Eine fast vegane Dinnerparty

Ich lade für mein Leben gerne Freund_innen zum Essen ein. Und damit meine ich nicht nur spontane Spaghetti-mit-Tomatensauce-Abende oder Mittagessen zwischen zwei Vorlesungen, sondern auch wochenlang herbeigefieberte Dinnerpartys mit allem Drum und Dran.

Zu einer solchen Dinnerparty habe ich letzte Woche geladen. Sechs Gänge für zehn Gäst_innen, davon einige (ich!) vegetarisch, einer vegan. Challenge accepted.

Das Menü und die improvisierte Tischdeko

Statt eines Aperitifs gab es Gurken-Gin-Steckerleis aka Cucumber Cocktail Pops with Honey and Zaatar, Molly Yeh’s Beitrag zur diesjährigen Popsicle Week. Am Abend der Party habe ich davon kein Foto geschossen, dafür gibts schon einen Sneak Peek auf den kommenden Rezept-Post:

Gurken-Gin-Steckerleis vor coolem Typ (Brotbäcker!) in Südstaaten-Shirt

Als Appetizer folgten selbstgebackene Brötchen (von meinem Freund, nicht von mir!) aus dem Brot-Back-Buch vom Plötzblog. Dazu vegane Mayonaise, die ich mittlerweile cooler finde als „klassische“, mit frischer Minze. Außerdem: Knoblauch-Tahini-Sauce. Darin verstecken sich sagenhafte 15 (!) Knoblauchzehen, doch ihre Schärfe ist dank der besonderen Zubereitungsart kaum bemerkbar. Das ausführliche Rezept gibts bei SeriousEats.

Vegane Minz-Mayo, Knoblauch-Tahini-Sauce und selbstgebackene Brötchen.

Als „echte“ Vorspeise gab es gebackenen Lauch, den ich seltsamerweise nur unter Mühen auftreiben konnte, mit Chili-Croutons aus abermals selbstgebackenem Brot und Burrata. Diesen Käse sollte ich mir wirklich öfter leisten, denn er machte diesen Gang zu meinem liebsten des ganzen Abends. Das Rezept hierfür hatte ich schon ewig in meinem irgendwann-mal-umsetzen-Evernote-Notizbuch, es stammt von Delicous Days.

Gebackener Lauch mit Chili-Croutons und Burrata (<3).

Ich hatte vor ein paar Wochen schon einmal versucht Tahdig, aka Persian Jeweled Rice nach dem Rezept der NYT zu kochen. Damals hatte ich den Reis leider nicht lange genug in der Pfanne backen lassen, um diese schöne Kruste hinzubekommen. Diesmal klappte es:

Persischer Reis

Zu einem schönen Tortenstück des gebackenen Reis mit Trockenfrüchte-Zwiebel-Füllung gab es gebackene Auberginen. Die hatte ich einfach nur halbiert, mit Olivenöl, Salz und Zaatar eingerieben und für etwas mehr als eine halbe Stunde im Ofen gebacken. Dazu noch mehr von der Knoblauch-Tahini-Sauce und zur Deko zweierlei Sesam.

Der Hauptgang: Jeweled Rice und gebackene Aubergine mit Knoblauch-Tahini-Sauce

Leider versagte ich in meiner Paradedisziplin, dem Dessert. Mein Versuch, Smitten Kitchens Ruffled Milk Pie in einer veganen Version nachzubauen, scheiterte kläglich. Die Puddingfülle aus Hafermilch, in der ich Chai aufgekocht hatte, Zucker und Stärke lief unaufhaltbar aus den Filoteig-Rüschen hinaus. Wenigstens geschmacklich war die Kombination mit Zimt-Rotwein-Zwetschgen ganz brauchbar.

Unfotogene Nachspeise

Zuallerletzt gabs dann noch einen Schnaps. Zum „Schwarzwälder Zwetschgenwasser“ aus der fancy Flasche servierte ich meine selbst kandierten Zitronen von vor ein paar Wochen.

Schnaps und kandierte Zitronen.

Die meiste Arbeit für diese Dinnerparty steckte in der Vorbereitung. Ich habe sehr genau ausgetüftelt, was ich wann kaufen und vorbereiten kann, damit ich währenddessen möglichst wenig zu tun habe. Sehr viele der Rezeptkomponenten lassen sich schon am Nachmittag (Lauch, Brot, Reis, Dips) oder sogar am Vortag (Eis, Zimt-Rotwein-Zwetschgen) zubereiten. Tatsächlich war ich so gut organisiert, dass ich immer mit den anderen essen konnte und am Ende innerhalb weniger als einer Stunde aufgeräumt hatte. Ein schöner Abend!



Hi, ich bin Jana.
Seit 2009 veröffentliche ich hier wöchentlich Rezepte, Reiseberichte, Restaurantempfehlungen (meistens in Wien), Linktipps und alles, was ich sonst noch spannend finde. Ich arbeite als Podcastproduzentin und freie Kulinarikjournalistin. Lies mehr über mich und die Zuckerbäckerei auf der About-Seite.

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Porträtfoto: (c) Pamela Rußmann

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Im Zuckersüß sammle ich (fast) jeden Sonntag meine liebsten Links der Woche: Rezepte für die Nachback-Liste, lesenswerte Blogposts, Zeitungsartikel und Longreads, Podcasts oder Musik, die mir gerade gefällt und oft genug auch Internet-Weirdness. Außerdem schreibe ich auf, was ich sonst so interessant fand: neue Rezepte in meiner Küche, Lokale, in denen ich gegessen, Pullover, die ich gestrickt oder Texte, die ich geschrieben habe.

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