Wetter am Yppenplatz

Wetter, Payergasse 13 / Yppenplatz, 1160 Wien

Vergangenen Freitag war ich das erste Mal seit fünf Jahren wieder im Wetter am Yppenplatz. Dessen Küchenlinie ist ziemlich italienisch, auf die Art, wie sie in vielen Ecken Italiens (aber in Wien leider wenig) üblich ist: simpel und voller Gemüse. Das Lokal scheint kaum verändert, immer noch ist die Einrichtung in kühlem 00er-Jahre-Stil in schwarz-grau-silber gehalten, es läuft keine Musik. Überrascht hat mich die Homogenität der Gäste, quasi alle Mitte 50 und klassisch Bobo (das Team erstaunlicherweise ebenso).

Die Speisekarte ist klassich in Antipasti, Primi, Secondi und Dolce eingeteilt, mit meiner Begleitung entschied ich mich für drei Vorspeisen, zwei Primi und ein Dessert (die Hauptspeisen mit Fisch, Muscheln oder Kalb fanden wir nicht so spannend).

Filetti di alici e puntarella (16,50€) waren kühle Sardellenfilets aus dem Öl auf feinen rohen Puntarellestreifen, Orangenfilets, Tapiokachips und ein bisschen Vogelmiere – und schließlich Lieblingsteller meiner Begleitung.

Scamorza affumicata al forno (15,50€) war ein überaus gemütliches Gericht: Schwarzwurzelstücke in einer Mascarponesauce mit Fenchelsaat und Boskoob-Apfelscheiben, überbacken mit geräuchertem Scamorza. Dazu gabs einen ziemlich sauer angemachten Radicchio-Salat mit Haselnussstücken und Granatapfelkernen.

Die Terrina fegatini di pollo (17,50€), eine Hühnerleberpastete mit klein gewürfeltem, süß-säuerlichem Apfelkompott mochte ich sehr. Den Vogerlsalat mit hartgekochtem Ei dazu hätte ich gar nicht gebraucht. Das Toastbrot dazu kam in dicken Scheiben und war überaus saftig – es erinnerte mich sehr an die Semmeln meiner Kindheit, die ich am liebsten mit nix aß.

Bei den Primi nahmen wir jeweils die größere – also Hauptspeisen- – Portion. Einerseits waren das Gnocchi di patate (17,50€) in einer cremigen Gorgonzolasauce mit Radicchiostreifen, Birnenwürfeln und Parmesan. Andererseits Ravioloni ai carciofi e ricotta (18,50€) mit Ricotta und Salbei in der Füllung, in leider versalzener flüssiger Butter.

Das Dessert mochte ich sehr: Tartufo (9,50€), eine Dattel-Schokocreme auf Birnenkompott mit einer winzigen Schnapsbirnen und einer Physalis. Dazu hausgemachten Cynar. Überhaupt: die hausgemachten Amari fand ich sehr gut, probiert habe ich auch den Wermut und den „Aperol“ (alle je 8,90€, wenn ich mich richtig erinnere).



Hi, ich bin Jana.
Seit 2009 veröffentliche ich hier wöchentlich Rezepte, Reiseberichte, Restaurantempfehlungen (meistens in Wien), Linktipps und alles, was ich sonst noch spannend finde. Ich arbeite als Podcastproduzentin und freie Kulinarikjournalistin. Lies mehr über mich und die Zuckerbäckerei auf der About-Seite.

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Im Zuckersüß sammle ich (fast) jeden Sonntag meine liebsten Links der Woche: Rezepte für die Nachback-Liste, lesenswerte Blogposts, Zeitungsartikel und Longreads, Podcasts oder Musik, die mir gerade gefällt und oft genug auch Internet-Weirdness. Außerdem schreibe ich auf, was ich sonst so interessant fand: neue Rezepte in meiner Küche, Lokale, in denen ich gegessen, Pullover, die ich gestrickt oder Texte, die ich geschrieben habe.