Am Mittwoch habe ich unter eher widrigen Umständen gerade noch mein Manuskript über die Kulturgeschichte der Konditorei für die Ö1-Diagonal-Sendung morgen fertiggestellt. Über die 2857 geschriebenen Wörter der ersten Version habe ich mich so gefreut, dass ich Etappenziel-Kekse haben wollte.
Ein Blick in die Obstschüssel offenbarte sehr dunkle Bananen, ein Blick in meine Rezeptideensammlung eine Idee: In Shelf Love aus der Ottolenghi Test Kitchen (lustigerweise handelte mein letzter Beitrag für Diagonal im Herbst 2021 vom Team um Yotam Ottolenghi!) gibt es ein Rezept für „Gegrillte Miso-Banane mit Limette und geröstetem Reis“. Weil ich aber kein Dessert wollte und außerdem nur Matschbananen hatte, und nicht wie gefordert solche die „möglichst gelb [sind] und höchstens ganz winzige braune Flecken haben“, schmiss ich dieser Rezept einfach mit einem bewährten Keksrezept aus 2021 zusammen: Vegane Bananen-Schoko-Cookies nach The Quaint Kitchen.
Ich habe einen Teelöffel (sechs Monate altes, also nicht mehr ganz so mildes) Shiro Miso in den Teig gerührt, dafür das Salz und Vanille weggelassen. Statt den Schokosplittern habe ich gerösteten Klebreis untergehoben. Limetten hatte ich keine da und auch nur Sternanis im Ganzen, den ich mit dem Reis geröstet habe, um den Geschmack irgendwie in den Teig zu kriegen (hat ganz gut funktioniert!)
Ganz zufrieden war ich trotzdem noch nicht. Das Rapsöl fand ich geschmacklich unpassend. Version zwei am nächsten Tag enthielt deshalb Kokosöl und die Zeste von in der Zwischenzeit eingekauften Limetten. Geschmacklich fand ich das viel besser, und ich finde sie wurden auch hübscher – ganz flach. Sie sind aber trotzdem eher „kuchig“, ganz anders als die anderen Miso-Keks-Rezepte hier im Blog: Erdnussbutter-Miso-Cookies und Cashewmiso-Cookies.
Bananen-Miso-Cookies mit Knusperklebreis (vegan) – Rezept
angelehnt an dieses Rezept von The Quaint Kitchen, 2021 hier gebloggt und „Gegrillte Miso-Banane mit Limette und geröstetem Reis“ aus dem Buch „Shelf Love“ der Ottolenghi Test Kitchen
80 g Klebreis
120 g Banane (ohne Schale gewogen)
80 g Kokosöl, weich oder geschmolzen
100 g brauner Zucker
50 g Zucker
1 gehäufter TL (ca. 10 g) Shiro Miso
Zeste einer Limette
2 1/2 TL (ca. 8 g) Stärke
3/4 TL Natron
1/4 TL Backpulver
(1/4 TL Sternanis – ich hab stattdessen einen ganzen mit dem Reis mitgeröstet und mitgemörsert und die harten Teile herausgenommen)
175 g Mehl
für 12 Cookies
Den Klebreis in einer Pfanne ohne Öl rösten, bis er leicht bräunt, duftet und zu „Hüpfen“ beginnt. Von der Hitze nehmen, leicht abkühlen lassen und dann mit einem Mörser grob zerstoßen.
Die Banane mit einer Gabel fein zermatschen oder besser, mit dem Pürierstab fein mixen. Kokosöl, braunen und weißen Zucker sowie das Miso einrühren. Die Zeste der halben Limette darüberreiben. Stärke, Natron, Backpulver und Sternanis zugeben und einrühren.
Das Mehl und zwei Drittel des gerösteten Klebreis zugeben und mit einem Teigschaber gerade so lange verrühren, bis der Teig glatt ist. Die Schüssel abdecken und für mindestens eine Stunde kühlstellen, jedenfalls bis der Teig fest ist.
Den Ofen auf 180° C Umluft vorheizen und zwei Backbleche mit Backpapier belegen.
Walnussgroße Teigportionen zu Kugeln formen, leicht plattdrücken und mit großzügig Abstand auf die vorbereiteten Bleche setzen. Mit dem übrigen gerösteten Reis bestreuen.
Für sechs Minuten backen, die Bleche aus dem Ofen nehmen und kräftig gegen die Arbeitsfläche schlagen, sodass der Teig ein bisschen auseinanderläuft – so entsteht der „knittrige“ Rand. Weitere sechs Minuten goldbraun backen. Noch heiß die übrige Limettenzeste darüberreiben. Auf dem Blech auskühlen lassen, nicht gestapelt lagern.