Mohnknödel mit Aprikosenfüllung und Vanillesauce

Zu Weihnachten brachte mir meine Familie einen riesigen Stoß Zeitschriften mit – im großen und ganzen das, was sich von meinen Abos in Deutschland so angesammelt hatte. Doch zusätzlich darunter war das damals neueste deli-Magazin, das mich schon mit seiner Pilot-Ausgabe in seinem Bann gezogen hatte. Richtig tolle Food-Fotos und das Ganze ansprechend aufgemacht, optisch macht sie richtig was her. Die Rezepte finde ich teilweise etwas schlecht erklärt, doch das stört mich in diesem Fall nicht so sehr, denn ich sehe Foodmagazine dieser Art hauptsächlich als Inspirationsquelle.

Mohnknödel

Jedenfalls gibt es in eben diesem Magazin ein Rezept für Mohnknödel, das mich seit dem ersten Durchblättern nicht mehr losgelassen hat. Nachdem ich letztes Wochenende wortwörtlich alle Gewürzhändler der Medina abgeklappert habe, ohne irgendwo Mohn zu finden – auf meine Erklärung, dass ich gerne „pavot“ hätte, winzige, runde, schwarze Körnchen, boten sie mir meist schwarzen Pfefer an – folgte in dieser Woche die Erkenntnis, das Mohn nicht wie alle anderen Samenkörner bei Gewürzhändlern, sondern in Backzutaten-Geschäften vertrieben werden. Mit dieser Info wurde ich dann sogleich im ersten Laden fündig und machte mich ans Mohn-Knödel-Rezept.

Mohnknödel

Im Gegensatz zum Originalrezept, wo getrocknete Pflaumen und Zwetschgenbrand zum Füllen verwendet werden, habe ich mich für eine Mischung aus getrockneten Aprikosen und Aprikosenkonfitüre entschieden. Lecker!

Mohnknödel

nach einem Rezept der deli, Ausgabe 4/2014

Mohnknödel
50 g Mohn
500 ml Milch
100 g Butter
Salz
2 EL Zucker
150 g feiner Hartweizengrieß
2 Eier
2 Eigelb
Füllung
eine handvoll getrocknete Aprikosen
3 EL Aprikosenkonfitüre
Zum Wälzen
60 g gemahlene Mandeln
etwas geriebene Schale einer unbehandelten Orange

Für 12 Knödel

Für die Knödel den Mohn in einer Pfanne ohne Fett rösten.

Milch mit Butter, Salz und Zucker aufkochen, den Grieß und den gerösteten Mohn zugeben. Rühren, bis die Masse homogen ist und durch den quellenden Grieß andickt. Abkühlen lassen.

Die Eier und Eigelbe unterrühren und die Masse mit Folie bedecken. Über Nacht im Kühlschrank ruhen lassen.

Für die Füllung die getrockneten Aprikosen fein hacken und mit der Konfitüre verrühren. Die Orangenschale mit den Mandeln vermischen.

Die Knödelmasse in zwölf gleich große Portionen teilen. Mit befeuchteten Händen jeweils eine Portion zu einer Scheibe formen, etwas Füllung darauf geben, zu einer Kugel zusammendrücken und rundrollen.

Die Knödel gut 10 Minuten in siedendem (nicht sprudelnd kochendem) Wasser ziehen lassen. Wenn sie oben schwimmen, sollten sie fertig sein. Dann sofort aus dem Wasser nehmen, abtropfen lassen und in der Mandel-Orangen-Mischung rollen.

Die Knödel auf einen Servierteller setzen und mit Vanillesoße und Mohnbutter garnieren.

Mohnbutter
40 g Mohn
50 g Butter

Den Mohn in einer Pfanne ohne Fett rösten und abkühlen lassen. In einem Mörser o. Ä. etwas stampfen.

Die Butter in einem kleinen Topf schmelzen lassen. Bei niedriger Hitze köcheln lassen, bis die Milchbestandteile braun werden. Den Topf dabei hin und wieder schwenken, damit nichts anbrennt. Wenn die Butter goldbraun ist, sofort in eine Schüssel umfüllen, damit sie nicht verbrennt. Den gestampften Mohn zugeben.

Vanillesauce
300 ml Milch
20 g Butter
2 EL Zucker
1/2 Vanilleschote
1 EL Speisestärke
1 Eigelb

Milch, Butter und Zucker mit Vanillemark und -schote aufkochen und 15 Minuten ziehen lassen. Die Vanilleschote entfernen.

Die Speisestärke in etwa 1 EL Wasser auflösen.

Die Milch nochmals leicht erhitzen und das Eigelb und die aufgelöste Speisestärke zugeben. Unter Rühren eindicken lassen, dabei unbedingt darauf achten, dass die Masse nicht zu heiß wird, sonst gerinnt sie.



Hi, ich bin Jana.
Seit 2009 veröffentliche ich hier wöchentlich Rezepte, Reiseberichte, Restaurantempfehlungen (meistens in Wien), Linktipps und alles, was ich sonst noch spannend finde. Ich arbeite als Podcastproduzentin und freie Kulinarikjournalistin. Lies mehr über mich und die Zuckerbäckerei auf der About-Seite.

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Im Zuckersüß sammle ich (fast) jeden Sonntag meine liebsten Links der Woche: Rezepte für die Nachback-Liste, lesenswerte Blogposts, Zeitungsartikel und Longreads, Podcasts oder Musik, die mir gerade gefällt und oft genug auch Internet-Weirdness. Außerdem schreibe ich auf, was ich sonst so interessant fand: neue Rezepte in meiner Küche, Lokale, in denen ich gegessen, Pullover, die ich gestrickt oder Texte, die ich geschrieben habe.

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