Für diese Cookies wird Honig karamellisiert. Das führt einerseits dazu, dass er fast verbrannt riecht (die halbe Wohnung auch), andererseits zu spannenden Cookies!
Der Teig erinnert mich ziemlich an Lebkuchen (bei einem so großen Honiganteil auch kein Wunder), seine Konsistenz ist erstaunlich fließend-zäh. Beim Backen läuft er auch ziemlich auseinander, wer also keine riesigen Coffeeshop-Kekse haben will, sollte kleine Teigkügelchen aufs Blech bringen.
Und das habe ich dann gleich gemacht – und zur Hälfte wieder abgewandelt.
Weil ich keine Lust hatte*, 24 Stunden Teigruhe (dringend empfohlen) abzuwarten, habe ich die Hälfte des Teiges nach nur einer Stunde im kühlen Stiegenhaus gebacken. Die andere Hälfte folgte am nächsten Morgen – und ich finde, der Unterschied war nicht so besonders groß!
*Tatsächlich weit schlimmer als das – diese Cookies entstanden am Abend des Terroranschlags in Wien, an dem ich das Internet (und die Welt im ganzen eigentlich) nicht besonders gut aushielt und deshalb dringenden Bedarf nach Ablenkung (coping with cookies!) hatte…
nach einer Stunde Kühlung gebacken vs. nach einer Nacht im Kühlschrank gebacken
Dass die Schokolade im Cookie fast die Hälfte der Gesamtmasse ausmacht, wundert mich bei amerikanischen Chocolate Chip Cookie-Rezepten immer wieder. Doch wie meistens ist das auch hier eine gute Idee. Erst recht, wenn die Cookies Trösten und/oder Beruhigen sollen (s. a.: Schoko-Ingwer-Frust-Cookies).
Diese Cookies mit ihrer sehr abenteuerlichen Zutatenkombination – Tahini, Nori-Algen, Schokolade – stehen schon lange auf meiner Nachback-Liste. Ähnlich wie bei den Erdnussbutter-Miso-Cookies oder Momofuku Milk Bar’s Cornflake-Chocolate-Chip-Marshmallow Cookies scheiterte es aber lange genau an diesen Zutaten, die in meiner direkten Umgebung nirgends aufzutreiben waren.
Erdnussbutter-Miso-Cookies
Momofuku Milk Bar’s Cornflake-Chocolate-Chip-Marshmallow Cookies
Am Vorabend meines Geburstags schickte ich aber kurzerhand einen meiner Mitbewohner in einen recht weit entfernten, aber sehr gut sortierten Laden (nein sagen konnte er zu diesem Anlass schlecht), um mir kizami nori (im Endeffekt wohl geschreddertes Nori) und schwarzes Tahini zu besorgen. Leider gabs beides nicht, sodass ich letztlich gewöhnliche Noriblätter zerschnipselte und helles Tahini für den Teig nahm – wohl auch der Grund dafür, dass meine Cookies so viel heller wurden als die auf dem Foto des Originalrezepts der NYT.
Geschmacklich stellten sich die Cookies als sehr erstaunlich heraus: Tahini-Schoko ist ohnehin eine super Kombi, schwarzer Sesam ergibt dazu auch noch viel Sinn. Und dann: Das leicht fischige Nori dazu. Seine Textur, fasrig-grün, war sehr überraschend im Keks, mir fällt keine andere ähnliche Zutat ein, die ich jemals so verbacken hätte.
Übrigens: Kaum jemand, dem ich diese Cookies anbot (einer handvoll Studienkolleg_innen die ich zu der Zeit tatsächlich noch *in echt* in der Uni sah), erriet die „geheime“ Zutat. Aber alle fanden meine Geburtstagskekse lecker (hoffentlich nicht nur aus Höflichkeit)…
Meine Eismaschine steht jetzt seit einiger Zeit ungenutzt herum und das war mir ganz und gar nicht recht. Außerdem war ich bei einer Freundin zum Tapas-Essen eingeladen und wollte nicht ohne kulinarisches Mitbringsel auftauchen.
Fruchteis ist jetzt im Winter mangels Zutaten in Saison nicht besonders spannend, „gewöhnliche“ Sorten wie Schoko oder pure Vanille zu langweilig. Ein Blick in den WG-Kühlschrank brachte drei angebrochene Tahini-Gläser zum Vorschein.
Tahini-Eis habe ich schon einmal gemacht und zwar in Kombination mit Oreo-Keksen, das kam also nicht in Frage. Aber dann erinnerte ich mich an die Apfel-Tarte mit Tahini-Karamell nach Izy Hossack.
Tahini-Oreo-Eissandwiches
Apfel-Tarte mit Tahini-Karamell
Ich hatte meine Eisidee: Vanilleeis mit Tahini-Karamell-Marmorierung und großzügig Tahini-Karamell dazu!
Vor einiger Zeit fiel mir die herzallerliebste Aufgabe zu, den WG-Kühlschrank zu putzen. Dabei taten sich nicht nur ein paar (wenige, der Fairness halber) schimmelnde Milchprodukte, Zitronenhälften und so weiter hervor, sondern auch einiges in mehrfacher Ausführung. Dreimal Senf, zweimal Kren, viele offene Pestogläser, und: drei angebrochene Gläser Tahini.
Nicht, dass übermäßige Tahini-Vorräte jetzt besonders schlecht wären, aber aus Platzgründen musste zumindest ein Glas davon weichen. Da kam mir Izy Hossack’s Tahini Caramel Apple Tart gerade recht.
Eigentlich hatte ich überhaupt keine Zeit etwas zu backen, weshalb ich mich einerseits nicht ganz ans Rezept hielt und andererseits etwas schummelte. Blätterteig aus dem Kühlregal (Pieboden wäre bestimmt auch super) und Apfelmus aus dem Glas machen diese Tarte zu einem superschnellen Halb-Fertigprodukt. Dank dem Tahini-Karamell, das ich so gut fand, dass ich es auch pur löffeln würde, und dreierlei Sesam ist der Kuchen trotzdem alles andere als langweilig.
Eissandwiches sind mit diesem Rezept meine Lieblings-Dessert-Snack-Kategorie geworden. Die Bestandteile alleine haben beide gravierende Nachteile. Eis alleine erfordert mindestens eine Schüssel und einen Löffel, Oreo-Kekse alleine sind ziemlich trocken. Gemeinsam bilden sie aber die perfekte Symbiose: Cremig und knusprig, schokoladig und vanillig, einfach mit den Händen zu essen, und, am allerbesten: Zu jeder Tages- und Nachtzeit frisch aus dem Gefrierfach zu nehmen!
Das bedeutet (zumindest für mich) Eissandwiches als Nachspeise, Nachmittagssnack oder sogar als Betthupferl spätnachts/frühmorgens nach dem Weggehen. Oder auch To-Go als Wegzehrung in Richtung nachmittäglicher Uni-Veranstaltungen. Viele Gründe, dass auch ihr, meine liebsten Leser_innen, den Kühlakku eurer Eismaschine präpariert, Zutaten einkauft, Pudding kocht, Kekse backt und nach wenigen Stunden selbstgemachte Eissandwiches in Händen (oder zwischen euren Zähnen) haben könnt.