Low-Carb-Schokokuchen

„Low-Carb“ und Diäten aller Art sind mir sehr suspekt. Wegen dieses Tweets von Marlies Hübner (die übrigens ein sehr interessantes Blog über Autismus und Neurodiversität schreibt) und weil die Mehlvorräte der WG für Pizza draufgegangen waren, gab ich Kuchen ohne Mehl doch eine Chance.

Der Einfachheit halber habe ich mich gleich an das im Thread zitierte Rezept von lecker.de gehalten. Es verspricht die Konsistenz von Mousse au Chocolat – das heißt es muss viel Luft in die Zutaten.

Nach Eischnee und steifgeschlagener Sahne lief nur leider unser schrottiger Handmixer gefährlich heiß, es roch schon nach verbrannten Motorkohlen. Dieses Rezept reiht sich damit in die unheilvolle Geschichte der ohne-Mehl-Kuchen in diesem Blog ein: 2012 (lang ists her!), als ich Mandel-Schoko-Kuchen ohne Mehl gebacken habe, schrottete ich den Mixer meiner Mama…

Schoko-Mandel-Kuchen ohne Mehl auf einer Tortenplatte
Mandel-Schoko-Kuchen ohne Mehl

Beim Low-Carb-Schokokuchen versuchte ich schließlich die ganzen Eier erst mit dem Pürierstab (unmöglich) und dann händisch aufzuschlagen, doch besonders viel Luft bekam ich nicht hinein – ein Grund, warum mein Kuchen viel platter ist, als der am Foto des Originalrezepts.

Ein weiterer Grund: Als ich das Ofentürl öffnete, fiel er um ein ganzes Stück zusammen und das Foto entstand erst am nächsten Tag (recht unmotiviert, wie das außerordentlich *aufwändige* Foodstyling zeigt).

Dennoch: Der Kuchen schmeckte der ganzen WG, die ich zur Zeit fast täglich mit neuem Gebäck versorge, sehr gut. Ich aß ein bisschen Powidl dazu, ich glaube sauer-bittere Orangenmarmelade als Kontrast zur schweren Cremigkeit des Low-Carb-Schokokuchens wäre noch besser.

Low-Carb-Schokokuchen

angelehnt an dieses Rezept von lecker.de / statt Zitrone als zweites Aroma habe ich mich für Mandel entschieden und die Zutaten dementsprechend angepasst, außerdem habe ich einen Teil der Milch durch Sahne ersetzt

250 g dunkle Schokolade
3 Eiweiß
2 EL (selbstgemachter) Vanillezucker
250 g Sahne
3 Eier
100 g Zucker
75 ml (Mandel-) Milch
2 cl Amaretto
50 g Kakao
Salz
+ Kakao zum Bestäuben

für eine Springform mit 26 oder 28 cm Durchmesser

Den Ofen auf 140° C vorheizen und eine Springform mit Backpapier auslegen.

Eiweiß mit Vanillezucker steifschlagen.

In einer zweiten Schüssel die Sahne steifschlagen.

In einer dritten Schüssel Eier und Zucker aufschlagen, bis die Masse hell und feinporig-schaumig ist.

Die (Mandel-)Milch in einem kleinen Topf erhitzen, aber nicht aufkochen. Die Schokolade zugeben und unter Rühren schmelzen lassen.

Amaretto, Kakao und eine Prise Salz unter die Eiermasse rühren. Die geschmolzene Schokolade langsam zugeben und einrühren. Die steifgeschlagene Sahne vorsichtig unterheben. Anschließend den Eischnee unterheben.

Die Masse in die vorbereitete Form füllen und glattstreichen. 50-60 Minuten (bei geringerem Durchmesser braucht der Kuchen vermutlich etwas länger) backen. Den Ofen leicht öffnen und den Kuchen darin etwa 30 Minuten abkühlen lassen (im besten Fall fällt er so *nicht* sofort zusammen). Aus dem Ofen nehmen und vollständig auskühlen lassen.

Vor dem Servieren mit Kakaopulver bestäuben.



Hi, ich bin Jana.
Seit 2009 veröffentliche ich hier wöchentlich Rezepte, Reiseberichte, Restaurantempfehlungen (meistens in Wien), Linktipps und alles, was ich sonst noch spannend finde. Ich arbeite als Podcastproduzentin und freie Kulinarikjournalistin. Lies mehr über mich und die Zuckerbäckerei auf der About-Seite.

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Im Zuckersüß sammle ich (fast) jeden Sonntag meine liebsten Links der Woche: Rezepte für die Nachback-Liste, lesenswerte Blogposts, Zeitungsartikel und Longreads, Podcasts oder Musik, die mir gerade gefällt und oft genug auch Internet-Weirdness. Außerdem schreibe ich auf, was ich sonst so interessant fand: neue Rezepte in meiner Küche, Lokale, in denen ich gegessen, Pullover, die ich gestrickt oder Texte, die ich geschrieben habe.

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