Als die ersten Marillen in den Geschäften auftauchten, träumte ich von einer Tarte mit cremig-frischer Joghurt-Quark-Füllung (Topfen, ja eh) und in Vanille pochierten Marillen. Genau so eine Tarte machte ich dann auch, doch ich war nicht ganz zufrieden, weshalb ich innerhalb weniger Tage einen zweiten Versuch startete.
Das hing nicht unbedingt mit meiner plötzlich gesteigerten Motivation zusammen, in kurzen Abständen das Gleiche zu Backen (was ich insgeheim schrecklich finde), sondern mit den gerade reif gewordenen Pfirsichen meines eigenen kleinen Bäumchens. Das hatte ich vor fünf Jahren (!?) zum Abitur geschenkt bekommen und im Garten meiner Familie eingepflanzt.
Diesen Sommer trug er so viele Früchte, dass er Stützhölzer brauchte, um an der Last nicht zu zerbrechen. Die Pfirsichsorte ist allerdings etwas komisch, entweder steinhart oder schon matschig. Die Marmelade, die ich daraus gemacht habe, ist wunderbar, auch in dieser Tarte schmecken sie gut – doch besonders fotogen sind die Pfirsichstücken nicht.
Aber wenigstens geben sie viel Farbe her, sodass der Pfirsichgussobenauf schön rosa wurde!
Pfirsich-Quark-Tarte – Rezept
Knetteig
250 g Mehl
100 g Puderzucker
Salz
100 g Butter
1 Ei
Füllung
500 g Pfirsiche
Creme
250 g Quark
150 g griechisches Joghurt
Zitronenschale
100g Sahne
50 g Zucker (ich habe selbstgemachten Vanillezucker verwendet)
6 Blatt Gelatine
30 ml Zitronensaft
Guss
75 g Zucker
150 ml Wasser
2 Blatt Gelatine
Deko
3 kleine Pfirsiche
frische Kräuter (z.B. Thymian, Minze oder Basilikum)
für eine Tarte mit 28 cm Durchmesser
Für den Knetteig das Mehl in eine große weite Schüssel geben und eine Mulde in die Mitte drücken. Butter, Puderzucker und Salz hineingeben und mit den Fingern verkneten. Nach und nach mehr Mehl einarbeiten, bis der Teig bröselig wird. Das Ei zugeben und so lange kneten, bis der Teig homogen ist.
Zu einer flachen Scheibe formen, in Frischhaltefolie einschlagen und etwa eine Stunde kühlstellen.
Währenddessen einen Topf mit Wasser aufsetzen und zum Kochen bringen. Die Pfirsiche an der Unterseite kreuzförmig einritzen. Für etwa 30 Sekunden ins heiße Wasser geben und anschließend sofort mit Eiswasser abschrecken. Dann vorsichtig die Schale abziehen. Diese aber nicht wegwerfen, sondern in einer Schüssel sammeln. Die Pfirsiche in feine Spalten schneiden und vorerst zur Seite stellen.
Den Teig aus dem Kühlschrank nehmen und in der Größe der Tarteform plus leichtem Überhang ausrollen. Die Tarteform damit auskleiden, ein Backpapier darauflegen und mit Hülsenfrüchten beschweren.
Den Tarteboden 20 Minuten lang blindbacken, dann Backpapier und Hülsenfrüchte entfernen und nochmals 5-10 Minuten backen, bis der Boden leicht gebräunt ist. Aus dem Ofen nehmen und abkühlen lassen.
Für die Füllung Quark, Joghurt und etwas frisch geriebene Zitronenschale in einer Rührschüssel glattrühren. In einer zweiten Schüssel Sahne und (Vanille-)Zucker mit einer Prise Salz steif schlagen.
Die Gelatine nach Packungsanleitung in kaltem Wasser einweichen. Währenddessen den Zitronensaft erhitzen. Die Gelatine ausdrücken und darin auflösen. Diese Mischung in die Rührschüssel mit dem Quark geben und alles glattrühren. Dann die steifgeschlagene Sahne vorsichtig unterheben.
Die Pfirsichscheiben auf dem gebackenen Tarteboden verteilen. Dann die Quarkmischung daraufgeben und ggf. glattstreichen. Für mindestens zwei Stunden zugedeckt (aber ohne, dass der Deckel die Oberfläche der Tarte berührt!) im Kühlschrank fest werden lassen.
Dann den Guss zubereiten: Zucker und Wasser in einen kleinen Topf geben und aufkochen. Die Pfirsichschalen zugeben und simmern lassen, bis die Masse zähflüssig wird. Durch ein feines Sieb abseihen. Die Gelatine nach Packungsanleitung in kaltem Wasser einweichen und ausdrücken. Dann unter den warmen Pfirsichsirup rühren.
Den Guss vorsichtig mit einem Schöpflöffel auf der Tarte verteilen, die Tarte dabei ggf. etwas kippen. Nochmals für mindestens eine Stunde in den Kühlschrank stellen, dann mit frischen Pfirsichen und Kräutern dekorieren.
Kühl aufbewahren.