Zuckersüß 269

In der vergangenen Woche habe ich einen recht spontanen eineinhalb-Tages-Trip nach Prag gemacht und jetzt habe ich noch mehr Fotos dieser schönen Stadt – ich muss irgendwann einfach darüber schreiben! Außerdem hatte ich Besuch in Wien, sodass ich auch hier sehr viel durch die Gegend lief und vor allem in so vielen Restaurants aß, wie sonst in einem ganzen Monat nicht. Unbedingt weiterempfehlen mag ich nochmal das Puerta del Sol in der Josefstadt (sehr leckere Tapas und der beste Käsekuchen der Stadt!) und das Wirtshaus Brandstetter in Hernals (mein Tipp für Wiener Küche mit vielen vegetarischen Optionen abseits der touristischen Innenstadt).

Überraschenderweise bekam ich durch einen unabsichtlich angeklickten Evernote-Newsletter mit dem Hinweis auf Getting Things Done dann auch noch einen großen Motivationsschub. Meinen Kalender samt To-Do-Listen hielt ich bis zu dem Zeitpunkt schon für ans Limit optimiert, doch die Einführung einer Kategorie „Warten Auf“ und einem kleinen Post-It voller „irgendwann“-Aufgaben, das ich nun von Seite zu Seite mitnehmen werde, statt immer alles abzuschreiben, lässt meinen Aufgabenberg viel leichter erklimmbar erscheinen. Verpackung ist alles, deshalb will ich auch noch ein bisschen Bullet Journalling einbauen und mehr Sketchnotes. Der Grund, warum ich das jetzt auch noch hier ins Blog schreibe, ist meine Faszination für Blogger_innen wie Anke Gröner, Maximilian Buddenbohm, Caspar Clemens Mierau und selbst die Foodbloggerin Joy Wilson die ich teilweise schon im Post Über den Tellerrand: Tagebuchblogs zusammengetragen habe. Sie schreiben so über ihren Alltag, dass es auch für mich als Außenstehende interessant und hilfreich zu lesen ist, ganz anders als die unzähligen Influencer_innen, die einen mit kurzen Insta-Video-Storys in ihren „echten“ Alltag mitzunehmen vorgeben (no judgement). Ich weiß noch nicht, ob meine Zuckerbäckerei der richtige Ort für persönliche Wochenrückblicke ist, Sue Reindke hat ihre beispielsweise in einen Newsletter ausgelagert (das ist für mich jedoch keine Option). Wenn dann, wäre es genau hier, im Absatz vor meinen Lieblingslinks. Die sind insgeheim ja auch ein kleiner Einblick in das, womit ich mich so beschäftige. Möglicherweise erwarten euch in Kürze also Zuckersüß-Posts in neuem Gewand, möglicherweise schaffe ich es aber auch nicht, so viel zu schreiben – soweit ist die Zuckerbäckerei für 2018 auf jeden Fall verändert: Weniger (lange im Voraus) geplante Posts, mehr Ideen und Spontanität und Rezepte in der Reihenfolge, wie sie aus meiner Küche kommen.

Und jetzt endlich, für alle, die diesen Post nur deshalb lesen: Meine liebsten Links der ersten Januarwoche:

REZEPT

Süße Zuckerzimt Brezeln – Zucker, Zimt und Liebe
Erinnert mich an amerikanische Shoppingmalls. Selbstgemacht bestimmt super!

Maronella – La mia cucina
Ein Brotaufstrich aus Maroni, Karamell und Schokolade!

Lahme Schnecken – Photisserie
Zimtschnecken mit Kartoffel-Hefeteig.

TEXT

The Case for the Subway – The New York Times (via Coverjunkie)
Als ich diesen Sommer in den USA war, hat mich der baufällige Zustand der NY Metro sehr schockiert – ich bin sehr froh um die tollen Wiener Linien!

The subway could be both faster and safer if all of it were controlled by a computer-based signal system, which would automatically ensure that trains are always operating at the maximum safe speed, with the narrowest possible distance between them. Instead, much of the subway uses a signal system that dates to the 1920s and ’30s. What that means didn’t really hit home for me until I visited the signal-repair shop at the 215th Street rail yard in Manhattan. […] even the system’s most basic parts are so obsolete that they have to be manufactured in-house.

Capturing the Bokeh Effect – NYFA
An Silvester entstanden einige „Bokeh“-Bilder und weil ich wissen wollte, was es mit dem Begriff auf sich hat, googelte ich und fand das hier.

Bokeh is traditionally known as the aesthetically pleasing quality of the out-of-focus blurred part of an image. It originates from the Japanese word “boke” which translates to “haze” or “blur”. While bokeh itself is present in most photographs that have an area out-of-focus, it speaks directly about the size, shape and overall quality of that area.

To make things a little clearer, take a look at the aperture blades on your lens. Some lenses have hexagonal blades, which in turn produce bokeh with sharper, more distinct edges.

bessere worte für… – wirres.net
Wo wir schon bei Begriffen sind, auch Felix Schwenzel macht sich Gedanken um einen:

handy.
eigentlich ein schreckliches wort. mit einem ä wäre es etwas ehrlicher, mit dem a tut es weltläufig, ist aber regional. handyhat allerdings einen grossen vorteil: es hat nur zwei silben. hätten wir das englische mobileeingedeutscht zu mobiles, wären es drei silben. auch das telefon hat drei, das mobiltelefon gleich fünf.

„Ich bin der Working Class Proll“ – ein offener Brief an Jan Fleischhauer – Zebrabutter
Eine Anwort auf einen der zwei Aufreger-Texte in meiner Timeline in dieser Woche.

Was diese „Sozialschmarotzer“ einfordern, ist nicht Mitleid und staatliche Fürsorge, wie Sie es in Ihrem Text unterstellen. Sie wollen Respekt und Anerkennung für das, was sie täglich leisten. Und einen faire Bezahlung: guten Lohn für gute Arbeit. Und weil Sie das mit Ihrer Kolumne in Abrede stellen – sie wollen auch faire Chancen für ihre Kinder. Doch das bekommen sie immer noch zu wenig.
Makeovers, especially television makeovers, justify changes to how people look by claiming a kind of mismatch between what their current appearance is and who they are inside. According to this logic, makeovers become a necessary intervention and, indeed, a personal obligation to bring appearance and identity into alignment, upholding traditional racial, gender, class and ability biases around the meanings behind how people look. Even better if the eventual appropriate alignment is achieved by hard work and at least one personal epiphany, the new self will then be earned. No shortcuts or cheating here!

The All-American Aldi – The Awl (via wirres.net)
Aldi USA kooperiert mit einigen Foodbloggerinnen, denen ich folge – ganz allein auf Reduktion und klare Effizienz sind sie demnach nicht bedacht.

Aldi makes absolutely no effort to tempt through sensual delight. It’s a perfect example of spare, unfriendly German efficiency. All the goods are displayed on metal racks in their original cardboard shipping containers—no labor wasted on display; there are maybe two options for each type of product—no shelf space wasted on a tenth variety of cracker that is purchased by that one guy every month; employees can be found, more or less exclusively, at checkout, where they will ring you up but not provide you with bags or, god forbid, bag your groceries for you.

Arsen, das Kokain der steirischen Bauersleut‘ – Standard.at
Davon habe ich noch nie gehört!

Die Steiermark, die Regionen um Murau, Fohnsdorf, vom Mürztal bis in die Oststeiermark, aber auch im Ennstal waren die Hotspots der Arsenesser. Was 1880 selbst die New York Times veranlasst hatte, Reporter in die Steiermark zu schicken, um dieses Phänomen zu featuren.

Innenansichten einer Überwachung – annalist
Anne Roth kannte ich als Speakerin in verschiedenen Datenschutz-Kontexten, ich wusste aber nicht, dass sie selbst einige Zeit lang vom BKA überwacht wurde – ihr Blog muss ich mal querlesen!

… Dann fiel der historische Satz. Andrejs Mutter, im Überwacht-werden noch ungeübt, sagte: “Und dann würde ich auch gern mal über den Inhalt des schwarzen Beutels sprechen.” Also darüber, was Andrej bis dahin über die Ermittlungsakten wusste. Das Resultat: am Sonntag nachmittag klingelt es an der Tür, das BKA steht davor und will “Beweismaterial sicherstellen”: den schwarzen Beutel.

AUDIO/VIDEO

Lebenslange Suche nach kaiserlichen Wurzeln – Ö1 Hörbilder (via Ines Häufler’s FB)
Eine Feature über eine Frau, die versucht, ihre angeblich kaiserliche Herkunft zu beweisen.

FOTO

Eines der ersten Fotos, das ich 2018 geschossen habe: Silvesterfeuerwerk.

BACKKATALOG

2010: Biskuittürmchen
2011: Walnut Chocolate Blondies
2012: Mailänder Apfeltorte
2013: Eine Reise nach Wien
2014: Gesalzene Schoko-Shortbread-Schnitten mit Karamellfüllung
2015: Schoko-Ingwercookies
2016: Schoko-Mandel-Cookies zu Neujahr
2017: Über den Tellerrand – eine neue Serie



Hi, ich bin Jana.
Seit 2009 veröffentliche ich hier wöchentlich Rezepte, Reiseberichte, Restaurantempfehlungen (meistens in Wien), Linktipps und alles, was ich sonst noch spannend finde. Ich arbeite als Podcastproduzentin und freie Kulinarikjournalistin. Lies mehr über mich und die Zuckerbäckerei auf der About-Seite.

Meine Sketchnotes:
jasowieso.com

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Porträtfoto: (c) Pamela Rußmann

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Zuckersüß

Im Zuckersüß sammle ich (fast) jeden Sonntag meine liebsten Links der Woche: Rezepte für die Nachback-Liste, lesenswerte Blogposts, Zeitungsartikel und Longreads, Podcasts oder Musik, die mir gerade gefällt und oft genug auch Internet-Weirdness. Außerdem schreibe ich auf, was ich sonst so interessant fand: neue Rezepte in meiner Küche, Lokale, in denen ich gegessen, Pullover, die ich gestrickt oder Texte, die ich geschrieben habe.

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