Natürlich gefärbte Ostereier

Feiertage und Feste aller Art mag ich vor allem darum so gerne, weil ich mich schon Tage und Wochen vorher in die Vorbereitungen stürzen kann. Deshalb stand es für mich auch außer Frage, Ostern nicht für ein bisschen Traditionspflege außerhalb der Heimat zu nutzen. Weil aber in Marokko kaum einer überhaupt von Ostereiern gehört hat, gibt es natürlich auch keine Farben dafür zu kaufen.

Ich habe folglich lange gerätselt (und gegoogelt, ich gebs zu), was wohl als natürliches Färbemittel taugen würde. Entschieden habe ich mich dann für eine Versuchsreihe mit Kurkuma (gelb), Rotkohl (blau), Spinat (grün) und Rote Beete (rot). Meine Idee, die unglaublich abfärbenden roten Kaktusfeigen zu benutzen, scheiterte leider daran, dass ich in der Medina nur Grüne fand. Also leider doch keine „exotischen“ Ostereier.

ostereierfärben

Allerdings scheiterten bei mir auch zwei der bewährten Färbemittel: Wie auf den Fotos zu erkennen, gibt es weder grüne noch rote Eier (nur ein einziges mehr oder weniger Rotbraunes). Woran das liegt, kann ich nicht rekonstruieren, denn ich bin bei jeder Farbe gleich vorgegangen: Färbemittel + Wasser + Essig. Auch die Eier waren immer die gleichen – einzeln ausgewählt aus den großzügigen Auslagen des Eierladens ums Eck. Aber was solls – am Ende habe ich immerhin wunderschöne gelbe und blaue Ostereier, die ich großzügig an meine Freunde verschenken werde.

Natürlich gefärbte Ostereier
weiße Eier
2 EL Kurkuma (gelb) | ein kleiner Rotkohlkopf (blau)
2 EL Essig
etwas Öl

Für die gelbe Farbe Kurkuma mit 2 EL Essig und gut 1 1/2 LIter Wasser aufkochen und dann bei ausgeschalteter Flamme ziehen lassen. Für die blaue Farbe den Rotkohl grob zerteilen und mit 2 EL Essig und gut 1 1/2 Liter Wasser aufkochen. Bei ausgeschalteter Flamme ziehen lassen.

In einem seperaten Topf Wasser für die Eier aufsetzen.

Währenddessen die Eier waschen, um sie von farbbeinträchtigendem Schmutz zu befreien, und mit einem Reißnagel o. Ä. an einer Seite anstechen, damit sie später nicht platzen. Die Eier 6-7 Minuten (das sollte sie durchkochen, aber das Eigelb nicht grün werden lassen) im sprudelnden Wasser garen. Anschließend direkt in den jeweiligen Farbsud geben. Dort solange belassen, bis die gewünschte Farbe erreicht ist (das dunkler blaue Ei lag z.B. über Nacht im Farbsud).

Die Eier abtropfen lassen abtrocken und mithilfe eines Stückchen Küchenpapiers ein bisschen einölen, damit die Farbe schöner glänzt. Einigermaßen kühl aufbewahren.



Hi, ich bin Jana.
Seit 2009 veröffentliche ich hier wöchentlich Rezepte, Reiseberichte, Restaurantempfehlungen (meistens in Wien), Linktipps und alles, was ich sonst noch spannend finde. Ich arbeite als Podcastproduzentin und freie Kulinarikjournalistin. Lies mehr über mich und die Zuckerbäckerei auf der About-Seite.

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Im Zuckersüß sammle ich (fast) jeden Sonntag meine liebsten Links der Woche: Rezepte für die Nachback-Liste, lesenswerte Blogposts, Zeitungsartikel und Longreads, Podcasts oder Musik, die mir gerade gefällt und oft genug auch Internet-Weirdness. Außerdem schreibe ich auf, was ich sonst so interessant fand: neue Rezepte in meiner Küche, Lokale, in denen ich gegessen, Pullover, die ich gestrickt oder Texte, die ich geschrieben habe.

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2 Comments

  1. Nadine wrote:

    Wow, das blaue Ei ist wirklich total toll blau! Das probier ich auch mal, hätte nicht gedacht, dass man das ohne Chemie so toll hinkriegt! Danke für den Tipp :-) Nadine

    Posted 4.2.15 Antworten
    • Jana wrote:

      Hi Nadine, mit Rotkohl funktioniert das Ganze wirklich sehr gut, er heißt ja nicht umsonst auch Blaukraut ;) Liebe Grüße!

      Posted 4.2.15 Antworten