Bei meinen Stadtspaziergängen hole ich mir zwischendurch gerne einen Snack. Manchmal einen Chai, manchmal Bubble Tea, aber auch sehr gerne Gebäck. Zu meinen liebsten Anlaufstellen dafür gehören arabische Bäckereien, weil man dort für wenige Euro eine schöne Auswahl an kleinem, picksüßen Gebäck bekommt und viel probieren kann ohne viel essen (oder tragen) zu müssen.
Mit der Zeit habe ich festgestellt, dass mir die Arten arabischen Gebäcks am liebsten sind, die als Kontrast zum klebrigen Sirup und meist fettigem Teig eine Creme- oder Käsefüllung haben. Ein Rezept zum Nachbacken zu finden, gestaltete sich aber gar nicht so einfach, denn ich wusste nicht, wie diese Art von Gebäck heißt. Noch dazu gibt es gefühlt tausend verschiedene Möglichkeiten, arabische Begriffe im lateinischen Alphabet zu schreiben.
Grießgebäck fand sich unter dem Namen Namoura, aber auch als Maamoul oder Basbousa – je nach Dialekt. Viele Rezepte waren in Cups oder noch ungenaueren Maßeinheiten geschrieben, was mir ein bisschen zu heikel war. Nach sehr viel Herumsucherei kam ich dann endlich zu einem deutschsprachigen Rezept mit Zutatenangaben in Gramm: Namura bil ashta von Hudas Welten.
Wegen der riesigen Menge und ein paar kritischen Kommentaren wollte ich es dann aber auch nicht eins zu eins übernehmen und entwickelte meine eigene Variante. Der „Boden“ und „Deckel“ folgt dem Rezept der NYT, das ich vor zwei Jahren schon mal als simples „Namoura“ hier verbloggt habe.
Die Füllung (also das „ashta„) ist ein Pudding aus Milch, Sahne, Mehl und Grieß und ähnelt zumindest von den Zutaten her der Vorlage von Hudas Welten.
Gerade so abgekühlt fand ich den Kuchen trotz der Cremefüllung noch viel zu klebrig und bröselig, nach 48 Stunden (gekühlt in der Winterkälte) war er dann perfekt.
Namoura
nach einem Rezept von NYT Cooking, inspiriert von Namura bil ashta von Hudas Welten
Sirup
400 g Zucker
240 ml Wasser
1 EL Zitronensaft
etwas Orangenblüten- oder Rosenwasser
Füllung
300 ml Milch
200 g Sahne
25 g Mehl
1 TL Zucker
Salz
30 g Weizengrieß (weich)
Kuchen
240 g Joghurt
10g (2 1/2 TL) Natron
170 g Butter
490 g Weizengrieß (weich)
150 g Zucker
+ gehackte Pistazien zum Bestreuen
für eine rechteckige Auflaufform mit ca. 20x30cm
Für den Sirup Zucker und Wasser in einen kleinen Topf geben. Den Zucker bei starker Hitze auflösen lassen, dann die Hitze zurückdrehen. Zitronensaft und Orangenblütenwasser einrühren. Weiterköcheln lassen, bis eine sirupartige Konsistenz erreicht ist. Anschließend von der Hitze nehmen und abkühlen lassen.
Für die Füllung Milch, Sahne, Zucker, Salz und Grieß in einen kleinen Topf geben und glattrühren. Bei mittlerer Hitze unter Rühren aufkochen lassen, dann die Hitze reduzieren. Weiterrühren, bis die Masse beginnt, einzudicken, dann vom Herd nehmen und abkühlen lassen.
Den Ofen auf 190° C vorheizen, die Form gut einfetten.
In einer kleinen Schüssel Joghurt und Natron verrühren und stehen lassen, bis sich die Masse im Volumen in etwa verdoppelt hat.
Die Butter schmelzen und dann mit Weizengrieß und Zucker in einer großen Schüssel verrühren. Den Joghurtschaum dazugeben und gut verrühren.
Die Hälfte des Teigs in die vorbereitete Form geben und gleichmäßig verstreichen. Die andere Hälfte des Teigs auf einem Backpapier in der Größe der Form ausrollen.
Die Cremefüllung in die Form füllen und glattstreichen. Vorsichtig die ausgerollte Teigplatte vom Backpapier daraufsetzen und leicht andrücken (aber nicht so, dass die Füllung irgendwo herausquillt).
25-30 Minuten goldbraun backen.
Aus dem Ofen nehmen und den erkalteten Sirup über das noch heiße Namoura schütten. Auf Raumtemperatur abkühlen lassen und mit gehackten Pistazien bestreuen. Am besten erst am nächsten Tag in Rauten schneiden – am zweiten Tag nach dem Backen schmeckte mir das Namoura am besten.
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