
Bistro Fantasy, Gumpendorferstraße 22, 1060 Wien
Das Bistro Fantasy (1060) kommt mir vor wie eine der hippsten Neueröffnungen der Saison. Nach einem gescheiterten Versuch während der Soft-Opening-Wochen einen Platz zu kriegen, bin ich vor einigen Tagen zufällig vorbeigekommen und war diesbezüglich erfolgreich, zumindest an der großen Tafel. Um mich herum vor allem Mitte-20-jährige in shiny Tracksuits, selbstgehäkelten Hauben, schmalen Schals und viel auffälligem Silberschmuck, auch die Kellner_innen waren stylemäßig eher avantgardistisch (ein Mann quasi bauchfrei, eine Frau mit tiefem 00er-Jahre-V-Ausschnitt) unterwegs.


Der Haustee (von der St. Charles Apothecary ein paar Häuser weiter, die erstaunlicherweise nicht die Seife am Klo beisteuerte) war eh ok, mit 4,80 € für eine Tasse aber nicht günstig. Der French Toast mit Dulce de Leche (11 €) erinnerte mich konzeptuell an den aus dem Julius in Berlin Wedding (s. Zuckersüß 419), er ging allerdings neben Powidltupfen, Crème-frâiche-Schnörkeln und einem Schöpfer Zwetschgenröster optisch ganz unter. Für mich war die Portion auch viel zu mächtig – vielleicht eher was zum ~sharen~. Die Entscheidung, einen Esslöffel dazu zu reichen finde ich auch interessant.
Das Lokal hat zwar ein monströses Soundsystem, das in der sonst sehr puristischen Rohbau-Ästhetik stark auffällt, leider hört man in dem oberen Teil des Lokals gar nichts von der Musik, sondern vor allem ohrenbetäubenden Gesprächslärm. Ein bisschen Schallschutz würde den blanken Wänden nicht schaden.
Abends gibts offenbar Cocktails, hippe Weine und Bistro-Gerichte. Das würd mich schon immer noch interessieren, also werd ich irgendwann nochmal vorbeischauen.

Hi, ich bin Jana. Seit 2009 veröffentliche ich hier wöchentlich Rezepte, Reiseberichte, Restaurantempfehlungen (meistens in Wien), Linktipps und alles, was ich sonst noch spannend finde. Ich arbeite als Redakteurin bei futurezone.at, als freie Audio-/Kulinarikjournalistin und Sketchnoterin. Lies mehr über mich und die Zuckerbäckerei auf der 

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