Fain, Gumpendorfer Straße 27, 1060 Wien
Das Fain habe ich, wie so viele Lokale, zuerst auf Instagram (@fain_vie) entdeckt. Dort wird die Ausrichtung des Cafés schnell klar: sehr hübsche Pâtisserie mit asiatischem Einfluss und instagrammable Heißgetränke (z.B. lila Ube Latte oder Bubble Tea).
Der Eingangsbereich hat etwas von Hotellobby, wenn da nicht die gläserne Vitrine wäre. Darin kleine Törtchen, Tartelettes und Kuchenstücke, von klassisch (Himbeer-Topfen, Haselnuss-Marille) bis überraschend (Erdnuss-Cheesecake, Ube-Waldbeere).
Meine Ube-Mandarinen-Roulade (4,90€) – Ube ist eine lila Süßkartoffelart, deren Eigengeschmack ich nicht kenne – sah zwar wahnsinnig gut aus, geschmacklich fand ich sie aber nicht ausbalanciert. Trotz des Mandarinengelees fehlte mir die Säure. Das Stück war mir deshalb zu mächtig, aufessen konnte ich es nicht.
Meine Begleiter_innen entschieden sich für ein Ube-Waldbeer-Törtchen (5,50€) und Erdnuss-Cheesecake (6,50€). Ersteres war Biskuit, gefüllt mit Beerengelee und Waldbeerencreme. Außenherum war lila Texturzeug, lila Creme-(eingefärbte Sahne?)-Tupfen und Waldbeeren. Durch die Säure der Beeren fand ich es besser als meine Roulade. Die Erdnuss-Cheesecake-Masse beim dritten Teller auf unserem Tisch war sehr luftig, genau wie der Biskuitboden darunter. Obenauf waren Erdnussbrösel, die waren aber auch ziemlich weich. Ein bisschen mehr Texturkontrast hätte ich noch besser gefunden.
Das war jetzt aber alles Jammern auf hohem Niveau, alles in allem find ich den Laden cool, den Service freundlich und es toll, dass die Asia-Welle, die grad über Wien zu schwappen scheint, auch auf Süßes übergeht. Einen Besuch wert!