten Links der Woche: Rezepte für die Nachback-Liste, lesenswerte Blogposts, Zeitungsartikel und Longreads, Podcasts oder Musik, die mir gerade gefällt und oft genug auch Internet-Weirdness. Außerdem schreibe ich auf, was ich sonst so interessant fand: neue Rezepte in meiner Küche, Lokale, in denen ich gegessen, Pullover, die ich gestrickt oder Texte, die ich geschrieben habe.

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