In meiner erweiterten Verwandschaft wurde am Wochenende geheiratet. Das Brautpaar verbat sich Geschenke, aber ich wäre nicht ich, wenn ich nicht mit etwas Gebackenem auftauchen würde.
Und so ist diese Torte entstanden!
Bei ihrer Herstellung ist mir mal wieder klar geworden, wie wenig Übung ich im Tortenbacken habe, sie ist ziemlich schief und an den Seiten sehr unregelmäßig eingestrichen. Außerdem sind leider ein paar der Biskuitböden (diplomatisch ausgedrückt) nicht besonders luftig geworden. Nachdem ich aber in den letzten fünf Jahren keinen einzigen Biskuit verpfuscht habe, schiebe ich es hier einfach mal auf den mir fremden Ofen, in dem ich gebacken habe.
Vom Innenleben der Torte habe ich leider kein Foto (vielleicht gelangt über den Hochzeitsfotografen noch eines zu mir?), aber stattdessen zeige ich euch einfach ein Bild der ersten Hochzeitstorte, die ich jemals gebacken habe:
Barbie-Torte aus dem Oktober 2010, ebenfalls mit Rosen verschönert und wohl das erste und einzige Mal, bei dem ich mich wirklich an Fondant versucht habe
Geschmacklich ist die Pistazien-Rosen-Torte ziemlich gut geworden, sie ist lose persisch inspiriert. Zwischen Biskuit- und Pistazienbiskuitböden – manche von ihnen mit Rosenwasser beträufelt – habe ich selbstgemachte Griacherl-Vanille-Marmelade und Vanille-Frischkäsecreme gestrichen. Die Rosenblätter und Pistazien der Deko gaben nochmal zusätzlich Geschmack.
Pistazien-Rosen-Torte – Rezept
Achtung: Dieses Rezept ist mehr als Dokumentation zu verstehen denn als gelingsichere Anleitung!
Biskuit, erste Runde*
Rezept aus Annik Wecker’s „Süße Köstlichkeiten“
5 Eier
2 Eigelb
150 g Zucker
80 g Butter
80 g Mehl
80 g Speisestärke
Salz
Biskuit, zweite Runde*
5 Eier
2 Eigelb
150 g Zucker
80 g Butter
80 g Mehl
80 g Speisestärke
Salz
+ 50 g sehr fein gehackte und gesiebte Pistazien
Vanillecreme
300 g Frischkäse
150 g weiche Butter
75 g Puderzucker
Salz
1/2 Vanilleschote
Füllung und Deko
200 g Griacherl-Vanille-Marmelade
Rosenblätter zur Deko
eine Handvoll Pistazien
* Ich habe keine ausreichend große Schüssel und auch nicht genug Backformen/Bleche, deshalb habe ich zweimal Biskuitteig gemacht und gebacken. Beim ersten Mal in kleinen 18cm Springformen, beim zweiten Mal auf dem Blech, was mir die klügere Variante zu sein scheint.
für eine kleine Torte mit 18 cm Durchmesser
Biskuit, erste Runde: Den Ofen auf 160°C Ober- und Unterhitze vorheizen und ein zwei 18cm Springformen mit Backpapier auslegen.
In der Zwischenzeit die Butter schmelzen und abkühlen lassen. Dann Eier, Eigelbe und Zucker über einem heißen Wasserbad aufschlagen, bis die Masse ganz hell und feinporig ist. Mehl und Speisestärke über den Eierschaum sieben und eine Prise Salz zugeben. Mithilfe eines Teigschabers vorsichtig unterheben.
Die geschmolzene Butter dazugießen und gleichzeitig vorsichtig mit dem Teigschaber unterheben. Wenn die Masse homogen ist und keine „Kammern“ voller Mehl oder Fett mehr darunter sind, die Hälfte davon in eine der beiden Springformen füllen. Die fein gehackten Pistazien in die übrige Masse rühren und diese in die zweite Springform füllen.
Gut 20 Minuten backen, bis der Boden ganz leicht gebräunt ist. Gut beobachten: Der Biskuit ist fertig, wenn er bei leichtem Druck mit dem Finger wieder in die Ausgangsposition zurückspringt. Aus dem Ofen nehmen und abkühlen lassen. Horizontal halbieren.
Ein 30x40cm großes Backblech mit Backpapier auslegen, und dieses so falten, dass es einen „stehenden“ Rand hat. In der zweiten Runde Biskuitmasse genau so herstellen, nur diesmal keine gemahlenen Pistazien unterheben. Die Masse auf das vorbereitete Blech schütten und glattstreichen. Etwa 30 Minuten backen. Aus dem Ofen nehmen und abkühlen lassen. Mithilfe der Springform als Schablone drei Tortenböden aus dem Biskuit-Rechteck schneiden, ggf. stückeln. Die Hälfte der Tortenböden mit jeweils einem Teelöffel (oder nach Geschmack) Rosenwasser beträufeln.
Für die Vanillecreme Frischkäse und Butter glattrühren. Puderzucker, eine Prise Salz und Vanillesamen zugeben und ganz glatt rühren. Bis zur weiteren Verarbeitung kühlstellen (aber Achtung: wenn hier zu viel Zeit vergeht, wird die Butter wieder fest und dann ist die Creme sehr schlecht zu vearbeiten, bis sie wieder auf Raumtemperatur ist).
Die Torte zusammensetzen: ganz unten ein Pistazienboden, darauf Griacherl-Vanillemarmelade, darauf ein Biskuitboden, darauf Vanillecreme, darauf ein Biskuitboden, Griacherl-Vanillemarmelade und abwechselnd so weiter. Ganz oben dann der zweite Pistazienboden.
Die Torte rundherum dünn mit der Vanillecreme einstreichen (meine hatte 19°C und war bei der Temperatur sehr gut zu verarbeiten) und dann für mindestens eine halbe Stunde kühlstellen (nicht aber die übrige Vanillecreme!). Ein zweites Mal mit der Vanillecreme einstreichen, sodass im Idealfall die Biskuitlagen darunter nicht mehr sichtbar sind. Die übrige Vanillecreme in einen kleinen Spritzbeutel mit 1cm-Lochtülle füllen und am Rand der Oberseite kleine Tupfen platzieren. Mit getrockneten Rosenknospen, Rosenblättern und Pistazien dekorieren.
Vor dem Servieren ein paar Stunden durchkühlen, gekühlt aufbewahren.