Superstrada 18 / Praterstraße, Praterstraße 18, 1020 Wien
Normalerweise überlege ich mir immer ganz genau, in welche Restaurants ich gehen will und reserviere dann auch. Anders hier bei Superstrada 18, wo ich mit einer Freundin spontan ~eingekehrt~ bin, weil wir uns dachten, dass am Anfang der Praterstraße mit Café Ansari, Mochi, Ramasuri usw. bestimmt irgendwo ein Platz für uns wäre. Tatsächlich sah es dort am frühen Wochentagsabend ziemlich schwierig aus. Alle Lokale waren ausreserviert, außer eben das Superstrada 18, das aber am selben Abend eine Pizza-Drink-Clubbing-Aktion hatte (der zugehörige Club heißt Praterstraße), sodass es kurz nach unserer Bestellung auch sehr voll wurde.
Wir tranken white negroni sbagliato (weißer Wermut, Fernet, Prosecco, 9,80€), Spicy Margarita (mezcal-rauchig, limetten-sauer und vor allem wirklich spicy, 9,80€), Mexican Mule (Mezcal, Ginger Beer, Limette, Gurke, 11,50€) und French 18 (7,80€) und aßen Pizza. Die war relativ klein, und besteht, wie schon die Schrift an der Fassade erklärt, aus „Kefir Miso Sourdough“. Die Krume war von eher kleinen Luftblasen durchzogen, ziemlich glatt und knusprig und recht salzig, zusätzlich zum Mozarella war auf meiner Margherita (5,90€) auch noch Olivenöl drauf – die „Erfrischungstücher“ am Tisch waren dabei ganz praktisch, erst recht weil hier offenbar grundsätzlich ohne Besteck serviert wird. Wer will, bestellt sich zur Pizza auch noch einen der Dips for Crust (je 1,50€) im Papierschälchen. Ich mochte die Pizza in der simplen dip-losen Variante, den Preis find ich fair.
Der Service war allerdings ziemlich langsam, bei kitschiger Italo/Austro-Pop-Livemusik auf der Terrasse und später Disco aus dem Innenraum (wieso läuft zur Zeit gefühlt in sämtlichen hippen Restaurants der Stadt – s. z.B. Maka Ramen – Disco, aber auf keiner Tanzfläche?), fiel das jedoch kaum auf.
Apropos Innenraum, die Ästhetik des Superstrada 18 fand ich sehr interessant, es wirkt komplett durchdesignt: Von den 90er Gartensesseln auf der Terrasse über die Beton-Blechbänke in Signalfarben, die an Autobahnbegrenzungen erinnern, die PH-(style)-Leuchten, die schwarzen Wände mit orangen und sattblauen Akzenten bis zum rosa verfugten Damenklo mit Palmen. Es wirkt, als hätte das ganze Lokal Inspiration aus Adria-Urlauben um die Jahrtausendwende gezogen (der Name!) und zur Sicherheit, damit es auch wirklich cool wirkt, ein paar englischsprachige Einsprengsel untergebracht.