Namoura

Vor einiger Zeit war ich in einem libanesischen Restaurant und freute mich vor allem auf die Nachspeisen. Nach einer Vorspeisenplatte und Okraschoten mit Reis konnte ich aber fast nix mehr essen und statt einer ganzen Dessertauswahl entschied ich mich für ein einzelnes: Namoura.

Drei Props von drei Marokko-Aufenthalten. Der Teller von 2013, die Schüssel von meinem Jahr dort (2014/15) und die „Tischdecke“, die eigentlich Rif-Tracht ist, von 2016.

Das ist ein simpler Grießkuchen, der mit unglaublich viel Orangenblütenwasser-Zuckersirup getränkt wird. Wenn ich mich recht erinnere, habe ich etwas ähnliches schon einmal in Marokko probiert, aber nicht weil es auch dort „landestypisch“ wäre, sondern weil ein guter Freund direkt über einer syrischen Bäckerei wohnt, bei der ich oft genug Süßigkeiten erstand. Ein Freund der gerade in Jordanien studiert, wies mich via Instagram daraufhin, dass es den Kuchen auch dort gäbe. Und Wikipedia beschreibt die Süßigkeit gleich als „Middle Eastern“, mit Verbreitung über Ägypten (wo der Kuchen Basbousa genannt wird), Türkei (Ravani) und Armenien (Shamali).

Naja, jedenfalls fand ich besagtes Namoura so gut, dass ich mir selber welches backen wollte. Ein Rezept der NYT Cooking hielf aus und so steht es nun auch hier in der Zuckerbäckerei. Besonders faszinierend an diesem Rezept fand ich den Joghurt, der mit Natron vermischt wird und so lange stehen gelassen wird, bis die Masse doppelt so viel Volumen fasst und schaumig aussieht – ohne sie aufzuschlagen. Chemie ist schon was cooles!

Namoura

nach einem Rezept von NYT Cooking

Sirup
400 g Zucker
240 ml Wasser
1 EL Zitronensaft
etwas Orangenblüten- oder Rosenwasser

Kuchen
240 g Joghurt
10g (2 1/2 TL) Natron
170 g Butter
490 g Weizengrieß
150 g Zucker
eine Hand voll ganze, geschälte Mandeln

für eine rechteckige Auflaufform mit ca. 20x30cm

Für den Sirup Zucker und Wasser in einen kleinen Topf geben. Den Zucker bei starker Hitze auflösen lassen, dann die Hitze zurückdrehen. Zitronensaft und Orangenblütenwasser einrühren. Weiterköcheln lassen, bis eine sirupartige Konsistenz erreicht ist. Anschließend von der Hitze nehmen und abkühlen lassen.

Den Ofen auf 190° C vorheizen, die Form gut einfetten.

In einer kleinen Schüssel Joghurt und Natron verrühren und stehen lassen, bis sich die Masse im Volumen in etwa verdoppelt hat.

Die Butter schmelzen und dann mit Weizengrieß und Zucker in einer großen Schüssel verrühren. Den Joghurtschaum dazugeben und gut verrühren.

Die Masse in die vorbereitete Form geben und gleichmäßig verstreichen. Die Oberfläche rautenförmig einschneiden und auf jede Raute eine geschälte Mandel setzen. Leicht andrücken.

25-30 Minuten (ich habe mein Namoura nach 23 Minuten aus dem Ofen getan, rückblickend wäre länger besser gewesen) goldbraun backen.

Aus dem Ofen nehmen und den erkalteten Sirup über das noch heiße Namoura schütten. Auf Raumtemperatur abkühlen lassen und entlang der vorgeschnittenen Linien in Stücke schneiden.



Hi, ich bin Jana.
Seit 2009 veröffentliche ich hier wöchentlich Rezepte, Reiseberichte, Restaurantempfehlungen (meistens in Wien), Linktipps und alles, was ich sonst noch spannend finde. Ich arbeite als Podcastproduzentin und freie Kulinarikjournalistin. Lies mehr über mich und die Zuckerbäckerei auf der About-Seite.

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Im Zuckersüß sammle ich (fast) jeden Sonntag meine liebsten Links der Woche: Rezepte für die Nachback-Liste, lesenswerte Blogposts, Zeitungsartikel und Longreads, Podcasts oder Musik, die mir gerade gefällt und oft genug auch Internet-Weirdness. Außerdem schreibe ich auf, was ich sonst so interessant fand: neue Rezepte in meiner Küche, Lokale, in denen ich gegessen, Pullover, die ich gestrickt oder Texte, die ich geschrieben habe.

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