
Im März wurde ich zu zwei 30. Geburtstagen eingeladen – am selben Tag! – und jeweils um eine ~fancy~ Torte gebeten. Bei dieser hier war die Vorgabe in etwa „klassische Torte, Geschmacksrichtung Salzkaramell“, über die zweite werde ich noch gesondert schreiben. Insgesamt verbrachte ich für beides wohl knapp zwei volle Arbeitstage in der Küche, also selbst für meine Verhältnisse ungewöhnlicher Aufwand.
An dieses Großprojekt machte mich mit generalstabsmäßiger Planung und tetrisartiger Zusammensetzung unterschiedlichster Rezepte:
Die Torte besteht aus vier Biskuitlagen, zwei davon klassisch, zwei davon mit Kakao. Ich habe mich dabei an Nicola Lambs Rezept für Strawberry Shortcake orientiert, und dieses für ein tiefes Backblech (d.h. auseinandergeschnitten zwei Böden) jeweils in 1 1/2 facher Menge, d.h. mit je 6 Eiern, zubereitet. Die dunkle Version enthält 20 g Kakao und nur 35 g Stärke.
Als Füllung und zum Einstreichen habe ich die 1 1/2 fache Menge Brown Sugar Caramel Whipped Cream nach Matt Adlard gemacht, d.h. 825 g Sahne als Ausgangspunkt. Sie ist mit etwas Gelatine stabilisiert, was mir für eine so schwere Torte notwendig erschien. Leider war die Menge zu wenig, ich würde nächstes Mal mindestens 1 1/2 Mal so viel machen.
Damit einen beim Essen nicht der Zuckerschock ereilt, wollte ich eine bittere Füllung einbauen. Das wurde letztlich eine Schokoladenmousse nach einem Grundrezept aus Der Schokoladenlöffel (s. meine Review für den deutschen Kochbuchpreis vergangenen Herbst).
Zur Deko und für Geschmackstupfer zwischendrin habe ich dann noch Buttermilk Caramel, ebenfalls nach Matt Adlard gemacht, der sich wiederum auf Bedros Kabranian in Stockholm bezieht. Dabei habe ich nicht mit Vanillemark und Meersalz gespart. Die Buttermilch sorgt für eine angenehme Säure, ich glaube ich mache nie wieder andere Karamellsauce.
Für mehr Saftigkeit und noch einen bitteren Faktor habe ich die Böden mit Kaffeelikör getränkt, den mein Nachbar gemacht und mir freundlicherweise für das Tortenprojekt zur Verfügung gestellt hat. Und die Deko: allerlei essbare Blüten, die ich mir aus einem niederösterreichischen Garten habe bringen lassen.

Ich bin ehrlich gesagt zu faul, das Rezept hier im Detail aufzuschreiben, außerdem ist die Torte ein Unikat ohne irgendwelche Rezept-Tests. Aus den Links oben sollte sich das Ganze aber recht gut rekonstruieren lassen.
