Zuckersüß 254

Durch lauter Sommerferien-Freizeitstress (und eine lange Reise) ist meine Linksammlungs-Veröffentlichung ein bisschen ins Stocken geraten. Deshalb gibt es heute extraviel zu lesen! Und wenn ich meinen Reisebericht fertig habe, auch den – der YouTube-Mix „Country“ hilft mir bestimmt (?).

REZEPT

Kohlrabi aus der Kohle – Anonyme Köche
Fleischloses zum BBQ!

Banana-Oat Chocolate Chip Cookies – Cooking Classy
Diese Kekse hat meine Tante kürzlich gebacken, sie schmecken ziemlich gut!

Peach Tarte Tatin – Bon Appetit
Leider gab mein Pfirsichbaum dieses Jahr nur einen einzigen Pfirsich her…

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Konföderierte Reiterstandbilder – Anke Gröner
Anke Gröners Blog ist einfach super. Zu #charlottesville schreibt sie eine kunstgeschichtliche Einordnung:

Genau diese Art der herrischen Abbildung wurde auch für das Denkmal von Robert E. Lee in Richmond gewählt. Auch er war Kriegsteilnehmer, aber seine Darstellung zu Pferd steht mehr in der Tradition von weißer Vorherrschaft als in der eines Mannes im Militär. Lee war ein Kriegsverlierer, genau wie Jefferson Davis, der Präsident der Konföderierten, von dem kolportiert wird, dass er versuchte, in Frauenkleidern zu fliehen, um sich einer Verhaftung durch die Nordstaaten zu entziehen. […] Lee hingegen wurde sehr schnell die irreale Abbildung von alter Südstaatenüberlegenheit, weißer Vorherrschaft und siegreichem Freiheitskampf.

Robert E. Lee: Amerikas Rommel – Süddeutsche
Nochmal zum Thema Südstaaten.

Zugleich hat gerade in den ländlichen Gegenden der USA eine „Versüdlichung“ von Teilen des weißen Amerikas stattgefunden. Die fortgesetzte Emanzipation von Minderheiten, noch immer verbreitete Rassen-Stereotype und die ökonomische Ausblutung haben dort zu dem Gefühl geführt, dass die amerikanische Wohlstandsgesellschaft schrumpfe und die Verteilung ein Nullsummenspiel werde. Daraus ist eine regionale Identität erwachsen, die sich nicht mehr wie sonst über Merkmale wie irisch-, italienisch-, deutschstämmig oder „Nachfahren der ersten Siedler“ definiert, sondern immer häufiger über die Hautfarbe.

Die verschiedenen Facetten von Rassismus – Spektrum.de (via @ennopark)

Paradoxerweise würden auch Indianer als weniger amerikanisch angesehen als Weiße. Das zeige, so Zou und Cheryan, dass es nicht um den Geburtstort geht, sondern um den symbolischen amerikanischen Prototyp. Das schlossen sie aus einer weiteren Befragung, in der auch Afroamerikaner, Asiaten und Latinos einschätzen sollten, wie sehr Ethnien in den USA mit Vorurteilen behaftet sind.

Backpacker sind die Spiesser ohne Rollkoffer – NZZ am Sonntag
Backpacking-Pfade habe ich bisher nur gestreift, aber das Ganze klingt recht plausibel.

Überhaupt ist das klassische «Sein» eine ganz schwache Währung, die blosse Existenz in fremder Kulisse kickt nur noch schwach. Also gehen wir skydiven, bungeejumpen oder folgen den Superlativen findiger Anbieter. Die steilste Strasse. Der höchste Berg. Die grösste Pizza. Und dann wird’s auch schon wieder Zeit für unser Mantra: den Preis.

A 2:15 Alarm, 2 Trains and a Bus Get Her to Work by 7 A.M. – NYTimes
Die Pendelstrecke des Todes. Offenbar gar nicht so unüblich in der Bay Area.

Long commutes are a byproduct of the region’s tech boom, which has given rise to a full-blown housing crisis. As home prices have escalated beyond middle-class reach, areas far inland have become an oasis of (relative) affordability. Ms. James wakes up in a city where the median home price is below $300,000, according to the online real estate database company Zillow. Prices rise steadily along her commute until she gets off her last train in San Francisco, where a typical home costs more than $1 million.

Vaccines: Opponents are Wrong Again – Time.com
Warum, warum gibt es so viele Anti-Vaxxers?!

But here’s the thing the anti-vaxxers need to know, for the one billionth time: You’re wrong. Really, it’s that simple. You’re trafficking in junk science, in thoroughly debunked science, in the dizzy stuff of rumor mills and conspiracy theories. And about nature? „Messing with nature“ is the whole point of medicine, given that it’s nature that cooked up every disease that ever existed. You want pure nature? OK, die young.

Losing It in the Anit-Dieting Age – NYTimes
Ewiglanger Longread über lebenslanges Diäthalten.

Weight isn’t neutral. A woman’s body isn’t neutral. A woman’s body is everyone’s business but her own. Even in our attempts to free one another, we were still trying to tell one another what to want and what to do. It is terrible to tell people to try to be thinner; it is also terrible to tell them that wanting to lose weight is hopeless and wrong.

Most Wome You Know Are Angry. And That’s Alright – TeenVogue
Laurie Penny:

If angry women manage to successfully hide their inconvenient feelings, they are praised for being „strong.“ So often, „strong woman“ is used to mean „a woman who doesn’t complain.“

Sichtbarkeit einfordern – Journelle
Eine ganze Reihe an Bloggerinnen schrieben zum Thema, z.B. auch dasNuf.

Und auch wenn Aschenputtel zunächst wie eine Antithese zu einem gängigen Schönheitsideal wirkt, ist sie im Grunde nichts anderes als ein schmutziger Diamant. Auch hier verliebt sich der Prinz erst, als Aschenputtel sich ihm herausgeputzt zeigen kann. Die Botschaft ist nicht, dass die Liebe überall hinfallen kann, sondern dass nur für echte schöne Frauen ein sozialer Aufstieg möglich ist.

The Secret Life of the City Banana – NYTimes
Schöne Reportage!

It was perhaps to sell ripe bananas that United Fruit Company had Miss Chiquita sing in the 1940s and 1950s: “When bananas are flecked with brown and have a golden hue, bananas taste the best and are the best for you.”

Schafft zwei, drei, viele vegane Menüs – Salonkolumnisten
Keine verkehrte Idee, eigentlich.

Jede Horrorstory, jedes blutige Bild, jedes blutige Video von Schächtungen wird von den Abendlandverteidigern im Internet geteilt, als würde es kein Morgen geben. Und sie sind nicht allein, geht es ums Schächten, springen Tierschützer, gelangweilte Hausfrauen, Hartz-IV-Empfänger und Promi-Sternchen auf den Zug auf, es hagelt Likes, Shares und Retweets. Große Empörung, ganz viel Gesinnung, Deutschland, ein Land von Tierschützern.

Warum ein junger Vater die Zeugen Jehovas verließ – Tagesspiegel
Der Porträtierte bloggt auch selbst.

Beim nächsten Freitagsgottesdienst wird die Entscheidung der beiden in ihrer Abwesenheit im Königreichssaal verlesen. Gründe werden nicht genannt. Ab diesem Moment gilt es, Kontakt zu meiden. Noch am selben Abend beobachtet Wolschke auf seinem Smartphone, wie ihn die ersten Freunde bei Whatsapp blockieren. In den nächsten Tagen folgen Zeugen, die anderen Gemeinden angehören. Auch seine Mutter hält sich an die „Liebevolle Vorkehrung“.

„Die Kritik am Populismus ist inhaltslos“ – derStandard.at

Soziale Scham ist ein Machtinstrument. Leute zu beschämen ist eine der effektivsten Arten, sie still zu halten, weil sie damit auch ihre eigene untergeordnete Position internalisieren. Das zeigt, dass sich historisch viel verändert hat: weg von einem Diskurs im Arbeitermilieu, der durch Stolz auf die eigene Position als Proletarier geprägt war, egal ob mit Armut verbunden oder nicht, hin zur Internalisierung von Scham. Armut oder Arbeitslosigkeit werden durch die Politik der letzten Jahre immer mehr als selbstverschuldet dargestellt.

Inklusion: Ich bin Joscha – ZEIT online
Leserbrief einer Autistin.

In meinem letzten IQ-Test habe ich Bereiche, in denen ich 146 als Note bekomme, andere Bereiche, in denen ich mit 68 beziffert werde. Ich bin also hochbegabt und geistig behindert in einem. Mein Durchschnitt liegt bei 106. Ich bin also Durchschnitt. – Können Sie sich vorstellen, was ich von IQ-Tests halte? Wie sind Ihre IQ-Werte? Und wozu das Ganze?

How We Got the Favicon – The History of the Web (via @i_am_fabs)

Some more inquiring minds even discovered a pretty cool side effect. At first, favicons were only seen when a user added a site to their favorites list. So if you could dig through your website’s server logs and see how many times the favicon.ico file was requested, you could also get a fairly accurate count of how many people had added your site as a bookmark.

AUDIO/VIDEO

Loss hänga – FALK
Mein ehemaliger Musiklehrer macht witzige Musik auf bairisch.

SONST SO

Schlafzimmerrenovierung, Part 1: Wie man eine Patina-Wand selber macht
Schaut cool aus!

FOTO

Geburtstagskuchen, den nicht ich gebacken habe.

BACKKATALOG

2010: Zwetschgenkuchen mit Pistazien
2011: Zwetschgenknödel
2012: Birnentarte
2013: Griacherl-Frangipane-Tarte
2014: Neues aus Marokko
2015: Godori-Torte
2016: Eis ohne Eismaschine



Hi, ich bin Jana.
Seit 2009 veröffentliche ich hier wöchentlich Rezepte, Reiseberichte, Restaurantempfehlungen (meistens in Wien), Linktipps und alles, was ich sonst noch spannend finde. Ich arbeite als Podcastproduzentin und freie Kulinarikjournalistin. Lies mehr über mich und die Zuckerbäckerei auf der About-Seite.

Meine Sketchnotes:
jasowieso.com

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Porträtfoto: (c) Pamela Rußmann

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Zuckersüß

Im Zuckersüß sammle ich (fast) jeden Sonntag meine liebsten Links der Woche: Rezepte für die Nachback-Liste, lesenswerte Blogposts, Zeitungsartikel und Longreads, Podcasts oder Musik, die mir gerade gefällt und oft genug auch Internet-Weirdness. Außerdem schreibe ich auf, was ich sonst so interessant fand: neue Rezepte in meiner Küche, Lokale, in denen ich gegessen, Pullover, die ich gestrickt oder Texte, die ich geschrieben habe.

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