Marillenknödel

Jetzt habe ich mit der Veröffentlichung dieses Posts fast die Marillensaison verpasst. Falls ihr noch welche auftreiben könnt – das ist eure Chance auf ein wahnsinnig leckeres Dessert.

Das Rezept habe ich aus Frau Ziiis Buch Wiener Küche, die es wiederum von Ewald Plachutta zitiert. Es macht ziemlich viel Arbeit und enthält ein paar sehr österreichische Zutaten – z.B. griffiges Wiener Griessler Mehl, trockener Topfen und natürlich die Marillen. Letztere kann man bestimmt einfach so durch deutsche Aprikosen ersetzen, wie es mit normalem Mehl und Quark aussieht, weiß ich leider nicht. Falls es jemand von euch ausprobiert, kommentiert doch, ob es geklappt hat!

Kleinere Fehler könnte man noch ein bisschen mit Puderzucker kaschieren, den ich für das Foto leider vergessen habe. Dafür ist aber großzügig gebräunte Butter drauf, die ist selten verkehrt ;)

Marillenknödel mit gebräunter Butter

Falls ihr es nicht kennt, solltet ihr übrigens unbedingt in Frau Ziiis Blog vorbeischauen, es ist sehr witzig zu lesen, dank schöner Fotos nett anzuschauen und natürlich voller toller (österreichischer) Rezepte.

Rezept von Ewald Plachutta aus Wiener Küche von Susanne Zimmel (Frau Ziii)

Marillenknödel

Topfenteig
60 g Butter, Zimmertemperatur
1 Ei
1 Eigelb
75 g griffiges Mehl (in Deutschland ggf. als Wiener Griessler erhältlich)
75 g glattes Mehl 405
1/4 TL Salz
400 g trockener Topfen 20% Fett (viel bröseliger als das, was in Deutschland gewöhnlich als Quark erhältlich ist)

Füllung
12-14 Marillen
12-14 Würfelzucker (hatte ich nicht, weshalb ich normalen nahm, was ziemlich schlecht funktionierte)

Brösel
80 g Butter
100-120 g Semmelbrösel
2-3 EL Zucker
+ Puderzucker zum Bestäuben

für 12-14 Marillenknödel, abhängig von der Größe der Marillen

Für den Teig die Butter schaumig rühren. Ei und Eigelb verrühren und zur Butter geben. Weiterrühren, bis die Masse homogen ist. Mehl, Salz und Topfen zugeben und zu einem glatten Teig verarbeiten. Die Schüssel zudecken und für 1-2 Stunden kühlstellen. Der Teig ist sowohl vor als auch nach dem Kühlen sehr weich.

Die Marillen waschen und abtrocknen. Mithilfe eines Kochlöffelstiels entkernen: Eine Marille mit der Hand umschließen und mit dem Kochlöffelstiel den Kern herausdrücken. Mit einem Würfelzuckerstücken füllen (normaler Zucker funktioniert leider nicht so richtig).

Die Arbeitsfläche bemehlen und den Teig darauf zu einer Rolle formen. In 12-14 Scheiben schneiden (abhängig von der Anzahl und Größe der Marillen). Je Knödel eine Scheibe platt drücken, eine Marille daraufsetzen und mit dem Teig umhüllen. Mit leicht angefeuchteten Händen rund formen; dabei aufpassen, dass die Marille überall gut mit Teig bedeckt ist, damit der Knödel beim Kochen nicht auseinanderfällt.

Leicht gesalzenes Wasser in einem großen, weiten Topf erhitzen, bis es simmert. So viele Knödel ins Wasser geben, dass sie sich nicht berühren, ggf. mit einem Kochlöffel auch während der Kochzeit voneinander weg bewegen. Ohne Deckel garen, bis die Knödel schwimmen, das dauert ca. 20 Minuten. Mit den restlichen Knödeln genauso verfahren.

Die Butter in einer Pfanne schmelzen und die Brösel zugeben. Dabei darauf achten, dass diese nicht klumpen. Den Zucker untermischen und unter Rühren bräunen lassen. Die Brösel sollten nicht zu hell sein, da sie sonst nach wenig schmecken, aber Achtung, sie verbrennen auch ziemlich schnell (wie man an den wenigen schwarzen Punkterln auf meinen Fotos sehen kann).

Die Knödel gut abtropfen lassen und dann sofort in den Bröseln wälzen. Zum Servieren gebräunte Butter darüberschütten und mit Puderzucker bestäuben (an letzteres habe ich erst nach dem Fotografieren gedacht…).

 

 

 



Hi, ich bin Jana.
Seit 2009 veröffentliche ich hier wöchentlich Rezepte, Reiseberichte, Restaurantempfehlungen (meistens in Wien), Linktipps und alles, was ich sonst noch spannend finde. Ich arbeite als Podcastproduzentin und freie Kulinarikjournalistin. Lies mehr über mich und die Zuckerbäckerei auf der About-Seite.

Meine Sketchnotes:
jasowieso.com

Creative Commons Lizenzvertrag
Porträtfoto: (c) Pamela Rußmann

IMPRESSUM

DATENSCHUTZERKLÄRUNG

Newsletter

Meine Lieblingslinksammlung Zuckersüß wöchentlich direkt in deinem Postfach!

Powered by Buttondown. Ohne Tracking!

Rechtliche Angelegenheiten

Impressum
Datenschutzerklärung
Creative Commons Lizenzvertrag
Alle Bilder und Texte der Zuckerbäckerei sind lizenziert unter einer Creative Commons Namensnennung - Nicht-kommerziell - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0 International Lizenz. Wenn du Fragen zur Verwendung meiner Inhalte hast, schreib mir einfach eine E-mail. Danke!

Kategorien

Tags

Archiv

Zuckersüß

Im Zuckersüß sammle ich (fast) jeden Sonntag meine liebsten Links der Woche: Rezepte für die Nachback-Liste, lesenswerte Blogposts, Zeitungsartikel und Longreads, Podcasts oder Musik, die mir gerade gefällt und oft genug auch Internet-Weirdness. Außerdem schreibe ich auf, was ich sonst so interessant fand: neue Rezepte in meiner Küche, Lokale, in denen ich gegessen, Pullover, die ich gestrickt oder Texte, die ich geschrieben habe.

Schreibe einen Kommentar