Schoko-Himbeer-Torte und NEUN Jahre Zuckerbäckerei

Heute vor neun (!) Jahren habe ich den ersten Post in der Zuckerbäckerei veröffentlicht. Grund genug, eine richtig aufwändige Torte zu backen.

Schoko-Himbeer-Torte

Wie ihr euch vorstellen könnt, orientierte ich mich einmal wieder an einem von Bravetarts Rezepten (bald sieht es aus als würde die Zuckerbäckerei ein Julie&Julia-Style-Blog, nur mit Stella Parks und mir?), nämlich dem „Chocolate Cherry Layer Cake“. Das besondere daran ist vor allem das Frosting, das aus pulverisierten gefriergetrockneten Kirschen und Sahne besteht.

Schoko-Himbeer-Torte

Gefriergetrocknete Kirschen aufzutreiben erwies sich dann allerdings als nicht so einfach, aber ich freute mich über jede Fruchtsorte. Im bestsortierten Supermarkt der Gegend fand ich schließlich gefriertgetrocknete Himbeeren, zu einem Kilopreis von *unschlagbaren* 105,60 Euro. Gut, dass ich nur 50 g brauchte.

Schoko-Himbeer-Torte

Aber auch der Kuchen selbst ist besonders. Er enthält fast so viel Kakaopulver wie Mehl und wird dadurch sehr schwarz. Mir wurde sogar unterstellt, dass ich die Böden hoffnungslos verbrannt hätte!

Schoko-Himbeer-Torte

Leider hatte ich keine zwei 8-inch-Alukuchenformen (ca. 20 cm Durchmesser) zur Hand, dafür aber gleich drei mit 26 cm Durchmesser. Deshalb beschloss ich, den Teig zu verdoppeln und einfach drei größere Böden daraus zu backen. Den zusätzlichen Zwischenraum würde ich einfach mit Himbeermarmelade aus dem WG-Vorrat (so viele Mamas/Omas/Tanten, die Obst einkochen!) füllen.

Schoko-Himbeer-Torte

Übrige Deko-Himbeeren hatte ich auch keine, sodass ich die Torte einfach mit Kakao bestäubte, um meine mangelnden Torten-Einstreich-Fähigkeiten zu kaschieren. Dank vier Wollfäden gabs auch noch ein Muster und fertig war der *superfancy* Geburtstagskuchen.

Fehlte nur noch das einstündige (weil Assistenz- und Stativlose) Fotoshooting am Schreibtisch.

nach einem Rezept von Bravetart / Serious Eats

Schoko-Himbeer-Torte

Torte (Originalrezept verdoppelt, ohne Mandel- und Vanilleextrakt)

250 g Mehl (ich habe griffiges genommen, weil ich kein anderes mehr hatte)
230 g Kakaopulver
400 g Zucker (im verdoppelten Original 450 g)
3 TL Natron
Salz
1 TL Zimt
8 Eier (etwa 400 g)
340 g neutrales Öl
340 g Johannisbeersaft (o.Ä.)

Creme

50 g gefriergetrocknete Himbeeren
100 g Puderzucker
700 g Sahne
+ ein Glas Himbeermarmelade
+ Kakaopulver für die Deko

für eine dreistöckige Torte mit 26 cm Durchmesser

Den Ofen auf 180° C vorheizen und drei (am besten metallene, Silikon funktioniert echt schlecht) Springformen mit 26 cm Durchmesser einfetten. Anschließend die Böden der Springformen mit Backpapierkreisen belegen.

Mehl und Kakao vermischen und ggf. sieben.

Zucker, Natron, Salz, Zimt und Eier in einer großen Rührschüssel verrühren, bis die Masse schaumig ist. Anschließend unter Rühren das Öl einfließen lassen. Den Johannisbeersaft einrühren (bei mir wurde die Masse nun richtig grau, wohl eine Reaktion zwischen Saft und Natron) und zuletzt Mehl und Kakao zugeben. Gerade solange rühren, bis alles vermischt ist.

Die Kuchenmasse gleichmäßig auf die vorbereiteten Formen verteilen und etwa 25 Minuten backen. Dabei die Formen mehrmals austauschen bzw. umdrehen, damit die Böden gleichmäßig Hitze abbekommen. Wenn die Böden leicht aufgegangen sind und an einem Holzstäbchen nur mehr wenige Teigkrümel kleben, wenn man diesen in die Mitte steckt, sind sie fertig.

Aus dem Ofen nehmen und in der Form vollständig (!) auskühlen lassen.

Für die Creme die gefriergetrockneten Himbeeren in einem Mixer fein mahlen. Den Puderzucker zugeben und nochmals durchmixen. Die Sahne dazuschütten und solange mixen, bis die Masse dick und cremig (Stella Parks vergleicht die Konsistenz mit griechischem Joghurt) ist. Unbedingt darauf achten, nicht zu lange zu mixen, sonst wird die Sahne zu Butter geschlagen. Die Creme luftdicht verpacken und bis zur Weiterverarbeitung im Kühlschrank aufbewahren.

Die Böden aus den Formen nehmen und jeweils die „Kuppel“ abschneiden, sodass sie ganz eben sind. Den ersten Boden auf die Servierplatte setzen, sodass die angeschnittene Seite nach oben zeigt. Etwas Creme etwa 4mm hoch darauf verstreichen. Den zweiten Boden daraufsetzen und die Himbeermarmelade großzügig darauf verteilen. Anschließend den letzten Boden, diesmal mit der angeschnittenen Seite nach unten daraufsetzen. Die Torte mit der übrigen Creme glatt einstreichen.

Luftdicht eingepackt (Kuchentransport-Dingsda oder Frischhaltefolie) einkühlen. Etwa eine Stunde vor dem Servieren herausnehmen und auf Raumtemperatur bringen. Kurz vor dem Servieren vier Wollfäden auf der Kuchenoberfläche platzieren und großzügig mit Kakaopulver bestreuen.

Hinweis: Sobald die Torte zu lange an der Luft steht (egal ob gekühlt oder nicht), trocknet die Creme aus, was nicht besonders schön aussieht. Deshalb entweder immer luftdicht verpacken oder etwas von der Creme aufheben und die Torte kurz vor dem Servieren (und mit-Kakao-bestreuen!) nochmals damit einstreichen.



Hi, ich bin Jana.
Seit 2009 veröffentliche ich hier wöchentlich Rezepte, Reiseberichte, Restaurantempfehlungen (meistens in Wien), Linktipps und alles, was ich sonst noch spannend finde. Ich arbeite als Podcastproduzentin und freie Kulinarikjournalistin. Lies mehr über mich und die Zuckerbäckerei auf der About-Seite.

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Im Zuckersüß sammle ich (fast) jeden Sonntag meine liebsten Links der Woche: Rezepte für die Nachback-Liste, lesenswerte Blogposts, Zeitungsartikel und Longreads, Podcasts oder Musik, die mir gerade gefällt und oft genug auch Internet-Weirdness. Außerdem schreibe ich auf, was ich sonst so interessant fand: neue Rezepte in meiner Küche, Lokale, in denen ich gegessen, Pullover, die ich gestrickt oder Texte, die ich geschrieben habe.

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