Brownies ohne Ei

Hin und wieder kommt es tatsächlich vor, dass in meiner WG wichtige Backzutaten (Eier!!) ausgehen. Aber wenn mir um 22 Uhr einfällt, dass ich unbedingt was Süßes brauche, der Mitbewohner dringend nach Brownies verlangt, kann ich einfach nicht darauf warten, bis die Supermärkte wieder offen haben.

In so einer Situation hilft eine Rezeptsuche im WWW, selbstverständlich mit ein bisschen Skepsis gegenüber den bestgereihten (s. Why Google’s recipe results are meaningless. – Slate). Als ich die Zutatenliste dieser Fudgy Eggless Brownies las war ich aber sofort fasziniert: Joghurt, kochendes Wasser und Stärke für Brownies, die auf den Fotos wirklich aussehen wie Brownies!

Brownies ohne Ei

Bei „ohne“-Rezepten (ohne Ei, Milchprodukte, Zucker, Weizenmehl etc) bin ich meistens sehr skeptisch. Denn oft genug strotzen sie vor fraglicher Ideologie à la „Gluten ist böse“ oder „raffinierter Zucker ist Gift“ und die Ersatzrezepte haben mit dem eigentlichen Gebäck gar nix zu tun. Kann schon sein, dass „rohe Brownies“ aus pürierten Datteln und Kakao gut schmecken, aber Brownies sind sie halt nicht. Dass irgendetwas nicht im Teig ist, will ich nicht als Qualitätsmerkmal akzeptieren (höchstens als Notwendigkeit bei Allergien).

Außerdem halte ich die ganze Rhetorik von „guilt free“ oder „clean“ Desserts für gefährlich. Einerseits vermitteln sie ein völlig verzerrtes Bild von „guter“ Ernährung – als ob der menschliche Stoffwechsel so simpel wäre. Und andererseits, weil ich Team riot don’t diet bin und normative Schönheitsideale für eine Plage halte.

Das alles hat mit dem folgenden Rezept recht wenig zu tun, denn es verzichtet zwar auf Eier, enthält aber sonst fast alles, was Brownies zu Brownies machen: Butter, Schokolade, Zucker und Mehl. In der Konsistenz kommt es nicht an meine liebsten Brownies heran, denn es ist ein bisschen krümelig. Trocken sind die Brownies aber keinesfalls, außerdem angenehm süß und gut schokoladig. Die Kruste wurde nicht so schön splittrig-glänzend wie auf den Fotos des Originalrezepts, aber weil ich ansonsten rundum zufrieden damit war, landen sie jetzt trotzdem hier im Blog.

Brownies ohne Ei

nach einem Rezept von The Desserted Girl

150 g dunkle Schokolade (80% Kakaoanteil)
85 g Butter
20 g Kakaopulver
190 g Zucker
70 g kochend heißes Wasser
55 g griechischer Joghurt
90 g Mehl
20 g Stärke
1/4 TL Salz
1/8 TL Backpulver
+ eine handvoll geröstete Walnüsse

für eine rechteckige Form mit 20x30cm

Die Schokolade fein hacken.

Den Ofen auf 175° C vorheizen und die Backform mit Backpapier auslegen.

Gehackte Schokolade, Butter und Kakao über einem Wasserbad schmelzen lassen.

In einer Rührschüssel Zucker und heißes Wasser verrühren, bis sich der Zucker aufgelöst hat. Die geschmolzene Schokolade zugeben und alles glattrühren.

Den Joghurt zugeben und unterrühren. Mehl, Stärke, Salz und Backpulver darübersieben und vorsichtig mit einem Teigschaber einarbeiten, bis die Masse glatt ist. Zuletzt die gerösteten Walnüsse unterheben.

Die Masse in die vorbereitete Form füllen und glattstreichen. Für 20 Minuten backen. Bis dahin sollte sich eine leichte Kruste gebildet haben und wenn man mit einem Holzstäbchen in die Brownies sicht, sollten noch einige wenige feuchte Krümel daran kleben.

Aus dem Ofen nehmen und vollständig abkühlen lassen. Aus der Form nehmen und in Stücke schneiden – am Tag nach dem Backen funktioniert das sogar noch bessser.



Hi, ich bin Jana.
Seit 2009 veröffentliche ich hier wöchentlich Rezepte, Reiseberichte, Restaurantempfehlungen (meistens in Wien), Linktipps und alles, was ich sonst noch spannend finde. Ich arbeite als Podcastproduzentin und freie Kulinarikjournalistin. Lies mehr über mich und die Zuckerbäckerei auf der About-Seite.

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Porträtfoto: (c) Pamela Rußmann

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Im Zuckersüß sammle ich (fast) jeden Sonntag meine liebsten Links der Woche: Rezepte für die Nachback-Liste, lesenswerte Blogposts, Zeitungsartikel und Longreads, Podcasts oder Musik, die mir gerade gefällt und oft genug auch Internet-Weirdness. Außerdem schreibe ich auf, was ich sonst so interessant fand: neue Rezepte in meiner Küche, Lokale, in denen ich gegessen, Pullover, die ich gestrickt oder Texte, die ich geschrieben habe.