Mispel-Streuselkuchen

Vor gut zwei Wochen sah ich zum ersten Mal diese seltsamen Früchte in den Auslagen der Obsthändler. Ein bisschen wie Aprikosen, nur mit glänzender, leicht abzuziehender Schale. Mit Kernen wie die eines Apfels nur viel größer und häufig ein paar an einem Stiel zusammengewachsen. Bald lernte ich den arabischen Namen dafür (mzah) und kurz darauf auch den Geschmack kennen. Lecker! Mein erstes Experiment mit der neuen Zutat war Konfitüre. Die musste ich leider pürieren, da die Früchte einfach nicht zerkochen wollten. So erinnert die Konsitenz zwar nun eher an Apfelkompott, aber schmecken tut sie immerhin ziemlich gut.

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Letztes Wochenende traf ich mich mit Freunden in Marrakech und als Snack für zwischendurch mussten in Ermangelung von Kuchen meinerseits ein bisschen frisches Obst herhalten, unter anderem auch die allgegenwärtigen mzah. Eine meiner Mitreisenden ist „biokistenerprobt“ und konnte dadurch schon allerlei unübliches Obst und Gemüse probieren. Darunter auch Mispeln, mzah! Das Rätsel war gelöst, denn nun konnte Wikipedia gefragt werden, falls es euch interessiert: Die japanische Wollmispel.

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Nach der Bestimmung ist also Zeit für Versuch Nummer zwei: Sonntagsobstkuchen! Ein schwerer Hefeteig als Boden, eine Lage ganz leicht saure Früchte und auf jeden Fall noch Streusel obenauf. Mit einem Schauer aus Puderzucker erhält der Mispelkuchen noch den letzten Schliff und glänzt ganz vortrefflich auf der Sonntagskuchentafel (oder dem pinken Sofaüberwurf).

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Angeschnitten macht der Kuchen natürlich noch gleich mehr Freude. Aber nicht mehr lange, denn er ist bestimmt bald aufgegessen!

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Mispel-Streuselkuchen
300 g Mehl
50 g Zucker
12 g Hefe
100 g lauwarme Milch
50 g sehr weiche Butter
1 kg Mispeln
80 g Mehl
80 g brauner Zucker
60 g kalte Butter

Mehl, Zucker und Hefe in eine Schüssel geben. Die Milch grob untermischen, dann die Butter zugeben. Zu einem homogenen Teig verarbeiten; dabei mindestens so lange Kneten, bis sich dieser von der Schüssel löst. Anschließend die Schüssel mit einem sauberen Tuch abdecken und den Teig gehen lassen.

Die Mispeln schälen, Stiel und Kernhaus entfernen und halbieren.

Eine Form mit etwa 26 cm Durchmesser bereitstellen und den Ofen auf 160° C vorheizen.

Mehl, braunen Zucker und die Butter in eine Schüssel geben und zügig zu Streuseln verarbeiten. Bis zur weiteren Verwendung in den Kühlschrank stellen.

Den Hefeteig durchkneten und in die vorbereitete Form drücken. Die Mispelhälften darauf drapieren und die Streusel darüberstreuen.

Für etwa 45 Minuten goldbraun backen. Mit einem Holzstäbchen eine Garprobe durchführen und ggf. noch kurz weiterbacken. Abkühlen lassen und aus der Form nehmen. Mit Puderzucker bestäuben und servieren.



Hi, ich bin Jana.
Seit 2009 veröffentliche ich hier wöchentlich Rezepte, Reiseberichte, Restaurantempfehlungen (meistens in Wien), Linktipps und alles, was ich sonst noch spannend finde. Ich arbeite als Podcastproduzentin und freie Kulinarikjournalistin. Lies mehr über mich und die Zuckerbäckerei auf der About-Seite.

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Im Zuckersüß sammle ich (fast) jeden Sonntag meine liebsten Links der Woche: Rezepte für die Nachback-Liste, lesenswerte Blogposts, Zeitungsartikel und Longreads, Podcasts oder Musik, die mir gerade gefällt und oft genug auch Internet-Weirdness. Außerdem schreibe ich auf, was ich sonst so interessant fand: neue Rezepte in meiner Küche, Lokale, in denen ich gegessen, Pullover, die ich gestrickt oder Texte, die ich geschrieben habe.

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