Gulab Jamun

Ich habe seit 2011 einen Account bei foodgawker. *Vor* Instagram war das die Quelle für visuelle Rezeptinspiration schlechthin, mittlerweile schaue ich dort fast gar nicht mehr vorbei und lade erst recht keine meiner Bilder mehr in die Datenbank. Ich glaube, ich bin damit nicht die Einzige – es scheint, als wäre dort weit weniger los als noch vor sechs oder sieben Jahren.

frittierte gulab jamun in einer glasschale, vogelperspektive

Kürzlich habe ich aber doch mal wieder einen Blick auf dieses Relikt der guten alten Foodblogzeiten geworfen und gleich ein Rezept entdeckt, das ich sehr faszinierend fand: Frittierte, in Sirup getränkte Teigkugeln, die fast ohne Mehl auskommen. Stattdessen bestehen sie hauptsächlich aus Milchpulver und Milch.

Tatsächlich ist das laut Rezept noch nicht einmal die „authentische“ Variante dieser Süßigkeit, die zum hinduistischen Diwalifest serviert wird. Dafür bräuchte man nämlich „Mawa“, fast bröselig eingekochte Milch. Ich hatte aber für die Rezepte aus dem momofuku-milkbar-Buch (bald mehr dazu) endlich mal eine große Dose Milchpulver da und versuchte mich deshalb an dieser vereinfachten Gulab Jamun-Version.

frittierte gulab jamun in einer glasschale, eines davon angeschnitten

Die frittierten Kugeln werden nach kurzem Abtropfen noch für mehrere Stunden in Kardamomsirup getränkt und sollte dabei ihre Größe fast verdoppeln. Das passierte bei meinen leider nicht (zu dunkel frittiert?) aber ich fand sie trotzdem sehr interessant – von außen lässt sich die poröse, sirupgetränkte Konsistenz gar nicht erkennen.

Gulab Jamun

nach einem Rezept von foodviva

Sirup
200 g Zucker
5 Kardamomkapseln
350 ml Wasser

Teig
55 g Milchpulver
10 g (1 EL) Mehl
1/8 TL Natron
15 ml (1 EL) neutrales Öl
30-50 ml (2-3 EL) Milch
+ Öl zum Frittieren

für etwa 15 Stück

Für den Sirup Zucker, Kardamomkapseln und Wasser aufkochen. Gut drei Minuten köcheln lassen, dann von der Hitze nehmen.

Für den Teig Milchpulver mit Mehl, Natron und Öl vermischen. Wenn die Masse bröselig wird, gerade so viel Milch zugeben, bis sie ein glatter Teig wird.

Mit öligen Händen gut 15 kleine Kugeln formen und diese auf einen gefetteten Teller legen.

Das Frittieröl in einem weiten Topf erhitzen. Wenn sich an einem hineingehaltenen Holzstäbchen Luftblasen bilden, ist es heiß genug. Vorsichtig einen Teil der Teigkügelchen hineingeben und 2-3 Minuten lang rundum golden frittieren. Mit einem Schaumlöffel herausnehmen und auf Küchenpapier abtropfen lassen. Den Rest der Teigkugeln ebenso verarbeiten.

Die frisch frittierten Gulab Jamun in den Kardamomsirup legen und mindestens zwei Stunden (ich habe sie über Nacht dringelassan) ziehen lassen.



Hi, ich bin Jana.
Seit 2009 veröffentliche ich hier wöchentlich Rezepte, Reiseberichte, Restaurantempfehlungen (meistens in Wien), Linktipps und alles, was ich sonst noch spannend finde. Ich arbeite als Podcastproduzentin und freie Kulinarikjournalistin. Lies mehr über mich und die Zuckerbäckerei auf der About-Seite.

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Im Zuckersüß sammle ich (fast) jeden Sonntag meine liebsten Links der Woche: Rezepte für die Nachback-Liste, lesenswerte Blogposts, Zeitungsartikel und Longreads, Podcasts oder Musik, die mir gerade gefällt und oft genug auch Internet-Weirdness. Außerdem schreibe ich auf, was ich sonst so interessant fand: neue Rezepte in meiner Küche, Lokale, in denen ich gegessen, Pullover, die ich gestrickt oder Texte, die ich geschrieben habe.

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3 Comments

  1. Siebenhandl Anneliese wrote:

    Hallo Jana
    Das ist ja schon eine Praline. Würde liebend gerne probieren. Deine
    Mitbewohner werden richtig verwöhnt.
    Eine Freude Deine Rezepte zu lesen Oma

    Posted 5.22.20 Antworten
    • Jana wrote:

      fast! ich back was, wenn ich mal wieder „daheim“ bin :)

      Posted 5.23.20 Antworten