Mit Waldmeister, oder sagen wir, Geschmacksrichtung Waldmeister hatte ich in den frühen Zeiten dieses Blogs öfters gebacken. Um 2010/11 war ich großer Fan von knallbuntem Gebäck und machte deshalb oft Waldmeisterapfelkuchen, mit künstlich grünem und genaus künstlich aromatisiertem Waldmeistersirup. Das Rezept davon stammte aus einem Blechkuchen-Rezeptbuch, das ich mir aus der Bücherei ausgeliehen hatte, leider habe ich die Quelle damals nicht dazugeschrieben und kann nicht nachvollziehen, woher es genau kommt. 2014 dann habe ich erstmals mit echtem Waldmeister aus dem Garten gearbeitet, und zwar indem ich ihn mit Zucker püriert habe und als letztes Finish auf eine Erdbeertarte gestreut habe.
Meine Cousine hat mir vor einigen Wochen etwas Waldmeister aus ihrem Kräutergarten gegeben, also dachte ich mir, ich könnte auch mal wieder damit backen!
Auch hier habe ich ihn nach dem Anwelken (im Gefrierfach, so kommt der Geschmack angeblich besser heraus) mit Zucker püriert. In Ermangelung eines Hochleistungsmixers hat das nur so mittelmäßig funktioniert, und ich hab deshalb schon etwas von der Sahne draufgeschüttet, die später mit dem Waldmeister-Zucker aromatisiert werden sollte und dann erstmal noch alles durch ein Teesieb streichen müssen. Aber hat trotzdem gut geklappt:
Die Sahne hat ein angenehm kräutriges Waldmeisteraroma und einen ganz leichten pastell-Grünstich, sie passt super zum neutralen Biskuitboden mit Brombeermarmelade-Füllung. Wobei frische, mazerierte Erdbeeren wohl auch eine gute Wahl für eine schnelle frühsommerliche Torte wären!
Biskuittorte mit Brombeeren und Waldmeistersahne – Rezept
Biskuitboden
5 Eier
125 g Zucker
110 g Mehl
25 g Stärke
50 g geschmolzene Butter
Waldmeistersahne
6 Stängel Waldmeister
30 g Zucker
180 g Sahne
Salz
+ 4-5 EL Brombeermarmelade zum Füllen
+ Waldmeisterblätter für die Deko
für eine Torte mit 28 cm Durchmesser
Eine Springform mit 28 cm leicht ausfetten und am Boden und den Rändern mit Backpapier auskleiden
Eier und Zucker in einer Küchenmaschine bei höchster Geschwindigkeit aufschlagen, bis eine helle, glänzende, dickliche Masse entstanden ist, das dauert etwa fünf Minuten. Bei mittlerer Geschwindigkeit etwa 5 Minuten weiterrühren.
In der Zwischenzeit Mehl und Stärke zusammensieben.
Den Ofen auf 170° C Umluft vorheizen.
Ein Drittel der Mehlmischung über den Eierschaum sieben und mit einem Teigschaber vorsichtig einarbeiten. Mit den übrigen zwei Dritteln ebenso verfahren, dabei nicht zu wild rühren, um das Volumen zu behalten.
Etwa vier Esslöffel der Masse in die geschmolzene Butter rühren. Diese Mischung dann zur Hauptmasse geben und gleichmäßig einarbeiten. Wieder darauf achten, dass die Masse nicht durch zu wildes Umrühren zusammenfällt.
Die Biskuitmasse in die vorbereitete Form geben und deren Boden einmal kräftig auf die Arbeitsplatte klopfen, damit größere Luftbläschen in der Masse nach oben steigen. Den Biskuitboden für 25-30 Minuten goldbraun backen, wenn die Oberfläche bei leichtem Fingerdruck wieder zurückspringt, ist er fertig.
In der Zwischenzeit den Waldmeister waschen, trockenschütteln, in ein Papiertuch einwickeln und für etwa eine Stunde lang einfrieren – so entfaltet sich der Geschmack besser (sagt das Internet, nicht gegengecheckt).
Den Biskuitboden aus dem Ofen nehmen und aus der Springform lösen. Auf einem Rost abkühlen lassen. Wenn der Biskuitboden vollständig abgekühlt ist, horizontal halbieren. Den unteren Boden gleichmäßig mit Brombeermarbelade bestreichen und den „Deckel“ wieder daraufsetzen.
Den Waldmeister aus dem Gefrierfach nehmen und mit dem Zucker pürieren. Ich habe schließlich noch einen Schluck Sahne dazugegeben, damit mir nicht alles davon um die Ohren fliegt (habe leider keinen Hochleistungsmixer, sondern nur einen gewöhnlichen Pürierstab). Durch ein feines Sieb streichen, die restliche Sahne und eine Prise Salz zugeben und steif schlagen.
Die Waldmeistersahne gleichmäßig auf der Torte verstreichen. Mit Waldmeisterblättern dekorieren. Bald servieren.