Das Brotbacken überlasse ich in meiner WG jemand anderem, mit Sauerteigen zu hantieren und tage-/nächtelang Teigruhezeiten abzuwarten ist mir zu anstrengend.
Doch dieses Rezept, entdeckt bei Plötzblog, im Original von Lady&Pups, fand ich so interessant, dass ich mich doch daran wagte.
Einerseits enthält es ein Kochstück aus Klebreismehl, einer Zutat, mit der ich in den letzten Wochen gerne experimentiere. Andererseits ist es ein bisschen gezuckert, und Ei und Butter kommen auch noch hinein. Es ist also gar nicht besonders brot-ig, sondern schon fast brioch-ig. Und Brioche gehört wohl eindeutig ins Reich der Zuckerbäckerei und nicht in das des Brotbäckers :D
Diese Fotos entstanden schon im November. Aber weil ich zu lange mit dem Rezept-Aufschreiben getrödelt habe und mich an einigen Stellen nicht mehr genau genug erinnert habe, habe ich es heute vorsichtshalber nochmal gebacken. Und es ist wieder wunderbar geworden: fluffig, weich, ein bisschen süß, auch ohne Belag richtig gut. (Ein wichtiges Qualitätsmerkmal für mich, denn zu belegten Broten halte ich wegen meiner vielen Allergien schon immer etwas Abstand. Die Qualität von Brot oder Semmeln „messe“ ich grundsätzlich daran, wie gut sie ohne alles schmecken).
Der US-amerikanische Snackklassiker PBJ macht sich mit dem Reisbrot bestimmt sehr gut. Für Sandwiches, vor allem für solche, die japanisch inspiriert sind (Sando! s.a. meine Ö1-Sendung zum Thema) ist das Reiszopfbrot auch ideal – z.B. bei i am a foodblog gibts dazu viel Inspiration.
Ich würde vielleicht versuchen, die Sandos nachzubauen, die ich in Wiener Lokalen gegessen habe, z.B. das Seitan Kimchi Sando vom Café Kandl (1070) oder das Portobello Sando von der kikko ba (1040). Aber wahrscheinlich ess ich einfach das halbe Reiszopfbrot pur.
Reiszopfbrot
Rezept nach Plötzblog bzw. Lady and Pups
Kochstück
150 g Klebreismehl
315 g Wasser
12 g Salz
60 g Zucker
Hauptteig
Kochstück (s.o.)
485 g Mehl Type 550 (+ mehr zum Bearbeiten)
100 g Eiweiß (entspricht 3 Stück), direkt aus dem Kühlschrank
6 g Hefe
25 g Butter, in kleinen Stückchen, direkt aus dem Kühlschrank
+ 1 Eigelb zum Bestreichen
für eine Kastenform (30x10cm)
Für das Kochstück Klebreismehl, Wasser, Salz und Zucker in einen kleinen Topf geben und mit einem Schneebesen glattrühren. Bei mittlerer Hitze unter ständigem Rühren (am besten mit einem Silikonspatel, ein Schneebesen wird nicht stabil genug sein) eindicken lassen.
Von der Hitze nehmen und Frischhaltefolie direkt auf die Oberfläche des Kochstücks geben. Auf Raumtemperatur abkühlen lassen.
Kochstück, Mehl, Eiweiß und Hefe in eine Rührschüssel geben und kneten, bis die Zutaten grob vermischt sind. Die Butterstückchen zugeben und so lange kneten, bis der Teig glatt ist. Für 15-20 Minuten weiterkneten (Das Originalrezept verlangt nach einem Standmixer, aber so einen habe ich gerade nicht und mein Handmixer ist eher schwach, in so einem Fall tendenziell länger kneten). Der Teig ist ziemlich weich. Sollte er viel zu weich sein, ein ganz kleines bisschen zusätzliches Mehl einarbeiten.
Die Schüssel abdecken und für 10 Stunden im Kühlschrank (oder im Stiegenhaus, das zwischen 8°C und 13°C hat) ruhen lassen.
Die Backform mit Backpapier auskleiden, dieses ggf. mit etwas Butter „festkleben“.
Den Teig auf einer bemehlten Arbeitsfläche in drei gleich große Portionen teilen. Diese zu Strängen in der Länge der Backform formen. Die drei Stränge verflechten, die Enden nach unten klappen.
Den geflochtenen Zopf vorsichtig in die Backform setzen. Zudecken und für weitere 10-12 Stunden im Kühlschrank (oder im Stiegenhaus, das zwischen 8°C und 13°C hat) aufgehen lassen.
Den Ofen auf 220° C vorheizen, die Backform währenddessen aus der Kälte nehmen und bei Raumtemperatur stehen lassen.
Das Eigelb verquirlen und den Zopf damit bestreichen. Darauf achten, dass das Backpapier nicht auf der Oberseite des Zopfes kleben bleibt, sonst geht er ggf. ungleichmäßig auf.
Wenn der Ofen vorgeheizt ist, die Backform hineinstellen und die Ofentemperatur auf 180° C zurückdrehen. Für 40-45 Minuten goldbraun backen.
Aus dem Ofen nehmen und auf einem Rost abkühlen lassen.
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