Lavendel- und Bergamotten-Plätzerl

Lavendel- und Bergamotten-Plätzerl
Vier verschiedene Varianten: Plätzerl mit Lavendelzucker, Bergamottenzucker, Kristallzucker und Puderzucker

Lange dachte ich, Mürbteig sei Mürbteig – 3, 2, 1 fertig (doppelt so viel Mehl wie Butter, doppelt so viel Butter wie Zucker). Neulich habe ich mich aber wieder ein bisschen mehr mit französischer Patisserie beschäftigt und wie sich herausstellte, wird dort zwischen verschiedenen Mürbteigarten unterschieden.

Das hier ist „süßer Mürbteig“ nach Michel Roux (leider weiß ich nicht, was die französische Entsprechung dafür wäre), mit ziemlich hohem Butteranteil (200 Gramm auf 250 Gramm Mehl). Das Originalrezept verlangt nach Puderzucker, ich habe es aber auch mit aromatisiertem Kristallzucker (Lavendel und Bergamotte) ausprobiert.

Lavendel- und Bergamotten-Plätzerl
Die Plätzerl mit Puderzucker (ganz links/unten) sind weit feiner als die mit Kristallzucker

Einerseits war das Lavendelzucker (einfach Lavendelblüten mit Kristallzucker vermixt und seit dem Sommer stehen gelassen), andererseits Zucker, den ich mit Bergamottenzesten in ein Glas gefüllt hatte und seit ein paar Monaten stehen lassen habe. Das gibt den sonst so einfachen Plätzerln etwas Abwechslung, aber gleichzeitig auch eine etwas gröbere, körnigere Struktur. So glatt wie mit Puderzucker wird der Teig mit Kristallzucker nämlich nicht.

Lavendel- und Bergamotten-Plätzerl

So oder so: Die fertigen Plätzerl sind enorm buttrig und zerbröseln mürbe auf der Zunge. Simpel, aber super!

Übrigens: Hier im Blog gibts noch ein Mürbteigrezept von Michel Roux, genauer eines für „süßen Knetteig“. Der enthält verhältnismäßig weniger Butter und ist leichter zu verarbeiten. Ich benutze ihn gern für Tarteböden:

Lavendel- und Bergamotten-Plätzerl

nach dem Rezept für süßen Mürbteig aus „Ofenfrisch“ von Michel Roux

250 g Mehl
200 g weiche Butter, in Stückchen
100 g Lavendel-, Bergamotten- oder Puderzucker
Salz
2 Eigelb
+ etwas Lavendel- oder Bergamottenzucker zum Bestreuen

Das Mehl in eine weite Schüssel geben und eine Mulde in die Mitte drücken. Butter, Zucker und eine Prise Salz hineingeben. Mit den Fingern zu Bröseln verarbeiten, dabei immer mehr Mehl von den Seiten einarbeiten. Die Eigelbe zugeben und alles verkneten.

Wenn der Teig glatt ist, zu einer Scheibe formen und in Frischhaltefolie wickeln. Für mindestens eine Stunde kühlstellen.

Den Ofen auf 180° C vorheizen und zwei Backbleche mit Backpapier belegen.

Den Teig zwischen Frischhaltefolie oder auf einer leicht bemehlten Arbeitsfläche auf etwa 5mm Dicke ausrollen. Herzen ausstechen und mit großzügigem Abstand auf den Blechen verteilen. Mit

Die Teigreste wieder glattkneten und vor dem nächsten Ausrollen/Ausstechen ggf. ein paar Minuten kühlstellen.

Jedes Blech einzeln 9-13 Minuten lang backen (abhängig von der größe der Herzen). Die Plätzerl sollten nur ganz leicht bärunen. Aus dem Ofen nehmen und auf dem Blech abkühlen lassen.

Luftdicht lagern.



Hi, ich bin Jana.
Seit 2009 veröffentliche ich hier wöchentlich Rezepte, Reiseberichte, Restaurantempfehlungen (meistens in Wien), Linktipps und alles, was ich sonst noch spannend finde. Ich arbeite als Podcastproduzentin und freie Kulinarikjournalistin. Lies mehr über mich und die Zuckerbäckerei auf der About-Seite.

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Im Zuckersüß sammle ich (fast) jeden Sonntag meine liebsten Links der Woche: Rezepte für die Nachback-Liste, lesenswerte Blogposts, Zeitungsartikel und Longreads, Podcasts oder Musik, die mir gerade gefällt und oft genug auch Internet-Weirdness. Außerdem schreibe ich auf, was ich sonst so interessant fand: neue Rezepte in meiner Küche, Lokale, in denen ich gegessen, Pullover, die ich gestrickt oder Texte, die ich geschrieben habe.