Melomakarona

fotografiert mit ISO 12400, Novemberlicht zum lieben

Ich bin Teil der Jury des deutschen Kochbuchpreises 2024, dieses Rezept habe ich im Rahmen meiner (unbezahlten) Jurytätigkeit nachgebacken, das entsprechende Buch wurde mir vom Verlag zur Verfügung gestellt.

Das war das letzte Rezept, das ich in meiner intensiven Testwoche ausprobiert habe (aber nicht das letzte, das ich hier verbloggen werde) und ehrlich gesagt hatte ich an diesem Punkt schon fast keinen Nerv mehr. 14 Rezepte in genauso viel Tagen sind schon ziemlich anstrengend. Aber gut, dass ich es doch durchgezogen habe, denn ich mag die Melomakarona sehr.

Es handelt sich um griechische Weihnachtsplätzchen aus Die Butter mit dem Zucker schaumig schlagen der australischen MasterChef-Bäckerin Emelia Jackson. Ein Butter-Öl-Teig mit Hartweizengrieß und Orangensaft wird dafür zu Kugeln gebacken und anschließend in Gewürzsirup getunkt.

Ich hatte mir eine Baklava-mäßig süße Zuckerwatsche erwartet, doch weil im Teig recht wenig Zucker drin ist und die runden Kekse nicht so viel Angriffsfläche zur Ablagerung von Sirup bieten (mal abgesehen von ihrem natürlich vollgesaugten Inneren), sind sie gar nicht mal so pickig. Zimt, Nelken und Orange kommen geschmacklich leicht durch, aber nicht so sehr, dass ich beim Reinbeißen sofort an Weihnachten denken würde. Vom Sirup ist mir ziemlich viel übrig geblieben, ich habe ihn nochmal aufgekocht, in sterile Gläser abgefüllt und für zukünftige Cocktail-Experimente aufbewahrt.

Melomakarona – Rezept

nach einem Rezept aus Die Butter mit dem Zucker schaumig schlagen… von Emelia Jackson

Kekse

225 g weiche Butter
100 g neutrales Öl
100 g Zucker
1 Ei
1 Eigelb
500 g Mehl
200 g feiner Hartweizengrieß
1 1/2 TL Natron
1 1/2 TL gemahlene Zimt
1/2 TL gemahlene Nelken
1/2 TL frisch geriebene Muskatnuss
120 ml Orangensaft
2 EL Whisky oder Cognac
etwa 100 g fein gehackte Walnüsse zum Bestreuen

Gewürzsirup

Anmerkung: zwei Drittel der Menge würden vermutlich auch reichen

2 unbehandelte Orangen
400 g Zucker
200 g Honig
1 Zimtstange (im Originalrezept 4 Stück)
20 Nelken
500 ml Wasser

für 32 große oder etwa 70 kleine Kekse

Butter, Öl und Zucker in einer Rührschüssel hell schaumig rühren. Ei und Eigelb einrühren.

In einer zweiten Schüssel Mehl, Grieß, Natron und Gewürze vermischen. Die trockenen Zutaten abwechselnd mit Orangensaft und Whisky nach und nach zur Buttermischung geben. Rühren, bis sich der Teig sauber vom Schüsselrand löst. Mein Mixer hat das nicht gepackt, weshalb ich mit einer Teigkarte und den Händen bis zu diesem Punkt geknetet habe.

Den Ofen auf 180° C Umluft vorheizen und drei Backbleche mit Backpapier belegen.

Teigportionen von 30 g (für große Kekse, wie im Originalrezept) oder 15 g (für handlichere) zu Kugeln formen und leicht plattdrücken. Mit zwei fingerbreit Abstand auf den Blechen verteilen. Mit einer Gabel dreimal auf der Oberseite einstechen, damit der Sirup später besser einsickern kann.

Für 18-25 Minuten (je nach Größe) goldbraun backen.

Währenddessen den Sirup zubereiten: Die Orangen mit einem Sparschäler schälen und anschließend auspressen. Orangenschale und -Saft mit den übrigen Sirupzutaten in einen Topf geben. Unter Rühren aufkochen und köcheln lassen, bis sich der Zucker aufgelöst hat. Bis zur weiteren Verwendung zugedeckt durchziehen lassen.

Die Plätzchen aus dem Ofen nehmen und nur kurz (so, dass man sie mit den Händen anfassen kann) abkühlen lassen. Etwas vom Sirup in eine flache Tasse füllen, jeden Keks 30-45 Sekunden hineinlegen und vollsaugen lassen. Abtropfen lassen, auf ein Kuchengitter (oder zurück aufs Blech) setzen und mit den gehackten Walnüssen bestreuen. Mit dem Rest ebenso verfahren.

Luftdicht verpackt aufbewahren.



Hi, ich bin Jana.
Seit 2009 veröffentliche ich hier wöchentlich Rezepte, Reiseberichte, Restaurantempfehlungen (meistens in Wien), Linktipps und alles, was ich sonst noch spannend finde. Ich arbeite als Podcastproduzentin und freie Kulinarikjournalistin. Lies mehr über mich und die Zuckerbäckerei auf der About-Seite.

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Im Zuckersüß sammle ich (fast) jeden Sonntag meine liebsten Links der Woche: Rezepte für die Nachback-Liste, lesenswerte Blogposts, Zeitungsartikel und Longreads, Podcasts oder Musik, die mir gerade gefällt und oft genug auch Internet-Weirdness. Außerdem schreibe ich auf, was ich sonst so interessant fand: neue Rezepte in meiner Küche, Lokale, in denen ich gegessen, Pullover, die ich gestrickt oder Texte, die ich geschrieben habe.