Lavendel-Eis

Mit das Erste, was ich sah, als ich nach einem halben Jahr wieder in der Einfahrt meines Elternhauses stand, war der wuchernde Lavendel daneben. Bevor ich auch nur mein Zeug aus dem Auto geholt hatte, war ich mir schon sicher, dass ich die duftenden Blüten unbedingt zu etwas Süßem verarbeiten müsste.

Abgesehen davon wollte ich auch endlich mal DEM Foodblogtrend des Jahres folgen und einfach ein paar Blüten auf meine Kreationen streuen – nur ohne sie furchtbar teuer aus einer Gärtnerei (oder gibts sowas neuerdings im Supermarkt?) zu besorgen.

Es stellte sich heraus, dass meine Eismaschine gar nicht besonders tief in meinen Umzugskartons vergraben war. Damit waren Kuchen und Pie, in denen der Lavendel nur „Nebendarsteller“ gewesen wäre, schnell ausgeschlossen.

Lavendel-Eis

Das Lavendel-Eis ist kaum schwieriger zu machen als das simpleste Grundrezept und unterscheidet sich auch farblich überhaupt nicht. Der einzige Unterschied: Die Milch wird mit den Lavendelblüten aromatisiert, bevor sie zum Rest der Eismasse gegeben wird.

Übrigens könnte ich mir gut vorstellen, dass die gleiche Methode auch sehr gut mit ähnlichen „Kräutern“ wie Lavendel funktionieren könnte, z.B. Rosmarin. Wenn mir der nächste Rosmarin-Strauch begegnet, werde ich es testen!

Wenn euch nicht so nach Lavendel ist, wie wärs mit diesen „ausgefallenen“ Sorten: Basilikum, Mohn oder Kernöl mit Kürbiskernkaramell.

Lavendel-Eis

250 ml Vollmilch
etwa 10 Stängel Lavendel mit Blüten dran
115 g Zucker (ich habe zur Hälfte selbstgemachten Vanillezucker verwendet)
Salz
400 g Sahne
3 Eigelbe

Die Milch in einem kleinen Topf zum simmern bringen und die Lavendelstängel hineingeben. Von der Hitze nehmen und zugedeckt etwa 30 Minuten ziehen lassen.

Die Lavendelmilch durch ein feines Sieb in einen zweiten Topf seihen. Zucker, eine Prise Salz, Sahne und Eigelbe zugeben und alles gut verrühren.

Bei niedriger Hitze unter Rühren eindicken lassen. Die Masse dabei keinesfalls zum Kochen bringen, weil sonst das Eigelb stockt und die Eismasse flockig wird. Die Masse hat die richtige Konsistenz, wenn man auf einen eingetunkten Kochlöffelrücken eine Linie ziehen kann, die nicht verläuft.

Die Masse abkühlen lassen und dann für mehrere Stunden in einem luftdichten Behälter im Kühlschrank herunterkühlen.

In der Eismaschine gefrieren lassen, in einen luftdichten Behälter füllen und nochmals etwa fünf Stunden anfrieren lassen.

Mit Lavendelblüten servieren. Passt wunderbar zu Pfirsich-Pie.



Hi, ich bin Jana.
Seit 2009 veröffentliche ich hier wöchentlich Rezepte, Reiseberichte, Restaurantempfehlungen (meistens in Wien), Linktipps und alles, was ich sonst noch spannend finde. Ich arbeite als Podcastproduzentin und freie Kulinarikjournalistin. Lies mehr über mich und die Zuckerbäckerei auf der About-Seite.

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Im Zuckersüß sammle ich (fast) jeden Sonntag meine liebsten Links der Woche: Rezepte für die Nachback-Liste, lesenswerte Blogposts, Zeitungsartikel und Longreads, Podcasts oder Musik, die mir gerade gefällt und oft genug auch Internet-Weirdness. Außerdem schreibe ich auf, was ich sonst so interessant fand: neue Rezepte in meiner Küche, Lokale, in denen ich gegessen, Pullover, die ich gestrickt oder Texte, die ich geschrieben habe.

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