Ka’ak el Eid aka Mahlep-Kringel

Nachdem ich ewig lange kein Mahlep für Molly Yeh’s Mahlab Sugar Cookies mit gefriergetrockneten Himbeeren (die wahrscheinlich mit Gold aufgewogen werden, s. Schoko-Himbeer-Torte) auftreiben konnte, stand es jetzt für ein paar Wochen unangetastet im Kastl.

Ka'ak el Eid - Mahlep-Ringe

Auf der Suche nach einem Alternativrezept fand ich heraus, dass dieses erstaunliche Gewürz nichts anderes ist als die gemahlenen Kerne der Felsenkirsche, die im levantinischen Raum heimisch ist. Wenig überraschend stieß ich schließlich auf ein libanesisches Rezept damit: Ka’ak el Eid (wörtlich Fest-Kekse), die üblicherweise zu Ostern gebacken werden.

Ostern hin oder her, die Kringel schienen mir ein cooles Backprojekt. Leider schob ich es wegen zu vielen Deadlines ganze dreimal auf – meine Mitbewohner zweifelten schon an meiner Fähigkeit, die WG mit Süßem zu versorgen und deckten sich mit großzügig Schokolade ein.

Ka'ak el Eid - Mahlep-Ringe (Nahaufnahme)
An diesem Foto sind noch zwei Freund_innen beteiligt, sowohl den Stoff als auch das Brett habe ich mal als Geburtstags(?)-Geschenk bekommen.

Eine Chat-Nachricht eines Berliner Freundes, der selbst gerade mit Mahlep in Bananenbroten experimentierte, ließ mich dann aber doch in die Küche wandern. Er stiftete mich außerdem dazu an, *nur* Butter in den Teig zu tun, auch wenn das Originalrezept nach Pflanzenfett verlangt. Denn: „Wer da fucking shortening reintut, ist einfach ein Monster“.

Ich habe am Ende eine 100%-Butter-Variante und eine mit 50% Butter und 50% Pflanzenfett (Ceres) gemacht. Geschmacklich ist der Unterschied gar nicht so groß, da das Mahlep so dominant ist – die Butterversion hatte nur einen viel buttrigeren Nachgeschmack.

Die Unterschiede in der Konsistenz waren allerdings sehr groß. Während die Butterversion knusprig und fest war, war die Pflanzenfettversion sandig-bröselig, wie Sandgebäck aus dem Supermarkt. Was letztlich aber für mich den Ausschlag gegeben hat: Die Kringel aus Butter hielten ihre Form einfach sehr viel besser und sehen weitaus schöner aus.

Ka’ak el Eid aka Mahlep-Kringel

angelehnt an ein Rezept von Cosette’s Kitchen

130 g Mehl
190 g Weizengrieß
100 g Zucker (ich habe zur Hälfte selbstgemachten Vanillezucker genommen)
1/2 TL Mahlep
frisch geriebener Muskat
Salz
3/4 TL Backpulver
125 g Butter
30 g Wasser
+ Sesam zum Bestreuen

für etwa 30 Stück

Mehl, Weizengrieß, Zucker, Mahlep, etwas frisch geriebenen Muskat, eine Prise Salz und Backpulver in einer Schüssel vermischen.

Die Butter in Flocken dazugeben und mit einer Teigkarte oder den Händen zu einer feinbröseligen Masse verarbeiten. Das Wasser zugeben und weiterkneten, bis sich ein homogener Teig herausbildet. Bei mir wirkte es am Anfang so, als würde das nie passieren – dann aber einfach weiter kneten anstatt zusätzliches Wasser zuzugeben!

Den Ofen auf 180° C vorheizen und zwei Backbleche mit Backpapier belegen.

Esslöffelgroße Teigportionen zu etwa fingerdicken, 12-15 cm langen Rollen formen. Die beiden Enden jeweils zu einem Kringel zusammenfassen und gut zusammendrücken.

Den Sesam in eine kleine Schüssel füllen, einen Teigkringel hineinlegen und leicht andrücken. Herausnehmen und auf das Blech setzen.

Die Kringel für 15 Minuten goldbraun backen. Aus dem Ofen nehmen und abkühlen lassen.



Hi, ich bin Jana.
Seit 2009 veröffentliche ich hier wöchentlich Rezepte, Reiseberichte, Restaurantempfehlungen (meistens in Wien), Linktipps und alles, was ich sonst noch spannend finde. Ich arbeite als Podcastproduzentin und freie Kulinarikjournalistin. Lies mehr über mich und die Zuckerbäckerei auf der About-Seite.

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Im Zuckersüß sammle ich (fast) jeden Sonntag meine liebsten Links der Woche: Rezepte für die Nachback-Liste, lesenswerte Blogposts, Zeitungsartikel und Longreads, Podcasts oder Musik, die mir gerade gefällt und oft genug auch Internet-Weirdness. Außerdem schreibe ich auf, was ich sonst so interessant fand: neue Rezepte in meiner Küche, Lokale, in denen ich gegessen, Pullover, die ich gestrickt oder Texte, die ich geschrieben habe.

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