Zuckersüß 385

Jetzt habe ich es in drei Wochen nicht zusammengebracht, einen Sonntagspost zu schreiben, was mich ziemlich ärgert. Wegen viel zu viel Uni und zu viel Arbeit habe ich für meine Verhältnisse auch zu wenig gebacken (Walnuss-Reismehl-Cookies mit Cranberry-Curd, Honig-Tahini-Cookies, Lakritzkekse, Feigen-Apfel-Kuchen mit Kokos-Salzkaramell, Kaffee-Kardamom-Marmorkuchen, Vanillekipferl und Zuckerstreusel-Plätzerl ohne Zuckerstreusel, dafür mit Orangenzeste), aber immerhin zweimal „daheim-auswärts“ gegessen. Es gab indischen Lieferservice von tulsi und japanisches von der Shouko Ramen Bar.

Links habe ich auch ein paar gesammelt, die folgen jetzt einfach ohne weitere Einleitung:

Rezepte

Baghrir pancakes with brown butter spiced apples – My Moroccan Food
Baghrir hab ich noch nie richtig hinbekommen, ich werds mit diesem Rezept nochmal versuchen.

lefse — molly yeh
Nochmal Pfannkuchen, hier mit Kartoffeln im Teig.

Pumpkin-Gochujang Pasta With Crispy Garlic Chips – Food52
Pasta mit Kürbis, koreanischem Reisferment und Buttermilch hört sich superspannend an. Und Ricotta ist auch dabei!

Salted Honey Butter Parker House Rolls. – Half Baked Harvest
Die sind wahrscheinlich nur warm aus dem Ofen gut, sehen aber sehr schön aus.

Quarantine Cookies – The Kitchn
Ich fand zwar keines der Rezepte so spannend, dass ich es sofort umsetzen müsste (mit Ausnahme der „Salted Black Cocoa Sables“ von The Boy Who Bakes, die ich schon gebacken habe), aber das Webdesign dieser Rezeptsammlung finde ich großartig.

Salt-Rising Bread: A Delicious and Nearly Lost Tradition – The New York Times
Davon habe ich noch nie gehört:

Even at the height of its popularity, the method wasn’t completely reliable. A rise without yeast is so finicky that it has been surrounded with its own superstition and mythology. Some bakers were told to never slam a door if a salt-rising starter was going in the house, to not let children run around, to not get in a fight with their husbands. Some were told it would work only if the milk used was still warm from the cow.

Texte

Ein Hubschrauber für Oma: Irrer Shopping-Trip im „Kaufhaus Österreich“ – Wirtschaftspolitik – derStandard.at
Ein Desaster, aber wenigstens lustig.

Jetzt erkenne ich meinen Fehler: Ich habe „Bücher“ ins Suchfeld eingegeben, um nach Büchern zu suchen. Die Seite zeigt daraufhin aber die gesamte Produktkategorie „Bücher, Papier- und Spielwaren“ an. Natürlich muss ich dann noch einmal „Bücher“ suchen, um tatsächlich Buchhandlungen angezeigt zu bekommen. Wie dumm von mir!
So werden mir auf der ersten Ergebnisseite auch fast nur Buchgeschäfte angezeigt. Mit der Ausnahme des Nah&Frisch in Sinabelkirchen und eines Alpakahofs in Schrattenbach.

Schnitzel, Schnecken, Schanigarten: Die Wiener und ihr Essen – Essen & Trinken – derStandard.at
Liebe Klischees über die Wiener Esskultur.

Apropos Kaffee: Das Grundnahrungsmittel der Wiener Identität gibt’s natürlich auch aus lokaler Produktion. Der Meinl und der Naber sind wohl die bekanntesten, Aficionados pilgern lieber zur Kaffeerösterei Alt Wien in die Schleifmühlgasse, zur Kaffeefabrik oder zu den Hipstern von Jonas Reindl. Der Nostalgiker mag das als „Bobo-Schas“ bezeichnen – aber genau so wird Kaffeekultur am Leben gehalten. Denn so schön das Kaffeehaussitzen, das es nirgendwo sonst in dieser Ausführlichkei

„David und Goliath ist dagegen ausgeglichen“ – Wiener Zeitung Online
Nochmal Wien, aber ganz anders: Wie die SPÖ so arbeitet, aus der Sicht der Grünen:

Abgesehen davon gibt es nach den Erfahrungen der Grünen „die Stadt Wien“ also solche überhaupt nicht. Die Stadt Wien bestehe – und seit Michael Ludwig angeblich noch stärker – „aus vielen kleinen Fürstentümern“. Jeder Stadtrat habe sein Fürstentum, aber auch die Wiener Linien seien ein eigenes Fürstentum, ebenso Wien Energie, Wien-Holding usw. „Und da wird akribisch darauf geachtet – egal, ob das nun rot, grün oder pink ist -, dass niemand dem anderen dreinredet. Dazu gehört auch, dass man in den einzelnen Ressorts nicht sagt, was man macht.“ So würden nicht selten Projekte von einem Ressort im Alleingang vorbereitet, und vor allem als Koalitionspartner bekomme man dann in der Vorbereitung des Ausschusses etwas Fertiges auf den Tisch gelegt, das vielleicht sogar schon mit der EU-Kommission abgestimmt worden sei. „Deswegen muss man schauen, dass man überall seine Spione platzieren kann. Denn eines ist klar: Persönliche Beziehungen schlagen alles.“

COVID Took My Grandfather. But It Wasn’t What Killed Him. – The Cut
US-Krankenversicherungen sind so absurd menschenfeindlich!?!

The same Republicans who offered up the elderly as a sacrifice to the market have opted to let children go hungry. Capitalism has become hyperbolic, the most evil version of itself. That transformation is driven not by the virus, but by a top-down emphasis on productivity over humanity.

Spanische Grippe – Wie eine Epidemie Gesellschaften veränderte (Archiv) – DLF
Über den Zusammenhang zwischen spanischer Grippe und Nazi-Euthanasie habe ich vor diesem Artikel noch nicht nachgedacht.

Der Seuchenzug, dem die Menschen wahllos zum Opfer zu fallen schienen und der vor allem die Jungen, Starken traf, führte unter anderem zur Entwicklung staatlicher Gesundheitssysteme. Allerdings hatte das aufgrund des Zeitgeistes auch eine fatale Nebenwirkung: Weil bestimmten Gruppen die Schuld am Desaster sozusagen zugeschoben wurde, leistete die Erfahrung mit der Spanischen Grippe dem Gedanken der Eugenik, der Erbgesundheitslehre, Vorschub.

Die Hashtags, Emojis und Codes der rechten Szene auf Instagram – CORRECTIV

Ein weiteres Element, das uns begegnete, war die Verbindung der Farben Schwarz, Weiß und Rot in verschiedenen Formen, zum Beispiel Punkten oder Herzen – sie stehen für die Flagge des Deutschen Reichs. Diese ist bei Rechten und Rechtsextremen in Deutschland ein beliebtes Symbol, in Bremen wurde das Zeigen dieser Flagge in der Öffentlichkeit kürzlich verboten. Zudem sahen wir in der Analyse jede Menge Runen, die alten Schriftzeichen der Germanen oder Wikinger. Sie stellen ein weiteres Erkennungszeichen der rechten bis rechtsextremen Szene dar, die Runen auch schon vor dem Aufkommen von Instagram verwendete.Emojis können die Wirkung einer Botschaft verstärken, das weiß auch die rechte Szene. Wie ein Emoji als Code funktioniert, lässt sich anhand des Vampir-Emojis erklären: Dieser gilt als antisemitischer Stereotyp und wird dementsprechend auch auf Instagram von Rechten und Rechtsextremen genutzt.,

Terroranschlag in Wien: „Das verbindet man für immer mit uns“ | ZEIT Campus
Franziska Tschinderle:

Zwei Männer, eine Begegnung. Beide waren Anfang Zwanzig, beide hatten albanische Wurzeln. Die Dörfer, aus denen ihre Eltern stammen, liegen nur 140 Kilometer voneinander entfernt, in Nordmazedonien. Florian Klenk, Chef der Wiener Wochenzeitung Falter, ist der erste, der auf Twitter schreibt, der Attentäter habe albanische Wurzeln. Ein Schweizer Journalist, Enver Robelli, übersetzt den Tweet ins Albanische. Von da an verbreitet sich die Nachricht auf Facebook und in Familien-WhatsApp-Gruppen. Das Selbstverständnis der albanischen Community, schätzungsweise 80.000 Menschen mit albanischen Wurzeln leben in Österreich, ist erschüttert. Täter und Opfer sind Teil derselben Diaspora. 

Neues aus dem Fernsehrat (68): Es geht nicht um 86 Cent, es geht um Grundsätzliches
Leonard Dobusch über die unsägliche Rundfunkbeitragsdiskussion.

Denn öffentlich-rechtliche Medien sind – zumindest solange sie noch relevante Reichweiten erzielen – eine Firewall gegen mediale Verhetzungs- und Polarisierungsstrategien, mit denen rechtsextreme Organisationen auf primär profitgetriebenen Social-Media-Plattformen reüssieren. Der Unterschied besteht nämlich darin, dass es dort keinen noch so sanften Druck zum Konsens, zur Suche nach Gemeinsamem und Verbindendem über politische Lager hinweg gibt. Stattdessen herrscht ein ständiger Kampf um Aufmerksamkeit, in dem jene einen Vorteil haben, denen jedes emotionalisierende Mittel recht ist. Auch, weil deren Algorithmen auf Klicks und Verweildauer optimiert sind und die Belohnung von Verhetzung und Desinformation in Kauf nehmen.

The Substackerati – Columbia Journalism Review
So super Newsletter sind/sein können – die Zukunft für News können sie nicht sein:

Writing is often considered an individualistic enterprise, but journalism is a collective endeavor. And that is the paradox of Substack: it’s a way out of a newsroom—and the racism or harassment or vulture-venture capitalism one encountered there—but it’s all the way out, on one’s own. “Holy shit, I work anywhere from fifty to sixty hours a week,” Atkin, of Heated, told me. “It’s a lot.” Harvin, the Beauty IRL writer, said she missed the infrastructure—legal and editorial—of a traditional outlet. “I just know how valuable it is to have a second ear to bounce ideas off of, someone to challenge you,” she said. “I’m very not big into writing in a vacuum, and I think that is the thing I miss the most.” Kelsey McKinney, a journalist whose literary Substack, Written Out, has accounted for about a third of her income during the pandemic, doesn’t do any reporting for her newsletter because of the lack of legal and editorial backing. Investigative journalism seems particularly difficult as a solo enterprise on Substack, which doesn’t reward slowly developed, uncertain projects that come out sporadically.

Playtime With Harry Styles – Vogue
Seit seinem Album „Fine Line“ bin ich Harry-Styles-Fan, dieses Vogue-Porträt (mit Kleid auf dem Cover!) macht ihn mir noch sympathischer.

“It was just a kind of PR appointment,” says Michele, “but something magical happened, and Harry is now a friend. He has the aura of an English rock-and-roll star—like a young Greek god with the attitude of James Dean and a little bit of Mick Jagger—but no one is sweeter. He is the image of a new era, of the way that a man can look.”

Audio/Video

Kalabrese & KAYYAK – Make No Time – YouTube
Dieser Song lief am Ende der Diagonal-Sendung über Ottolenghi zu der ich einen Beitrag beigesteuert habe, und ich finde ihn sehr cool.

Daniela Andrade – Puddles (Official Video)
Diese Künstlerin hab ich dank Youtube-Empfehlungen kennengelernt und gleich ihre ganze Diskografie durchgehört.

Sin Miedo – Kali Uchis
Dieses nagelneue Album taugt mir sehr in seiner stilistischen Unterschiedlichkeit.

Le cœur au bout des doigts -Jacqueline Taïeb
Dank einer Insta-Story von @instachaaz stolperte ich über dieses Lied und erfuhr von der Musikrichtung yéyé.

Sonst So

Wenn ich AFK bin, bin ich eine Echse im Schaukelstuhl – Techniktagebuch
Über virtuelle Webcams für Zoom-Pausenbilder.

Foto:

Birnen, die ich spontan fotografierte, als sich die Novembersonne ausnahmsweise mal in mein Hochpaterrefenster verirrte.

Backkatalog:



Hi, ich bin Jana.
Seit 2009 veröffentliche ich hier wöchentlich Rezepte, Reiseberichte, Restaurantempfehlungen (meistens in Wien), Linktipps und alles, was ich sonst noch spannend finde. Ich arbeite als Podcastproduzentin und freie Kulinarikjournalistin. Lies mehr über mich und die Zuckerbäckerei auf der About-Seite.

Meine Sketchnotes:
jasowieso.com

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Porträtfoto: (c) Pamela Rußmann

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Im Zuckersüß sammle ich (fast) jeden Sonntag meine liebsten Links der Woche: Rezepte für die Nachback-Liste, lesenswerte Blogposts, Zeitungsartikel und Longreads, Podcasts oder Musik, die mir gerade gefällt und oft genug auch Internet-Weirdness. Außerdem schreibe ich auf, was ich sonst so interessant fand: neue Rezepte in meiner Küche, Lokale, in denen ich gegessen, Pullover, die ich gestrickt oder Texte, die ich geschrieben habe.