Gasthaus Woracziczky, Spengergasse 52, 1050 Wien
Meine Restaurantbegleitung wollte endlich mal ins Wirtshaus gehen. Wir reservierten also im Gasthaus Woracziczky, denn es steht schon seit dem Kimchi-Fried-Chicken-Burger-Lockdown-Popup vergangenen Dezember auf meiner unendlichen Da-muss-ich-essen-Liste.
Ich aß eine Rindssuppe mit Fritatten (4,50€), mein Gegenüber gebackenes Saiblingsfilet auf sehr rahmigen Dillgurken (13,50€). Zur Hauptspeise dann zweimal Hendl, für mich als super Backhendl inkl. Leber mit Vogerl- und ziemlich saurem, cremigen Erdäpfelsalat (14,50€), für mein Gegenüber geröstete Hühnerleber und -herzen mit Reis (14,50€).
Wir (beide meistens Vegetarier_innen) kämpften sehr mit dem Verhältnis von Fleisch zu Beilage – ich trug mehr als die Hälfte meines Backhendls in Alufolie gewickelt in der Jackentasche heim. Für echte Vegetarier_innen schaut die recht klassische Speisekarte ziemlich mau aus, es gibt in jeder Kategorie jeweils nur ein einziges fleisch- und fischloses Gericht.
Als Nachspeise gabs arme Ritter aus (gar nicht altem, sondern sehr fluffigem!) Brioche mit säuerlich-fruchtigem Passionsfruchtobers und kakao-igem Schokoeis, das mich sehr an die Wirtshaus-Nachspeisen meiner Kindheit erinnert hat.
Ich fand das Woracziczky insgesamt relativ teuer, aber das Essen war schon sehr gut – und der Service auch. Die Atmosphäre – mit Flohmarktsammelstücken auf jedem weiß betuchtem Tisch – war ein bisschen artsy (Gastgeberin Marion Jambor ist btw healthy boy band-Gründer Lukas Mraz‘ Mutter) laut, und warm, aber sehr gemütlich.