Erdnussbutter-Miso-Cookies

Dass Miso auch in Süßes passt, weiß ich spätestens seitdem gefühlt auf allen Speisekarten hipper japanischer Restaurants in Wien irgendwas mit Miso-Karamell auftauchte. Auch in Apfelkuchen bzw. Pie kam mir diese ungewöhnliche Kombi von salziger fermentierter Sojabohnenpaste mit picksüßem Karamell hin und wieder unter – zumindest online (s. Krebsen und Aluette, Food52).

Bei der NYT stolperte ich vor einiger Zeit noch über Erdnussbutter-Cookies mit Miso. Laut Beschreibungstext war dieses Rezept ein „happy accident“ – zu wenig Erdnussbutter wurde einfach mit der ganz ähnlich aussehenden hellen Misopaste aufgefüllt. Es muss schon großes Glück gewesen sein, dass das Verhältnis der beiden Zutaten bei diesem Experiment gleich stimmte. Ich könnte mir vorstellen, dass auch die cremigste, zuckrigste Erdnussbutter nicht den starken, salzigen, umami-gen Geschmack von zu viel Miso abfängt. Der sehr große Zuckeranteil im Rezept (mehr als Mehl!) hilft dabei aber bestimmt auch noch.

Schauen gar nicht aus, als wären sie so „ausgefallen“, diese Cookies…

Aber: Kein Miso gleicht dem anderen (s. dieser Guide bei Keine Rezepte)! Ich hätte zum Beispiel auch noch Gerstenmiso von Das Ferment im Kühlschrank gehabt, entschied mich dann aber doch für das traditionelle Shiro-Miso aus dem japanischen Supermarkt, weil ich diese Zutat mangels Koch-/Backerfahrung damit kaum einschätzen kann.

Und was soll ich sagen, die fertigen Cookies waren… überraschend. Ich ließ recht viele Leute raten, was die „Geheimzutat“ war, doch kein_e einzige_r kam drauf. Ich finde, die Fermentation ließ sich eindeutig herausschmecken. Die Kekse hatten ein „tiefes“ Umami-Aroma, das mich ein bisschen an alten Parmesan erinnerte. Daneben waren sie gleichzeitig super süß und super salzig und damit bestimmt nix für jeden Gaumen.

Erdnussbutter-Miso-Cookies

nach einem Rezept der NYTimes

225 g Mehl
3/4 TL Natron
1/2 TL Backpulver
115 g Butter
220 g brauner Zucker
100 g Zucker (ich habe einen Teil selbstgemachten Vanillezucker genommen)
100 g helle Misopaste (Shiro Miso)
80 g Erdnussbutter (das Originalrezept verlangt nach „chunky“, ich hatte nur cremige)
1 Ei
+ braunen Zucker zum Wälzen

für etwa 18 Cookies

Mehl, Natron und Backpulver vermischen.

In einer Rührschüssel Butter mit braunem und weißem Zucker fluffig aufschlagen. Miso und Erdnussbutter einrühren.

Das Ei zugeben und alles glattrühren.

Die Mehlmischung in zwei oder drei Portionen einarbeiten, dabei aber nicht zu lange rühren.

Den braunen Zucker zum Wälzen in eine kleine Schüssel geben. Jeweils 50g-Portionen (ca. 2 gehäufte Esslöffel) Teig zu Kugeln formen und im Zucker wälzen. In eine luftdicht verschließbare Box setzen und für 2-3 Stunden (oder auch über Nacht) kühlstellen.

Den Ofen auf 180° C vorheizen und drei Bleche mit Backpapier belegen.

Die Teigkugeln aus dem Kühlschrank holen und mit mindestens 6 cm Abstand auf den Blechen verteilen.

Die Cookies 15 Minuten lang backen, bei der Hälfte der Backzeit die Bleche vertauschen, damit alle gleichmäßig braun werden. Dann aus dem Ofen holen und die Backbleche einmal kräftig auf die Arbeitsplatte schlagen, sodass die Cookies flacher werden. Weitere 4 Minuten backen.

Aus dem Ofen nehmen und auf den Blechen abkühlen lassen. In einem luftdichten Behälter aufbewahren.



Hi, ich bin Jana.
Seit 2009 veröffentliche ich hier wöchentlich Rezepte, Reiseberichte, Restaurantempfehlungen (meistens in Wien), Linktipps und alles, was ich sonst noch spannend finde. Ich arbeite als Podcastproduzentin und freie Kulinarikjournalistin. Lies mehr über mich und die Zuckerbäckerei auf der About-Seite.

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Im Zuckersüß sammle ich (fast) jeden Sonntag meine liebsten Links der Woche: Rezepte für die Nachback-Liste, lesenswerte Blogposts, Zeitungsartikel und Longreads, Podcasts oder Musik, die mir gerade gefällt und oft genug auch Internet-Weirdness. Außerdem schreibe ich auf, was ich sonst so interessant fand: neue Rezepte in meiner Küche, Lokale, in denen ich gegessen, Pullover, die ich gestrickt oder Texte, die ich geschrieben habe.

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