Zuckersüß 281

Frohe Ostern! Ich hoffe, ihr verbringt einen frühlingshaften Tag mit gutem Essen! Ich bin etwas traurig, dass ich in diesem Jahr weder Ostereier gefärbt, noch Karottenscones, eine Rüblitarte oder Ähnliches gebacken habe…  Selbst in Marokko habe ich einen improvisierten Ostersonntagsbrunch auf die Füße gestellt, aber das ist mir hier in der Wohnheimsküche wirklich zu aufwändig und anstrengend.

Wobei, wenn ich eins im Überfluss hatte in dieser Woche, dann war es Zeit. Tag für Tag gab es nämlich eine neue E-Mail mit der Absage aller Kurse und die Besetzung des Campus Lettres et Sciences Humaines in Nancy geht noch bis mindestens Dienstag weiter. Die Generalversammlung der Protestierenden gegen den Plan Étudiant hat nämlich mit 607 zu 366 für eine Blockade der Unigebäude auf unbestimmte Zeit, oder zumindest bis zur nächsten Generalversammlung, gestimmt. Ich habe es mir deshalb zur Aufgabe gemacht, mich ins Thema einzulesen (französische Pressemitteilungen ftw…) und darüber einen Beitrag für das Uniradio Campus in Wien zu bauen.

Zwischendrin habe ich Socken fertig gestrickt, Postkarten gebastelt und mich ein bisschen im Nachtleben der Stadt, z.B. auf dem überaus lustigen Konzert von Omar Souleyman, rumgetrieben. Vor ihm spielten Taxi Kebab, ein Oriental-Psychodelic-Duo, ihren ersten Gig – schade, dass sie (noch?) nichts von ihrer Musik online haben…

Im Internet gelesen habe ich selbstverständlich auch (seit langem Mal wieder ALLE Artikel aus meinem Feedreader), hier folgen meine aktuellen Lieblinge:

REZEPT

Tahini Caramel Apple Tart – Top With Cinnamon
Tahinikaramell klingt super!

Carrot Cake Cupcakes – Dessert for Two
Ein Rezept, das gerade für sechs Cupcakes reicht.

Browned Butter Carrot Loaf Cake – Joy the Baker
Und nochmal Karottenkuchen, denn von dem kann es um Ostern nicht genug geben.

Green Zucchini Cake – What Should I Eat for Breakfast Today
Die Farbe des Zuckerguss auf diesem Kuchen ist sehr krass. Aber die Deko sieht trotzdem super natürlich aus.

Kale Bulgur Fritters with Yogurt Sauce – Naturally Ella
Das wär z.B. was für ein vegetarisches Osterbrunchbuffet.

TEXT

Who Does She Think She Is? – Longreads.com (via @annalist)
Ich lese so gern, was Laurie Penny schreibt. Und sie hat leider so recht…

After almost a decade of “awareness-raising” about online misogyny — just like your granddad’s home-grown misogyny, but on the intertubes — it hasn’t got any better. It’s got worse. And the most common response, by far, is still victim-blaming. Of course, nobody deserves death threats. But come on, princess. Didn’t you ask for this, even a little bit? You shouldn’t have been so ambitious. So forthright. So talented. So unapologetic. Careful, or they’ll make an example of you.

Schlachtfeld Sprache – Strategien gegen den Empörungs-Burnout | Kleinerdrei
Tolle Zusammenfassung!

Wenn wir uns Geschlechtergerechtigkeit nämlich nicht mal in unserer Sprache vorstellen können oder wollen, ist es mit der tatsächlichen Umsetzung nicht weit her. Mit ihren Nebelkerzen à la „Luxusdebatte“ bekämpfen Rechtspopulist_innen direkt das revolutionäre Potenzial diskriminierungsfreier Sprache – die tatsächliche Macht von Sprache ist ihnen also absolut bewusst. Gerade Rechtspopulismus baut darauf auf, wie mächtig Sprache ist. Er vergiftet sie und macht sie damit zu einer Waffe. Der Begriff “Gutmensch” und sein negativer Beigeschmack ist ein Beispiel für dieses Gift, das in unseren Alltag tropft.

Der Facebook-Skandal, aber sortiert – Dennis Horn – Medium (via @ghensel)
Noch eine schöne Übersicht, zu einem gerade brennend aktuellen Thema. Und unaufgeregte Kritik.

Facebook hat in meiner Wahrnehmung bisher kein ernsthaftes Interesse daran, seine Nutzerinnen und Nutzer konsequent ehrlich zu informieren. Es wäre spielend einfach, den betroffenen 50 Millionen Menschen eine E-Mail zu schicken, damit endlich auch eine Sicherheit da ist, ob man selbst betroffen war oder nicht. Ganzseitige Anzeigen in Tageszeitungen mit peinlichem Übersetzungspatzer reichen da aus meiner Sicht nicht. Und es wäre auch fair, nicht den Eindruck entstehen zu lassen, man reagiere auf Kritik, obwohl man Funktionen neu einführt, die eh geplant waren.

14 Million Visitors to U.S. Face Social Media Screening – The New York Times
Ich glaube, ich mag nicht mehr in die USA einreisen (auch wenn dieses Screening für deutsche Staatsbürger_innen vorerst nicht zu gelten scheint).

„We want to get on their social media, with passwords,” Mr. Kelly told members of the House Homeland Security Committee. “If they don’t want to cooperate, then you don’t come in.”

Die Welt ist nie so profitabel, wie sie sein könnte – TONIC
Ein Interview über Unternehmensberatung.

Staatsführung als Managementaufgabe zu verstehen kann sehr praktisch sein: Im besten Fall arbeitet man dann zielgerichtet, misst seine Arbeitsresultate systematisch und erhält sich stets einen Blick auf den Bürger als Endzweck der politischen Tätigkeit. Es birgt aber auch große Gefahren. So kann es dazu verleiten, Politik generell als eine Anhäufung technokratischer „Probleme“ zu verstehen, für die man dann „Lösungen” zu finden hat. Da wird man leicht blind für die historischen Wurzeln einer politischen Situation, für bestehende Wertkonflikte und für unterschiedliche Sichtweisen dessen, was überhaupt als Problem gilt. Nur weil man einen Sachverhalt als Managementproblem darstellt, ist man keineswegs wertneutral.

Allein, allein – Das Nuf Advanced
Das Nuf macht sich Gedanken über Urlaub alleine, Wellness steht dabei nicht gerade hoch im Kurs:

Dabei rechne ich die ganze Zeit Kopf. Wenn die Nacht inkl. Frühstück 85 Euro kostet, hat das Frühstück mindestens einen Anteil von 15 Euro. Mein Brötchen kostet dann 10 Euro und der Kaffee 5 Euro. Wenn ich noch ein Brötchen esse, dann kostet ein Brötchen nur noch 5 Euro und der zweite Kaffee 2,50. Wenn ich also sechs Brötchen esse und drei Kaffee trinke, komme ich in vertretbare Preisklassen. Saft ist auch sehr teuer. Ich könnte also zusätzlich einen Saft zum Frühstück nehmen. Allerdings mag ich Saft gar nicht und Nahrungsmittel wegschmeißen oder -schütten ist natürlich nicht so toll.

SONST SO

Der Hühnerphilosoph
Lustiges Blog!

Little Mermaid Pasta Wreath – Handmade Charlotte
Schönes Bastelprojekt für Kinder (und alle, die auf Meerjungfrauen-Style stehen)

FOTO

Frühlingsblumen im grauen Nancy

BACKKATALOG

2010: Osternest-Limokuchen
2011: Coconut Cupcakes
2012: Orangen-Heidelbeer-Muffins
2013: Chai Latte
2014:Rhabarber-Scones mit Ingwer
2015: Natürlich gefärbte Ostereier
2016: Himbeer-Mascarpone-Charlotte
2017: Mandel-Zitruskuchen mit Joghurt



Hi, ich bin Jana.
Seit 2009 veröffentliche ich hier wöchentlich Rezepte, Reiseberichte, Restaurantempfehlungen (meistens in Wien), Linktipps und alles, was ich sonst noch spannend finde. Ich arbeite als Podcastproduzentin und freie Kulinarikjournalistin. Lies mehr über mich und die Zuckerbäckerei auf der About-Seite.

Meine Sketchnotes:
jasowieso.com

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Porträtfoto: (c) Pamela Rußmann

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Zuckersüß

Im Zuckersüß sammle ich (fast) jeden Sonntag meine liebsten Links der Woche: Rezepte für die Nachback-Liste, lesenswerte Blogposts, Zeitungsartikel und Longreads, Podcasts oder Musik, die mir gerade gefällt und oft genug auch Internet-Weirdness. Außerdem schreibe ich auf, was ich sonst so interessant fand: neue Rezepte in meiner Küche, Lokale, in denen ich gegessen, Pullover, die ich gestrickt oder Texte, die ich geschrieben habe.

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