Weit weg von daheim, in einem anderen Kulturkreis, tun gewohnte Traditionen gelegentlich wirklich gut. Deshalb habe ich am gestrigen Ostersonntag alle meine europäischen Freunde zum Brunch geladen. Die Runde vertrat immerhin vier Länder – Deutschland, Frankreich, Belgien und die Schweiz. Das bedeutet „nur“ zwei Sprachen, deutsch und französisch, was für eine erfolgreiche Konversation zu Tisch schon ziemlich konfortabel ist (mit Darija, Englisch und Spanisch bin ich meist zusätzlich konfrontiert).
Zu Essen gab es Vieles, das ich hauptsächlich am Vortag zubereitet hatte, um am Sonntag entspannte Gastgeberin sein zu können. Freundlicherweise konnte ich von meinen Nachbarn Tischdecke und Salatschüssel ausleihen, zwei Dinge, die es in meinem Haushalt leider nicht gibt. Zu dem Zeitpunkt hatte ich aber leider nicht daran gedacht, dass ich weder genügend Teller noch ausreichend Besteck für neun Gäste habe. Mit ein bisschen Improvisation (Pfannendeckel als Kuchenplatte, Tassen und Marmeladengläser als Suppenschüssel sowie leere Dosen und Sahnebecher für Dips und Gemüse) gings trotzdem.
Apropos Dips, man kann zwar nur Einen erkennen, beide (Kräuterjoghurt und Radieserlschnee) sind aber ziemlich lecker, Mamas Rezept eben…
Für die Crostinis mit Ziegenkäse, karamellisierten Zwiebeln und Feigenkonfitüre (einem Rezept aus einem Chefkoch-Magazin, das ich leider nicht mehr finde) braucht man glücklicherweise kein Besteck – als erster warmer Gang schonmal sehr gut.
Einer meiner Favoriten war eindeutig die Karottensuppe, die nicht wie sonst so oft mit Ingwer, sondern mit Kardamom verfeinert war. Das Rezept stammt, wie sehr viele meiner Lieblinge, aus der Feder von Uwe von Highfoodality.
Auf der nicht-Süßen Seite gab es dazu noch einen Karotten-Mango-Salat nach einem Rezept von Essen & Trinken und einfache Hackbällchen mit Cocktailtomaten und Radieschen.
Joy the Baker’s Strawberry Cream Scones stehen nunmehr seit einem Jahr auf meiner Nachbackliste. Ich musste wohl erst ins milchprodukt-mäßig spärlich ausgestattete Marokko kommen, um in Sahne zu schwelgen.
Und wenn wir schon bei Milchprodukten sind: Für Frischkäse und saure Sahne in Chef Hansen’s Cheesecake gab ich gefühlt ein Vermögen aus. Das war es aber wert – eindeutig der zweite Favorit dieses Buffets!
Schönen Feiertag noch!
Liebe Jana
Sehr ansprechend Dein Osteressen. Man bekommt richtig Appetit darauf.
Deine Kochkünste sind schon beachtlich. Dein Improvisationstalent
ebenso.
Liebe Grüße Oma
Liebe Oma, es freut mich sehr, dass du mein Blog liest! „Nach Corona“ lade ich dich mal zu einem Festessen ein :)