Oreos mit Blutorangen-Curd

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Zum Ende der Eislaufsaison Anfang März wollte ich meinen Trainer_innen wieder etwas Selbstgebackenes mitbringen. Nochmal Schlittschuhe auszustechen schien mir fad, irgendwas fancigeres sollte es sein. Wegen der vielen Blutorangen im WG-Kühlschrank fiel die Wahl schnell auf diese Frucht als Geschmacksrichtung und wegen weiterer Pläne (Cheesecake mit Zitruscurd, Rezept auch bald im Blog!) letztlich auf Blutorangencurd – mit simplen Kakaokeksen aka Oreos als „Träger“.

Curd habe ich schon in vielen Variationen gemacht: Lemon-Curd-Spitzbuben (2014), Rhabarber-Curd (2017), Cranberry-Curd (2021) und als französischen crémeux au citron, als Teil einer klassischen Tarte au citron (2021). Bei Nicola Lambs Kitchen Projects (die sogar pH-Teststreifen in die verschiedenen Zitrussorten gesteckt hat) habe ich gelernt, welche Faktoren sich wie auf dessen Konsistenz auswirken.

Mein Blutorangencurd bekam deswegen 3/8 US-amerikanische teaspoons Zitronensäure verpasst, rückblickend vielleicht sogar noch ein bisschen zu wenig, was die Konsistenz betrifft. Andererseits: die viele Säure verschleierte den zarten Blutorangengeschmack beinahe. Und: wegen meiner Zubereitungsweise (kalte Butter in warme Eiermasse), ist Cremeux statt Curd wahrscheinlich die korrektere Bezeichnung.

Nach so vielen Worten über die Füllung: Bei den Keksen handelt es sich schlicht um Oreos, die ich auch schon in einigen Varianten verbloggt habe, sogar bevor ich je einen „echten“ gegessen hatte: Oreos (2011) Oreos (2014), Oreos mit Zimt-Pfeffer-Ganache (2014), Tahini-Oreo-Eissandwiches (2016).

Ich habe diesmal versucht, ihrer Oberfläche ein nettes Blumenmuster zu verpassen. Dafür habe ich einfach wild mit einer Stern-Spritztülle auf den ausgerollten Teig eingehämmert, leider hat das Muster nicht bis nach dem Backen gehalten – der Teig zerläuft nämlich zu sehr. Hübsch sind sie dennoch geworden, wie ich finde.

Damit der Curd auch beim Transport zum Eislaufplatz seine Form behält, habe ich die gefüllten Oreos ins Gefrierfach gestellt – und alle übrigen über Nacht drin vergessen. Und ich muss sagen, das Durchfrieren macht sie noch viel besser. Gegenüber denen, die ich anschließend einen halben Tag im Kühlschrank hatte (die wurden ganz weich), hatten die aus dem Gefrierfach angenehmen Biss und – irgendwie logisch – angenehme Kühle.

Oreos mit Blutorangen-Curd – Rezept

Oreos

in Anlehnung an ein Rezept von Smitten Kitchen, Abwandlung bereits 2011 in der Zuckerbäckerei
200 g Mehl
60 g Kakao
1/4 TL Natron
1/2 TL Backpulver
Salz
180 g Zucker
125 g weiche Butter
1 Ei (Raumtemperatur!)

Blutorangen-Curd

Achtung: das ergibt etwa doppelt so viel wie zur Füllung der Oreomenge oben nötig

190 g Blutorangensaft
170 g Zucker
4 (200 g) Eier
2 TL Blutorangenzeste
3/8 tsp (evtl. besser 1/2) Zitronensäure
200 g kalte Butter

für etwa 60 Stück

Für den Blutorangencurd Blutorangensaft, Zucker, Eier und Blutorangenzeste in einen kleinen Topf geben und glattrühren. Zitronensäure einrühren. Unter ständigem Rühren bei niedriger bis mittlerer Hitze zur Rose abziehen, d.h. eindicken lassen. Sobald die Masse 82° C erreicht hat, durch ein Sieb in eine Schüssel geben. Sobald die Masse auf etwa 40° C abgekühlt ist, die Butter stückchenweise zugeben und mit einem Pürierstab einarbeiten. Die Schüssel abdecken und für mindestens eine Stunde kühlstellen.

Für die Oreos Mehl, Kakao, Natron, Backpulver, Salz und Zucker vermischen.

Die Butter mit dem Ei cremig rühren und nach und nach die Mehlmischung zugeben. Gründlich durchkneten und zu einer Teigkugel formen.

Den Ofen auf 180° C Umluft vorheizen und zwei Backbleche mit Backpapier belegen.

Den Teig auf etwa 3 mm Dicke ausrollen und Kreise mit etwa 3 cm Durchmesser ausstechen. Die Kreise auf den Backblechen verteilen und mit Zuckerstreuseln verzieren, diese evtl. etwas andrücken.

Jedes Blech einzeln für etwa 10 Minuten backen und die Kekse komplett abkühlen lassen.

Die Hälfte des durchgekühlten Curds (die andere Hälfte bleibt übrig!) in einen Spritzbeutel mit Sterntülle füllen und auf die Hälfte aller Oreos einen Klecks tupfen. Jeweils einen zweiten Keks daraufsetzen. Die zusammengesetzten Oreos vorsichtig nebeneinander auf ein Blech setzen und das ins Gefrierfach geben.

Die Oreos mindestens einen halben, besser einen ganzen Tag durchziehen lassen. Erst kurz vor dem Servieren aus dem Gefrierfach nehmen, oder direkt als Eis-Oreos snacken.



Hi, ich bin Jana.
Seit 2009 veröffentliche ich hier wöchentlich Rezepte, Reiseberichte, Restaurantempfehlungen (meistens in Wien), Linktipps und alles, was ich sonst noch spannend finde. Ich arbeite als Redakteurin bei futurezone.at, als freie Audio-/Kulinarikjournalistin und Sketchnoterin. Lies mehr über mich und die Zuckerbäckerei auf der About-Seite.

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Im Zuckersüß sammle ich (fast) jeden Sonntag meine liebsten Links der Woche: Rezepte für die Nachback-Liste, lesenswerte Blogposts, Zeitungsartikel und Longreads, Podcasts oder Musik, die mir gerade gefällt und oft genug auch Internet-Weirdness. Außerdem schreibe ich auf, was ich sonst so interessant fand: neue Rezepte in meiner Küche, Lokale, in denen ich gegessen, Pullover, die ich gestrickt oder Texte, die ich geschrieben habe.