Drei Prüfungen habe ich in dieser Woche hinter mich gebracht und nach langem Rätseln endlich auch den roten Faden meiner BA-Arbeit wiedergefunden. Das fast absurde Abstraktionslevel, das bei der Betrachtung von verbaler Syntax geboten ist, fasziniert mich nach wie vor. Auch wenn ich irgendwas nur langsam durchblicke, bin ich sehr froh, mich im Schwerpunkt nicht für die angewandte Sprachwissenschaft entschieden zu haben, sondern für die verwirrende Welt der funktionalen Projektionen. Und nein, Linguistik ist nicht möglichst viele Sprachen sprechen (auch wenn das mein persönliches Ziel ist).
Hier im Blog habe ich eine Übersichtsseite zu Sketchnotes eingerichtet, was vor allem mit der Aufmacher-Medienrunde vom Dienstag zu tun hat. Bei dieser super interessanten Veranstaltung hatten Patrick Swanson und Michael Mayrhofer über ihren (leider abgeschlossenen) Was soll das?-Podcast gesprochen – und ich habe natürlich mitgekritzelt. Das Sketchnote erfreute sich auf Twitter großer Beliebtheit und landete am Ende sogar in der Wiener Zeitung. Die Hälfte des Abends bestand geplanterweise aus Publikumsfragen und ich war doch sehr überrascht, wie wenig geläufig das Konzept eines „Podcasts“ (als abonnierbare Audiodatei – nicht gefangen auf irgendeiner Plattform) zu sein scheint. Die Anwesenden gehörten bestimmt alle in irgendeiner Weise zur Wiener-Medien-Bubble, doch viele Fragen klangen, als gäbe es außer Serial, den paar von Journalist_innen im letzten Jahr gestarteten Formate (eben Was soll das? oder Ganz offen gesagt) und den Podcasts der großen Verlagshäuser überhaupt nichts. Dabei ist schon die kleine österreichische Podcastlandschaft richtig vielfältig (siehe dazu auch den Talk von Lothar Bodingbauer und Melanie Bartos auf der Subscribe9) und die gesamtdeutschsprachige erst recht! Doch die Beobachtung der beiden Was soll das?-Podcaster, dass aktuell nicht Konkurrenz unter Podcastenden das Problem für Reichweite ist, sondern die mangelnde Verbreitung von Podcasts (oder das Wissen, was das überhaupt ist), wird dadurch nur bestätigt. Sehr schade drum!
Und nun zum Hauptteil dieser Serie, meinen Lieblingslinks:
REZEPT
Mushroom Lasagna – Smitten Kitchen
Comfort Food. Btw, smitten kitchens Social-Media-Strategie funktioniert voll – dieses Rezept ist von 2010! (Meine Rezepte aus der Zeit gräbt niemand mehr aus – meistens auch besser so…)
Duende’s Ensalada del Col – Honestly Yum
Krautsalat. Nur anders!
Raspberry Lemon Poppy Seed Snacking Cake – The Candid Appetite
Ein schöner rosa Rührkuchen.
Clementine Upside Down Cake – Drizzle and Dip
So ein Küchlein hätt ich gern (aber was genau sind Clementines? Mandarinen?)
TEXT
Zukunft der Arbeit: Warum die Alten neidisch auf die Jugend sind – SPIEGEL ONLINE
Sascha Lobo beleuchtet eine der wichtigsten gesellschaftlichen Zukunftsfragen:
Diese verdammte Jugend will Spaß bei der Arbeit, und wir mussten noch mit blutigen Schwielen buckeln und jeden Tag 30 Kilometer zur Arbeit und zurück laufen. Barfuß. Beide Wege bergauf.
In Deutschland, dem Land der Ersatzreligion Arbeit, ist diese Abkehr von der Karrierefixierung nichts weniger als ein Schisma, also das Abfallen einer ganzen Generation vom Urglauben. Aber vielleicht hat der Haltungswandel der Jugend zur Arbeit die Entwicklung der Arbeit bloß vorweggenommen.
„Schutzranzen“: überwachte Grundschulkinder sponsored by VW & Co. – Digitalcourage
Dieses Projekt ist so WTF, dass ich nicht weiß, was man dazu noch sagen könnte.
Für Kinder kann eine Smartphone-App installiert werden, die Eltern und „der Cloud“ den Standort der Kinder verrät. Das Abo kostet jährlich 12 Euro. Wer stattdessen einen GPS-Tracker haben will, muss dafür ein Pfand bezahlen. Ergänzend gibt es Apps für Eltern und Autofahrerinnen. In der Autofahrer-App werden zusätzlich Grundschulen im Umkreis angezeigt, damit auch Kinder nichtzahlender Eltern einen gewissen „Grundschutz“ genießen, so der Anbieter.
Hallo, Ich bin die dritte Option – ZEIT.de
Intersexualität ist leider noch lange nicht gesellschaftlich akzeptiert.
Man muss sich die Logik der Begründung für die Eingriffe noch einmal durch den Kopf gehen lassen: Babys mit uneindeutigem Geschlecht sollen krank sein, und zwar so krank, dass eine Beschneidung oder Geschlechtsanpassung unvermeidlich ist. Medizinisch gesehen stimmt das nicht. Gesellschaftlich gilt in anderen Zusammenhängen genau das als Verstümmelung, beispielsweise die in manchen Ländern praktizierte Genitalverstümmelung von Mädchen.
Visit a Beard That Killed Its Owner – Atlas Obscura (via @ineshaeufler)
Eine andere Geschichte aus Braunau.
Over 450 years after Steininger’s death, his beard survives, currently on display at the District Museum Herzogsburg in Branau. The artifact has since been authenticated and chemically preserved so that future generations can continue to appreciate this sensational local story.
In 3 Stunden und 30 Schritten einen Podcast aufsetzen – Lothar Bodingbauer
Das ging aber schnell!
Die Laptop-Arbeit. Der Podcast wird eingerichtet. Diese Arbeit könnte im Café stattfinden, oder am Sofa. Los geht es, jetzt wird der Podcast aufgesetzt.
Erster Schritt: eine URL für die Website. Der Podcast braucht eine Internetseite, er muss gehostet werden. Eine Domain habe ich: sprechkontakt.at. Der neue Podcast soll auf der Subdomain kosmos.sprechkontakt.at sein. Subdomain, weil es nichts extra kostet. Die URL ist bei dieser Geschichte relativ egal. Man kann nebenbei Arte schauen.
Goaßmass oder Goaßnmass: Renaissance eines Oldies – Süddeutsche.de (via @DonnerBella)
Meinem Empfinden nach war die Goaßmaß nie weg.
Der Vorletzte, der aus einer am Tisch kreisenden Goaßmass trinkt, muss nach altem Brauch die nächste Mass bezahlen. Diese Art von Saufterror befördert die Konsumenten ohne Umweg ins Delirium. Wer auf diese Weise rauschig, deppert und schädelbumsig wird, setzt alsbald ein Goaßgschau auf, das heißt, er stiert blöd und betrunken vor sich hin.
Identitäre Bewegung: Es fetzt die Eisenfaust am Lanzenschaft – ZEIT ONLINE
Die Idis sind wirklich nicht Pop. Und extrem uncool.
An neueren, popmusikalischen Stilen akzeptieren die Identitären nur den Black Metal der neunziger Jahre und den Punkrock der Siebziger – weil in beiden Genres angeblich ausschließlich weiße Männer musizieren und keine Verbindung zur afroamerikanischen Musiktradition besteht. Das ist in Wahrheit natürlich Unfug, denn der britische Punk – und insbesondere die in Kontrakultur ausdrücklich hervorgehobene Musik von The Clash – ist ohne die Inspiration durch jamaikanischen Reggae und Dub nicht zu denken.
Preisausschreiben unter Nazis: ‚Warum sind Sie in der NSDAP?‘ – NDR (via @_Anachronistin_)
Ich hatte noch nicht darüber nachgedacht, dass es zeitgenössische Forschung zum dritten Reich gab:
Nach einem Besuch in Deutschland kam dem US-Wissenschaftler Abel die Idee, einen Wettbewerb unter Nazis zu starten. Zuvor hatte er vergeblich versucht, persönlich Kontakt zu Hitler-Anhängern aufzubauen. Der amerikanische Soziologe wollte nun „die beste persönliche Lebensgeschichte eines Anhängers der Hitler-Bewegung“ prämieren. Voraussetzung für die Teilnahme war, dass man schon vor 1933 Mitglied der NSDAP gewesen ist. Als Preisgeld lockten insgesamt 400 Reichsmark, die Theodore Abel aus eigener Tasche finanzierte.
Walter Frick
Ein Bericht schlimmster Menschenfeindlichkeit:
Auch eine psychische Erkrankung oder ein empfindsames Gemüt konnten ausreichen, um eine gezielte Tötung der betreffenden Person zu begründen, getarnt mit dem euphemistischen Begriff der „Euthanasie“. Der sensible Walter, der nicht nur unter der Trennung von Frau und Kindern und unter den Belastungen des Krieges litt, sondern nun aufgrund des drohenden Militärdienstes zusammengebrochen war, lieferte dem SS-Hauptsturmführer Armin Beilhack das passende Opfer für seine eigenen Zwecke.
AUDIO/VIDEO
Send my love – I’m with her
Ein tolles Adele-Cover! I’m with her’s Bluegrass(?) war mein Wochenendsoundtrack.
SONST SO
Empire Records – The Pudding (via @SwitchedOnPop)
Supercoole Visualisierung der weltweiten YouTube #1-Hits.
Kaffeeform
Neulich in einem Wiener Hipster-Café gesehen: Kaffeetassen aus Kaffeesatz!
Listening – xkcd
Alexa-Check.
Toothache Magazine
Erinnert auf den ersten Blick an das grandiose All You Can Eat Magazine.
FOTO
Einer der Geburtstagskuchen für meine Schwester – nicht von mir, sondern von unserem Cousin gebacken.
BACKKATALOG
2010: Walnuss-Limetten-Muffins
2011: Baumkuchen-Lamingtons
2012: Waffelsdorfkuchen
2013: Schokoladentortina
2014: Zimtschnecken
2015: Qrishlat Harin
2016: Kaffee-Kardamom-Eis
2017: Brandteigkrapferl mit Süßholzcreme