Zuckersüß 308

In dieser Woche war ich wieder beim #kunstschatzi im KHM, denn einen Cocktail spätabends im Museum kann ich mir nicht entgehen lassen. Erst recht nicht, weil der Eintritt mit Jahreskarte nichts kostet, viele Freund_innen dort sind und die Führungen kostenlos. Supercoole Veranstaltungsreihe!

Außerdem habe ich den Spanischkurs angefangen, den ich im Frühjahr beim Fotowettbewerb der Uni Wien gewonnen habe. Mal sehen, wie viel ich dort lerne, ein ähnlicher Italienischkurs hatte mich ja leider letztes Jahr nicht viel weiter gebracht als Duolingo…

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Das Foto, das mir einen Platz im Spanischkurs des Instituto Cervantes verschafft hat

Am Donnerstag war ich zum ersten Mal bei einem Live-Podcast zu Gast. Das Team vom Sendegarten hatte mich nämlich freundlicherweise auf ihre Gartenbank eingeladen. Leider war der Abend voller technischer Probleme, die mich ein bisschen aus der Ruhe brachten. Mein Versuch, meine BA-Arbeit über die No Agent Idiom Hypothesis zu erklären, ging etwas schief. Die Zuckerbäckerei, meinen Podcast Lieblings-Plätzchen und Sketchnotes zu erklären viel mir da schon leichter. Glücklicherweise fiel mir auch noch spontan ein Blütenschatz ein – Anna Goldenbergs Buch „Versteckte Jahre“ auf dessen Präsentation ich vergangene Woche war. Wenn ihr wollt, könnt ihr in der 60. Folge „Cookiegarden“ hören, wie ich noch nie vom Weltmädchentag (auch am Donnerstag!) gehört habe und gefühlte 10000 Mal „tatsächlich“ sage ;)

Das vielleicht letzte Eis der Saison habe ich mir beim allerliebsten Eisgreißler gegönnt und der Herbst schlug sehr in den Aromen durch: Sturm (richtig pink!) und Zirbe sind sehr interessante Sorten.

Ansonsten habe ich noch Bravetart’s Ricotta Lace Cookies gebacken, die schmeckten wie Karamell in Keksform,  und in einer sehr langwierigen Aktion Germknödel mit Vanillesauce gekocht. Die Rezept-Posts dazu folgen in Kürze, bis dahin meine liebsten Links der Woche:

REZEPT

How to make arepas – Minimalist Baker
Eine kolumbianische Freundin lud mich in Nancy einmal zum Arepas-Essen ein, was sehr lecker war. Sollte ich auf meine Nachkoch-Liste setzen!

Knusprige Tarte Tatin mit Kürbis, geschmorten roten Zwiebeln und Ziegenkäse – GourmetGuerilla
Das klingt lecker – und nach einer spannenden Abwechslung zur allgegenwärtigen Suppe.

Vanilla Pumpkin Thriller – ein süffiger Halloween Cocktail mit Kürbis und Wodka. – GourmetGuerilla
Erinnert mich sehr an den Kürbis-Cocktail, den der Dachboden gerade in der Karte hat.

TEXT

Österreichs Justiz macht Sigi Maurer zur Täterin und schert sich nicht um Hass im Netz gegen Frauen – VICE
Eins kann sich offenbar gar nicht gegen Hassnachrichten wehren… Alexandra Stanić beschreibt das Dilemma:

Auch das Teilen mit anderen erleichtert die Lage. Ich fühle mich weniger allein. Aber immer dann, wenn ich Hassnachrichten anonymisiert veröffentliche, fragen mich Menschen, warum ich „Trolle schütze“. Das Urteil von Maurer ist die Antwort darauf. Ich schütze nicht die Trolle, sondern mich selbst – weil es das österreichische Rechtssystem nicht tut.

Brett Kavanaugh: Fürchtet den weißen Mann – ZEIT.de
In den USA gibts auch keine besseren Neuigkeiten, was Frauenrechte angeht, Adrian Daub analysiert:

Alle hören genau hin, nicken, zeigen Empathie. Und dann läuft alles wie bisher: Die alte patriarchalische Trickkiste übertrumpft alle Beweismittel, alle Logik, alles Bauchgefühl. Dass die Anhörungen von Ford und Kavanaugh durchgeführt wurden, um die Wahrheit, die Legitimität des höchsten Gerichts im Lande und die Integrität des Prozesses selbst zu stärken, das glaubt nun wirklich keiner mehr.

Männer, wir müssen reden – Journelle
Ein Text zu Sigi Maurer, Brett Kavanaugh und dem Patriarchat im Allgemeinen.

Frauen gelten durch die Möglichkeit einer Schwangerschaft als Risiko in unserer Arbeitswelt, Bei Männer nicht. Auch erlebe ich immer wieder, dass Männern einfach aufgrund ihres Geschlechts Kompetenz unterstellt wird. Frauen müssen beweisen, dass sie kompetent sind, Männer müssen beweisen, dass sie inkompetent sind. Sicher muss auch ein Mann beruflich was leisten, um voran zu kommen. Sein Maßstab ist halt nur ein anderer als der Maßstab, an dem wir Frauen uns ständig messen lassen müssen. Es ist so als würde man bei einem Kind klatschen wenn es „Mama“ sagt und bei dem anderen erst, wenn es an der Tafel eine Kurvendiskussion rechnet.

Von Privilegien – Der Guppy war’s und nicht die Lerche
Wer kein Geld hat, soll doch arbeiten. Oder so.

Von dieser Annahme, dass jeder, der armutsbedroht ist, halt härter hätte arbeiten sollen – und das sich die Gutverdiener des Landes das eben auch hart erarbeitet haben, ganz alleine, ohne Hilfe, und es halt jetzt überhaupt nicht einzusehen ist, warum sie im Sinne des Sozialstaates andere stützen sollen. Ich verdiene gut. Für eine freiberufliche Künstlerin sogar (abhängig von Jahr und Auftragslage, natürlich) ziemlich gut. Und ich hab an jedem Drehbuch hart gearbeitet. Ich hab dafür jahrelang studiert. Bin davor mit 18 auf der Filmak aufgenommen worden, was eher die Ausnahme ist. Ich hab mir meinen Erfolg voll selbst erarbeitet, ohne ein einziges Privileg, eine einzige Hilfestellung. Also natürlich mit der kleinen Ausnahme, dass ich…

Why Journalists Just Can’t Quit Microsoft Word – Slate
Ich fand die Überschrift interessant, aber habe wirklich andere Gründe vermutet als GoogleDoc-„Spionage“. (Noch mehr Gründe gegen GoogleDocs hat übrigens Klaudia Zotzmann-Koch aufgeschrieben.)

Whose document is it anyway, when you can both access the current draft? If I pop into a Google Doc in the middle of the night to check that a random thought was covered and find my editor’s color-rimmed avatar in the corner, I will immediately, awkwardly exit—even if they are grayed-out from inactivity—as if I’ve just walked in on someone in a private moment, praying they didn’t see me. Some grayed-out editors seem to never leave, keeping the article open as one of their many tabs—but you never know when they might click on that tab and catch you in your own private suggestion-grappling moment.

Rezension. Sprachenlernen leichtgemacht – [frɛndz əv ˈlæŋgwɪʤ]
Mein Studienkollege Franz hat zu bloggen begonnen (yay!) und rezensiert in seinem ersten Post ein Buch zur „Birkenbihl-Methode“, die folgendermaßen funktioniert:

Dekodieren ist einfaches Wort-für-Wort-Übersetzen eines fremdsprachigen Textes in die eigene Muttersprache. Dies hat laut Birkenbihl (und meine Erfahrung kann das größtenteils bestätigen) mehrere Vorteile. Man befasst sich auf einer ganz anderen Ebene mit der Zielsprache und geht im Prinzip von der genau entgegengesetzten Richtung an die Sache ran. Anstatt Regeln und Vokabel auswendig zu lernen und später zu versuchen, sie richtig zu kombinieren, macht man sich eben diese Regeln in der eigenen Muttersprache sicht- und somit auch greifbar. In der Praxis entstehen so Sätze, die von einem korrekten Deutsch weit entfernt sind, aber die Satzstruktur der Zielsprache wunderbar aufdecken.

Going From the Best Food to the Cheapest Food – The Billfold
Gesund zu essen ist oft genug ein großes Privileg.

Although I’d always considered food a necessity, I had previously had the luxury of picking and choosing the food that would sustain me, and I always chose the best. I remember that I barely looked at price tags in the supermarket; if I wanted something I’d just buy it. I bought expensive olive oil and handmade pasta (as though that were somehow better than commercial pasta) and the freshest of fruits and vegetables. It was a good life, a life filled with plenty. But that wasn’t my new reality — and I suddenly found myself looking for the cheapest food. When I shop I check price tags once, twice, three times. I can no longer afford fruits but sometimes I do treat myself to bananas when I’m feeling particularly rich.

AUDIO/VIDEO

Why Meat is the Best Worst Thing in the World – Kottke
Eine nette Animation über die weltweiten Probleme in der Fleischproduktion.

FOTO

Noch mehr Berg-Content.

BACKKATALOG

2010: Hochzeitstorte für Silke & Tom
2011: Walnuss-Joghurt-Muffins
2012: Pochierte Vanillebirnen mit Sahne
2013: Schoko-Chilli-Cupcakes
2014: Kürbis-Kuchen mit karamellisierten Walnüssen
2015: Apfel-Rosinen-Schnecken
2016: Biskuitroulade mit Aprikosenfüllung und Kardamom
2017: Bravetart’s Zimtschnecken



Hi, ich bin Jana.
Seit 2009 veröffentliche ich hier wöchentlich Rezepte, Reiseberichte, Restaurantempfehlungen (meistens in Wien), Linktipps und alles, was ich sonst noch spannend finde. Ich arbeite als Podcastproduzentin und freie Kulinarikjournalistin. Lies mehr über mich und die Zuckerbäckerei auf der About-Seite.

Meine Sketchnotes:
jasowieso.com

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Porträtfoto: (c) Pamela Rußmann

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Zuckersüß

Im Zuckersüß sammle ich (fast) jeden Sonntag meine liebsten Links der Woche: Rezepte für die Nachback-Liste, lesenswerte Blogposts, Zeitungsartikel und Longreads, Podcasts oder Musik, die mir gerade gefällt und oft genug auch Internet-Weirdness. Außerdem schreibe ich auf, was ich sonst so interessant fand: neue Rezepte in meiner Küche, Lokale, in denen ich gegessen, Pullover, die ich gestrickt oder Texte, die ich geschrieben habe.

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